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Ist es tatsächlich ratsam, neu gekaufte Batterien im Kühlschrank zu lagern? Und kann man leere Batterien bis zur Entsorgung unbedenklich in einer Tüte zwischenlagern? Oder können falsch gelagerte Batterien auslaufen, explodieren oder gar einen Brand verursachen?
Ob Fernbedienung, Lichterkette, Spielzeug oder Rauchmelder: Für viele Dinge benötigt man Batterien. Oft auf Vorrat gekauft, stellt sich jedoch die Frage, wie man Batterien am besten lagert. Und wie werden leere Batterien bis zur Entsorgung richtig aufbewahrt? Rund um das Thema Batterien kursieren jede Menge vermeintliche Tipps und Tricks. Doch was davon ist Mythos und was nicht? myHOMEBOOK hat bei Experten nachgefragt. Batterien richtig lagern – So geht’sBatterien entladen sich mit der Zeit selbst. Eine kühle Umgebung soll diesen unvermeidbaren chemischen Prozess jedoch verlangsamen. Deshalb verwundert der Tipp, man solle neue Batterien am besten im Kühlschrank lagern, nicht. Auf Nachfrage von myHOMEBOOK rät Gunther Kellermann vom Zentralverband Elektrotechnik – und Elektroindustrie e. V. davon jedoch dringend ab: „Alle Batterietypen entfalten ihre größte Leistung unter normaler Raumtemperatur und bei Trockenheit. Dies gilt auch für die Lagerung. Große Temperaturschwankungen, beispielsweise an der Heizung, oder lange Sonneneinstrahlung sollten vermieden werden. Daher lagern Sie Batterien besser nicht im Kühlschrank.“ Die wichtigsten Tipps zur Lagerung von BatterienAuch interessant: So halten die Lithium-Ionen-Akkus von Gartengeräten länger Die größten Fehler beim Lagern leerer BatterienSogenannte „Fehlwürfe in die Hausmülltonne oder in nicht dafür vorgesehene Sammelboxen“ sind laut Gunther Kellermann die klassischen Fehler bei der Entsorgung von Batterien. Sprich: Alte Batterien dürfen keinesfalls über den normalen Hausmüll entsorgt werden. Vielmehr müssen sie einer getrennten Sammlung unterzogen werden.
Auf Nachfrage von myHOMEBOOK erklärt Bernd Mai von abfallberatung.de, dass „Verbraucherinnen und Verbraucher sogar gesetzlich verpflichtet sind, alle anfallenden Altbatterien beim Handel oder den kommunalen Sammelstellen zurückzugeben.“ Doch bis leere Batterien und Akkus zur Sammelstelle gebracht werden, liegen sie in vielen Haushalten lange in Tüten oder Schachteln. Im ersten Moment klingt dies praktisch und unbedenklich. Bei näherem Hinsehen offenbaren sich jedoch gefährliche Tücken: „In dem Batteriegemisch kann es beispielsweise nach einem Auslaufen der Batterien passieren, dass Plus- und Minuspol miteinander in Kontakt kommen. Dies kann wiederum einen Kurzschluss verursachen.“ Besonders kritisch sieht Mai insbesondere Batterien, die das hochreaktive Metall Lithium enthalten. Kommt dies mit Luft oder Wasser in Verbindung können starke Reaktionen – unter Umständen sogar Explosionen und Brände – die Folge sein. Medien berichten immer mal wieder über Explosionen und Brände durch Lithium-Akkus. Silvia Darmstädter vom Deutschen Feuerwehrverband relativiert allerdings auf myHOMEBOOK-Nachfrage die von handelsüblichen Batterien ausgehende Gefahr. „Da die Brandursachenermittlung Aufgabe der Polizei ist, liegen uns hierzu keine statistisch belastbaren Daten vor. Generell wäre uns aber nicht bekannt, dass die unsachgemäße Lagerung von handelsüblichen Batterien im Haushalt eine häufige Brandursache ist.“ Die wichtigsten Tipps zur Lagerung von gebrauchten Batterien
Batterien dürfen nicht im normalen Hausmüll entsorgt werden, sondern müssen über eine Getrenntsammlung dem Recycling zugeführt werden. Gebrauchte Batterien können Sie kostenfrei an der Verkaufsstelle oder in einem Entsorgungssystem (Industrie, Handel) zurückgeben. Verwenden Sie in der Sammelstelle die entsprechend gekennzeichneten Boxen für die verschiedenen Batterietypen.
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In Batterien kommen unterschiedliche chemische Elemente zum Einsatz. Die verwendete Chemie bestimmt die Eigenschaften wie Spannung und Leistungsfähigkeit
Zink Kohle BatterienOft tragen Zink Kohle Batterien auch die Aufschrift "Heavy Duty" (englisch: Harter Einsatz) Dieser Begriff ist allerdings irreführend. Wenn überhaupt, dann taugen Zink Kohle Batterien für Geräte mit sehr geringem Stromverbrauch. (Fernbedienungen oder Uhren). Für Anwendungen mit hohem Strombedarf (Spielzeug mit Motor, Elektronik) sind sie hingegen nicht zu gebrauchen und sehr schnell leer. Um die Leistungsfähigkeit Ihrer Alkaline Batterien zu unterstreichen, werden diese gerne mit "herkömmlichen" also Zink Kohle Batterien verglichen. Aber Aussagen wie hält 5 mal länger können bei diesem Vergleich durchaus zutreffen. Auch in der Disziplin Auslaufen liegt dieses chemische System ganz vorne. Das ist bedingt durch die Konstruktion. Der Becher besteht aus Zink welches chemisch reagiert und somit den Becher langsam zersetzt. Da Alkaline Batterien in allen Bereichen besser abschneiden als Zink Kohle Batterien gibt es letztere bis auf wenige spezielle Baugrößen nicht im Photobatterie.de Sortiment. Ersetzen Sie Zink Kohle Batterien mit einfachen Alkaline Batterien Alkaline BatterienAlkaline Batterien bieten für die meisten Anwendungen das beste Preis / Leistungsverhältnis. Von einigen Herstellern gibt es Batterien, die speziell für Geräte mit hohem Anlaufstrom konzipiert sind. Bei Varta heissen diese Longlife Max Power. Bei Duracell gibt es diese als Procell Intense. Diese Batterien verkraften kurzzeitige stärkere Entladevorgänge besser als die normalen Versionen. Der Auslaufschutz von Alkaline Batterien ist im Gegensatz zu Zink Kohle besser, auslaufsicher sind sie allerdings nicht. Der Becher kann sich hier nicht zersetzen. Die Schwachstelle ist hier die Dichtung am Minuspol. Eine frische Alkaine Batterie hat eine Leerlaufspannung von etwas über 1,5V. Die Spannung sinkt mit zunehmendem Entladezustand immer weiter ab. Der Spannungsverlauf ist hier also nicht konstant. Lithium BatterienLithium-Mangandioxid Batterien haben eine Spannung von 3,0V. Die Baugrößen CR2, CR123A, CR-P2 und 2CR5 werden oft auch als Fotobatterien bezeichnet, da sie in alten analogen Spiegelreflexkameras und Autofocuskameras eingesetzt wurden. Heute werden sie hauptsächlich in Sensoren für Alarmanlagen eingesetzt. Die Lithium-Thionylchlorid Batterien haben mit 3,6V eine noch höhere Spannung. Auch diese werden für Sensoren oder als Backupbatterien in elektronischen Steuerungen eingesetzt. Durch Ihre sehr geringe Selbstentladung sind sie ideal für Anwendungen die lange Zeit mit kleinen Strömen versorgt werden. Lithium oder Alkaline kaufen?Lithium Eisensulfid Batterien haben mit 1,5V dieselbe Spannung wie Alkaline Batterien. Sie sind teurer als Alkaline, aber auch deutlich überlegen. Wiederkehrende hohe Entladeströme verkraften Lithium Batterien besser als Alkaline Batterien. Auch bei eiskalten Temperaturen funktionieren Lithium Batterien zuverlässig. Die Spannung fällt mir zunehmender Entladung kaum ab. Erst gegen Ende des Entladevorgangs sinkt auch hier die Leerlaufspannung rapide ab. Da Lithium Eisensulfid nichts flüssiges enthalten, können diese nicht auslaufen. Allerdings gibt es Einschränkungen für die Mitnahme an Bord von Flugzeugen. Lithium Batterien sind Gefahrgut. Bei den Batterietypen AA (Mignon), AAA (Micro) sowie dem 9V-Block haben Sie also die Wahl zwischen den weit verbreiteten Alkaline und den hochwertigen Lithium Batterien. Welche Batterie für Sie die Richtige ist hängt vom Einsatzzweck ab. Die herausragenden Eigenschaften der Lithium Batterien im Gegensatz zu Alkaline Batterien sind:
Diese Vorteile haben leider auch ihren Preis. Lithium Batterien sind teuer als Alkaline Batterien. Je nach Anwendungsbereich kann sich das aber trotzdem auszahlen: Anwendungsbeispiel 1: Fotoblitz Der Blitz wird schneller aufgeladen und ist schneller einsatzbereit. Bei extremen Temperaturen wird der Vorteil der Lithium Batterien noch deutlicher. Das geringere Gewicht der Lithium Batterien ist ein angenehmer Nebeneffekt. Anwendungsbeispiel 2: Rauchmelder Besonders bei Räumen mit hohen Decken ist der Aufwand die Batterien im Rauchmelder zu tauschen hoch. Verglichen mit dem Aufwand für den öfteren Austausch der Batterien bei Verwendung von Alkaline Batterien fällt der Mehrpreis für Lithium Batterien kaum ins Gewicht. Der Einsatz von 9V Lithium Rauchmelder Batterien ist also trotz des höheren Preises der Batterien wirtschaftlicher. Anwendungsbeispiel 3: Notfalltaschenlampe Damit auch nach längerer Liegezeit noch ausreichend Energie vorhanden ist und Sie nicht im Dunkeln sitzen müssen empfiehlt sich der Einsatz von Lithium Batterien.
Es gibt unterschiedliche Normen für die Bezeichnung von Batterien.
So lautet die Bezeichnung einer im allgemeinen Sprachgebrauch als Mignon Batterie bezeichneten Batterie nach IEC für eine Zink Kohle Batterie R6 oder LR6 falls es sich um eine Alkaline Batterie handelt. Nach ANSI wird die Batterie als AA bezeichnet. Nach JIS heisst dieser Typ UM3N oder AM3.
Anhand der Typbezeichnung nach der IEC-Norm kann man das verwendete elektrochemische System (Erster Buchstabe), sowie die Bauart der Batterie (Zweiter Buchstabe) ablesen.
Der zweite Buchstabe "R" kennzeichnet dass es sich um eine Rundzelle handelt. Manche Batterietypen haben eine vorangestellte Zahl. Z.B. heisst der 9V Block (als Alkaline Version) auch 6LR61, denn im inneren verbergen sich 6 Batterien der Größe LR61, die in Reihe geschaltet sind. Hersteller BezeichnungenNeben den normierten Bezeichnungen gibt es auch noch diverse herstellerspezifische Bezeichnungen. Eine 12V Batterie für Garagentoröffner heisst nach IEC 8LR932, denn sie besteht aus 8 in Reihe geschalteten Alkaline Knopfzellen. Beinahe jeder Hersteller verwendet hier eine eigene Bezeichnung für den gleichen Batterietyp.
Lassen Sie sich von den unterschiedlichen Bezeichnungen nicht verwirren. Grundsätzlich können Sie eine alte Batterie gegen eine Neue der gleichen Baugröße austauschen. Der Hersteller ist dabei egal.
Die Haltbarkeit von Batterien ist abhängig vom verwendeten chemischen System (z.B. Lithium oder Alkaline) und der Bauart der Batterie. Die Haltbarkeit von Knopfzellen ist wesentlich kürzer Es ist zu beobachten, dass die von den Herstellern angegebene Haltbarkeit in den letzten Jahren zugenommen hat. Die Batterien sind also laut Aufdruck auf der Verpackung immer länger haltbar. Ob dahinter wirklich ein technologischer Fortschritt steckt, oder aber die Hersteller die Information zur Haltbarkeit als Marketinginstrument nutzen ist fraglich. Das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum für Batterien gleicher Bauart und chemischen Systems kann nämlich je nach Hersteller ziemlich unterschiedlich sein. Und eine Batterie mit Mindesthaltbarkeit 2030 neben einer mit 2026 verkauft sich eben besser.
Lithium Alkaline Zink-Kohle MindesthaltbarkeitsdatumDie Hersteller bringen das Mindesthalbarkeitsdatum meist auf der Verpackung oder direkt auf der Batterie auf.
ProduktionsdatumDie Angabe eines Mindesthaltbarkeitsdatums ist nur bei Batterien üblich die sich an Endanwender richten. Batterien für industrielle Anwendungen haben oft auch das Produktionsdatum aufgedruckt. Teilweise ist dieses auch in einem Datumscode verschlüsselt. (z.B. 20057 für den 57sten Tag des Jahres 2020 - also den 26.Februar 2020) Haltbarkeit überschrittenWenn eine Batterie ihr Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht hat, dann heisst das nicht zwingend, dass diese nicht mehr verwendet werden kann. Zwar ist dann ein Großteil der gespeicherten Energie schon durch Selbstentladung verloren, aber in Geräten die keinen großen Energiehunger haben (z.B. Fernbedienung) können auch überlagerte Batterien noch funktionieren. In teuren Geräten sollten überlagerte Alkaline Batterien nicht mehr eingesetzt werden, da diese auslaufen können.
Die richtige Lagerung ist entscheidend für die Haltbarkeit einer Batterie. Batterien am Besten bei eher kühler Raumtemperatur und vor allem trocken lagern. Aber Vorsicht: Kühl lagern heisst nicht dass Batterien im Kühlschrank gelagert werden sollen. Im Kühlschrank ist es nicht nur kalt, sondern auch eher feucht. Ebenso kann sich bei der Entnahme aus dem Kühlschrank Kondensat niederschlagen. Das ist der gleiche Effekt wie bei einem kühlen Glas das beschlägt. Feuchtigkeit mögen Batterien nämlich gar nicht. Auch direkte Sonneneinstrahlung ist zu vermeiden. Die Wärmeentwicklung führt zu einer kürzeren Haltbarkeit. Belassen Sie die Batterien bis zur Verwendung in der Verkaufsverpackung oder in einer Aufbewahrungsbox. Sorgen Sie auf jeden Fall dafür dass die Pole mit nichts leitendem in Berührung kommen können.
Batterien sind Verbrauchsgegenstände. Sind Sie leer, so werden sie entsorgt. Doch wann ist eine Batterie leer? Wenn das Gerät in das sie eingesetzt ist nicht mehr funktioniert? Das ist natürlich korrekt - kommt aber immer auf das Gerät drauf an. Digitalkameras haben einen großen Energiehunger und stellen hohe Anforderungen an die verwendeten Batterien. Irgendwann können die Batterien die notwendige Stromstärke nicht mehr bereitstellen und das Gerät verlangt nach neuen Batterien und versagt seinen Dienst. Eine Batterie, die nicht mehr die erforderliche Leistung in einem Gerät mit hohen Ansprüchen bringt kann aber ohne Probleme noch in Geräten eingesetzt werden die weniger hohe Leistungsanforderungen haben. Leer geglaubte Batterien können in Fernbedienungen, Uhren oder Spielzeugen noch lange Zeit zuverlässig ihren Dienst tun. Probieren Sie doch mal aus ob sie Ihren Batterien noch ein zweites Leben schenken können! Wenn dann wirklich gar nichts mehr in den Batterien steckt, dann dürfen Batterien nicht in den Hausmüll. Dafür gibt es viele gute Gründe:
Sammelstellen sind von den Städten und Gemeinden auf Wertstoffhöfen eingerichtet. Grundsätzlich ist auch jeder Händler, der Batterien verkauft verpflichtet Batterien zurückzunehmen. Diese gesammelten Batterien werden dann der ordnungsgemäßen Verwertung zugeführt. Die Rückgabe ist grundsätzlich kostenlos. Die Kosten für die Entsorgung tragen die Hersteller oder Importeure. Ein sehr kleiner Teil des Kaufpreises einer neuen Batterie wird dazu verwendet das Rücknahmesystem zu finanzieren. Bei einer AA Batterie ist das etwa 1 Cent. Zur Erinnerung an die Rückgabepflicht ist auf jeder Batterie auch ein Symbol mit einer durchgestrichenen Mülltonne abgebildet. Danke fürs richtige entsorgen! |