Wie lange darf ein Auto stehen ohne bewegt zu werden

07.06.2020 —

Für eine längere Standzeit, sollte ein Auto entsprechend vorbereitet werden. Sonst können Standschäden die Folge sein. Damit der Wagen nach einigen Wochen aber noch anspringt, sollten Sie ein paar Dinge beachten.

Wird der Wagen längere Zeit nicht gefahren, können Standschäden die Folge sein. Dafür muss das Auto nicht mal lange rumstehen. Schon nach ein paar Wochen ohne Nutzung, zeigen sich die ersten Folgen. Die reichen von platten Reifen bis zu entladenen Autobatterien. In jedem Fall gilt: Fahren Sie das Auto absehbar über längere Zeit nicht, sollten Sie Vorkehrungen treffen. Vor dem Abstellen sollte der Wagen auf jeden Fall nochmal auf Betriebstemperatur gebracht werden, damit Kondenswasser in Motor und Auspuff verdampfen kann. Die beste Maßnahme gegen einen Standschaden ist übrigens – wer hätte es gedacht – das Auto zu bewegen. Mindestens einmal im Monat, besser einmal die Woche. Wichtig dabei: Der Wagen sollte richtig Warmgefahren werden, Kurzstrecken schaden eher.

Eine Stoffgarage oder Abdeckplane schützt den Wagen, wenn er draußen stehen muss.

Wie schlimm die Standschäden letztlich ausfallen, ist auch eine Frage des Ortes, an dem das Auto abgestellt wird. Ein Stellplatz sollte möglichst sicher sein – geschützt vor Witterungseinflüssen und Vandalismus. Ideal ist ein trockener, geschützter Platz wie eine Garage. Aber manchmal kann man es sich eben nicht aussuchen und muss den Wagen draußen abstellen. Dann kann eine Stoffgarage helfen. So vermeidet man, das Laub von Bäumen Ablauföffnungen verstopft, Wasser in den Innenraum oder Vogelkot den Lack angreift. Wichtig: Auch parkende Autos brauchen auf öffentlichen Straßen eine gültige TÜV-Plakette. Je nach Region können mit wenigen Tagen Vorankündigung temporäre Halteverbote eingerichtet werden – und Ihr Wagen könnte dann auf dem Abschlepper landen.

Das hilft: Nach Möglichkeit auf einem Privatgrundstück, am besten in einer trockenen Halle abstellen. Muss man an der Straße parken, möglichst nicht unter Bäumen stehen. Am besten eine ebene Stelle wählen, Telefonnummer ins Auto legen, regelmäßig nach dem Wagen gucken.

Die Bremsen sind besonders rostanfällig, Nässe, Schmutz und Streusalz setzen ihnen zu. Schon nach relativ kurzer Standzeit kann sich Flugrost bilden, der das Bremsverhalten verschlechtert. Das ist vor allem der Fall, wenn das Auto draußen abgestellt ist. Aber auch wenn es trocken und geschützt steht, kann ein Rest Nässe für Rost an den Bremsen sorgen. Der Wagen verzögert dann nicht mehr wie gewohnt, das Bremspedal muss fest betätigt werden, um eine Bremswirkung zu erziehen. 

Das hilft: Um die Bremsen zu schützen, sollte man sie vor dem Abstellen trockenbremsen. Wird das Auto wieder genutzt, ist anfangs Vorsicht geboten: Die Bremsen müssen erst mal vorsichtig freigebremst werden. Dabei ordentlich aufs Bremspedal treten, sonst löst sich der Rost nicht. Die Feststellbremse nach Möglichkeit nicht anziehen, sie könnte bei langer Standzeit festgammeln.

Steht der Wagen zu lange, verformt sich das Gummi. Ein Plattfuß ist die Folge.

Steht das Auto, drückt das Gewicht einseitig auf die Reifen. Mit der Zeit kann sich dadurch das Gummi verformen. Man spricht dann von einem Standplatten. Beim Fahren macht sich das durch ein verändertes Abrollgeräusch und eine holprige Fahrweise bemerkbar. Handelt es sich nur um eine sehr leichte Verformung, erholt sich der Reifen oft auf den ersten Kilometern wieder. Bleibt das ungünstige Fahrverhalten bestehen, müssen die Reifen getauscht werden. Wichtig: Wenn das Auto wieder genutzt wird, zuerst den Reifendruck prüfen (Anleitung)!

Das hilft: Ein Standplatten lässt sich vermeiden, indem man vor dem Abstellen den Reifendruck erhöht. Außerdem ist es ratsam den Wagen – sofern möglich – mindestens alle vier Wochen etwas zu bewegen, damit ein anderer Teil des Gummis belastet wird. Parken Sie das Auto für mehrere Monate, eigenen sich spezielle Reifenschoner (z.B. Luftkissen oder Reifenwiege). Alternativ kann man den Wagen aufbocken und so die Reifen entlasten. 

Wird der Wagen nass abgestellt, kann Feuchtigkeit nach innen gelangen. Auch feuchte Kleidung oder nasse Schuhe erhöhen die Feuchtigkeit im Innenraum. Wird nun länger nicht gelüftet, fängt es an zu müffeln und der Mief schlägt einem entgegen, wenn der Wagen nach der Standzeit wieder genutzt wird. Außerdem beschlagen die Scheiben schneller und beeinträchtigen die Sicht. Mehr dazu, wie Sie Gerüche aus dem Innenraum entfernen, lesen Sie hier

Das hilft: Am besten legen Sie sich spezielle Entfeuchter in den Innenraum. Oft tut es auch schon Zeitungspapier oder Katzenstreu. Steht der Wagen trocken und geschützt, kann man auch die Fenster einen Spaltbreit öffnen, sodass ein Luftaustausch stattfinden kann.

Die Klimaanlage kann man einfach selbst desinfizieren. Reiniger versprühen, Klimaanlage laufen lassen – fertig.

Wird die Klimaanlage nicht genutzt, können sich Bakterien und Schimmel auf dem Verdampfer ungehindert vermehren. Eine warme, feuchte Umgebung begünstigt diesen Prozess noch. Ein muffiger Geruch beim nächsten Einschalten ist die Folge. Dann hilft nur noch eine Klimaanlagen-Desinfektion. Wichtig: Die Desinfektion ersetzt nicht die regelmäßige Wartung beim Profi! Mehr zum Thema Klimaanlage im Auto lesen Sie hier

Das hilft: Ein paar Minuten vor dem Ende der letzten Fahrt die Klimaanlage ausschalten, dann kann das restliche Kondenswasser verdampfen. Bakterien haben es dann nicht mehr so leicht. Müffelt die Klimaanlage bereits, hilft nur eine Desinfektion. Die kann man mit speziellen Reinigern, die im Innenraum versprüht oder direkt auf den Verdampfer gesprüht werden, ganz einfach selber machen. Bei der Gelegenheit können Sie auch gleich den Innenraumfilter wechseln.

Auch wenn das Auto nicht genutzt wird, entlädt sich die Autobatterie. Verbraucher wie die Alarmanlage, aber auch eventuelle Kriechströme, ziehen langsam den Saft vom Akku ab. Schlechtestenfalls wird sie tiefenentladen. Der Akku nimmt dann schweren Schaden und der Wagen springt nach der Standzeit gar nicht erst an.

Das hilft: Um das Entladen zu verhindern, kann die Autobatterie an ein Erhaltungs-Ladegerät angeschlossen werden. Viele moderne Autobatterie-Ladegeräte verfügen über diese Funktion (Welche Autobatterie-Ladegeräte gut sind, lesen Sie im Test). Auch wenn es schon zu spät und die Batterie leer ist, kann eine Ladegerät Abhilfe schaffen. Hat der Akku schon Schaden genommen, kann eventuell noch ein Batteriepulser oder ein Ladegerät mit spezieller Regenerationsfunktion helfen.

Weitere Themen: Autobatterietester im Vergleich

Bei längerer Standzeit kann das Auto Schaden nehmen. AUTO BILD gibt Tipps, wie sie vorbeugen. Wichtig: Auto vor der Witterung schützen. Auf einem Privatgrundstück ist so eine Plane kein Problem, an der Straße muss das Nummernschild zu lesen sein und die Rückstrahler sollten frei liegen.

Reifendruck erhöhen, um einen Standplatten zu vermeiden: Der Benz hatte nur 1,9 Bar in den Reifen, wir erhöhen mit der Handpumpe auf drei, um Standplatten zu vermeiden.

Ein Luftentfeuchter im Innenraum vermeidet die Bildung vom Schimmel.

Batteriespannung im Blick behalten: Einfache Voltmeter gibt es für ein paar Euro. 12,56 Volt sind okay, bei unter 12,4 sollte nachgeladen werden. Alternative: Ein Erhaltungs-Ladegerät anschließen.

Vorsicht vor temporären Halteverboten: In der Regel gilt eine Frist von drei Tagen fürsAufstellen der Schilder.

Laub und Dreck müssen runter. Sie verstopfen Abläufe und sorgen für Gammel.

Frostschütz prüfen! Denn was viele nicht wissen: Frostschutz muss auch im Sommer sein, schützt vor Korrosion.

Zum Schutz vor Korrosion Gelenke pflegen und elektrische Steckverbindungen schützen.

Füllstände kontrollieren, volltanken ist bei alten Autos wichtig.

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