Wie kann ich mich mit corona anstecken

Die «Inkubationszeit» des neuen Coronavirus, das heisst die Zeitspanne zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Symptome, beträgt meist 5 Tage. Sie kann jedoch bis zu 14 Tage dauern.

Wer am neuen Coronavirus erkrankt, ist während einer langen Zeit ansteckend:

  • Beginn des ansteckenden Zeitraums: 2 Tage bevor Symptome auftreten. Das heisst, man kann andere Personen bereits anstecken bevor man überhaupt bemerkt, dass man krank ist.
  • Während man Krankheitssymptome hat. Dann ist man am ansteckendsten.
  • Ende des ansteckenden Zeitraums: Bei milden Verläufen geht die «Ansteckungsfähigkeit» 10 Tage nach Symptombeginn stark zurück. Daher gilt als Faustregel: Der ansteckende Zeitraum endet 10 Tage nach Symptombeginn. Bei schweren Krankheitsverläufen gibt es jedoch Hinweise, dass die erkrankte Person länger ansteckend sein kann.

Während der ganzen Zeit wichtig: Halten Sie zu anderen Personen einen Abstand von 1,5 Metern ein und befolgen Sie die Hygiene- und Verhaltensregeln.

Wie kann ich mich vor einer Infektion schützen?

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Die Ansteckungsgefahr ist vor allem dann hoch, wenn sich feinste infektiöse Tröpfchen (Aerosole) in geschlossenen Räumen anreichern. Forscher haben errechnet, dass das Ansteckungsrisiko innen 19 Mal höher ist als im Freien. Je kleiner der Raum, je länger sich eine Person darin aufhält und je mehr Viren ein Infizierter aktuell ausstößt, desto leichter steckt man sich an.

Sitzt ein infektiöser Kollege mit im Raum, ist die Ansteckungsgefahr hoch – ganz einfach, weil man viele Stunden gemeinsam verbringt. Wenn die Mitarbeiter Masken tragen und regelmäßig lüften, und der Raum groß und hoch ist, verringert dies die Ansteckungsgefahr. Auch Klimaanlagen mit Filtern, in denen das Virus hängen bleibt, senken das Risiko erheblich. Klimaanlagen, die die Luft aber nur ungefiltert umwälzen, erhöhen die Ansteckungsgefahr sogar.

In Betrieben, in denen körperlich gearbeitet wird, ist das Ansteckungsrisiko naturgemäß noch einmal höher: Wo mehr Schweiß fließt, tummeln sich auch mehr Aerosole.

So schützen Sie sich: Auch wenn Sie die Kollegen vermissen – arbeiten Sie, wenn möglich, im Homeoffice. Ansonsten gilt es, regelmäßig zu lüften und möglichst Maske zu tragen. Nehmen Sie außerdem Angebote für regelmäßige Tests an.

  • Dass sogar einfache Masken vor einer Coronavirus-Infektion schützen können, haben Studien inzwischen belegt. Das gilt allerdings nur, wenn Sie sie richtig tragen! Dann schützt sie nicht nur, wie anfangs gedacht, Ihre Mitmenschen, sondern auch ein Stück weit Sie selbst. Hier erfahren Sie, was die häufigsten Fehler beim Maskentragen sind.

  • Mit der Nase oberhalb der Maske atmet es sich angenehmer. Doch so geht ein Großteil der Schutzwirkung verloren. Denn nicht nur im Rachen, auch in der Nase lauern besonders viele Coronaviren, haben Untersuchungen ergeben. Und die werden beim Atmen dann munter in der Luft verteilt oder beim Niesen in großer Menge herausgeschleudert.

  • Das gilt auch, wenn Ihnen die Maske halbherzig an der Nasenspitze hängt. Auf diese Weise schließt sie nicht richtig ab, und es strömt noch immer viel Luft an beiden Seiten des Riechorgans aus und ein – und damit auch potenzielle Krankheitserreger.

  • Wer die Maske zwar korrekt über der Nase trägt, sie aber nicht bis übers Kinn zieht, riskiert ebenfalls, dass unnötige Virenmengen entweichen. Auch in dieser Position schließt die Maske nicht richtig ab. Insbesondere beim Sprechen entfaltet sich der Schutzeffekt bei dieser Tragevariante nur eingeschränkt.

  • Bei manchen Maskenträgern baumelt die Mund-Nasen-Bedeckung auch eher locker und lässig ums Gesicht. In dem Fall herrscht gewissermaßen Durchzug unter der Decke. Auch hier strömen die Viren ungehindert aus allen Öffnungen aus – und auch ein.

  • Nicht selten beobachtet man auch Menschen, die ihre Maske in Wartestellung unter das Kinn geklemmt tragen. Dass eine Maske so keinerlei Schutz bietet, dürfte jedem klar sein. Hinzu kommt, dass diese Form der Aufbewahrung nicht sonderlich hygienisch ist.

  • Der korrekte Sitz sieht also folgendermaßen aus: Mund, Nase und Kinn sind vollständig bedeckt, an den Rändern schließt die Maske gut mit dem Gesicht ab. Außerdem wichtig: regelmäßig wechseln oder waschen, und die Maske, abgesehen von den Schnüren und Rändern, möglichst nicht mit den Händen berühren.

Auch wenn es deutlich seltener als in Innenräumen passiert: Im Freien kann man sich ebenfalls anstecken. Das gilt insbesondere, wenn man den Mindestabstand zu anderen Menschen von 1,5 m ohne Maske unterschreitet. Beispielsweise wenn mehrere Menschen an einem Tisch oder auf einer Picknickdecke zusammensitzen oder sich Menschenansammlungen bilden.

Bei Windstille ist das Ansteckungsrisiko höher, weil sich dann leicht eine Aerosolwolke um infektiöse Personen bildet. Wer sich im Freien bewegt, hat hingegen nur ein sehr geringes Ansteckungsrisiko.

So schützen Sie sich: Bleiben Sie in Bewegung. Wenn Sie im Außenbereich eines Restaurants sitzen, wählen Sie möglichst einen Tisch, der nicht im Abwind eines anderen Tisches steht.

Noch sind Bars und Clubs in Deutschland geschlossen. Doch wenn sie wieder öffnen, dürfte das Ansteckungsrisiko vergleichsweise hoch sein: Abstandhalten ist schwierig, der Lärmpegel erfordert lautes Sprechen mit entsprechendem Aerosolausstoß. Und wenn ausgelassen getanzt wird, kommt heftiges Atmen verstärkend hinzu.

Im Supermarkt hält man sich vergleichsweise kurz auf, und die Räumlichkeiten sind groß. Zudem herrscht die Pflicht, FFP2-Masken zu tragen. Deshalb ist das Ansteckungsrisiko hier eher gering. Das Gleiche gilt für andere größere Läden.

So schützen Sie sich: Achten Sie darauf, dass die Maske gut mit dem Gesicht abschließt. Planen Sie Ihre Einkäufe möglichst außerhalb der Stoßzeiten ein. Wenn Sie zudem Ihre Einkäufe vorausschauend planen, können Sie die Zahl der Ladenbesuche reduzieren.

Gefährdetere Personen wie ältere Menschen und Vorerkrankte sollten lieber nicht selbst einkaufen gehen, sondern andere bitte, das für sie zu tun.

Wenn Sie sich mit jemandem unterhalten, sollten Sie eine Maske tragen, um sich und Ihr Gegenüber zu schützen, oder mindestens zwei Meter Abstand halten.

So schützen Sie sich: Fassen Sie sich derzeit bei Gesprächen möglichst kurz, halten Sie Abstand und wenden Sie sich beim Sprechen, wenn möglich, von dem Gesprächspartner etwas ab. In Zeiten von Corona gelten eben andere Gesetze der Höflichkeit!

Klebt frisches virushaltiges Sekret an einem Gegenstand, ist es theoretisch möglich, sich auf diesem Wege zu infizieren. Sobald man anschließend mit verunreinigten Händen Mund, Nase oder Augen berührt, kann das Virus über die Schleimhäute in den Körper eintreten. Insbesondere viel frequentierte Gegenstände wie Türklinken, Haltegriffe in Bussen, Bedienungsknöpfe von Fahrstühlen und ähnliches stellen also ein gewisses Risiko dar.

Das gilt theoretisch auch für Warenlieferungen oder den herumliegenden Kugelschreiber. Studien legen nahe, dass das Virus abhängig von Oberfläche, Temperatur und Feuchtigkeit einige Stunden oder Tage auf Gegenständen überleben kann. Unter Laborbedingungen halten sich die Viren auf Stahl und Kunststoff drei bis neun Tage. Auf Pappe und Papier dagegen überlebte das Virus nur bis zu 24 Stunden.

Aber: Dabei reduziert sich ihre Menge und damit das Ansteckungspotenzial über die Zeit deutlich. Zudem – das sind alles Daten aus dem Labor. Unter natürlichen Bedingungen verliert sich das Ansteckungsrisiko sehr viel schneller, sagen Experten.

Fazit: Grundsätzlich schätzen Experten das Ansteckungsrisiko über Gegenstände, die nicht unmittelbar zuvor und massiv verunreinigt wurden, als extrem gering ein. Bislang ist noch kein Fall bekannt geworden, bei dem sich ein Mensch über einen vor längerer Zeit kontaminierten Gegenstand infiziert hat.

So schützen Sie sich: Vor einer Kontaktinfektion schützt vor allem gründliches Händewaschen. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, bei sich bietender Gelegenheit und immer, wenn Sie nach Hause kommen, die Hände gründlich mit Seife zu waschen oder alternativ mit einem Desinfektionsmittel zu reinigen.

Vermeiden Sie es außerdem, sich mit ungewaschenen Händen im Gesicht zu berühren, insbesondere an Mund, Nase und Augen.

Für Lebensmittel gilt das Gleiche wie für Gegenstände: Hat ein Infizierter darauf gehustet oder geniest, und ein Gesunder verzehrt sie kurz danach, könnte eine Ansteckung möglich sein.

Es müssen aber ausreichend Viren aufgenommen werden – was kaum möglich ist, wenn etwa ein Infizierter einen Apfel nur kurz in die Hand genommen hat. Tatsächlich wurde eine Ansteckung über verunreinigte Lebensmittel bislang nicht nachgewiesen.

So schützen Sie sich: Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft rät, Lebensmittel vor der Zubereitung nach Möglichkeit gründlich zu waschen, um das Ansteckungsrisiko zu reduzieren.

Wenn man im Freien in Bewegung bleibt, ist die Ansteckungsgefahr ausgesprochen gering. Wer es sich allerdings längere Zeit neben anderen auf einer Parkbank bequem macht, riskiert andere oder sich selbst anzustecken.

So schützen Sie sich: Also auch im Freien – Abstand halten und möglichst wenig verweilen. Wenn das nicht möglich ist, eine Maske tragen.

Öffentliche Verkehrsmittel wirken problematisch, weil man zu Stoßzeiten kaum Möglichkeit hat, den Sicherheitsabstand zu wahren. Das Risiko, sich hier per Tröpfcheninfektion anzustecken, ist jedoch wegen der Maskenpflicht vergleichsweise niedrig. Dank der meist kurzen Aufenthaltsdauer (im Schnitt sind es 15 Minuten) ist auch die Aerosolbelastung nicht gravierend. Allerdings kann man sich theoretisch durch frisch kontaminierte Haltegriffe oder Türöffner infizieren.

So schützen Sie sich: Meiden Sie, wenn möglich, Stoßzeiten. Achten Sie darauf, dass Ihre FFP2-Maske gut mit dem Gesicht abschließt. Vermeiden Sie es, sich im Gesicht zu berühren, und waschen Sie sich nach der Fahrt gründlich die Hände (alternativ: Handdesinfektionsmittel benutzen).

Flugreisende müssen inzwischen vor dem Boarding einen Impfnachweis oder ein negatives Testergebnis vorlegen. 100-prozentigen Schutz bieten diese aber nicht. Moderne, große Flugzeuge sind jedoch gut belüftet und mit Hep-Filtersystemen ausgestattet, die Viren aus der Luft filtern. Das Risiko, sich während des Fluges anzustecken, geht hauptsächlich von den Personen direkt neben Ihnen aus.

So schützen Sie sich: Maskentragen und das Vermeiden von Gesprächen kann die Gefahr reduzieren. Während des Ein- und Aussteigens kann es eng werden, und die Hallen sind oft weniger gut belüftet. Darum ist das Tragen von Masken besonders wichtig.

Wie sicher das Reisen in Zügen ist, ist derzeit noch unklar. Einer Studie zufolge infizieren sich Zugbegleiter nicht häufiger mit Corona als Bahnmitarbeiter ohne Kundenkontakt. Diese Ergebnisse sind jedoch nur bedingt auf Fahrgäste übertragbar. Denn Zugbegleiter sitzen nicht teils über Stunden neben derselben möglicherweise infizierten Person.

Doch vertikale Belüftung und Maskentragen können das Ansteckungsrisiko für Zugpassagiere deutlich reduzieren. Forscher der TU-Berlin haben errechnet, dass eine dreistündige Zugreise mit Maske und bei halber Auslastung etwa das anderthalbfache Infektionsrisiko eines Supermarktbesuchs birgt (und dieses ist bereits sehr gering). Fest steht, je näher und je länger Sie bei einer infizierten Person sitzen, desto höher ist das Ansteckungsrisiko.

So schützen Sie sich: Wählen Sie möglichst Zugverbindungen, die weniger ausgelastet sind. Tragen Sie konsequent eine FFP2-Maske und sorgen Sie dafür, dass diese richtig sitzt. Desinfizieren Sie Ihre Hände, nachdem Sie Zugtüren geöffnet oder Haltegriffe benutzt haben.

Ähnlich wie im Zug sitzt man auch auf Busreisen oft über eine längere Zeit eng beieinander. Wissenschaftler der TU-Berlin haben ein ähnliches Ansteckungsrisiko wie für Zugfahrten ermittelt. Auf einer dreistündigen Fahrt mit halber Auslastung und Maske liegt es demnach etwa 50 Prozent höher als bei einem Supermarktbesuch.

So schützen Sie sich: Wählen Sie möglichst Fahrten mit geringer Auslastung und achten Sie auf den korrekten Sitz Ihrer Maske.

Experten der TU-Berlin zufolge sind Theater- und Kinobesuche unter bestimmten Bedingungen ziemlich sicher. Demnach ist der Besuch bei 30 Prozent Belegung, sofern alle eine Maske tragen, beispielsweise nur halb so riskant wie der ebenfalls nicht allzu risikobehaftete Einkauf mit Maske im Supermarkt.

So schützen Sie sich: Tragen Sie Ihre Maske und sitzen Sie sich in möglichst großer Distanz zu den Mitzuschauern.

Katzen können sich mit Sars-CoV-2 anstecken und erkranken. Bislang scheinen das aber Einzelfälle zu sein. Auch in Hunden wurde das Virus bereits nachgewiesen, sie entwickeln aber keine Symptome.

Für beide Lieblingstiere der Deutschen gilt: Sie können sich zwar beim Menschen infizieren - umgekehrt geschieht das aber nicht.

Nutztiere wie Schweine und Hühner stecken sich mit dem neuartigen Coronavirus gar nicht erst an, ergab eine Untersuchung des Friedrich-Loeffler-Instituts. Von ihnen geht also keine Gefahr aus. Frettchen und Flughunde hingegen sind empfänglich für das Virus.

Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

  • Anne Hartmann et al.: Untersuchung des Ansteckungsrisikos im Reisebus, Mitteilung der TU Berlin
  • Kriegel, M. et al.: Risikobewertung von Innenräumen zu virenbeladenen Aerosolen, Preprint, TU Berlin 2020
  • Kriegel, M., Hartmann A. et al.: Covid-19 Ansteckung über Aerosolpartikel – vergleichende Bewertung von Innenräumen hinsichtlich des situationsbedingten R-Wertes, TU-Berlin, Feb 2021
  • Linsey Marr et a.: FAQs on Protecting Yourself from COVID-19 Aerosol Transmission, Version: 1.87, Dez. 2020

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