Wie bekomme ich einen Hund aus dem Tierheim

Wenn du einem Hund aus dem Tierheim ein neues Zuhause schenken willst, solltest du dir diesen Schritt reiflich überlegen. Du übernimmst dann eine große Verantwortung für ein Lebewesen. Tierheim-Hunde haben oftmals schlechte Erfahrungen hinter sich und reagieren besonders sensibel, wenn sie von ihrem Besitzer enttäuscht werden. Vergewissere dich bei sämtlichen Familienmitgliedern, ob sie sich für diese Aufgabe bereit fühlen. Wie bei der Anschaffung eines Hundes, der nicht aus einem Tierasyl stammt, müssen alle an einem Strang ziehen. Wichtige Fragen, wie zum Beispiel zur Betreuung während des Urlaubs oder finanzielle Fragen, sollten vorher geklärt sein.

Das spricht für Tierheim-Hunde

Viele Tierheime sind voll von Hunden, die keine Herrchen mehr haben. Speziell nach den Weihnachtsfeiertagen häufen sich die Neueinlieferungen. Die Pfleger versuchen, den Aufenthalt für die Bewohner möglichst angenehm zu gestalten. Dennoch ist ein Leben bei einer Familie immer die bessere Option. Der Hund ist ein überaus soziales Tier und blüht mit einer oder mehreren Bezugspersonen so richtig auf. Wenn du einen Tierheim-Hund aufnimmst und ihm ein neues Zuhause gibst, ermöglichst du ihm in der Regel ein deutlich schöneres Leben. Während der Kauf bei einem Züchter je nach Rasse sehr teuer werden kann, verlangen Tierasyle lediglich eine Schutzgebühr. Diese liegt in der Regel zwischen 200 und 300 Euro. So kommst du meistens um einiges günstiger zu deinem Gefährten.

Nachteile bei Tierheim-Hunden

Hunde aus dem Tierheim haben häufig eine Vorgeschichte. In einigen Fällen wurden sie von ihrem früheren Besitzer schlecht behandelt und sind dementsprechend verstört. Oft sind aber Vierbeiner aus dem Tierasyl auch besser als ihr Ruf. Nicht selten werden die Besitzer durch Veränderungen ihrer Umstände gezwungen, sich von ihrem Haustier zu trennen. Egal, wie das Tier vorher behandelt wurde, die Eingewöhnungszeit ist üblicherweise höher als bei Hunden vom Züchter.

Erster Schritt: Selbstauskunft

Meistens musst du zuerst einen Selbstauskunftsbogen ausfüllen. Die Mitarbeiter des Heims wollen damit erfahren, ob du einem Hund ein gutes Zuhause bieten kannst. Deshalb werden Fragen zur Wohnsituation und zu Vorstellungen bezüglich des Zusammenlebens mit einem Haustier gestellt. Das Heim will den Vierbeinern eine Familie vermitteln, die bestmöglich zu ihnen passt.

Tipps zur Auswahl eines Hundes

Wenn du dich im Tierasyl nach einem neuen Familienmitglied umsiehst, berücksichtigst du am besten nicht nur das Aussehen. Das Wesen des Vierbeiners sollte unbedingt zu dir und deiner Familie passen. Sportliche Hunde gehören auf jeden Fall in eine sportliche Familie. Wenn du eher ein gemütlicher Typ bist, ist ein ruhiges Tier die richtige Wahl. Am besten nimmst du deine ganze Familie mit und beziehst die Wünsche aller mit ein. Je mehr Personen an der Entscheidung beteiligt sind, desto schwieriger lässt sich diese aber treffen. Dennoch müssen alle Familienmitglieder einverstanden sein und sich mit dem Hund anfreunden können.

Gute Beratung ist wichtig

Lass dich von den Pflegern ausführlich beraten, welche Rasse am besten zu dir und deiner Umgebung passt und wie sie Wesen und Charakter des Vierbeiners einschätzen. In Abstimmung mit deiner Lebenssituation und deinen Erwartungen an den neuen Gefährten kann so die Auswahl begrenzt werden. Sei auf jeden Fall ehrlich, was deine Lebensumstände betrifft. Nur so kannst du sicher sein, dass ihr gemeinsam den für dich passenden Begleiter findet.
Darüber hinaus sollte dich der Mitarbeiter umfassend über etwaige Verhaltensauffälligkeiten informieren. Auch Informationen über die Situation vor der Einlieferung ins Heim helfen bei der eventuellen späteren Erziehung. Frag immer nach dem Grund, warum der Vierbeiner im Heim lebt. Tierheim-Hunde mit schwieriger Vorgeschichte sind nicht unbedingt für Anfänger empfehlenswert. Auch hier hilft es, sich mit dem Pfleger zu besprechen.

Lass dir Zeit bei der Auswahl

Die Auswahl triffst du am besten nicht beim ersten Besuch. Nimm dir genügend Zeit, um das potenzielle neue Familienmitglied ausführlich kennenzulernen. Viele Einrichtungen bieten an, dass du probeweise mit dem Hund spazieren gehen kannst.
Wenn du dich für deinen neuen Gefährten entschieden hast, solltest du dich nicht von der Schutzgebühr und den Sicherheiten abschrecken lassen. Die Gebühr fließt komplett in die Kostendeckung des Tierheims und kommt den Bewohnern zu Gute. Außerdem muss noch überprüft werden, ob die Rahmenbedingungen stimmen. Beispielsweise sollte dein Vermieter damit einverstanden sein, dass du ein Tier halten möchtest.

Einzug und Eingewöhnung

Jeder Hund benötigt etwas Zeit, bis er sich an sein neues Heim gewöhnt hat. Bei Tierheim-Hunden kann das auch etwas länger dauern. Das Tier braucht auf jeden Fall Zeit, Ruhe und genügend Aufmerksamkeit von dir, um sich gut einleben zu können. Ermögliche ihm, sein neues Zuhause nach und nach zu entdecken. Wichtig ist es, das Tier am Anfang nicht zu bedrängen. Wenn alle Familienmitglieder gleichzeitig auf den Hund zugehen und ihn anfassen oder ihm Leckerlis zustecken wollen, fühlt dieser sich oft verunsichert.

Erst nach der Eingewöhnungszeit kannst du nach und nach damit beginnen, das Tier zu Aktivitäten zu ermutigen. Anfangs solltest du auch nicht zu lange Zeit mit ihm außer Haus verbringen. Er hat schon mindestens zweimal ein Zuhause verloren und muss sich erst sicher bei dir fühlen.

Erziehung ist unverzichtbar

Manche Tierheim-Hunde sind schlecht oder gar nicht erzogen. Sie benötigen ein mehr oder weniger intensives Training, bevor sie sich in deine Familie integrieren. Einige Vierbeiner haben keine Kommandos gelernt oder scheuen aufgrund schlechter Erfahrungen den Kontakt zu Menschen. Lass dich aber von Verhaltensproblemen während der Eingewöhnungszeit nicht verunsichern.
Ein Besuch bei einem Experten oder ein Training in der Hundeschule ist eine gute Sache, um das Zusammenspiel zwischen der Familie und dem Vierbeiner zu verbessern. Experten kennen sich mit den Eigenheiten der Tiere sehr gut aus und können dir in deiner individuellen Situation sicher weiterhelfen.

Wenn Sie einem Hund aus dem Tierheim ein Zuhause geben wollen, dann benötigt das einige Zeit an Vorbereitung. Zunächst einmal steht da die Entscheidung, ob es ein Hund aus einem Tierheim in Deutschland sein soll, oder aus dem Auslandstierschutz? Zudem sollten Sie sich darüber im klaren sein, dass die Tierschützer (egal ob heimisches Tierheim oder Auslandstierschutz), eine Vorabkontrolle bei Ihnen zuhause durchführen, um zu schauen, wie der Hund später wohnt. Manche Tierheime behalten sich zudem das Recht vor, den Hund wieder abzuholen, wenn es Probleme gibt.

Tiere mit Vorgeschichte

Über eines sollten Sie sich im Klaren sein, wenn Sie einen Hund aus dem Tierheim adoptieren: Sie bekommen einen Vierbeiner mit einer Vorgeschichte. Manche Tierheime kennen die Geschichte des Hundes, manche nicht.

Bei Hunden aus dem Auslandstierschutz kommt noch hinzu, dass viele dieser Hunde keine geschlossenen Wohnungen kennen. Gerade Tiere, die aus Spanien, Italien oder Griechenland kommen, wurden vorher oft als Jagdhunde genutzt und häufig in Zwingern gehalten. Deshalb kann es durchaus sein, dass Pipi oder Häufchen, zumindest am Anfang, in der Wohnung erledigt werden, weil der Hund es nicht anders kennt. Doch mit viel Liebe und Geduld (und der einen oder anderen Stunde in der Hundeschule) können Sie Ihrem Vierbeiner solche Unarten abgewöhnen. Das funktioniert, wirklich!

Adoption aus dem Tierheim und dem Auslandstierschutz – der Ablauf

Sie haben sich dazu entschlossen, einen Hund aus dem Tierheim oder dem Auslandstierschutz zu adoptieren. Eine wirklich tolle Entscheidung! Denn, wie oben schon erwähnt, bekommen Sie einen Hund mit Vorgeschichte, der in manchen Fällen eine wirkliche Herausforderung sein kann. Zunächst einmal sollten Sie folgende Fragen klären:

  • Soll es ein älterer oder ein jüngerer Hund oder ein Welpe sein?

(Gerade ältere Hunde haben oft nicht die Idealchancen vermittelt zu werden, sind aber genauso tolle Gefährten wie ein Welpe)

  • Rassehund und Promenadenmischung?
  • Habe ich und/oder meine Familie genug Zeit für das neue Familienmitglied? (diese Frage werden Sie im Tierheim und vom Tierschutz auch gestellt bekommen)
  • Sind Kinder im Haushalt? (Manche Hunde möchten lieber in einem ruhigen Haushalt leben)
  • Gibt es andere Tiere im Haushalt?
  • Bin ich mir im klaren, dass ein Hund Geld kostet (Futterkosten, Tierarztkosten, Hundesteuer etc)?

Dann geht es auf die Suche. Viele Tierheime haben inzwischen eine Homepage, auf der sie Ihre Schützlinge vorstellen. Das gleiche gilt für die verschiedenen Auslandstierschutzorganisationen. Ist der Traumhund gefunden sollten Sie vorab beim Tierheim anrufen und einen Termin vereinbaren, damit Sie den Hund kennen lernen können und der Hund Sie. Außerdem erfolgt bei dem Besuch ein ausführliches Erstgespräch mit dem Mitarbeiter des Tierheims, der den Vierbeiner betreut. Dort erfahren Sie auch mehr über den Hund, seinen Charakter, sein Verhalten usw. und das Tierheim erfährt etwas über Sie als potentiellen Adoptanten.

Dann dürfen Sie in der Regel mit Ihrem potentiellen neuen Vierbeiner Gassi gehen, damit man schauen kann, ob die Chemie stimmt. Diese Gassibesuche werden öfter wiederholt; wie oft ist immer vom Tierheim abhängig. Denn anders als beim Züchter, wo man in der Regel den Welpen sofort mitnehmen kann, ist bei einem Hund aus dem Tierheim Geduld erforderlich.

Wenn die Chemie stimmt, und auch sonst alle Voraussetzungen gegeben sind, geht es an die Vorkontrolle. Ist diese dann gut gelaufen, können Sie Ihren neuen Freund (endlich!) abholen. In der Regel wird dann noch eine Schutzgebühr fällig, die sich aber in Grenzen hält.

Hund aus dem Tierheim | Foto: pixabay.com

Wenn Sie sich für einen Hund aus dem Auslandstierschutz interessieren, ist der Ablauf ähnlich wie bei einem Tierheimhund.

Befindet sich der Hund auf einer Pflegestelle in Deutschland kann er dort selbstverständlich besucht werden. Auch in diesem Fall können Sie gleich „abchecken“ ob das Verhältnis zwischen Ihnen und dem Hund stimmt. Zudem kann Ihnen die Pflegestelle auch sehr viel über den Charakter des Hundes erzählen, da er sozusagen mitten in der Familie lebt. Passt alles, folgt der nächste Schritt: Der Vorkontrolle. Mitarbeiter des Tierschutzvereins kommen zu Ihnen nachhause und überprüfen, ob alle Gegebenheiten wirklich so sind, wie von Ihnen angegeben. Deswegen verlangen auch die meisten Organisationen, dass Sie vorab ein Formular ausfüllen, auf dem Sie relativ detaillierte Angaben machen müssen.

Ist dann alles in Ordnung, kann der Hund bei Ihnen einziehen.

Befindet sich der Hund noch im Ausland, wird die Organisation versuchen, ihn so schnell wie möglich nach Deutschland zu bringen. Die Vorkontrolle findet dann vor der Einreise des Hundes statt. Ist Ihr Vierbeiner dann am Zielflughafen angekommen, können Sie Ihn entweder gleich dort in Empfang nehmen oder an einem vorher vereinbarten Ort. Auch hier wird übrigens eine Schutzgebühr fällig, und in manchen Fällen muss ein Teil der Transportkosten übernommen werden.

Gelegentlich führen sowohl Tierheime als auch Auslandstierschutzorganisationen stichprobenartige Nachkontrollen durch, um zu sehen, dass es den Hunden auch gut geht.

Übrigens: Sowohl das Tierheim als auch die Tierschutzorganisationen stehen Ihnen auch nach der erfolgreichen Adoption des Hundes mit Rat und Tat zur Seite, wenn es einmal Probleme geben sollte.

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