Welches kaninchen passt zu kindern

Kaninchen sind bei Kindern sehr beliebt und werden häufig als für Kinder gut geeignete Heimtiere angepriesen. Auch als Geschenk zum Geburtstag oder zu Weihnachten werden die Nager gerne verschenkt. Doch Achtung! Kaninchen sind keine Kuscheltiere, sondern echte Lebewesen mit Bedürfnissen. Überlegen Sie deshalb genau, ob Ihr Kind für ein Haustier bereit ist. Wir helfen Ihnen dabei.

Kaninchen sind keine Kuscheltiere!

Grundsätzlich sind Kaninchen Fluchttiere, die mitunter sehr schreckhaft sein können. Die meisten Langohren mögen es daher nicht so gerne, hochgehoben und herumgetragen zu werden. Auch gestreichelt werden möchten sie nicht immer und überall. Einige Kaninchen wehren sich sogar, indem sie kratzen, beißen und strampeln.

Deshalb ist eine Kaninchenhaltung nur dann zu empfehlen, wenn die Kinder auf die Bedürfnisse und Eigenarten ihrer Schützlinge Rücksicht nehmen können. Sie müssen es verstehen können, wenn die Kaninchen ihre Ruhe haben möchten und akzeptieren, dass sie die Tiere nicht herumtragen können, wann und wie sie möchten. Wenn sie das nicht können, sind sie für Kaninchen noch nicht bereit.

Haltungsansprüche von Kaninchen

Kaninchen haben viele Ansprüche an ihre Haltung. Können Sie und Ihre Kinder diese Ansprüche nicht erfüllen, sollten Sie von einem Kaninchenkauf absehen. Diese Ansprüche sind generell:

Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Kaninchenhaltung: Kaninchen dürfen nicht alleine gehalten werden! Sie brauchen mindestens einen Artgenossen, sonst verkümmern sie seelisch und entwickeln Verhaltensstörungen. Auch ein Meerschweinchen kann ein zweites Kaninchen nicht ersetzen. Ihr Kind kann sich deshalb nicht „ein Kaninchen“ wünschen. Es müssen immer mindestens zwei sein!

Kaninchen sind keine Kuscheltiere, sie haben viele Bedürfnisse.© Yummy pic-stock.adobe.com

Die Hauptverantwortung für die Kaninchen liegt bei den Eltern

Es ist bekannt, dass Kinder durch Haustiere lernen, Verantwortung zu übernehmen. Dennoch liegt das Wohlbefinden des Tiers und somit die Hauptverantwortung aber letztendlich in den Händen der Eltern. Sie sind dafür verantwortlich, dass ihre Kinder den richtigen Umgang mit den Kaninchen lernen und verstehen, wenn die Tiere in Ruhe gelassen werden möchten.

Außerdem liegt es in Ihrer Verantwortung, dass die Kaninchen gut versorgt und beschäftigt werden. Vor allem muss Ihnen klar sein, dass, wenn das Interesse Ihrer Kinder nach der Anschaffung der Kaninchen wieder verschwindet und sie sich nicht so gut um die Tiere kümmern wie versprochen, die vollständige Arbeit mit den Tieren auf Sie zurückfällt. Das müssen Sie vor dem Kauf unbedingt bedenken.

Als Elternteil sollten Sie sich vor einer Anschaffung über die Haltungs- und Pflegeansprüche von Kaninchen informieren und gut überlegen, ob Kaninchen wirklich die richtigen Heimtiere für Sie und Ihre Kinder sind.

Wenn Sie sich für die Anschaffung von Kaninchen entscheiden, sollten Sie Ihren Kindern unbedingt alles rund um die Ernährung, die Körpersprache und die Haltung sowie die Pflege von Kaninchen beibringen, damit sie die Tiere verstehen lernen und ebenfalls verantwortungsbewusst mit ihnen umgehen können.

Kaninchen als Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk

Bitte sehen Sie davon ab, Kaninchen – und auch andere Tiere – als Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk zu verschenken. Unzählige Tiere landen jedes Jahr im Tierheim, weil sie unüberlegt und vorschnell verschenkt wurden! Erst im Nachhinein fällt dann vielen auf, dass sie überfordert mit dem Tier sind oder es doch nicht so viel Spaß macht wie erwartet.

Von einem vorschnellen Kauf oder von Kaninchen als Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk ist deshalb dringend abzuraten. Wenn Sie sich lange und ausführlich über das Tier und seine Haltung informiert haben und dann zufällig Weihnachten oder ein Geburtstag vor der Tür steht, ist das etwas anderes. Diese Feste sollten aber niemals der Anlass für einen Tierkauf sein!

Schenken Sie bitte keine Tiere zu Geburtstagen oder Weihnachten!© Llstock-stock.adobe.com

Checkliste: Kaninchen für mein Kind - Ja oder Nein?

Zusammenfassend sollten Sie sich diese Fragen vor einem Kaninchenkauf für Ihre Kinder stellen:

  • Wie lange wünscht sich mein Kind schon ein Kaninchen? Ist es eine spontane Einbildung oder ein langer Wunsch?
  • Wie verantwortungsbewusst ist mein Kind schon?
  • Bin ich bereit dazu, mich um die Tiere zu kümmern, wenn mein Kind keine Lust hat?
  • Habe ich genug Platz für mindestens zwei Kaninchen?
  • Habe ich mich lange und ausführlich über Haltung, Pflege und Verhalten von Kaninchen informiert?
  • Habe ich meinen Kindern das Wissen weiter gegeben, bzw. bin ich bereit dazu, das zu tun?
  • Sind ich und meine Kinder uns bewusst, dass die Anschaffung von Kaninchen jahrelange Verantwortung bedeutet?
  • Überlege ich nur über eine Kaninchen-Anschaffung, weil ein Geburtstag oder Weihnachten vor der Tür steht?

Tipp: Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich bei dem Wunsch nach Kaninchen bei Ihren Kindern gerade um eine spontane Einbildung, bzw. einen von vielen Weihnachtswünschen, handelt oder es ihnen ernst ist, dann warten Sie ab. Erfüllen Sie ihnen den Wunsch nicht sofort, sondern warten Sie, ob der Wunsch auch nach längerer Zeit, bzw. nach Weihnachten noch existiert. Dann können Sie damit beginnen, sich ernsthaft über die Haltung zu informieren und mit Ihren Kindern darüber sprechen und nach der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema entscheiden, ob Kaninchen geeignete Haustiere für Ihre Familie sind.

  • Nicht jedes Tier ist für Kinder geeignet.
  • Vor allem Allergiker müssen sich gut informieren.
  • Kinder können von Tieren aber sehr profitieren.

Jemanden zum Kuscheln. Jemanden zum Spielen. Einen Gefährten, der immer für einen da ist. Geduldig zuhört. Und einen bedingungslos liebt. Fast alle Kinder wünschen sich sehnlichst ein Haustier.

Besonders beliebt ist natürlich ein eigener Hund. Auch eine kleine Katze steht weit oben auf der Wunschliste. Ein flauschiges Kaninchen oder ein quirliges Meerschweinchen sind auch gerne gesehen.

Damit das Haustier nicht im Tierheim endet

Doch bevor Eltern ihren Kindern den Wunsch nach einem Haustier erfüllen, sollten sie einiges beachten. Das neue Familienmitglied soll schließlich ein Teil dieser bleiben, nicht im Tierheim enden. Denn das tut der Kinderseele weh und dem Vierbeiner unrecht.

Zunächst müssen sie den Kleinen klarmachen, dass ein Tier eine große Verantwortung bedeutet:

  • Es muss gefüttert und sauber gehalten werden.
  • Es braucht Ansprache und Beschäftigung.
  • Es ist ein lebendiges Wesen mit eigenen Bedürfnissen und Gefühlen.
  • Vor allem ist es kein Spielzeug, das sie nach Lust und Laune aus dem Regal nehmen und dann wieder in die Ecke legen können, wenn es damit langweilig wird.

Eltern denken zunächst oft erst einmal über ein Kleintier wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Hamster nach. Denn die brauchen weniger Platz und können eher mal kurz auf sich gestellt sein, als Hund und Katze.

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Zunächst allerdings Vorsicht vor Hamstern: Die sehen zwar niedlich aus und sind bei Kindern deshalb besonders gefragt. Sie schlafen allerdings bei Tag und wollen dann nicht gestört werden. Dafür lärmen sie in der Nacht, wenn das ganze Haus schläft.

Besser geeignete Kleintiere für Kinder sind Kaninchen und Meerschweinchen. Beide müssen allerdings sehr behutsam behandelt werden.

Zum einen sind sie schreckhaft und mögen es nicht, von oben angefasst zu werden. Denn in freier Natur sind Greifvögel ihre natürlichen Feinde. Außerdem sind sie zarte Tiere und vertragen zu viel Kuscheln und Drücken nicht, was aber vor allem kleine Kinder oft noch nicht verstehen. Kaninchen nagen außerdem gerne an Stromkabeln und Möbeln und buddeln Löcher in Rasen und Blumenbeete.

Ansonsten sind Kaninchen und Meerschweinchen unkomplizierte Gefährten, wenn sie genug Auslauf in einem großen Käfig oder noch besser einem Freigehege haben, ihr Zuhause regelmäßig gereinigt wird und sie viel Frischfutter bekommen.

Auch wichtig: Beide mögen es gesellig und sollten nie alleine gehalten werden, denn dann verkümmern sie wegen fehlender sozialer Kontakte.

Die klassische Kombination aus Kaninchen und Meerschweinchen allerdings ist ein Mythos. Die beiden Arten sind einander wesensfremd. Hier gilt: Gleich und gleich gesellt sich besser – auch was das Geschlecht betrifft. Sonst vermehren sich die Tiere im wahrsten Sinne des Wortes „wie die Karnickel“.

Auch Vögel wie Kanarie und Sittiche verkümmern übrigens, wenn sie alleine gehalten werden. Sie brauchen außerdem große Vogelvolieren, Freiflüge und mit ihnen schmusen ist auch eher schwierig. Deshalb sind sie nicht unbedingt die erste Wahl als Haustier für Kinder.

Ein Hund will gut überlegt sein

Sehr sozial, dabei aber am Menschen orientiert, ist natürlich sein bester Freund, der Hund. Genau deshalb muss eine Familie ihm viel Zeit widmen. Er muss gut erzogen werden, um aufs Wort zu gehorchen und gut auf Menschen. Vor allem auf Kinder muss der Vierbeiner gut sozialisiert sein, das heißt, er muss die Kleinen in seinem Rudel akzeptieren und auch auf etwaige Kuschelattacken oder Lärm gelassen reagieren.

Er braucht viel Auslauf und Ansprache. Einen Hund beispielsweise den ganzen Tag alleine zuhause zu lassen, weil die Eltern arbeiten und die Kinder in der Ganztagesschule sind, grenzt an Tierquälerei. Auch ist nicht von der Hand zu weisen, dass ein Hund kostspielig sein kann. Da summieren sich Hundesteuer, Hundehaftpflicht , gutes Futter und Tierarztbesuche schnell zu ein paar hundert Euro im Monat.

Vorher ebenfalls zu klären: Wohin mit dem Hund,  wenn die Familie an einen Urlaubsort fahren möchte, an den sie den Hund nicht mitnehmen kann? Gibt es Betreuungsalternativen, die das oft knappe Familien-Budget nicht über die Maße strapazieren?

Bello kann man gut adoptieren

Umso wichtiger ist es, sich die Anschaffung eines Hundes gut zu überlegen. Ein Test, ob ein Kind nicht gleich wieder das Interesse an dem Vierbeiner verliert, sobald das Gassi gehen mal in strömenden Regen stattfinden muss, ist eine Hundepatenschaft. Diese bieten viele Tierheime an.

Kinder können so Kontakt zu einem Hund knüpfen, der darüber hinaus auch noch mehr als dankbar für diese Zuwendung ist. Denn oft haben Tierheimtiere Schlimmes hinter sich. Fällt der Hundetest positiv aus, ist es dann ganz besonders deshalb schön, statt einem natürlich superniedlichen Welpen einem bereits erwachsenes Tier ein neues Zuhause zu geben.

Dabei muss allerdings auch klar geklärt sein, ob das Tier nicht so schwer von seiner Vergangenheit traumatisiert ist, dass es im Zweifelsfall aggressiv auf Menschen reagiert.

Ein weiterer Pluspunkt älterer Tiere, so hart er auch klingen mag: Sie sterben früher. Denn leider erlischt erfahrungsgemäß das Interesse mancher Kinder dann doch irgendwann. Spätestens in der Pubertät haben viele kaum noch Lust, vor der Schule den Hund auszuführen – so sehr sie ihn auch lieb haben.

Katzen sind Könige und der Mensch ihr Diener

Für Katzen gilt wie für Hunde: Auch sie sind oft dankbar, wenn sie aus dem Tierheim gerettet werden. Allerdings muss Kindern auch klar gemacht werden, dass sie sehr eigenwillig sein können. Anders als Hunde sind sie eher Einzelgänger und betrachten „ihren“ Menschen weniger als Freund, denn als Diener, der das Futter serviert.

Sie schmusen und spielen nur, wenn ihnen gerade danach ist und wehren sich gegen ungeliebte Annäherungsversuche auch mal mit den Krallen. Wenn sie allerdings Lust darauf haben, sind sie dankbar für Schmuseattacken und „ihrem“ Menschen sehr zugetan.

Und es ist genau diese Nähe, die Kindern unheimlich gut tut, wenn das passende Tier für sie gefunden ist und artgerecht gehalten wird. Tiere zu streicheln senkt Studien zufolge den Stresspegel. Denn es lässt den Blutdruck sinken, der Puls verlangsamt sich, die Atmung wird ruhiger, der Körper entspannt sich.

Darum sind Tiere gut für Kinder

Durch Tiere lernen Kinder außerdem, Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer Lebewesen zu nehmen und Verantwortung zu übernehmen. Für das Wohl eines Tieres zu sorgen stärkt außerdem das Selbstwertgefühl der Kinder und macht sie zuverlässiger. Außerdem merken sie, dass im Leben auch mal eine unangenehme Aufgabe übernommen werden muss.

Denn wer leert schon gerne ein Katzenklo oder entsorgt die Sägespäne aus dem Kaninchen-Käfig? Auch lernen Kinder durch Tiere, mit Zurückweisung und Frustration gut umzugehen, denn Tiere machen nicht immer das, was der Mensch gerade von ihnen möchte – das macht toleranter und erhöht das Einfühlungsvermögen in andere Wesen.

Nicht zuletzt sind Kinder, die Tiere haben, meist viel mehr an der frischen Luft, als drinnen vor irgendeinem Bildschirm zu sitzen. Tiere bereichern die Kindheit. Wenn Eltern sich gut überlegen, welches Tier zu ihrem Kind passt. Und ihnen klar machen, welche Aufgaben künftig auf sie zukommen.

Allergiker-Familien haben leider schlechte Karten

Allerdings gibt es auch Tiere, die für Kinder völlig ungeeignet sind. Reptilien beispielsweise sind sehr anspruchsvoll in der Pflege. Viele der bei Kindern besonders beliebten Schildkröten scheiden zudem Salmonellen aus, die vor allem bei Babys und Kleinkindern zu schweren Durchfällen führen können.

Apropos Gesundheit: Vor der Anschaffung eines Tieres sollte abgeklärt werden, ob ein Familienmitglied an Asthma oder Allergien leidet. Dann ist ein Haustier in den meisten Fällen leider tabu. Denn eine Hypersensibilisierung, also eine Immunisierung gegen die Allergene, hat laut aktuellem Stand der Forschung kaum Aussicht auf Erfolg – im Gegenteil: Oft gesellen sich dann noch andere Unverträglichkeiten hinzu.

Übrigens sind nicht die Tierhaare selbst Auslöser der Allergien, sondern Eiweiße aus Hautschuppen, Speichel, Talg oder Urin. Vor allem Katzen sondern viele Allergene ab. Auch Hamster, Kaninchen und Meerschweinchen sollten nicht in Allergiker-Haushalten wohnen – zumal die Sägespäne und das Heu in ihren Käfigen auch ein Alptraum für Hausstauballergiker und Heuschnupfengeplagte sind.

Keine Alternative: Tiere mit wenig Fell

Manche Züchter werben mit allergenfreien Tieren. So gibt es Hunde-, aber auch Katzenrassen mit wenig Fell. Sie verlieren weniger Haare, an denen die Allergene haften. In Studien konnte ein hypoallergener, also ein sehr gut verträglicher Effekt, allerdings noch nicht ausreichend nachgewiesen werden, weshalb Allergologen auch hier zur Vorsicht raten.

Die einzige Alternative bei Tierallergien ist dann ein Aquarium mit Fischen. Dessen Pflege ist allerdings sehr aufwendig und komplex. Erwachsene müssen dann die volle Verantwortung übernehmen. Kinder können höchstens ein bisschen helfen und Kuscheln ist nicht.

Im Video: Passant rettet Hund aus glutheißem Auto