Welcher aromatasehemmer ist der beste

Welcher aromatasehemmer ist der beste

Exemestane ist ein Aromatase-Hemmer, der in Struktur und Wirkungsweise dem Formestan sehr ähnlich ist. Allerdings ist Exemestane viel wirksamer. Die Wirkstoffgruppe der Aromatase-Hemmer hat seine Anti-Östrogenen Effekt, durch Blockieren des Enzyms das die Synthetisierung des Östrogens steuert. Die amerikanischen Gesundheitsbehörde hat Medikamente dieser Art zur Behandlung von Brustkrebs bei Frauen zugelassen. Dabei bekommen gerade Frauen, bei denen eine Tamoxifen-Therapie keinen Erfolg brachte, Arzneimittel wie Exemestane.

Männliche Bodybuilder nutzen Exemestane um den östrogenbedingten Nebenwirkungen androgener Steroide wie Gymnomastie, Aufbau von überschüssigem Körperfett und Wassereinlagerungen entgegenzuwirken. Manche benutzen das Medikament auch zur Unterstützung der Fettreduktion und Verbesserung der Muskeldefinition. Exemestane ist einer der wirksamsten Aromatase-Hemmer, die zur Zeit am Markt verfügbar sind. Die am häufigsten zitieren Ergebnisse Medizinischer Untersuchungen des Wirkstoffs, zeigen eine durchschnittliche Reduktion des Serumöstrogens um bis zu 85%.

Geschichte

Exemestane wurde von Pharmacia & Upjohn (Phamacia) entwickelt, und erhielt die Zulassung der amerikanischen Gesundheitsbehörde im Jahre 1999. Von Firmenseite wurde es unter dem Produktnamen Aromasin vorgestellt. Seither haben Parmacia & Upjohn dieses Medikament in vielen Ländern unter dem gleichen Produknamen eingeführt. Wegen verschiedener Patente und seiner dominierenden Rolle am Markt, ist Aromasin der einzige Produktname unter dem man zur Zeit Exemestane am Markt finden kann.

Produktform:

Aromasin gibt es am häufigsten in Tablettenform und Dosierungen von 25mg.

Nebenwirkungen von Aromasin

Zu den häufig vorkommende Nebenwirkungen bei der Einnahme von Aromatase-Hemmern zählen:

  • Hitzeschübe
  • Gelenkschmerzen
  • Schwäche
  • Müdigkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • Depressionen
  • Bluthochdruck
  • Schwellung der Arme und Beine
  • Kopfschmerzen

Aromatase-Hemmer können auch eine Verringerung der Knochendichte bewirken, was bei empfänglichen Patienten zu Osteoporose und vermehrter Neigung zu Knochenbrüchen führen kann. Bei einigen Patienten können auch Nebenwirkungen im Magen-Darmtrakt entstehen, wie Übelkeit und Erbrechen. Außerdem können derartige Medikamente die Embryonalentwicklung beeinträchtigen. Deshalb sollte man sie niemals während einer Schwangerschaft benutzen.

Bei Bodybuildern muss man zudem das erhöhte Risiko von Erkrankungen des Cardiovaskulären Systems anmerken. Immerhin verhindern Medikamente wie Aromasin die regulierende Wirkung des Östrogens auf den Cholesterinspiegel. Studien haben belegt, dass aromatisierende Steroide wie Testosteron Enanthat zusammen mit einem Aromatase-Hemmer zu einem deutlich geringeren HDL Spiegel führen. Da Novaldex im allgemeinen keinen solchen Effekt auf den HDL Spiegel zeigt, bevorzugen es viele männliche Bodybuilder.

Verfügbarkeit:

Exemestane ist in den USA und mehr als drei Dutzend anderen Ländern unter dem Produktnamen Aromasin (Pharmacia) verfügbar. Aromasin dominiert den Weltmarkt und ist das einzige Exemestane Präparat dem man gewöhnlich am Markt begegnen wird.

Wichtiger Hinweis

Alle Informationen zu verschreibungspflichtigen Medikamenten oder anderen leistungssteigernden Substanzen dienen rein zu Informationszwecken und sind in kleinster Weise als Anleitung für eine Verwendung dieser Substanzen gedacht.
Wir distanzieren uns von jeglicher Verwendung verbotener leistungssteigernder Substanzen und raten dringend von deren Verwendung ab. Die Verwendung dieser Substanzen kann auch bei kurzzeitiger Anwendung zu ernsten Gesundheitsschäden führen und einige Substanzen wie Insulin oder DNP können bereits bei einmaliger falscher Anwendung tödlich wirken.
Des Weiteren möchten wir darauf hinweisen, dass bereits der Besitz relativ geringer Mengen dieser Substanzen in Deutschland strafbar ist und mit Geldstrafen oder Gefängnisstrafen geahndet werden kann. Für Sportler, die an Wettkämpfen teilnehmen, stellt bereits die Verwendung dieser Substanzen eine Straftat dar.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hatte das Institut beauftragt, mehrere Vergleiche anzustellen: Zum einen sollte das IQWiG die Aromatasehemmer anderen Behandlungsoptionen, insbesondere dem Antiöstrogen Tamoxifen, gegenüberstellen. Zum anderen sollte das Institut prüfen, ob sich die drei zugelassenen Wirkstoffe aus der Klasse der Aromatasehemmer (Anastrozol, Exemestan, Letrozol) in Hinblick auf Nutzen oder Schaden unterscheiden.

Studienlage bei frühem Brustkrebs ist gut

Wie die Wissenschaftler feststellten, ist die Studienlage beim frühen Brustkrebs deutlich besser als beim späten: Zwölf der insgesamt 19 Studien, die das IQWiG in die Bewertung einbeziehen konnte, betreffen den frühen Brustkrebs. Erst im Juli 2015 wurden die Ergebnisse einer Studie mit über 4000 Teilnehmerinnen publiziert, die zwei Aromatasehemmer (Letrozol, Anastrozol) verglich.

Beim späten Brustkrebs ist die Datenlage indes deutlich schlechter. So wurden einige Fragestellungen gar nicht untersucht und die Zahl der Teilnehmerinnen ist erheblich niedriger (rund 3000 gegenüber etwa 39 000). Bemerkenswert ist auch, dass hier keine der Studien den Aspekt „gesundheitsbezogene Lebensqualität“ berücksichtigte.

Die Bewertung stützt sich nicht allein auf publizierte Studien. Denn auf Anfrage des IQWiG haben Hersteller zusätzliche Daten oder Angaben zu Studien geliefert, sodass die Bewertung auf einer vollständigen Datenbasis möglich ist.

Vorteil auch bei bestimmten Nebenwirkungen

Beim frühen Brustkrebs sind Aromatasehemmer für fünf verschiedene Therapieregime zugelassen, bei zwei davon zeigen die Daten einen Zusatznutzen gegenüber Tamoxifen: Bei der Upfront-Therapie beginnen die Patientinnen die medikamentöse Therapie mit einem Aromatasehemmer. Bei der Switch-Therapie wechseln sie nach einer zwei- bis dreijährigen Vorbehandlung mit einem Aromatasehemmer auf ein Antiöstrogen.

Zugunsten der Aromatasehemmer fallen die Ergebnisse bei drei Endpunkten aus: beim Gesamtüberleben, bei der Rezidivfreiheit sowie bei bestimmten Nebenwirkungen (z. B. schwerwiegende unerwünschte Ereignisse). Andere Nebenwirkungen, insbesondere spezifische unerwünschte Ereignisse, treten je nach Wirkstoff teils häufiger, teils seltener auf als bei Tamoxifen.

Erweiterte Therapie und neoadjuvante Therapie

Bei der sogenannten erweiterten Therapie, bei der der einzige hier zugelassene Aromatasehemmer Letrozol nach Abschluss einer fünfjährigen Tamoxifen-Behandlung gegeben wird, zeigen die Daten einen Vorteil nur bei der Rezidivfreiheit. Dem stehen jedoch mehr Abbrüche wegen unerwünschter Ereignisse gegenüber.

Für die neoadjuvante Therapie, bei der Aromatasehemmer der Operation vorgeschaltet werden, gibt es keine Daten. Auch für den Vergleich der Aromatasehemmer untereinander fehlen Daten. Bei der einzigen Studie, die Letrozol gegen Anastrozol testete, gibt es keine relevanten Unterschiede.

Für keines der drei möglichen Therapieregime mit Aromatasehemmern beim späten Brustkrebs bietet einer der Wirkstoffe einen Vorteil: In der Erstlinientherapie gibt es zwar Daten, ein Zusatznutzen gegenüber Tamoxifen lässt sich aus ihnen jedoch nicht ableiten. Für die Zweitlinientherapie, also nach Vorbehandlung mit Antiöstrogenen, und für die Drittlinientherapie fehlen relevante Studien.

AMNOG-Bewertungen haben seit 2011 Priorität

Der G-BA hatte den Auftrag zur Bewertung der Aromatasehemmer bereits 2010 erteilt, also noch vor dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG). Seit Anfang 2011 kommen alle neu zugelassenen Wirkstoffe auf den Prüfstand. Die fristgerechte Bearbeitung dieser Bewertungen hat für G-BA und IQWiG seitdem höchste Priorität.

Das ist auch der Grund, weshalb der Abschlussbericht zu den Aromatasehemmern erst jetzt vorliegt. Er berücksichtigt aber selbstverständlich den aktuellen Erkenntnisstand. Das AMNOG hatte ursprünglich vorgesehen, dass der G-BA nicht nur für neu zugelassene, sondern auch für ausgewählte ältere Wirkstoffe ein Dossier beim Hersteller anfordern kann.

Dieser „Bestandsmarktaufruf“ wurde aber Anfang 2014 mit der ersten AMNOG-Reform wieder abgeschafft, vor allem wegen rechtlicher Bedenken, dass spätere Beschlüsse des G-BA erfolgreich beklagt werden könnten. Bis dahin war lediglich eine Wirkstoffgruppe aus dem Bestandsmarkt, die Gliptine, gemäß AMNOG bewertet worden.

Vergleichende Bewertung

„Der Bericht zu den Aromatasehemmern zeigt einmal mehr, dass auch die vergleichende Bewertung von Medikamenten, die schon länger auf dem Markt sind, praktikabel und sinnvoll ist“, kommentiert Institutsleiter Jürgen Windeler den Abschlussbericht. „Denn sie kann wichtige Informationen über Nutzen und Schaden liefern und so die Qualität der Patientenversorgung verbessern helfen“, so Windeler.

Die vorläufigen Ergebnisse, den sogenannten Vorbericht, hatte das IQWiG im April 2016 veröffentlicht und zur Diskussion gestellt. Nach dem Ende des Stellungnahmeverfahrens wurde der Vorbericht überarbeitet und als Abschlussbericht im September 2016 an den Auftraggeber versandt. Die eingereichten schriftlichen Stellungnahmen, die zu keiner Änderung des Bewertungsergebnisses führten, werden in einem eigenen Dokument zeitgleich mit dem Abschlussbericht publiziert. Der Bericht wurde gemeinsam mit externen Sachverständigen erstellt.

Quelle: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)