Welcher apfel wird in deutschland am meisten angebaut

An dem seltenen Glück, von der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse mit aktuellen Statistiken zum Apfelkonsum in Deutschland versorgt worden zu sein, wollen wir euch heute direkt mit teilhaben lassen. Denn während sich in den vergangenen Tagen ziemlich schnell herumgesprochen hat, dass es Apple als erstem Konzern gelungen ist eine Marktkapitalisierung von 3 Billionen Dollar zu erreichen, wissen wohl nur wenigen Mac-Nutzer, wie viele Kilogramm Äpfel pro Kopf und Jahr in Deutschland verzehrt werden.

Etwa 60 Äpfel pro Jahr

Nach Angaben der Erzeugerorganisationen BVEO kommen die Deutschen im Schnitt auf 9 Kilo oder knapp 60 Äpfel pro Jahr. Was dann doch überrascht. Gönnt sich der durchschnittliche Bundesbürger gerade mal einen Apfel und einen zusätzlichen Bissen pro Woche.

Dennoch führt der Apfel weiterhin die Rangliste der beliebtesten Obstsorten in Deutschland an. Dabei greifen die meisten Verbraucher zur Apfelsorte Elstar, die es auf eine Absatzmenge von 17,7 Prozent bringt. Den zweiten Platz besetzt die Sorte Braeburn mit 12,5 Prozent. Die verwandten Sorten Gala und Royal Gala nehmen mit einer Absatzmenge von 12,3 Prozent den dritten Platz ein.

„Tag des Apfels“ am 11. Januar

Hierzulande werden Äpfel auf einer Gesamtfläche von 34.000 Hektar angebaut, auf denen ein jährlicher Ertrag von rund einer Million Tonnen Äpfel geerntet werden kann.

Am kommenden Dienstag, dem 11. Januar feiert die Branche den „Tag des deutschen Apfels“, muss aber fast keine Überzeugungsarbeit mehr leisten: Stimmen die jetzt publizierten Zahlen, gehören bereits 87 Prozent aller Haushalte in den Deutschland zu den regelmäßigen Apfelkäufern. Diese nehmen im Jahresdurchschnitt 15 mal frische Äpfel aus dem Supermarkt mit nach Hause und transportieren dabei etwa 1,4 Kilo der knackigen Frucht. Guten Appetit.

Die Zeit, in der man "in den sauren Apfel beißen musste", ist vorbei, die Apfelernte beginnt. Trotz Frühjahrsfrösten und Regen im Mai schmecken die reifen Äpfel im Herbst so gut wie immer.

Die Zweige biegen sich, dicht behangen mit roten und prallen Früchten. Von Traktoren gezogene vollgepackte Anhänger schaffen die Äpfel zu den Obsthöfen, die sich entlang des "Obstmarschenwegs" durch das Alte Land aneinanderreihen.

Das größte geschlossene Obstanbaugebiet Deutschlands und Nordeuropas rüstet sich zur Apfelernte. Von den bundesweit rund 933.000 Tonnen ernten die Obstbauern zwischen Stade und Jork vor den Toren von Hamburg in diesen Wochen bis zu 350.000 Tonnen Äpfel.

"Wir pflücken jeden Apfel per Hand, schließlich soll er lang gut schmecken und nicht faulen", sind sich die Obstbauern einig. An dieser Sorgfalt hat sich seit dem 13. Jahrhundert wenig geändert, als der erste Obsthof im Alten Land seine Früchte zum Verkauf anbot. Vorher hatte der zuständige Erzbischof aus Bremen Deichbauexperten aus Holland angeheuert, um die ständige Überflutung des Landes zu verhindern. Sie errichteten entlang der Elbe Dämme und zogen dahinter Entwässerungsgräben. Auch wenn manche Sturmflut im Laufe der Jahrhunderte diese Dämme überspülte, war doch so erst die Voraussetzung geschaffen worden, den tief gelegenen Boden für die Landwirtschaft zu nutzen. Der Name des bezaubernden Marschenorts Hollern-Twielenfleth mit seinen Obstplantagen, Bauernkirchen, Windmühlen und Deichen erinnert noch an die längst vergangene Holländer-Zeit. Die Obstbauern des Alten Lands beliefern heute die Großmärkte Norddeutschlands und über die Handelsketten findet sich Altländer Obst in den Regalen sogar in Skandinavien und Russland.

Wäre Eva im Paradies gehorsam geblieben und hätte Adam nicht in den von ihr gepflückten Apfel gebissen, wäre nicht nur die Liebe zwischen den Menschen, sondern auch der verführerische Geschmack der Äpfel unbekannt geblieben. So aber konnte der Apfel eine bedeutende Rolle in der Geschichte spielen. So war ein Apfel, allerdings ein goldener, als Preis für die schönste aller Frauen seinerzeit Auslöser des Trojanischen Kriegs. Und schon dem römischen Philosophen Seneca war klar: "Einen Apfel täglich und keine Krankheit quält dich."

In Deutschland werden mehr als 20 Apfelsorten angebaut und sie schmecken ganz unterschiedlich. Gesund ist der Apfel außerdem: Die Vitamine C und B6 sowie die Mineralstoffe Kalium und Eisen sind reichlich enthalten. Ballaststoffe, besonders Pektin, machen den Apfel nicht nur knackig, sondern wirken positiv auf Blutzucker- und Cholesterinspiegel, schützen den Darm vor Erkrankungen und sorgen für eine lang anhaltende Sättigung. Die meisten Vitamine und Mineralstoffe sitzen direkt unter der Haut. Deshalb gilt es, die gut gewaschenen Äpfel, eine echte "Miniapotheke der Natur", mit Schale zu essen.

Mit dem Ende des Sommers beginnt im Alten Land die Ernte. Der rotbäckige Elstar, der sonnig-gelbe Jonagold oder der säuerliche Boskoop - vor allem reife Äpfel haben jetzt Saison und werden gepflückt. Wegen der Fröste im Frühjahr und bedingt durch den feuchten Mai wird die deutsche Apfelernte in diesem Jahr um rund fünf Prozent niedriger als im Vorjahr ausfallen. Wer durch die Obstplantagen wandert oder die verschwenderische Fülle verschiedener Apfelsorten in den Hofläden der Obstbauern bewundert, wird dies nicht bemerken.

Äpfel gibt es hier zu kaufen, direkt vom Bauern, frisch und preisgünstig. Einige bieten Körbe an, die man gegen eine Pauschale mit selbst gepflückten Äpfeln füllen kann. Frische Luft und frühherbstliche Sonnenstrahlen gibt es gratis dazu. Sortenreine Apfelsäfte, naturtrüb, schmecken hervorragend, dazu gibt es Cidre oder Apfelbrände, Obstler, Kirschwasser, Zwetschkenbrand oder selbst gekochte Marmeladen. Das Alte Land wird zur Schlemmermeile: Auch Straßenstände bieten Obst, Marmelade und Likör zum Kaufen und Probieren an.

Vom 7. bis 8. September, den Tagen des offenen Hofs, können Besucher alles zum Apfelanbau erfahren. Zu den Altländer Apfeltagen, die sieben der Obsthöfe gestalten, gibt es Radtouren von Hof zu Hof, ein Apfelfest in Steinkirchen am 15. September mit der Krönung der neuen Altländer Apfelkönigin, untermalt von einem Shantychor, ein schon legendäres Kuchenbuffet und eine Kunsthandwerkausstellung. Die Erntefeste für Cox Orange, Elstar und Holsteiner Cox finden am Wochenende des 28./29. September und für Boskoop, Jonagold, Gloster und Red Jonaprince nur wenig später am Wochenende 12./13. Oktober statt. Besonders beliebt ist mittlerweile die "Apfelpatenschaft" (ca. 40 €), bei der die Paten nicht nur zum Erntefest eingeladen werden. Ihnen gehören sämtliche Äpfel, die ihr Baum im Jahr der Patenschaft trägt. Immerhin 20 Kilogramm pro Apfelbaum sind garantiert.

Information: Tourismusverein Altes Land, Osterjork 10, 21635 Jork, Tel. +49-41 62-91 47 55, www.tourismus-altesland.de.

Unterkunft und Restaurant: Hotel Altes Land, Schützenhofstraße 16, 21635 Jork, Tel. +49-41 62-91 4 60-1, www.hotel-altes-land.de. Unterkunft im restaurierten Fachwerkhaus oder im traditionellen Gästehaus im Altländer Stil. Restaurant Ollaner Buurhuus mit regionaler Küche. Hotel & Restaurant Windmüller, Kirchweg 3, 21720 Steinkirchen, Tel. +49-41 42-81 98-0, www.hotel-windmueller.de. Gemütliche Herberge im komplett modernisierten traditionellen Zweiständer Bauernhaus. Restaurant mit eigener Galloway-Rinderzucht. Die Mühle, Am Elbdeich 1, 21635 Jork, Tel. +49-41 62-63 95, www.diemuehlejork.de.

Obsthöfe: Obstparadies Schuback, Am Elbdeich 32a, 21635 Jork, Tel. +49-41 62-71 63 und Westerjork 81, 21635 Jork, Tel. +49-41 62-370, www.obstparadies-jork.de.

Obsthof, Hofladen und Hofcafé Feindt, Westerjork 57, 21635 Jork, Tel. +49-41 62-75 49, www.hofladen-lore-feindt.de.

Der Apfel ist hierzulande das beliebtest Obst. Dies liegt zum einen an der großen Sortenvielfalt, aber natürlich auch an ihrem köstlichen Geschmack. Außerdem sind Äpfel in Deutschland fast das ganze Jahr lang verfügbar.

Welcher apfel wird in deutschland am meisten angebaut

Äpfel, Foto: shutterstock/Nitr

Vom Alten Land bis zum Bodensee ernten die deutschen Obstbauern Äpfel. Der Apfel ist hierzulande das beliebteste Obst: Ganze 17 Kilogramm Äpfel isst jeder Deutsche durchschnittlich pro Jahr. Bundesweit sind mehr als 20 Apfelsorten im Handel erhältlich. Am liebsten beißen die Deutschen in den aromatisch-saftigen Elstar, gefolgt vom süß-säuerlichen Braeburn und dem feinsäuerlichen Jonagold.

Welcher apfel wird in deutschland am meisten angebaut
Foto: shutterstock/mythja

An Apple a Day

Dank seiner langen Haltbarkeit und neuesten Lagertechnologien kann man das leckere Obst aus Deutschland das ganze Jahr über genießen. Beim Einkauf sollte man darauf achten, dass die Äpfel eine glatte, feste Schale haben. Am liebsten mögen es die Früchte kühl und dunkel, mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Der Kühlschrank ist daher ideal um Äpfel aufzubewahren. Zu Mus oder Kompott verarbeitet, lässt sich das Obst problemlos acht bis zwölf Monate einfrieren. Äpfel verströmen – wie die meisten Obst- und Gemüsearten – Ethylengas, das andere Obst- und Gemüsearten schneller reifen lässt. Daher sollte man Äpfel besser getrennt lagern.

Ernährung & Gesundheit

  • Vitamine und Niacinsäure, die ebenfalls in Äpfeln enthalten sind, sind für den Stoffwechsel von zentraler Bedeutung.
  • Äpfel enthalten mehr als 30 Mineralstoffe.
  • Ein hoher Kaliumgehalt sorgt für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt.

Äpfel bringen gesunde Vielfalt auf den Speiseplan: Ob süß oder herzhaft, in Aufläufen oder Kuchen – die deutschen Apfelsorten eignen sich für jeden Zweck. Für Kuchen empfehlen sich feste und eher säuerliche Apfelsorten wie Boskoop, Elstar oder Jonagold. Im Obstsalat macht sich Braeburn oder Delbarestival gut. Pikante Gerichte wie Pfannkuchen mit Speck bekommen eine süße Note durch Sorten wie Gala oder Cox Orange. Tipp: Auf geschälte oder aufgeschnittene Äpfel etwas Zitronensaft träufeln – so gibt es keine braunen Stellen.

Apfel: Sauer zu süß – süß zu pikant!

Gegensätze ziehen sich an! Als Faustregel gilt: In süßen Speisen wie Apfelkompott oder Apfelkuchen kommen säuerliche Sorten besser zum Ausdruck. Sie runden die süßen Speisen durch ein frisches Aroma ab. In Frage kommen zum Beispiel Boskoop, Braeburn, Cox Orange, Gloster, Ingrid Marie und Jonagored. Zimt intensiviert übrigens das natürliche Aroma der Früchte. Umgekehrt gilt: In pikanten Gerichten sind süße Sorten besser aufgehoben. Zu Rotkraut, Schweinebraten oder Speck-Eierkuchen passen unter anderem die Sorten Gala, Golden Delicious, Idared, Jonagold, Pinova und Shampion bewährte Partner.

Saison

Dank seiner langen Haltbarkeit und neuesten Lagertechnologien kann man das leckere Obst aus Deutschland das ganze Jahr über genießen.
Hauptsaison: September bis April
Nebensaison: Mai bis August
Welches Obst und Gemüse gerade reif ist, sehen Sie in unserem umfassenden Saison-Kalender.