Welche tabletten darf man in der schwangerschaft nehmen

Me­di­ka­men­te in der Schwan­ger­schaft ein­zu­neh­men, kann ge­fähr­lich sein. Die Con­ter­gan-Ka­ta­stro­phe ist uns im­mer noch ein war­nen­des Bei­spiel. An­fang der 60er Jah­re ha­ben vie­le Schwan­ge­re ein ver­meint­lich harm­lo­ses Schlaf­mit­tel ge­nom­men, was zu Tau­sen­den von Kin­dern mit Fehl­bil­dun­gen vor al­lem der Arme und Bei­ne führ­te. Da­mals hat man auf grau­sa­me Art er­ken­nen müs­sen, dass be­stimm­te - glück­li­cher­wei­se sehr we­ni­ge - Prä­pa­ra­te dem un­ge­bo­re­nen Baby scha­den kön­nen.

Heu­te wis­sen wir, dass die Zahl spe­zi­el­ler Fehl­bil­dun­gen, die auf Me­di­ka­men­te zu­rück­zu­füh­ren sind, äus­serst ge­ring ist. Viel hö­her ist nach Mei­nung von Ex­per­ten das Ri­si­ko, das durch Rau­chen und al­ko­ho­li­sche Ge­trän­ke von vie­len wer­den­den Müt­tern ohne Be­den­ken in Kauf ge­nom­men wird. 

Ein Grund­satz der me­di­zi­ni­schen Be­hand­lung in der Früh­schwan­ger­schaft ist, den Ge­brauch von Arz­nei­mit­teln so nied­rig wie mög­lich zu hal­ten. Denn im Früh­sta­di­um der Schwan­ger­schaft - vor al­lem zwi­schen dem 19. und 56. Tag nach der Be­fruch­tung, was etwa der 5.-10. SSW ent­spricht - ein­ge­nom­me­ne Me­di­ka­men­te kön­nen un­ter Um­stän­den die ge­sun­de Or­gan­ent­wick­lung be­ein­träch­ti­gen und an­ge­bo­re­ne Fehl­bil­dun­gen her­vor­ru­fen.

Prä­pa­ra­te, die in ei­nem spä­te­ren Sta­di­um Ih­rer Schwan­ger­schaft ein­ge­nom­men wer­den, kön­nen das Wachs­tum von Ba­bys hem­men, zu nied­ri­gem Ge­burts­ge­wicht oder ei­ner Schä­di­gung der fe­ta­len Or­ga­ne füh­ren. Be­stimm­te Me­di­ka­men­te, die Sie ge­gen Ende Ih­rer Schwan­ger­schaft ein­neh­men, kön­nen so­gar bei Ih­rem Neu­ge­bo­re­nen noch Sym­pto­me oder Er­kran­kun­gen aus­lö­sen. 

Vor­ge­burt­li­che Wachs­tums­ver­zö­ge­rung

In vie­len Fäl­len ver­sorgt die Pla­zen­ta das Un­ge­bo­re­ne un­ge­nü­gend mit Nähr­stof­fen.

Heu­te wer­den Schwan­ge­ren nur noch Me­di­ka­men­te ver­schrie­ben, bei de­nen auf­grund lang­jäh­ri­ger Er­fah­rung aus­rei­chend ge­si­chert ist, dass sie kei­ne frucht­schä­di­gen­de (te­ra­to­ge­ne) Wir­kung ha­ben. Je­dem Me­di­ka­ment liegt ein Bei­pack­zet­tel zur Pa­ti­en­ten­in­for­ma­ti­on bei, der auch auf die An­wen­dung in Schwan­ger­schaft und Still­zeit ein­geht. 

Sei­en sie kri­tisch und ver­su­chen Sie, so we­nig Me­di­ka­men­te wie mög­lich ein­zu­neh­men. Ver­su­chen Sie zu­erst, Ihre Be­schwer­den mit al­ter­na­ti­ven Heil­me­tho­den oder alt­be­währ­ten Haus­mit­teln zu lin­dern.

Wenn Sie auf Me­di­ka­men­te zu­rück­grei­fen müs­sen, dann be­spre­chen Sie sich un­be­dingt mit Ih­rem Arzt oder Ih­rer Ärz­tin. Dies gilt auch für nicht ver­schrei­bungs­pflich­ti­ge Me­di­ka­men­te der Grup­pe C oder D (auf der Pa­ckung ver­merkt), die Sie in der Apo­the­ke kau­fen kön­nen.

Wenn Sie aus­ser in gy­nä­ko­lo­gi­scher noch in an­de­rer ärzt­li­cher Be­hand­lung sind, muss Ihre Schwan­ger­schaft auch dort be­kannt sein. Ohne vor­he­ri­ge Rück­spra­che mit Ih­rem Frau­en­arzt, Ih­rer Frau­en­ärz­tin, Ih­rem Apo­the­ker oder Ih­rer be­treu­en­den Heb­am­me soll­ten Sie auch kei­ne Me­di­ka­men­te ein­neh­men, die Ih­nen vor Ih­rer Schwan­ger­schaft ver­schrie­ben wor­den sind.

Der Bei­pack­zet­tel

Der Bei­pack­zet­tel er­klärt Ih­nen un­ter an­de­rem den Zweck und die kor­rek­te An­wen­dung des Arz­nei­mit­tels.

Haus­mit­tel - Was spricht da­für?

Manch­mal sind die be­währ­ten Haus­mit­tel ge­nau das, was man braucht.

Soll­ten dann Schwan­ge­re nicht so­fort mit dem po­si­ti­ven Schwan­ger­schafts­test jeg­li­che Ta­blet­ten-Ein­nah­me ab­bre­chen? Nun, das kann man nicht so ri­go­ros sa­gen. Ge­nau­so falsch wie ei­gen­mäch­ti­ges Ein­neh­men von Me­di­ka­men­ten ist das ei­gen­mäch­ti­ge Ab­set­zen ärzt­lich ver­ord­ne­ter Arz­nei­mit­tel. Ge­ra­de­zu ge­fähr­lich ist es, wenn der wer­den­den Mut­ter aus un­be­grün­de­ter Angst ein für sie le­bens­wich­ti­ges Me­di­ka­ment vor­ent­hal­ten wird. Hier gilt es, Nut­zen und mög­li­ches Ri­si­ko sorg­sam ab­zu­wä­gen. Op­ti­mal ist es, wenn Frau­en mit ei­ner chro­ni­schen Er­kran­kung (z.B. Bron­chi­al-Asth­ma, Blut­hoch­druck, Epi­lep­sie, psy­chi­sche Er­kran­kun­gen) schon vor Be­ginn der Schwan­ger­schaft mit Me­di­ka­men­ten und Do­sie­run­gen ein­ge­stellt wer­den, die Ihr Baby so we­nig wie mög­lich be­las­ten. Und in vie­len Fäl­len gibt es Al­ter­na­ti­ven, die in der Schwan­ger­schaft ge­nom­men wer­den dür­fen. Wenn sie re­gel­mäs­sig Me­di­ka­men­te ein­neh­men müs­sen, wer­den Sie und ihr Kind Sie wäh­rend Ih­rer Schwan­ger­schaft in­ten­si­ver be­treut.

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