Welche seite vom mutterpass für arbeitgeber

Hallo Blümchen, laß dir von der FA einfach eine neue Ss-Bescheinigung ausstellen (kostet 5 €) und die muss dein Arbeitgeber dir zahlen. Für was braucht er denn eine aktuelle Bescheinigung? Kenne ich garnicht. Ich musste immer nur eine abgeben in der Ss. Viele Grüße

Mala

Show

Ich habe gestern mit einer Freundin telefoniert die auch sehr gut mit einer Mitarbeiterin in dem Betrieb befreundet ist. Und die Leiterin die für mich zuständig ist macht wohl öfter mal bemerkungen wenn ich da einkaufen bin.

Da kommt dann in der Pause was wie So krank sieht die ja gar nicht aus, einkaufen kann sie doch auch... Oder einen Bauch kann man ja noch nicht mal eranen kann ich mir nicht Vorstellen das die schon so weit ist... usw.

Kaum zu glauben das man auch im Beschäftigungsverbot essen und trinken muss was :-P Und nein man sieht mir die Schwangerschaft auch in der 22 Ssw noch nicht an. Aber mir dann zu unterstellen ich wäre nicht schwanger und würde die verarschen... Nein :-!

Dann fahre ich nachher mal so eine Bescheinigung holen fahren.

LG Blümchen


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Kann man den Embryo und sein Herz in der 5. Schwangerschaftswoche schon im Ultraschall sehen und welche Anzeichen sind in dieser SSW bei der werdenden Mama typisch? Alles Wichtige zur Entwicklung des Babys und häufige Symptome in der 5. SSW erfährst du hier!

Erst einmal herzlichen Glückwunsch zum positiven Schwangerschaftstest! Die meisten herkömmlichen Tests zeigen ab Fälligkeit der Periode ein zuverlässiges Ergebnis an, also etwa ab der 5. Schwangerschaftswoche. Spezielle Frühtests oder Blutuntersuchungen in der ärztlichen Praxis können sogar schon in der 4. SSW eine Schwangerschaft anzeigen.

Artikel-Inhalte im Überblick:

  • Die aktuelle SSW entspricht rechnerisch schon dem zweiten Monat deiner Schwangerschaft!
  • Rufe in deiner gynäkologischen Praxis an und vereinbare einen Termin: Ideal ist es, die erste Ultraschall-Untersuchung auf die 7. oder 8. Woche zu legen - dann können du und dein*e Partner*in in der Regel bereits das Herzchen schlagen sehen und hören.
  • Mach dich am besten gleich nach dem positiven Schwangerschaftstest auf die Suche nach einer Hebamme, die dich vor, während und nach der Geburt betreuen kann.
  • Dein Körper braucht Kraftreserven für die Schwangerschaft, übertreibe es deshalb nicht mit körperlicher Anstrengung und Sport.
  • Du spürst kaum Symptome und alles ist wie immer? Keine Sorge: So geht es anfangs vielen Schwangeren. Schon bald werden sich erste Symptome wie Brustspannen, Unterleibsschmerzen, stärkerer Ausfluss oder ein verändertes Temperaturempfinden bemerkbar machen.
  • Versuche, Stress zu minimieren und deine Schwangerschaft so gut es geht zu genießen!

Größe und Entwicklung des Embryos

In der 5. SSW (4+0 bis 4+6) ist dein Baby rund eine Woche alt, die Schwangerschaft besteht rein rechnerisch aber schon seit drei Wochen, da die ersten zwei Wochen deines Zyklus vor dem Eisprung mitgezählt werden.

Was man in der 5. SSW im Ultraschall erkennt

Das Baby ist in dieser SSW so klein wie ein Samenkorn oder ein Brotkrümel (etwa 2 mm) und schwimmt in einer winzigen Fruchthöhle, die manchmal schon in der 5. Woche im Ultraschall zu sehen ist. Oft ist im Ultraschall aber auch nur eine hoch aufgebaute Gebärmutterschleimhaut zu sehen, was völlig normal ist.

Am Ende der 5. Schwangerschaftswoche deuten sich beim Embryo bereits Augen, Ohren und Mund an. Das Rückenmark, die Kopf- und Herzanlagen bilden sich. Auch die Arme und Hände werden angelegt. Beeindruckend ist, dass das winzige Herz in diesem frühen Stadium bereits anfängt zu schlagen und die Versorgung aller Organe des Embryos durch ein eigenes Kreislaufsystem sichergestellt wird. Aus einer befruchteten Eizelle werden nun die Grundsteine für einen komplett entwickelten kleinen Menschen gelegt.

Übelkeit und Co.: Symptome & Beschwerden in der 5. SSW

Dein Körper verändert sich durch die Hormonumstellung. Das spüren manche Frauen mehr, andere weniger. Auch kann sich jede Schwangerschaft anders anfühlen. Dein Körper steigert die Blutmenge, um die Organe und Gewebe besser zu durchbluten. Das kann zu folgenden Symptomen führen:

  • Brustspannen
  • Dunkelfärbung der Brustwarzenhöfe
  • häufiges Wasserlassen
  • wärmere Haut an Armen und Beinen

Die Gebärmutter wächst und das Gewebe wird aufgelockert. Auch die Scheide wird durch das Schwangerschaftshormon hCG weicher und dehnbarer. Oft scheinen Schamlippen und die restliche Vulva etwas bläulich, was eine Folge der verbesserten Durchblutung ist. Es bildet sich ein Schleimpfropf, um den Muttermund zu verschließen und die Gebärmutter so von Keimen freizuhalten. Er wird sich erst kurz vor der Geburt wieder lösen. Viele Frauen bemerken verstärkten Ausfluss. Es kann auch sein, dass sich dein Geruchs- und Geschmackssinn verändert, dass mehr Speichel produziert wird oder oder dass du plötzlich Gelüste bekommst. Weitere Anzeichen der Frühschwangerschaft in der 5. SSW können sein:

  • Ziehen im Unterleib, das sich anfühlt, als würdest du bald deine Periode bekommen
  • Blähbauch
  • Übelkeit
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit
  • Stimmungsschwankungen

Blutungen in der 5. SSW: Wann zum Arzt/zur Ärztin?

Blutungen in der Schwangerschaft sollten immer abgeklärt werden, egal ob Schmierblutungen oder frisches Blut. Zu deiner Beruhigung: Oft steckt eine harmlose Ursache dahinter. Wenn allerdings starke Schmerzen dazukommen, kontaktiere bitte umgehend deine frauenärztliche Praxis und lass nachschauen, ob bei dir und dem Embryo alles in Ordnung ist. Auch deine Hebamme ist die gesamte Schwangerschaft und darüber hinaus eine geeignete Ansprechstation bei Sorgen.

Keine Anzeichen, trotzdem schwanger!

Vielleicht fühlst du dich aber auch ganz normal und hast bislang keine spürbaren Anzeichen. Mach dir in diesem Fall bitte keine Sorgen: Die Stärke der Symptome hängt nicht damit zusammen, wie eine Schwangerschaft verläuft.

Manche Frauen haben von Anfang an starke Beschwerden, andere bekommen sie erst im Laufe der nächsten Wochen und wieder andere bemerken so gut wie gar nichts, außer dass ihre Periode ausbleibt. Solltest du zu diesen beschwerdefreien Schwangeren gehören: Genieß dieses Glück und mach dir über "zu wenige Symptome" möglichst keinen Kopf!

Geburtstermin berechnen: Der Weg zum ET

Jetzt wo du weißt, dass du schwanger bist, stellst du dir bestimmt die Frage: Wann wird mein Kind auf die Welt kommen? Um den Geburtstermin auszurechnen, geht man vom ersten Tag der letzten Menstruation aus, zieht drei Monate ab und zählt sieben Tage dazu. Wenn der erste Tag der letzten Menstruation beispielsweise auf den 16. April 2014 fällt, ist der errechnete Geburtstermin folglich am 23. Januar 2015. Bei dieser Berechnung wird allerdings ein regelmäßiger, 28-tägiger Menstruationszyklus vorausgesetzt.

Setzt deine Regelblutung unregelmäßig ein oder ist dein Zyklus länger oder kürzer, wird die Berechnung schwieriger. Hinzu kommt, dass jede Schwangerschaft unterschiedlich verläuft und deshalb das exakte Datum der Geburt – auch durch Ultraschall-Untersuchungen während der Vorsorgen – nie ganz genau vorhergesagt werden kann.

Anhand des Datums deiner letzten Menstruation und deiner Zykluslänge bestimmen wir für dich den errechneten Geburtstermin (ET) deines Babys und erstellen einen persönlichen Schwangerschaftskalender, mit dem du alle Wochen deiner Schwangerschaft genau verfolgen können. Hier ganz schnell deinen Entbindungstermin ermitteln!

Das Geschlecht deines Babys in dieser frühen Phase im Ultraschall zu ermitteln, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn du Lust hast, kannst du aber schon jetzt den chinesischen Empfängniskalender ausprobieren – eine zeitlose Tabelle, mit deren Hilfe man anhand des Alters der Mutter bei der Empfängnis angeblich Rückschlüsse auf Babys Geschlecht ziehen kann. Stell das beliebte Orakel hier auf die Probe!

Alkohol und Nikotin vor der Schwangerschaft

Wenn du von der Schwangerschaft überrascht wurdest und bisher geraucht und/oder Alkohol getrunken haben, ist das kein Grund zur Beunruhigung: Es gilt das "Alles-oder-nichts-Prinzip". Dieses besagt, dass eine zu starke Schädigung des Embryos in den ersten Tagen der Schwangerschaft zu einer sehr frühen Fehlgeburt führen kann, die von der Frau oft als verspätete Regelblutung interpretiert wird. Kommt es hingegen nicht dazu, ist auch zu erwarten, dass das Baby keinen Schaden genommen hat. Zudem ist das Baby anfangs noch nicht mit dem mütterlichen Kreislauf verbunden.

Jetzt, wo du von der Schwangerschaft weißt, solltest du fortan aber unbedingt auf schädliche Genussmittel verzichten, denn der Konsum von Nikotin und Alkohol kann für das Baby sehr gefährlich werden.

Folsäuremangel mit Tabletten vorbeugen

Selbst bei gesunder Ernährung kommt es häufig zu einem Mangel an Folsäure, weil dieses B-Vitamin in Lebensmitteln sehr empfindlich auf Lagerungsbedingungen, Hitze und Licht reagiert. Ein Folsäuremangel der Mutter erhöht das Risiko für Fehlbildungen im Nervensystem des Fötus wie einen offenen Rücken (Spina bifida).

Zitrusfrüchte, Tomaten, Vollkornprodukte und grünes Blattgemüse gelten als besonders ergiebige Folsäurequellen. Während des ersten Schwangerschaftsdrittels (Trimesters) solltest du zusätzlich zu folsäurereicher Ernährung täglich ein Folsäurepräparat zur Nahrungsergänzung einnehmen.

Hier können Sie Ihren persönlichen Schwangerschaftskalender passend zum Entbindungstermin sehen.

Übersicht aller Wochen im Schwangerschaftskalender


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Vermehrter Ausfluss in der Schwangerschaft kommt häufig vor – er ist ein ganz typisches Schwangerschaftssymptom. Doch verändert sich der Ausfluss ungewöhnlich, kann er auf eine Infektion hinweisen. Wie Sie solche Anzeichen erkennen und wann eine ärztliche Behandlung erforderlich ist.

Es ist eine schlaue Erfindung der Natur: Um Scheide und Gebärmutter vor Keimen zu schützen, wird fortwährend Schleim abgesondert, der Milchsäure bildende Bakterien enthält. Er sorgt für ein saures Milieu, das Krankheitserreger an der Ausbreitung hindern soll.

Wer in der Schwangerschaft vermehrt Ausfluss feststellt, ist oft verunsichert: Welche Menge, welche Farbe und welche Konsistenz sind normal? Und wann besteht die Gefahr, dass eine Infektion vorliegt?

In diesem Artikel lesen Sie:

Ausfluss in der Frühschwangerschaft

Neben morgendlicher Übelkeit, extremer Müdigkeit und spannenden Brüsten gehört vermehrter Ausfluss schon in der Frühschwangerschaft zu den klassischen Symptomen. Der Grund: Die Hormonveränderungen in der Schwangerschaft bewirken, dass die Scheide verstärkt durchblutet wird und infolgedessen auch mehr Ausfluss austritt. Ein klarer, dünnflüssiger und geruchloser Ausfluss stellt keinen Grund zur Sorge dar.

Mögliche Ursachen für veränderten Ausfluss in der Schwangerschaft

Verfärbt sich der Ausfluss in der Schwangerschaft oder nimmt einen fischartigen Geruch an, sollte die Ursache dafür in der frauenärztlichen Praxis abgeklärt werden. Auch wenn Beschwerden wie Jucken, Brennen, Schmerzen oder Blutungen auftreten, ist dies ein Grund für eine Vorstellung in der betreuenden Praxis. Hinter solchen Beschwerden können verschiedene Ursachen stecken – zum Beispiel eine Scheidenpilzinfektion mit Candida albicans oder eine bakterielle Vaginose.

Was bedeutet der Ausfluss? Auf einen Blick:

  • Farbloser bis milchiger und geruchloser Ausfluss: Diese Art von Ausfluss in der Schwangerschaft ist vollkommen normal und hat keinen Krankheitswert. Sollten Beschwerden wie Juckreiz oder Brennen auftreten, ist die frauenärztliche Praxis zu kontaktieren.

  • Weißer Ausfluss: Weiß-bröckeliger Ausfluss kann ein Anzeichen für eine Scheidenpilzinfektion sein. Zusätzlich treten häufig Beschwerden wie Juckreiz und Brennen auf. Ein grau-weißlicher oder gelb-weißlicher und schlecht riechender Ausfluss kann auf eine bakterielle Vaginose hindeuten.

  • Gelber oder grüner Ausfluss: Ein gelb-grüner Ausfluss kann zum Beispiel das Symptom einer Trichomonaden-Infektion darstellen. Der Ausfluss ist dann oft schaumig-schleimig und riecht stark. Eitriger Ausfluss kann auf Gonorrhö (Tripper) hinweisen.
    Gelblicher Ausfluss kann sich darüber hinaus auch bei einer B-Streptokokken- oder Chlamydien-Infektion bemerkbar machen, allerdings verlaufen diese Infektionen in der Regel symptomlos. Da sie aber eine Gefahr für Komplikationen darstellen, werden Schwangere auf das Vorhandensein dieser Infektionen getestet.

  • Brauner Ausfluss: Dieser Ausfluss in der Schwangerschaft ist ein Zeichen für Schmierblutungen. Sie können aus verschiedenen Gründen auftreten: aufgrund von hormonellen Umstellungen in der Frühschwangerschaft, als Folge einer Kontaktblutung bei einer vaginalen Untersuchung oder nach dem Sex oder auch in Form einer Einnistungsblutung. Wenn sich das befruchtete Ei in der Gebärmutter einnistet, ist die Blutung meist eher hell. Im Zweifelsfall sollte bei Blutungen in der Schwangerschaft immer die gynäkologische Praxis um Rat ersucht werden.

Ungewöhnlicher Ausfluss in der Schwangerschaft: Was tun?

Besonders in der Schwangerschaft ist es wichtig, Scheideninfektionen zu erkennen und sie korrekt zu behandeln. Denn je nach Krankheitserreger stellen einige Infektionen wie die bakterielle Vaginose ein mögliches Risiko für das Ungeborene dar: Steigen die Keime in die Gebärmutter auf, können sie vorzeitige Wehen oder einen vorzeitigen Blasensprung auslösen und so zu einer Fehl- oder Frühgeburt führen.

Um welchen Krankheitserreger es sich handelt, können Mediziner*innen unter anderem durch einen Abstrich feststellen. Dabei lässt sich auch der vaginale pH-Wert bestimmen: Ist er auf über 4,5 angestiegen, kann dies ein mögliches Zeichen für eine Infektion sein. Abstrichproben dienen außerdem zum direkten Erregernachweis – etwa bei dem Verdacht auf eine Chlamydien-Infektionen oder Streptokokken der Gruppe B.

Durch eine passende Antibiotikatherapie lassen sich solche Erkrankungen in der Regel auch in der Schwangerschaft gut behandeln. Bei einer sexuell übertragbaren Erkrankung muss der Partner gegebenenfalls mitbehandelt werden. Frei verkäufliche Mittel aus der Apotheke sollten nur nach ärztlicher Absprache zum Einsatz kommen. Denn es muss zuerst geklärt werden, ob sie überhaupt das geeignete Mittel für die individuelle Ursache sind. Um das Scheidenmilieu wieder ins Gleichgewicht zu bringen, können Vaginalzäpfchen hilfreich sein. Wie bei allen Arzneimitteln in der Schwangerschaft gilt aber: besser nur nach ärztlicher Absprache anwenden.

Krankhaftem Ausfluss in der Schwangerschaft vorbeugen

Da vermehrter Ausfluss in der Schwangerschaft vollkommen normal ist, sind hierzu keinerlei vorbeugende Maßnahmen zu treffen. Stört der starke Ausfluss sehr, kann für einige Zeit eine Slipeinlage getragen werden, um diesen aufzufangen. Es empfiehlt sich jedoch, Slipeinlagen nicht dauerhaft zu verwenden, um Infektionen vorzubeugen.

Weitere Maßnahmen zur Vorbeugung einer Scheideninfektion:

  • atmungsaktive Unterwäsche aus Baumwolle tragen

  • Whirlpools in öffentlichen Einrichtungen wie Schwimmbädern oder Fitnessstudios meiden

  • keine übertriebene Intimhygiene mit Sprays oder ähnlichem betreiben – besser nur mit Wasser und einem milden Waschngel mit passendem pH waschen

  • auf der Toilette stets von vorne nach hinten abwischen

  • bei Antibiotika-Einnahme gegebenenfalls vorbeugende Maßnahmen zum Schutz des Scheidenmilieus ergreifen – zum Beispiel in Form von speziellen Milchsäurebakterien-Präparaten

Kurz vor der Geburt: Ausfluss oder Schleimpfropf?

Einige Frauen bemerken kurz vor der Geburt einen Schleimpfropf, der sich plötzlich im Slip befindet oder beim Duschen oder auf der Toilette abgeht. Auch dies ist ein ganz normaler Vorgang in der Schwangerschaft. Der Schleimpfropf hat während der Schwangerschaft den Muttermund abgedichtet, um die Gebärmutter vor aufsteigenden Keimen zu schützen. Wenn sich der Muttermund in der Zeit vor der Geburt bereits etwas weitet, löst sich dieser Schleimpfropf.

Sein Abgang wird als klassisches Anzeichen dafür gewertet, dass die Geburt bald losgeht. Dennoch besteht noch kein Handlungsbedarf: Erst wenn die Wehen einsetzen, Blutungen auftreten oder die Fruchtblase platzt, ist es Zeit, Kontakt mit der Klinik oder der Hebamme aufzunehmen. Auch besteht kein Anlass zur Sorge, wenn der Abgang des Schleimpfropfs überhaupt nicht bemerkt wurde.

Ausfluss, Urin oder Fruchtwasser?

Gerade zum Ende der Schwangerschaft ist die Verunsicherung oft groß, wenn eine Frau plötzlich ein nasses Gefühl im Slip verspürt. Gründe dafür kann es viele geben – zum Beispiel:

  • normaler, vermehrter Ausfluss in der Schwangerschaft

  • Abgang des Schleimpfropfs

  • unwillkürlicher Urinverlust (etwa aufgrund eines geschwächten Beckenbodens)

  • Abgang von Fruchtwasser

Im Zweifelsfall sollte stets die gynäkologische Praxis kontaktiert werden. Um den Unterschied zwischen Ausfluss, Urin und Fruchtwasser festzustellen, empfehlen einige Hebammen, einen pH-Selbsttest zu Hause durchzuführen. Solche sogenannten Lackmustests gibt es in verschiedenen Ausführungen in Apotheken oder Drogerien. Die Flüssigkeit wird auf das Lackmuspapier aufgetragen – zum Beispiel mit der Hilfe eines Applikators – und die Farbveränderung zeigt den pH-Wert an.

Ein pH-Wert von 3,8 bis 4,4 gilt als normaler Wert für eine gesunde Scheidenflora, Urin hat einen höheren pH-Wert von etwa sechs und Fruchtwasser einen noch höheren von etwa sieben. Zwischen Urin und Fruchtwasser besteht bei einem solchen Test daher ein gewisses Verwechslungsrisiko. Deshalb sollte auf zusätzliche Symptome geachtet werden: Fruchtwasser ist klar bis rosa, wässrig in der Konsistenz und der Abgang kann im Gegensatz zu Urin nicht willentlich kontrolliert werden.

Solche pH-Selbsttests anzuwenden, um in der Schwangerschaft regelmäßig zu messen, ob der Ausfluss auf eine Infektion hindeutet, wird derzeit nicht empfohlen: Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass dies Vorteile bietet.

Wochenfluss: Ausfluss nach der Schwangerschaft

Nach der Geburt kommt es zum sogenannten Wochenfluss (Lochien). Etwa sechs Wochen lang hält diese Art von Ausfluss an. Es handelt sich dabei um ein Zeichen der Wundheilung, bei dem unter anderem Gewebereste, Blut und Schleim ausgestoßen werden.

Die Farbe und die Konsistenz verändern sich im Verlauf des Wochenbetts – meist von blutig über gelblich bis hin zu weißlich-klarem Ausfluss. Werden hier Auffälligkeiten bemerkt oder wenn zusätzlich Krankheitszeichen auftreten, sollte die Frau ihre Hebamme oder gynäkologische Praxis zu Rate ziehen.


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Welchen Vornamen soll unser Kind tragen? Die Suche nach dem passenden Babynamen treibt viele werdende Eltern schon früh in der Schwangerschaft um. Wie kann man vorgehen, wenn man sich nicht für einen Babynamen entscheiden kann oder wenn man noch gar keine Vorstellung vom Vornamen hat?

Kinder müssen spätestens einen Monat nach der Geburt unter einem Namen gemeldet sein. Damit der Vorname bis zur Geburt feststeht, sollten Sie rechtzeitig mit der Suche beginnen und auch den werdenden Vater mit einbeziehen – sofern Sie nicht alleinerziehend sein werden –, da sich beim Geschmack zu Babynamen überraschend große Unterschiede zeigen können.

Da heute in den meisten Fällen das Geschlecht bereits in der Schwangerschaft festgestellt und bekanntgegeben wird, vereinfacht das die Auswahl in der Hinsicht, dass Sie nur einen Jungennamen oder einen Mädchennamen suchen müssen – außer natürlich, Sie bekommen Zwillinge oder Drillinge.

Inspiration für schöne Babynamen bieten unsere Bildergalerien:

Die beliebtesten Vornamen 2020

Babyname: Wie findet man den passenden?

Neben zahlreichen im Handel erhältlichen Namensbüchern bietet das Internet natürlich eine gute Suchmöglichkeit. Dabei ist es interessant zu lesen, welche Herkunft und Bedeutung ein Babyname hat. Auch die Namensranglisten der letzten Jahre können herangezogen werden. Wenn Sie das möchten, können Sie auch Familie und Freunde um Vorschläge bitten – bei diesem Thema hat fast jede*r einen oder mehrere Lieblingsnamen parat.

Viele Eltern, die auf Namenssuche sind, achten auch besonders auf die Namen, die ihnen im Fernsehen oder Büchern begegnen. Vielleicht gibt es auch bereits ein Geschwisterkind, sodass die Richtung, in die der Babyname gehen soll, schon klar ist. Es hat sich bei vielen Paaren bewährt, dass beide Partner erst einmal jeder für sich eine Liste erstellen, die dann mit dem anderen ausgetauscht wird.

Der Babyname muss Ihnen gefallen, nicht anderen

Es wird immer Menschen geben, denen Ihr ausgesuchter Babyname nicht gefällt. Paare, die bereits Vornamen in der engeren Auswahl haben, können auch Freunde dazu befragen. Allerdings sollten Sie Ihre Babynamen nicht jedem unterbreiten, denn dann werden Sie sicher Kritik ernten. Außerdem kann es vorkommen, dass Ihnen der Name weggeschnappt wird von Eltern, deren Baby etwas früher zur Welt kommt.

Vielleicht haben Sie ja eine Freundin, deren Kinder Vornamen tragen, die Ihnen gefallen. Eine solche Person wird Ihnen sicher gerne Auskunft zu den Babynamen geben. Gerade Erstlingseltern ist nicht immer klar, wie verbreitet ein Name bereits in Kindergarten und Schule ist. 

Babynamen: Tipps zur Suche

Wenn Sie noch ganz und gar ratlos sind, welchen Vornamen Ihr Baby tragen wird, können Sie anhand verschiedener Kriterien für sich selbst aufschreiben, was Ihnen wichtig oder unwichtig ist. Vielleicht sehen Sie dann klarer und können einen Babynamen auswählen.

  • Wie gefällt Ihnen Ihr eigener Vorname? Was daran stört Sie, was gefällt Ihnen gut? Kommen Sie damit gut durchs Leben?

  • Vorname und Nachname sollten zusammenpassen und sich nicht reimen oder in Kombination Anlass zu Hänseleien geben, wie beispielsweise „Rosa Schlüpfer“

  • Was bedeutet der Name und ist mir das wichtig?

  • Möchte ich einen deutschen oder internationalen Namen?

  • Soll es ein kurzer oder langer Vorname sein, altmodisch oder modern, ausgefallen oder geläufig?

  • Stört es mich, wenn mein Kind später viele Namenszwillinge hat oder darf es auch ein Name aus den Top Ten sein?

  • Kann ich mir den Namen sowohl für ein Kind als auch für einen Erwachsenen vorstellen?

  • Vermeiden Sie lange Vornamen, wenn der Nachname schon mehrsilbig ist.

  • Wenn der Nachname mit einem Vokal beginnt, sollte der Vorname nicht ebenfalls auf einen enden.

  • Wenn Sie bereits einen Babynamen favorisieren, hören Sie sich mal um, was er in anderen Sprachen bedeutet, denn auch dabei kann man böse Überraschungen erleben. So ist zum Beispiel "Lola" in Spanien die Abkürzung für Dolores, was auf Deutsch "Schmerz" oder "die Schmerzvolle" heißt.


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Kortison ist ein körpereigenes Hormon, das in den Nebennieren gebildet wird. Es wirkt antientzündlich und unterdrückt überschießende Immunreaktionen. Auch im Fall einer bevorstehenden Frühgeburt kommt das Medikament zum Einsatz. Alles rund um seine Wirkungen und Nebenwirkungen!

Kortison (Alternativschreibweise: Cortison) gehört aufgrund seiner vielseitigen Einsatzgebiete zu den am häufigsten verschriebenen Wirkstoffen. Es gibt ihn bereits seit etwa 70 Jahren.

Artikel-Inhalte im Überblick:

Was ist Kortison?

Kortison ist eigentlich ein Sammelbegriff für verschiedene Hormone mit glukokortikoider Wirkung (Glukokortikoide). Darunter fallen beispielsweise die Wirksubstanzen Prednisolon, Methylprednisolon, Prednison, Betamethason sowie Mometason.

Glukokortikoide kommen als Hormone natürlicherweise im Körper vor und beeinflussen hier eine Reihe von Vorgängen und Organen. Gebildet werden sie im Körper in den Nebennieren.

Als Medikament wird künstlich hergestelltes Kortison gegen eine Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt. Aufgrund seiner stark entzündungshemmenden Wirkung kann der Wirkstoff lebensrettend sein. Kortison kommt als Medikament auch bei einer Nebenniereninsuffizienz zum Einsatz, wenn die Nebenniere nicht mehr ausreichend Glukokortikoide produzieren kann.

Wirkung von Kortison

Kortison wird von den Nebennieren in erster Linie bei Stress und Belastungen ausgeschüttet, es erhöht den Blutzuckerspiegel und steigert den Eiweißabbau, um dem Körper kurzfristig mehr Energie zur Verfügung zu stellen. Außerdem unterdrückt Kortison Reaktionen des Immunsystems, indem es die zu den weißen Blutkörperchen gehörigen Lymphozyten hemmt. Damit werden auch Entzündungen, die das Immunsystem notwendigerweise verursacht, um Krankheiten zu bekämpfen, abgeschwächt. Kortison gehört damit zur Gruppe der Immunsuppressiva, das sind Wirkstoffe, die das Immunsystem unterdrücken.

Eines der bekanntesten Einsatzgebiete von Kortison ist die Behandlung von Asthma. Kortison wirkt hier deshalb so gut, weil beim Asthma, die Atemwege entzündet sind. Gegen diese dauerhafte Entzündung werden Glukokortikoide eingesetzt. Auch bei Allergien und Rheuma kommt Kortison häufig zur Anwendung, da es die Autoimmunreaktion des Immunsystems unterdrückt.

Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Schuppenflechte oder Ekzeme sprechen ebenfalls gut auf Kortison, in der Regel als Wirkstoff in einer Salbe oder Creme aufgetragen, an.

Nebenwirkungen von Kortison

Aufgrund seiner zahlreichen Nebenwirkungen hat Kortison einen schlechten Ruf. Welche davon vorkommen und wie intensiv sie sind, hängt aber maßgeblich von der Darreichungsform (also Gabe als Tablette, Creme oder Injektion) sowie von der Höhe der Dosierung ab. Vor allem in hoher Dosierung und langfristig angewandt, kann Kortison Nebenwirkungen haben. Das gilt insbesondere für eine systemische Gabe, also die Einnahme von Kortisontabletten, und wenn die Dosis höher ist als diejenige, die normalerweise vom Körper produziert würde. Kortisontabletten daher immer verschreibungspflichtig.

Weil Kortison das Immunsystem unterdrückt, steigt die Anfälligkeit für Infektionen und Wunden heilen schlechter. Manche Kortikoide können sich auf den Mineralienhaushalt auswirken, da vermehrt Kalium ausgeschieden wird, was zu Kaliummangel und Wassereinlagerungen (Ödemen) führt.

Weitere Nebenwirkungen sind:

  • Bluthochdruck
  • Osteoporose
  • Muskelschwund
  • dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel
  • Gewichtszunahme
  • Diabetes mellitus
  • Umverteilung des Körperfetts hin zum Oberkörper (Gesicht, Nacken, Rumpf)
  • erhöhte Neigung zu Candida-Infektionen im Mundraum
  • erhöhte Neigung zu Magengeschwüren
  • grüner oder grauer Star
  • psychische Veränderungen (Schlafstörungen, Verstimmungen, Depressionen)

Wird der Wirkstoff als Salbe oder Creme aufgetragen, können lokal Hautreizungen entstehen. Bei längerfristiger Anwendung wird die Haut an der Stelle dünner bis hin zur sogenannten Pergamenthaut (Hautatrophie).

Die Kortisonspritze birgt ebenfalls nur eine geringe Gefahr für Nebenwirkungen. An der Einstichstelle kann es zu Reizungen kommen. Um zu verhindern, dass Bakterien in den Körper eindringen können, ist eine besonders sorgfältige Desinfektion der Stichstelle angeraten.

Trotz der aufgelisteten unerwünschten Wirkungen ist Kortison ein sehr wichtiges Medikament zur Behandlung zahlreicher Erkrankungen und manchmal sogar lebensrettend. Eine kurzfristige Behandlung ruft meist keine Nebenwirkungen hervor. Schwere Nebenwirkungen wie in der Liste kommen eher bei langfristiger, hochdosierter systemischer Kortison-Therapie vor. Ärzt*innen verordnen Kortison nur nach sorgfältiger Abwägung und dann auch nur so lange wie nötig.

Kortison in der Schwangerschaft

Manchmal ist es auch in der Schwangerschaft nötig, Kortison einzunehmen. Entscheidend ist es, ein für die Schwangerschaft geeignetes Präparat zu wählen. Für die systemische Anwendung, also die Einnahme von Kortison als Tablette, haben sich laut Embryotox unter Beachtung von bestimmten Höchstgrenzen die Wirkstoffe Prednisolon und Prednison - sowohl für werdende Mütter als auch in der Stillzeit - bewährt.

Ob sich bei Einnahme von Kortison im ersten Schwangerschaftsdrittel das Risiko einer Kiefer-Gaumen-Spalte beim Baby erhöht, konnte seitens der Forschung bislang nicht eindeutig beantwortet werden. Frühe Studien sprechen dafür, neuere Forschungen konnten keinen Zusammenhang belegen. Ausgeschlossen werden kann das aber nicht.

Eine allgemeine Zulassung für Cortisonpräparate in der Schwangerschaft wird es schon allein deshalb nicht geben, weil entsprechende Studien aus ethischen Gründen nicht durchgeführt werden können.

Bei Einnahme im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel kann es zu Wachstumsstörungen und einem geringeren Geburtsgewicht des Kindes kommen, zudem erhöht sich das Frühgeburtsrisiko.

Da Kortison über die Muttermilch in den kindlichen Organismus gelangt, empfiehlt es sich, in der Stillzeit Kortison ebenfalls nur noch sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung einzunehmen und hier bestimmte Höchstgrenzen bei der Dosierung zu beachten. Für Prednisolon etwa liegt die Menge in der Muttermilch unter der Nachweisgrenze, sofern die täglich durch die Mutter eingenommene Dosis 10 Milligramm (mg) nicht übertsteigt.

Lokale Kortison-Therapie ist meist unproblematisch

Kortisonsalbe oder -creme sollte in der Schwangerschaft nur nach ärztlicher Rücksprache angewendet werden. Zwar sind die Nebenwirkungen bei lokaler Anwendung auf der Haut deutlich geringer als bei Einnahme, die Wirkstoffe gelangen trotzdem in den Blutkreislauf und damit - wenn auch in geringeren Mengen - zum Baby.

Aber keine Bange: Nach einer lokalen Anwendung von Kortisonsalben besteht laut Embryotox kein erhöhtes Risiko für das ungeborene Kind. Auch kortisonhaltiges Nasenspray gegen allergische Beschwerden kann nach Einschätzung des Fachgremiums in der Schwangerschaft zum Einsatz kommen - allerdings ebenfalls nur nach ärztlicher Absprache und einer gründlichen Abwägung von Nutzen und Risiko. 

Frühgeburt: Kortison beschleunigt die Lungenreifung des Babys im Mutterleib

In den letzten Wochen produziert das Baby in seinen Nebennieren zunehmende Mengen Kortison, das die Lungen reifen lässt und sie für den ersten Atemzug rüstet.

Kortisonartige Medikamente können das Wachstum von Babys im Mutterleib beschleunigen. Eine medikamentöse Behandlung mit Kortison ist immer dann angezeigt, wenn in der Schwangerschaft frühzeitige Wehen oder sonstige Komplikationen auftreten, die auf eine bevorstehende Frühgeburt hinweisen.

Die Behandlung mit Kortisonpräparaten ist Sache von Ärzt*innen. Sie kann in Risikoschwangerschaften das Leben vieler Neugeborener retten und schwere frühkindliche Erkrankungen verhindern: Das Sterberisiko sinkt um ein Drittel, das Risiko von Atemwegsbeschwerden um die Hälfte und das Risiko von Nervenschäden und Lähmungen um rund 70 Prozent.


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In der 4. Schwangerschaftswoche ahnst du vielleicht noch nichts von deiner Schwangerschaft, trotzdem passiert gerade etwas Großes: In der 4. SSW findet der Augenblick statt, in dem du neues Leben schaffst – die Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter. Hier liest du alles, was du wissen musst.

Mit der 4. Schwangerschaftswoche (4. SSW) beginnt die Reise deines Babys. Nachdem sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter eingenistet hat, ist die Empfängnis erfolgreich abgeschlossen und der Embyro entsteht. Herzlichen Glückwunsch: Du bist schwanger!

Inhalte dieses Artikels:

Überblick zur 4. SSW

  • Schwangerschaftsalter: In der 4. Schwangerschaftswoche (3+0 bis 3+6) bist du im ersten Monat schwanger.

  • Das passiert gerade: Die befruchtete Eizelle nistet sich in der Gebärmutter ein.

  • Dein Baby: Dein Nachwuchs ist so klein wie ein Nadelstich durch ein Blatt Papier.

  • Dein Körper: Erste Beschwerden können frühe Anzeichen für deine Schwangerschaft sein. Vielleicht bemerkst du eine Einnistungsblutung.

  • Wichtige Tipps: Gegen Ende der 4. SSW kannst du einen Schwangerschaftstest machen. Denk daran, täglich die empfohlene Menge Folsäure einzunehmen.

4. SSW: Größe und Entwicklung des Babys

Rein rechnerisch beginnt deine Schwangerschaft bereits mit dem ersten Tag der letzten Periode. Geht man von einem regelmäßigen Zyklus mit einer Dauer von 28 Tagen aus, würde dein Eisprung ungefähr zehn bis 14 Tage später stattfinden. Nur eine einzige von Millionen Samenzellen schafft es dann an deinen fruchtbaren Tagen, in die gesprungene Eizelle einzudringen. Spermium und Eizelle verschmelzen miteinander und die befruchtete Eizelle wandert in die Gebärmutter. Auf ihrem Weg teilt sie sich bereits mehrfach. Schließlich nistet sich die Eizelle in der Gebärmutter ein. Diese Einnistung geschieht in der 4. Schwangerschaftswoche.

In der 4. SSW entscheidet sich daher auch, ob eine Schwangerschaft bestehen bleibt oder nicht. Dein Körper produziert jetzt das Schwangerschaftshormon HCG. Dieses Hormon wird später auch dafür sorgen, dass dein Schwangerschaftstest positiv ausfällt. HCG bewirkt in den Eierstöcken, dass das Hormon Progesteron produziert und ausgeschüttet wird. Dieses Hormon ist unter anderem für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft zuständig.

Noch ist dein Baby ein Zellhaufen, doch es entwickelt sich rasch weiter: Aus einem Teil der Zellen wird der Embryo, aus anderen Teilen entwickeln sich Plazenta, Fruchtwasser und Fruchtblase. Sie werden später der Versorgung des Babys dienen. Zuerst entwickelt sich aus dem Embryoblasten eine rundliche Keimscheibe, die aus mehreren Zellschichten besteht. Im weiteren Verlauf werden sich etwa ab der 5. Schwangerschaftswoche (5. SSW) drei Keimblätter bilden:

  • Ektoderm: Dies ist das äußere Keimblatt, aus dem sich unter anderem Haut und Nervensystem entwickeln werden.

  • Mesoderm: Aus diesem mittleren Keimblatt werden unter anderem Herz, Gefäße, Knochen und Fortpflanzungsorgane gebildet.

  • Entoderm: Hierbei handelt es sich um das innere Keimblatt, aus dem sich unter anderem der Verdauungstrakt entwickeln wird.

Nach und nach wird der Embryo in seiner Entwicklung seine typische Gestalt annehmen. In der 4. SSW ist er noch winzig klein. Um es dir vorstellen zu können, kannst du mit einer feinen Nadel durch ein Blatt Papier stechen – so groß ist dein Baby gerade.

4. SSW: Ab wann ist der Schwangerschaftstest sicher?

Die meisten Schwangerschaftstests liefern ab dem Fälligkeitstag deiner Periode ein sicheres Ergebnis. Daher erfahren viele Frauen etwa in der 5. oder 6. Woche von ihrer Schwangerschaft. In der 4. Schwangerschaftswoche kann es durchaus noch zu früh sein, um die Schwangerschaft durch einen Urintest sicher zu bestimmen. Der Grund: Ist der HCG-Wert noch nicht hoch genug, schlägt der Test nicht an.

Frühtests sind besonders sensibel – sie können auch schon einige Tage vor dem Fälligkeitstag der Periode verwendet werden. Ein negatives Ergebnis zu einem so frühen Zeitpunkt muss aber auch hier nicht bedeuten, dass du tatsächlich nicht schwanger bist. Wer trotz Überfälligkeit der Periode ein negatives Ergebnis bekommt und vermutet schwanger zu sein, sollte den Test nach 72 Stunden wiederholen. Im Zweifelsfall solltest du dich an deine gynäkologische Praxis wenden.

4. SSW: Was sieht man im Ultraschall?

Für eine Ultraschalluntersuchung ist es in der 4. Schwangerschaftswoche noch zu früh. Wirklich interessant wird der Ultraschall zwischen der 6. und 8. Schwangerschaftswoche, denn dann ist sogar der Herzschlag schon nachweisbar. Ein Ultraschallbild in der 4. SSW würde möglicherweise nur eine aufgebaute Gebärmutterschleimhaut oder höchstens eine winzige Struktur zeigen.

Mamas Bauch und Körper in der 4. SSW

In der 4. Schwangerschaftswoche ahnen viele Frauen noch gar nichts von ihrer Schwangerschaft. Möglicherweise gehst du gerade auch noch davon aus, dass sich deine Periode nur ein paar Tage verspätet. Es gibt aber auch Frauen, die auf den Hormonanstieg im Körper schon jetzt mit typischen Schwangerschaftsbeschwerden wie Müdigkeit, Brustspannen, verändertem Appetit, Übelkeit oder Unterleibsschmerzen reagieren. Diese Symptome sind jedoch sehr ähnlich zu den Beschwerden einer nahenden Menstruation und können daher leicht verwechselt werden.

Manche Frauen stellen in der 4. SSW eine Schmierblutung fest. Sie kann auftreten, wenn sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnistet. Im Gegensatz zur Regelblutung ist die Einnistungsblutung (Nidationsblutung) hellrötlich oder bräunlich, schwächer als die Periode und schnell wieder vorbei. Die Einnistung kann außerdem mit einem Ziehen im Unterleib einhergehen.

Wichtige Tipps für die 4. SSW

Ab jetzt beginnt ein emotionales Abenteuer. Worauf du in der 4. Schwangerschaftswoche besonders achten solltest:

  • Nicht jeder Person sofort die Schwangerschaft verkünden: Natürlich ist es aufregend, wenn der Schwangerschaftstest plötzlich positiv ist. Teile das Ergebnis aber trotzdem erst einmal nur deinem engsten Kreis mit – zum Beispiel deinem Partner oder deiner Partnerin. Lass die Schwangerschaft zuerst bei einer Untersuchung in deiner gynäkologischen Praxis bestätigen. Viele Schwangere warten bis zum Abschluss der 12. Schwangerschaftswoche (12. SSW), um die Nachricht zu verkünden. Denn dann ist die besonders sensible Phase vorbei und das Risiko einer Fehlgeburt sinkt stark.

  • Einen Termin zur gynäkologischen Untersuchung vereinbaren: Wenn du von deiner Schwangerschaft erfährst, solltest du in deiner gynäkologischen Praxis anrufen und um einen Termin bitten. Dieser wird wahrscheinlich zwischen der 5. und der 8. Schwangerschaftswoche angesetzt. Per Ultraschall wird dann untersucht, ob sich die befruchtete Eizelle korrekt eingenistet hat – also in der Gebärmutter und nicht etwa im Eileiter (Eileiterschwangerschaft). Außerdem wird dir dein Mutterpass ausgestellt und der voraussichtliche Geburtstermin berechnet.

  • Auf deine Gesundheit achten: In der gesamten Schwangerschaft solltest du dich gesund ernähren und dich mithilfe von moderatem Sport fit halten. Außerdem musst du auf Alkohol und Nikotin verzichten und darfst Medikamente nur nach ärztlicher Rücksprache einnehmen. Schließlich isst und trinkt dein Baby in den nächsten Wochen stets mit! Du warst letzte Woche noch auf einer Feier und hast Alkohol getrunken? Keine Sorge: Man geht davon aus, dass hier das „Alles-oder-Nichts“-Prinzip gilt. Das bedeutet: Würden äußere Einflüsse die Zellen in den allerersten Schwangerschaftswochen sehr stark schädigen, würde sich die befruchtete Eizelle erst gar nicht in die Gebärmutter einnisten, sondern abgestoßen werden. Die meisten Frauen bemerken in einem solchen Fall gar nichts von einer Schwangerschaft und der Abgang der Eizelle wird lediglich als verspätete Menstruationsblutung wahrgenommen. Sobald du aber von deiner Schwangerschaft erfährst, solltest du auf schädigende Giftstoffe unbedingt verzichten.

  • Folsäure einnehmen: Nachweislich kann Folsäure das Risiko für Fehlbildungen des Nervensystems beim Baby senken. Frauen mit Kinderwunsch und Schwangeren wird daher empfohlen, Folsäure als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen und im Allgemeinen auf eine folsäurereiche Ernährung mit grünem Gemüse und Hülsenfrüchten zu achten. Da Folsäure vor allem in der Anfangsphase der Schwangeschaft wichtig ist, solltest du so früh wie möglich damit beginnen, täglich 400 Mikrogramm Folsäure als Präparat einzunehmen. Lass dich hierzu in deiner Apotheke beraten oder frage im Zweifelsfall in deiner frauenärztlichen Praxis nach.

  • Dich bei Ängsten, Sorgen und Zweifeln beraten lassen: Erfährst du in der 4. Schwangerschaftswoche von deinem Baby, löst das höchstwahrscheinlich eine Achterbahnfahrt der Gefühle aus. Gemischte Gefühle sind ganz normal – selbst dann, wenn man sich sehnlichst ein Baby gewünscht hat. Wenn du jedoch ernsthafte Bedenken hegst, solltest du nicht zögern und eine Schwangerschaftsberatung in Anspruch nehmen. Alle Hilfsangebote für Schwangere haben wir hier für dich zusammengestellt.

Übersicht aller Schwangerschaftswochen im Schwangerschaftskalender


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Fruchtwasser und Fruchtblase umgeben das Kind schützend in der Gebärmutter. Sie bilden sich bereits kurz nach der Einnistung.

Artikelinhalte auf einen Blick:

Fruchtblase: elastische und starke Hülle

Schon kurz nach Einnistung der Blastozyste in der Gebärmutter entwickeln sich äußere (Chorion) und innere (Amnion) Eihaut. Sie bilden die sogenannte Fruchthöhle, die schon in einem sehr frühen Stadium der Schwangerschaft im Ultraschallbild zu sehen ist. Etwa in der 16. Schwangerschaftswoche verkleben diese beiden Eihäute miteinander und nehmen damit noch einmal an Stabilität zu.

Die Fruchtblase ist so elastisch und stark, dass sie im Laufe der Schwangerschaft auf ein Vielfaches ihrer anfänglichen Größe anwächst – und das Baby trotzdem sicher und stark schützt. Über das Fruchtwasser und die innere Schicht der Fruchtblase erfolgt ein stetiger Austausch von Stoffen zwischen Mutter und Kind.

Fruchtwasser: Nährender Schutz

In den ersten Wochen der Schwangerschaft wird das Fruchtwasser ausschließlich von der inneren Schicht der Fruchtblase, dem Amnion, gebildet. Seine Elektrolytzusammensetzung entspricht in dieser Zeit im Wesentlichen der des mütterlichen Blutplasmas.

Etwa zwischen der zehnten und 12. Schwangerschaftswoche nehmen die Nieren des Babys ihre Arbeit auf, sodass kindlicher Urin einen stetig größeren Anteil am Fruchtwassers einnimmt. Das Baby schluckt Fruchtwasser und scheidet es, gefiltert durch die Nieren, wieder aus. Zum Zeitpunkt der Geburt besteht das Fruchtwasser bis zu 60 Prozent aus fetalem Urin.

Je nach Stadium der Schwangerschaft variieren Aussehen und Zusammensetzung des Fruchtwassers. Während es zum Zeitpunkt der Geburt eher weißlich-trüb aussieht, hat das Fruchtwasser anfangs eher eine gelbliche Farbe und ist klar.

Fruchtwasser besteht zu etwa 90 Prozent aus Wasser. Es hat einen alkalischen pH-Wert (ca. 7 bis 8) und enthält Elektrolyte (Kalium, Natrium, Spurenelemente und Zucker) und keimhemmende Proteine sowie bestimmte Lipide aus den kindlichen Lungen. Die kindlichen Körperzellen dienen in der pränatalen Diagnostik der frühzeitigen Feststellung von Chromosomenabweichungen, bestimmten Erkrankungen und Fehlbildungen.

Vielfältige Aufgaben des Fruchtwassers

Bereits ab der vierten Woche der Schwangerschaft, also in einem sehr frühen Stadium, ist das Kind vollständig von Fruchtwasser (Amnionflüssigkeit) umgeben. Das ist wichtig, denn so ist es vor Austrocknung und Stößen geschützt. Innerhalb der Fruchtblase schwimmt das Kind schwerelos im Fruchtwasser. Dadurch ist es in der Lage, sich frei zu bewegen (zumindest in den ersten beiden Trimestern) und symmetrisch und ohne Einengung zu wachsen. Außerdem verhindert das Fruchtwasser ein Aneinanderkleben von Fruchtblase und Baby.

Fruchtwasser hat außerdem eine keimhemmende Wirkung und trägt zu einer Aufrechterhaltung der kindlichen Körpertemperatur bei. Das regelmäßige Inhalieren von Fruchtwasser ist maßgeblich für die Entwicklung der kindlichen Lungen.

Fruchtwassermenge variiert

Innerhalb der Fruchtblase findet ein stetiger Flüssigkeitsaustausch zwischen Mutter und Kind statt. Alle drei Stunden erneuert sich das Fruchtwasser vollständig. Am Ende der Schwangerschaft trinkt das Baby etwa die Hälfte der gesamten Fruchtwassermenge. Die vom Darm aufgenommenen Bestandteile gelangen über den kindlichen Kreislauf zur Plazenta. Die Menge des Fruchtwassers unterliegt zudem ständigen Veränderungen:

Während zu Beginn der Schwangerschaft nur wenige Milliliter Fruchtwasser vorhanden sind, steigert sich diese Menge kontinuierlich und erreicht ihr Hoch bis zur 30. bis 34. Schwangerschaftswoche. Dann beträgt die Fruchtwassermenge durchschnittlich 1 bis 1,2 Liter, bevor sie in den letzten Wochen der Schwangerschaft wieder absinkt – auf durchschnittlich 800 Milliliter zum Zeitpunkt der Geburt.

Fruchtwassermenge wird per Ultraschall bestimmt

Die Menge des Fruchtwassers wird in der Regel per Ultraschalluntersuchung gemessen. Häufigste Vorgehensweise ist die Bestimmung des Fruchtwasserindex (Amniotic-Fluid-Index: AFI). Dafür wird in jedem der vier Quadranten der Gebärmutter das jeweils größte Fruchtwasserdepot in Zentimetern gemessen und anschließend zusammengerechnet. Das Ergebnis gibt Aufschluss darüber, ob eventuell zu viel oder zu wenig Fruchtwasser vorhanden ist.

Zu viel Fruchtwasser: Ursachen sind vielfältig

Eine überdurchschnittlich große Menge an Fruchtwasser (zum Beispiel über zwei Liter am Geburtstermin) wird als Polyhydramnion oder kurz Hydramnion bezeichnet. Als Folge kommt es zu einer Überdehnung der Fruchtblase mit dem Risiko eines Blasensprung bzw. vorzeitiger Wehentätigkeit. Diagnostizieren lässt sich ein Zuviel an Fruchtwasser mittels einer Ultraschalluntersuchung.

Es gibt verschiedene Ursachen, warum manche Schwangere deutlich zu viel Fruchtwasser haben. Hauptgrund ist der Schwangerschaftsdiabetes, insbesondere, wenn er nicht gut eingestellt ist.

Weitere mögliche Ursachen von zu viel Fruchtwasser sind:

Zu wenig Fruchtwasser: seltene Komplikation

Eine stark verminderte Fruchtwassermenge (zum Beispiel weniger als 400 Milliliter am Geburtstermin) wird hingegen als Oligohydramnion bezeichnet. Zu wenig Fruchtwasser kommt selten vor. Als Ursachen kommen Plazentainsuffizienz, Präeklampsie, Terminüberschreitung, kindliche Fehlbildungen, insbesondere der Nieren und Harnwege oder Infektionen infrage. Außerdem kann ein nicht erkannter vorzeitiger Blasensprung der Grund für zu wenig Fruchtwasser sein.

Unabhängig vom Auslöser muss die Schwangerschaft bei zu wenig Fruchtwasser engmaschig überwacht werden. Eine Geburtseinleitung oder ein Kaiserschnitt sind nicht selten. Gerade bei einer geringen Fruchtwassermenge besteht die Gefahr, dass die Nabelschnur bei der vaginalen Geburt abgeklemmt wird.

Grünes Fruchtwasser

Bereits ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel produziert der Darm des Babys das sogenannte Kindspech (Mekonium), ein zähes, schwarz-grünes Sekret. Es wird als "erster Stuhlgang" meist nach der Geburt ausgeschieden. Bei bis zu 22 Prozent aller Geburten (40 Prozent bei Terminüberschreitung) gelangen bereits während des Geburtsvorgangs Teile des Kindspechs ins Fruchtwasser. Häufig geschieht das bei langen bzw. schweren Geburten.

Grünes Fruchtwasser ist nicht automatisch eine Notsituation, sollte jedoch genauer beobachtet werden. In seltenen Fällen passiert es, dass das Baby dieses grüne Fruchtwasser vor oder während der Geburt einatmet.

Je nach Menge und Verunreinigung durch das Kindspech kann dies zu Atemnot beim Neugeborenen führen, da die Lungenventilation gestört wird (Mekoniumaspirationssyndrom). Diese schwere Komplikation ist sehr selten und erfordert eine sofortige intensivmedizinische Betreuung des Neugeborenen.

Lesen Sie hier mehr über grünes Fruchtwasser.

Ungewöhnlichen Flüssigkeitsabgang immer abklären lassen!

Eine nasse Unterhose und viele Fragen: Manchmal kann es zum unwillkürlichen Abgang von Flüssigkeit aus der Vagina kommen. Oft lässt sich nicht genau sagen, ob es sich um Ausfluss, Urin oder auch Fruchtwasser handelt, gerade, wenn es nur einige Tröpfchen sind. Lassen Sie dies bitte unbedingt ärztlich abklären. Auch eine Infektion kann sich durch Ausfluss äußern.

Wer sich bis zur Untersuchung beruhigen möchte, kann zu Hause erst einmal einen pH-Test durchführen; pH-Teststreifen sind in Apotheken sowie manchen Drogerien erhältlich. Einfach etwas Flüssigkeit aus der Vagina auf den Teststreifen geben und die anschließende Verfärbung mit den Hinweisen auf der Packung abgleichen.

Der pH-Wert von Fruchtwasser beträgt etwa 7 bis 8 und ist damit alkalisch. In der Vagina hingegen herrscht ein saures Milieu (pH-Wert von etwa 4). Trotzdem ist der Gang zur*zum Ärztin*Arzt unumgänglich, um Komplikationen mit Sicherheit erkennen oder ausschließen zu können.

Fruchtblase und Fruchtwasser unter der Geburt

Das Platzen der Fruchtblase (Blasensprung) ist Teil des natürlichen Geburtsvorgangs in der Eröffnungsphase. Die Fruchtblase platzt bei den meisten Geburten erst, nachdem die Wehen eingesetzt haben. Aber das ist nicht immer der Fall. Je nachdem, zu welchem Zeitpunkt der Blasensprung einsetzt, unterscheidet man:

  • vorzeitiger Blasensprung: Das Fruchtwasser geht ab, bevor die Wehen einsetzen.
  • frühzeitiger Blasensprung: Das Fruchtwasser geht während der Eröffnungsperiode ab.
  • rechtzeitiger Blasensprung: Das Fruchtwasser geht erst am Ende der Eröffnungsphase ab.
  • verspäteter Blasensprung: Die Fruchtblase bleibt bis zur Eröffnungsphase intakt oder springt erst, nachdem das Baby geboren wurde.

Pränatale Diagnostik: Untersuchungen des Fruchtwassers

Im Fruchtwasser befinden sich zahlreiche kindliche Körperzellen, die Aufschluss über Chromosomenabweichungen geben können. Dies macht man sich bei der Fruchtwasseruntersuchung zunutze:

Die Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung) ist ein Verfahren der pränatalen Diagnostik, bei der eine kleine Menge Fruchtwasser mittels Punktionsnadel entnommen wird. Die Entnahme erfolgt in der Regel zwischen der 16. Schwangerschaftswoche. und 18. Schwangerschaftswoche über einen kleinen Bauchschnitt und die Fruchtblase.

Neben Chromosomenabweichungen lässt sich bei der Amniozentese auch das Geschlecht des Kindes sicher ermitteln. Angeborene Stoffwechselstörungen, Neuralrohrdefekte, bestimmte Erkrankungen sowie die Lungenreife können anhand einer Untersuchung des Fruchtwassers festgestellt und beurteilt werden.

Da das Risiko einer Fehlgeburt nach der Amniozentese 0,3 bis ein Prozent beträgt, ist eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung wichtig.


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Grünes Fruchtwasser kommt bei bis zu 22 Prozent aller Geburten vor. Verursacht wird es durch Kindspech (Mekonium) aus dem Darm des Babys, das vorzeitig in das Fruchtwasser gelangt und dieses verfärbt.

Artikelinhalt auf einen Blick:

Wie entsteht grünes Fruchtwasser?

Grünes Fruchtwasser bedeutet zunächst einmal, dass ein Baby noch im Mutterleib seinen Darm teilweise entleert hat. Das sogenannte Kindspech (Mekonium) bildet sich etwa ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel im Darm des Babys und wird in den meisten Fällen erst nach der Geburt ausgeschieden.

Es handelt sich bei Kindspech um ein keimfreies, schwarz-grünliches und zähes Sekret, das oft auch als Babys "erster Stuhlgang" bezeichnet wird. Es enthält Hautzellen, Lanugohaare und verschiedene Enzyme, die durch das regelmäßige Schlucken des Fruchtwassers entstehen.

Entleert dein Baby seinen Darm vorzeitig ins Fruchtwasser, verfärbt sich das Fruchtwasser grün. Je nach abgegebener Menge reicht die Farbskala dabei von leicht grünlich bis bräunlich-grün.

Bei bis zu 22 Prozent aller Geburten kommt grünes Fruchtwasser vor. Bei Terminüberschreitung, also nach dem Verstreichen des errechneten Geburtstermins, ist grünes Fruchtwasser mit 40 Prozent besonders häufig.

Grünes Fruchtwasser: Ursache ist oft Stress des Babys

Vor allem kurz- oder langfristiger Sauerstoffmangel des Babys während der Schwangerschaft oder unter der Geburt kann zu Darmbewegungen führen, wodurch Kindspech in das Fruchtwasser gelangt.

Solche Stresssituationen können beispielsweise im Rahmen schwerer und langer Geburten oder bei vorzeitigem Blasensprung auftreten. Auch ein kurzfristiges Abknicken der Nabelschnur oder eine Plazentainsuffizienz gehören zu den möglichen Ursachen grünen Fruchtwassers.

Der Organismus des Babys reagiert auf den Sauerstoffmangel, indem er in den "Sparmodus" schaltet. So sichert er die Versorgung lebenswichtiger Organe (Herz und Gehirn). Im Darm kommt es daraufhin zu einer Gefäßverengung und Erschlaffung der Muskulatur, wodurch Darminhalt in das Fruchtwasser gelangt und dieses grün verfärbt.

Grünes Fruchtwasser erkennen

In der Regel wird grünes Fruchtwasser erst nach dem Blasensprung festgestellt. Sehr dickliches, stark verunreinigtes Fruchtwasser lässt sich in manchen Fällen auch per Ultraschalluntersuchung erkennen.

Erfordert grünes Fruchtwasser einen Kaiserschnitt?

Ein Kaiserschnitt ist allein aufgrund des grünen Fruchtwassers nicht nötig. Allerdings kann es sein, dass lange und schwere Geburten oder ein Geburtsstillstand einen Kaiserschnitt erfordern. Auch Komplikationen beim Baby können manchmal einen Kaiserschnitt nötig machen.

Ist grünes Fruchtwasser gefährlich?

Tritt grünes Fruchtwasser auf, müssen die weitere Schwangerschaft sowie die Geburt intensiver betreut werden, da das Risiko für Komplikationen etwas erhöht ist. So kommen beispielsweise bakterielle Entzündungen der Fruchtblase (Chorioamnionitis) oder Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut nach der Geburt häufiger vor.

Aus diesem Grund geben Ärzt*innen bei grünem Fruchtwasser häufig vorbeugend Antibiotika. Auch eine engmaschige Überwachung der kindlichen Herztöne mittels Wehenschreiber (CTG) kann bei signifikant grünem Fruchtwasser erfolgen.

Nach der Geburt des Köpfchens werden bei grünem Fruchtwasser häufig schon Mund, Nase und Rachen des Babys vorbeugend abgesaugt.

In sehr seltenen Fällen kommt es vor, dass das Baby grünes Fruchtwasser vor oder während der Geburt einatmet (Mekoniumaspirationssyndrom). Das im Fruchtwasser enthaltene zähe Kindspech kann die Lungenfunktion des Babys beeinträchtigen. In der Folge treten dann Lungenschäden und/oder Entzündungen der Lunge auf. Das Neugeborene muss dann beatmet bzw. intensivmedizinisch betreut werden.

Trotz aller Maßnahmen: Grünes Fruchtwasser ist nicht per se eine Notfallsituation. Ärzt*innen und Hebammen wissen, was zu tun ist und werden den weiteren Verlauf der Schwangerschaft und Geburt betreuen. Das gefürchtete Mekoniumaspirationssyndrom tritt sehr selten auf und lässt sich heute sehr gut behandeln.


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Mit Medikamenten sollte in der Schwangerschaft sparsam umgegangen werden. Doch wie lassen sich Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Sodbrennen oder Hämorrhoiden lindern? Ein Überblick dazu, welche Hausmittel in der Schwangerschaft geeignet sind.

Selbst leichte Beschwerden können einem das Leben in der Schwangerschaft schwer machen. Denn verschreibungspflichtige Medikamente oder rezeptfreie Mittel aus der Apotheke kommen meist nicht – oder zumindest nur eingeschränkt – infrage. Und sogar bestimmte Tees sind in größeren Mengen in einigen Monaten mit Babybauch tabu.

Was also hilft gegen das Kratzen im Hals oder das Pochen im Kopf? Hausmittel in der Schwangerschaft können zwar nicht die Ursache einer Erkrankung bekämpfen, aber trotzdem wohltuend sein, Beschwerden lindern und die ärztliche Behandlung unterstützen.

Artikelinhalte im Überblick:

Wichtige Hinweise zu Hausmitteln in der Schwangerschaft

Gesundheitliche Beschwerden in der Schwangerschaft sollten generell ärztlich abgeklärt werden: lieber einmal mehr als einmal zu wenig. Da hinter stärkeren Beschwerden wie Fieber oder Kopfschmerzen mit Sehstörungen auch schwere Erkrankungen stecken können, sollten diese immer ernstgenommen werden. In einigen Fällen kann es zudem sein, dass eine Behandlung mit Hausmitteln nicht ausreicht und je nach Ursache eine medikamentöse Therapie erfolgen muss – zum Beispiel eine Behandlung mit Antibiotika bei einer bakteriellen Infektion.

Bei leichten Beschwerden wie Halsschmerzen oder einer kurzzeitigen Magenverstimmung können einfache Hausmittel zur Linderung ausprobiert werden, wenn keine Schwangerschaftskomplikationen oder Vorerkrankungen existieren, die dagegen sprechen.

Über Hausmittel in der Schwangerschaft gibt es nur wenig wissenschaftliche Belege: Die Wirksamkeit von Ingwer gegen Schwangerschaftsübelkeit konnte zum Beispiel in einigen Studien nachgewiesen werden, in anderen nicht.

Zu beachten ist in jedem Fall: Nicht jedes vermeintlich effektive Hausmittel ist in der Schwangerschaft empfehlenswert und unbedenklich. Das gilt zum Beispiel für Abführhelfer bei Verstopfung wie Rizinusöl, von dem Schwangeren abgeraten wird.

Auch eignen sich Hausmittel möglicherweise nicht für das vorliegende Trimester, weil sie zum Beispiel wehenfördernd sind. Fragen Sie im Zweifelsfall in Ihrer gynäkologischen Praxis oder in der Apotheke, ob die Verwendung eines Hausmittels in der Schwangerschaft okay ist.

Übelkeit und Erbrechen: Hausmittel in der Schwangerschaft

Besonders in den ersten Wochen der Schwangerschaft werden Frauen häufig von Übelkeit und Erbrechen geplagt. Das ist äußerst unangenehm, doch in der Regel kein Grund zur Sorge, solange es sich nicht um eine besonders starke Übelkeit mit übermäßigem Erbrechen (Hyperemesis gravidarum) handelt. Nehmen die Symptome überhand, sollten Sie die gynäkologische Praxis kontaktieren, denn dann besteht unter anderem die Gefahr, dass es zu einem Flüssigkeitsmangel (Dehydrierung) kommt. Bei „normaler“ Übelkeit und Erbrechen können folgende Hausmittel in der Schwangerschaft helfen:

  • Ingwertee: Trinken Sie morgens eine Tasse Ingwertee. Dazu schälen Sie ein Stück Ingwer und raspeln es. Geben Sie einen halben Teelöffel davon in eine Tasse und übergießen Sie den Ingwer mit kochendem Wasser. Zehn Minuten ziehen lassen und dann in kleinen Schlucken genießen. Wer die Schärfe von Ingwer gut verträgt, kann auch ein kleines Stück Ingwer schälen und die Knolle kauen. Sie mögen keinen Ingwer? Kamillentee ist ebenfalls ein Hausmittel gegen Übelkeit und Erbrechen.

  • Essen vor dem Aufstehen: Auch das kann helfen: Legen Sie sich Zwieback oder Reiswaffeln neben das Bett und essen Sie am Morgen noch vor dem Aufstehen davon. Nehmen Sie über den Tag verteilt außerdem mehrere kleine Mahlzeiten zu sich.

  • Nüsse knabbern: Kommt zwischendurch Übelkeit auf, können Sie ein paar Mandeln oder Walnüsse essen – am besten gut gekaut. Achten Sie darauf, dass es sich um unbehandelte Nüsse handelt. Gesalzene, geröstete Nüsse sind weitaus weniger gesund und sollten nicht als Snack dienen.

  • Richtig trinken: Wasser, ungesüßte Tees und Brühen sind geeignete Flüssigkeitslieferanten. Vor allem bei Erbrechen sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Da große Trinkmengen die Übelkeit zusätzlich fördern können, sollten Sie die Flüssigkeit über den Tag verteilt in kleinen Schlucken zu sich nehmen.

Verstopfung: Hausmittel in der Schwangerschaft

Durch die Hormonumstellung leiden viele Frauen unter einer Verstopfung in der Schwangerschaft. Die Verdauung lässt sich mit folgenden Hausmitteln ankurbeln:

  • Ballaststoffreiche Ernährung: 30 Gramm Ballaststoffe täglich werden von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlen. Doch wie kommt man auf diese Menge? Folgende Lieferanten können Sie in Ihren Speiseplan integrieren: Zum Frühstück 50 Gramm Haferflocken (5 g Ballaststoffe) und eine Kiwi (2,9 g Ballaststoffe), als Zwischenmahlzeit 20 Gramm Mandeln (2,3 g Ballaststoffe), zum Mittagessen 100 Gramm Rosenkohl (4,4 g Ballaststoffe) und 100 Gramm Vollkornnudeln (5,1 Gramm Ballaststoffe), als Snack einen Apfel (2,5 g Ballaststoffe) und zum Abendessen eine Scheibe Vollkornbrot (3,9 g Ballaststoffe) und eine halbe Paprika (3,6 g Ballaststoffe). Wichtig ist, dass die Ballaststoffzufuhr bei einer zuvor eher ballaststoffarmen Ernährung nur schrittweise erhöht wird, um den Verdauungsapparat nicht zu überfordern.

  • Leinsamen: Ebenfalls gut für das Ballaststoff-Plus im Alltag: Rühren Sie jeden Morgen einen Teelöffel geschrotete Leinsamen in einen Joghurt – die kleinen Samen sind wahre Ballaststoff-Booster. Trinken Sie dazu ein Glas Wasser. Auch Leinöl ist verdauungsfördernd, damit können Sie zum Beispiel Ihre Salate verfeinern.

  • Flohsamenschalen: Zeigt die ballaststoffreiche Ernährung keine Wirkung, können indische Flohsamenschalen in Absprache mit der gynäkologischen Praxis zum Einsatz kommen. Die Pflanzensamen sind reich an Schleimstoffen, machen den Stuhl weicher und fördern somit die Verdauung. Die Dosierung wird je nach Ausmaß der Beschwerden festgelegt. Da Flohsamenschalen im Darm aufquellen, muss nach der Einnahme Wasser nachgetrunken werden. Beachten Sie hierzu die Angaben der Packungsbeilage.

  • Flüssigkeitszufuhr erhöhen: Eine Verstopfung entsteht auch, wenn Sie zu wenig trinken. Achten Sie daher unbedingt auf eine Flüssigkeitszufuhr von mindestens zwei Litern Wasser über den Tag verteilt. Eine ausreichende Trinkmenge kurbelt die Verdauung an.

  • Mehr Bewegung: Sport ist das Hausmittel schlechthin! Wenn Sie mehr Schwung in Ihren Alltag bringen, kommt auch Ihr Stoffwechsel auf Trab und Sie regen Ihre Verdauung an. Welche Sportarten in der Schwangerschaft geeignet sind, lesen Sie hier.

Hämorrhoiden: Hausmittel in der Schwangerschaft

Vergrößerte Hämorrhoiden sind sehr häufig die Folge einer Verstopfung: Durch den harten Stuhlgang und das lange, starke Pressen können sie entstehen und lästige Beschwerden wie Nässen, Juckreiz, Brennen oder Schmerzen im Analbereich verursachen. In der Schwangerschaft ist ein Hämorrhoidalleiden auch aufgrund des erhöhten Drucks des Babys auf die Organe keine Seltenheit. Folgende Hausmittel in der Schwangerschaft können die Beschwerden vermindern:

  • Verdauung fördern: Generell gelten bei vergrößerten Hämorrhoiden die gleichen Empfehlungen wie bei einer Verstopfung: ballaststoffreiche Ernährung, gegebenenfalls mit der Ergänzung von Flohsamenschalen, viel trinken und bewegen. Ziel ist es, den Stuhl weicher und das Ausscheiden dadurch weniger schmerzhaft zu machen.

  • Sitzbäder: Fertige Mischungen bekommen Sie in der Apotheke. Die Sitzbäder gegen Hämorrhoiden bestehen aus verschiedenen Kräutern wie zum Beispiel Kamille oder Eichenrindenextrakt und sollen Beschwerden wie Juckreiz lindern. Sitzbäder können auch selbst hergestellt werden: Dazu mischen Sie 50 Gramm Kamille mit einem Liter heißem Wasser.

  • Kühlen: Ebenso wie Wärme kann Kälte bei Hämorrhoiden lindernd sein. Neben Kühlpads eignen sich auch kalte Kompressen: ein Tuch in kaltes Wasser legen, auswringen und an den After legen.

  • Sitzkissen: Wenn das Sitzen in der Schwangerschaft durch die vergrößerten Hämorrhoiden zu unangenehm wird, kann ein Sitzkissen Abhilfe schaffen. Solche Kissen sind wie ein Donut geformt: Durch das Loch in der Mitte soll der Enddarm entlastet und das Sitzen weniger schmerzhaft werden.

Blähungen: Hausmittel in der Schwangerschaft

Unangenehm, manchen vielleicht peinlich – aber meist vollkommen ungefährlich: Blähungen in der Schwangerschaft sind ganz normal, wenn sie nicht zusammen mit anderen Krankheitszeichen auftreten. Schuld daran sind wie so oft die Hormone. Denn die gesteigerte Produktion von Progesteron macht den Darm träge: Da der Nahrungsbrei länger im Darm verbleibt, können auch mehr Gase entstehen. Folgende Hausmittel in der Schwangerschaft bringen Linderung:

  • Tee: Trinken Sie über den Tag verteilt Fencheltee in kleinen Schlucken. Da dieser Tee auch in der Stillzeit empfohlen wird, können Sie sich so schon einmal an den Geschmack gewöhnen.

  • Baden: Wärme hilft dabei, den Magen-Darm-Trakt zu entspannen. Achten Sie darauf, dass das Wasser nicht zu heiß ist – etwa 37 Grad sollten es sein. Schaffen Sie sich ruhig schon einmal ein Thermometer an, Sie werden es nach der Geburt ohnehin für das Baden Ihres Babys brauchen.

  • Bewegung: Wenn es im Bauch zu sehr zwickt und zwackt, gehen Sie an die frische Luft und machen Sie einen zehn- bis 15-minütigen Spaziergang. Das kurbelt Ihre Verdauung an.

Sodbrennen: Hausmittel in der Schwangerschaft

Brennen in der Speiseröhre und saures Aufstoßen – das sind typische Anzeichen von Sodbrennen. Leider ist auch dies eine typische Schwangerschaftsbeschwerde, da der Magen durch die wachsende Gebärmutter seine Lage verändert.

Diese Hausmittel können sich bei Sodbrennen in der Schwangerschaft positiv auswirken:

  • Geeignete Getränke: Getränke mit Kohlensäure können die Beschwerden verstärken. Stattdessen sollten Sie lauwarmes Wasser oder Fencheltee trinken. Am besten nehmen Sie nach jeder Mahlzeit ein paar Schlucke Fencheltee zu sich.

  • Kleine Mahlzeiten: Verzichten Sie auf große Portionen und essen Sie stattdessen besser fünf kleine Mahlzeiten am Tag. Von Fetthaltigem und Süßem sollten Sie die Finger lassen.

  • Geeignete Lebensmittel: Gut gekaute Haferflocken, ordentlich zerkaute Mandeln, gekochte Kartoffeln und Milch – all diese Nahrungsmittel können das Sodbrennen möglicherweise lindern. Probieren Sie aus, was Sie gut vertragen. Ebenfalls gängige Tipps zum Ausprobieren: Kartoffelsaft trinken oder nach dem Essen einen Teelöffel Senf essen.

  • Schlafposition: Nachts sollten Sie mit einem leicht erhöhten Oberkörper schlafen, damit die Magensäure nicht so einfach in Ihre Speiseröhre zurückfließen kann.

  • Heilerde: Das Naturheilmittel soll überschüssige Säure binden und auf diese Weise gegen Sodbrennen wirken. Ob Heilerde bei Ihren Beschwerden infrage kommt, sollte mit der gynäkologischen Praxis oder der Hebamme abgesprochen werden, denn wissenschaftliche Studien zum Nachweis der Wirkung und zur Einnahme in der Schwangerschaft gibt es nicht.

Erkältung: Hausmittel in der Schwangerschaft

Die Nase läuft, der Hals kratzt: Eine Erkältung in der Schwangerschaft ist besonders nervig, da typische Helfer wie abschwellende Nasensprays oft nur sparsam oder gar nicht verwendet werden dürfen. Folgende Hausmittel in der Schwangerschaft können bei Erkältungen ausprobiert werden:

  • Meerwassernasenspray und Nasenspülungen: Das Meerwasserspray kann in der Schwangerschaft uneingeschränkt angewendet werden. Es hilft dabei, die Schleimhäute zu befeuchten. Auch Nasenspülungen, die aus Salz und Wasser hergestellt werden, halten die gereizten Schleimhäute feucht und können bedenkenlos als Hausmittel in der Schwangerschaft zum Einsatz kommen.

  • Rotlicht: Sind die Nebenhöhlen zu, hat eine auf das Gesicht gerichtete Rotlichtlampe einen angenehmen Effekt. Durch die gezielte Wärme wird die Durchblutung gefördert und die Beschwerden verbessern sich möglicherweise.

  • Inhalieren: Auch das kann eine Wohltat für die Schleimhäute sein. Zum Inhalieren eignen sich Lindenblüten, bei Hustenreiz sind ätherische Öle hilfreich. Allerdings sind manche ätherischen Öle nur bedingt in der Schwangerschaft geeignet, hier lohnt sich die Rücksprache mit der Apotheke.

  • Viel trinken: Um die Krankheitserreger schnell wieder loszuwerden, müssen Sie viel trinken: am besten mindestens zwei Liter Wasser über den Tag verteilt. Tees können wohltuend sein, allerdings ist nicht jede Sorte in der Schwangerschaft uneingeschränkt geeignet. Von dem Konsum von einer größeren Menge Salbeitee wird zum Beispiel abgeraten. Auch hier hilft Ihnen eine Beratung in der Apotheke oder ein Gespräch mit der Hebamme weiter.

Kopfschmerzen: Hausmittel in der Schwangerschaft

Zwar dürfen in der Schwangerschaft die Schmerzmittel Paracetamol und in den ersten zwei Trimestern auch Ibuprofen eingenommen werden, trotzdem gilt hier der Leitsatz: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Statt bei leichten Kopfschmerzen direkt zu einer Tablette zu greifen, können in der Schwangerschaft folgende Hausmittel Abhilfe schaffen:

  • Frische Luft: Ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft kann Kopfschmerzen vertreiben. Denn durch die Sauerstoffzufuhr in Kombination mit der Bewegung wird die Durchblutung gefördert.

  • Entspannungstechniken: Wer immer wieder unter Kopfschmerzen leidet, sollte eine Entspannungstechnik erlernen. Progressive Muskelentspannung und Yoga können dabei helfen, die Schmerzsymptomatik zu verbessern.

  • Massage: Spannungskopfschmerzen lassen sich häufig durch eine Nackenmassage lindern. Auch eine Kopfmassage kann sich positiv auswirken.

Fieber: Hausmittel in der Schwangerschaft

Alles auf Abwehr! Fieber ist in erster Linie ein Anzeichen des Körpers, dass er gegen einen Krankheitserreger kämpft. Da hohes Fieber in der Schwangerschaft aber gefährlich für Mutter und Baby werden kann, gilt: Fieber ab 38,5 Grad, anhaltendes Fieber oder Fieber ohne klare Ursache sollte immer ärztlich abgeklärt werden. In der Praxis wird entschieden, welche fiebersenkenden Maßnahmen zu ergreifen sind.

Leichtes und kurzzeitiges Fieber, das im Rahmen einer Erkältung auftritt, kann mit Hausmitteln in der Schwangerschaft unterstützend behandelt werden:

  • Viel trinken: Um einem Flüssigkeitsmangel vorzubeugen, sollten Sie bei Fieber stets ausreichend trinken. Geeignet sind Wasser, Tees oder Brühen.

  • Kühle Wickel: Wadenwickel gehören zu den bekanntesten Hausmitteln überhaupt. Mit in Wasser getränkten, ausgewrungenen Lappen lassen sich sowohl Waden als auch Stirn kühlen. Allerdings gilt es zu beachten: Die Wickel sollten lauwarm und nicht kalt sein und nur etwa 20 Minuten auf dem Körper verbleiben. Außerdem sollten sie nicht aufgelegt werden, wenn sich die Körperbereiche kühl anfühlen, man friert oder Schüttelfrost hat.


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Schwangerschaft und Stillzeit in Zeiten von Corona: Wie gefährdet sind Schwangere wirklich durch das Coronavirus und auf was sollten sie achten?

Artikelinhalte auf einen Blick:

Schwangerschaftsvorsorge in Zeiten von Corona

Die regulären Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft finden statt. In Praxen und Kliniken gilt die Maskenpflicht auch für Schwangere, wenn sie zu regulären Terminen und Untersuchungen erscheinen. Eine Begleitperson ist je nach Praxis oft zu den Ultraschallterminen zugelassen, zu den anderen Terminen nicht.

In einigen Praxen (nicht in allen!) gilt für die Begleitperson zeitweise die 2G-Regelung: Die Person muss dann geimpft oder genesen sein und ggf. einen tagesaktuellen negativen Antigen-Schnelltest vorzeigen. Bitte informiere dich vorher in deiner Praxis über die aktuellen Regelungen, die sich jederzeit ändern können.

Bei Symptomen einer Atemwegsinfektion sollten Schwangere außerdem nicht einfach in die Praxis kommen, sondern vorher telefonisch Kontakt aufnehmen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Höheres Komplikationsrisiko für Schwangere und Babys

Generell ist das Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 bei Frauen im gebärfähigen Alter zwar gering. Zwei große Studienauswertungen aus Großbritannien und Kanada konnten aber zeigen: Schwangere haben unter bestimmten Voraussetzungen ein höheres Risiko für Schwangerschaftskomplikationen und Frühgeburt.

Die Ergebnisse auf einen Blick:

  • Gesunde Schwangere, die sich mit dem Coronavirus infizierten, hatten weniger häufig Fieber oder Muskel- und Gliederschmerzen als gesunde nicht schwangere Frauen im gebärfähigen Alter.
  • Die Wahrscheinlichkeit, auf die Intensivstation verlegt und künstlich beatmet werden zu müssen, war bei Schwangeren etwas erhöht.
  • Das Risiko für einen schweren Verlauf stieg vor allem mit höherem Body-Mass-Index oder Alter. Chronisch erhöhter Blutdruck oder ein vorbestehender Diabetes mellitus waren weitere Faktoren, die das Risiko für einen schweren Verlauf erhöhten.
  • Vor allem das Risiko einer Frühgeburt stieg etwa um das Dreifache an.
  • Zudem erhöhte sich das Risiko einer Präeklampsie (Gestose/"Schwangerschaftsvergiftung") um 33 Prozent.

Neuere Ergebnisse einer Meta-Analyse von Beobachtungsstudien durch Wissenschaftler*innen der Universität Montreal zeichnen ein ähnliches Bild: Symptomatische Verläufe waren demnach bei Schwangeren seltener. Entwickelten sich jedoch Beschwerden, kam es häufiger zu Frühgeburten und Kaiserschnitt. Je ausgeprägter die Erkrankung, desto wahrscheinlicher kam es zu Problemen.

Schwere Verläufe waren außerdem mit weiteren Komplikationen assoziiert:

Betroffene Schwangere mussten außerdem öfter beatmet und auf die Intensivstation verlegt werden. Auch hatten ihre Babys häufiger ein niedriges Geburtsgewicht und/oder mussten auf der Neugeborenen-Intensivstation behandelt werden.

Plazenta-Schädigung und kleineres Lungenvolumen

Eine internationale Studie kam zu dem Schluss, dass das Coronavirus die Plazenta so stark schädigen kann, dass die Versorgung nicht mehr gewährleistet ist und das Baby noch im Mutterleib oder kurz nach der Geburt verstirbt.

Ein Münchner Forschungsteam fand zudem heraus, dass eine Corona-Infektion während der Schwangerschaft, besonders aber im letzten Drittel, mit einem reduzierten Lungenvolumen des Fötus einhergeht.

Komplexes Zusammenspiel des Immunsystems

Die Tatsache, dass an COVID-19 erkrankte Schwangere laut aktueller Studienlage eher weniger Fieber entwickeln, könnte in den Veränderungen des Immunsystems in der Schwangerschaft begründet sein: Fieber ist eine Reaktion des Immunsystem zur Abwehr von Infektionen. Hohes Fieber bei Schwangeren kann zu Komplikationen wie Frühgeburt, Fehlgeburt oder Fehlbildungen beim Baby führen.

Gleichzeitig ist mittlerweile bekannt, dass das Coronavirus Entzündungsreaktionen in den Blutgefäßen verursachen kann. Als Ursache der Präeklampsie wird unter anderem eine Missbildung der Gefäße in der Plazenta vermutet.

Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) empfiehlt in einer aktuellen Stellungnahme Schwangeren, die mit dem Coronavirus infiziert sind oder Kontakt zu infizierten Menschen hatten, die Geburt in einem Krankenhaus. Als Vorsichtsmaßnahme kann das Baby in der Klinik kontinuierlich elektronisch überwacht und der Sauerstoffgehalt stündlich geprüft werden. Zu Hause oder im Geburtshaus ist dies nicht möglich. Ein Kaiserschnitt ist laut DGGG nicht zwingend erforderlich, sofern keine anderen Gründe dafür sprechen. Auch eine PDA zur Schmerzlinderung sei möglich.

Lesen Sie hier mehr über die Änderungen bei Vorsorge und Geburt durch das Coronavirus.

Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht leichte bis schwere Atemwegsinfektionen, die als COVID-19 bezeichnet werden. Hauptsymptome sind hohes Fieber, Atemwegsbeschwerden wie trockener Husten und Kurzatmigkeit sowie Müdigkeit. Bei schweren Verläufen kann Corona zu einer Lungenentzündung (Pneumonie) und zum Tod führen.

Außerdem werden häufig folgende Symptome beobachtet:

  • Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns
  • Schnupfen
  • Halsschmerzen
  • allgemeines Krankheitsgefühl
  • Appetitverlust
  • Gewichtsverlust
  • Bindehautentzündung
  • Apathie
  • Kopfschmerzen
  • Gliederschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Verfärbung an Finger oder Zehen
  • Hautausschlag
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall

Lesen Sie mehr über das Coronavirus bei unserem Partnerportal Lifeline.de.

Corona: Übertragung im Mutterleib möglich?

Untersuchungen von Fruchtwasser, Nabelschnurblut und Rachenabstrich von Neugeborenen wurden in Studien auf Corona getestet. Es gibt Fallberichte über Neugeborene, bei denen 30 Stunden nach der Geburt das Coronavirus festgestellt wurde. Ob sich die Neugeborenen während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder danach bei den Müttern angesteckt hatten, war lange Zeit unklar. Allerdings wurde ein Viertel aller Neugeborenen, die von Müttern mit COVID-19 geboren wurden, in die Neugeborenenstation aufgenommen. Sie hatten außerdem ein höheres Risiko der Aufnahme als diejenigen, die von gesunden Müttern geboren wurden. 

Eine Übertragung im Mutterleib scheint aber zumindest möglich, wie eine Fallstudie aus Frankreich zeigen konnte. Demnach erfolgte die Infektion des Ungeborenen über die Plazenta, wo sich das Virus vermehrt hatte.

Stillen mit Corona: Übertragung durch Muttermilch möglich?

Auch zur möglichen Übertragung des Coronavirus über die Muttermilch ist die Datenlage noch dünn. In einzelnen Untersuchungen konnten bislang jedoch keine Viren in der Muttermilch nachgewiesen werden. Teilweise enthielt die Muttermilch aber Antikörper, was auf einen gewissen Schutzeffekt durch das Stillen hinweist. Experten empfehlen daher, weiter zu stillen.

Da Coronaviren per Tröpfcheninfektion weitergegeben werden, sollte der Kontakt zwischen einer infizierten Mutter und ihrem Baby unter strengen Hygienemaßnahmen erfolgen: Waschen und Desinfizieren der Hände, bevor das Baby angefasst wird und Tragen eines Mundschutzes, vor allem beim Stillen.

Auch beim Abpumpen der Muttermilch empfehlen sich Hygienemaßnahmen. Alle Teile der Milchpumpe sollten stets ausschließlich mit gründlich gewaschenen und/oder desinfizierten Händen angefasst und gut gereinigt werden. Nach Möglichkeit sollte das Füttern des Babys durch eine andere, nicht infizierte Person erfolgen, bis die Mutter wieder gesund ist.

Erkrankt eine bereits stillende Frau am Conoravirus, empfiehlt der Verband der Still- und LaktationsberaterInnen Österreichs IBCLC, das Stillen nicht zu unterbrechen. Aufgrund der Inkubationszeit von bis zu 14 Tagen oder länger sei das Baby ohnehin bereits dem Virus ausgesetzt. Ein Abstillen könne das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs erhöhen.

Beschäftigungsverbot in der Schwangerschaft wegen Corona?

Schwangere Beschäftigte müssen besonders geschützt werden. Das ist unter anderem im Mutterschutzgesetz geregelt. Die Frage, ob und wie ein Beschäftigungsverbot wegen Corona für sie greift, stellen sich aktuell viele Schwangere. Fest steht: Besteht ein Gesundheitsrisiko oder eine "unverantwortbare Gefährdung" für eine Schwangere oder ihr Kind, darf während Schwangerschaft, nach der Geburt und in der Stillzeit die Arbeit nicht ausgeübt werden.

Vielmehr muss der Arbeitgeber für "sichere" Arbeitsbedingungen sorgen. Ist ihm das nicht möglich, muss ein betriebliches Beschäftigungsverbot ausgesprochen werden. Erst dann kann die Schwangere zu Hause bleiben. Der Anspruch auf Lohnfortzahlung ist im Mutterschutzgesetz ebenfalls geregelt. Arbeitgeber können sich den Lohn oder das Gehalt von der gesetzlichen Krankenkasse der Mitarbeiterin ersetzen lassen.

Zu den Schutzmaßnahmen, die ein Arbeitgeber ergreifen kann, gehören laut BAFzA ein Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Menschen, Einzelarbeitsplätze oder Homeoffice. Das dauerhafte Tragen von FFP3-Masken ist für Schwangere dagegen nicht geeignet.

Nach Informationen des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) gehören unverantwortbare Gefährdungen, die in der Schwangerschaft in Zeiten von Corona zu einem Beschäftigungsverbot führen können:

  • eine Schwangere hat Kontakt zu häufig wechselnden Personen (zum Beispiel Frauen, die im Verkauf oder Gesundheitswesen arbeiten)
  • eine Schwangere hat regelmäßigen Kontakt zu vielen Menschen, zum Beispiel im Großraumbüro
  • eine Schwangere hat Kontakt zu SARS-CoV-2-Infizierten oder zu Menschen, die unter Verdacht stehen, mit dem Coronavirus infiziert zu sein
  • eine Schwangere arbeitet im Labor und hat dort Kontakt zu Corona-haltigen Proben

Lesen Sie hier mehr über Beschäftigungsverbote in der Schwangerschaft.

Corona-Impfung in der Schwangerschaft

Die STIKO empfiehlt die Impfung in der Schwangerschaft für noch nicht geimpfte Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel (13. Schwangerschaftswoche). Immunisiert werden sollen Schwangere nur mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty von BioNTech/Pfizer.

Das Expertengremium hatte lange gezögert, obwohl sich bereits Ende Juli 2021 die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) für eine bevorzugte Impfung Schwangerer ausgesprochen hatte. Die generelle Impfempfehlung spreche nun nach eingehender Prüfung der bislang vorliegenden Daten zu Effektivität und Sicherheit der Corona-Impfung in der Schwangerschaft aus.

Kleinere Studien aus den USA zeigen einen positiven Effekt auf die Antikörperbildung: Geimpfte Schwangere und Stillende geben Antikörper gegen das Coronavirus offensichtlich an ihre Kinder weiter.

Eine Datenauswertung aus Israel zeigte außerdem, dass die Corona-Impfung Schwangere genauso schützt wie nicht schwangere Personen.

Mehr über die Corona-Impfung für Schwangere

Wie gefährdet sind Kinder durch das Coronavirus?

Auswertungen der bisher verfügbaren Daten zeigen, dass sich Kinder genau so oft mit Corona anstecken wie Erwachsene. Bei ihnen wird eine Infektion mit dem Coronavirus jedoch aufgrund der milden Symptome häufig nicht bemerkt. Dennoch können Kinder andere Menschen anstecken. In vielen betroffenen Ländern wie auch in Deutschland reagierten die Behörden deshalb bereits mit der vorübergehenden Schließung von Schulen und Kindergärten.

Warum die Erkrankung bei Kindern in der Regel milder verläuft, ist bislang unklar. Möglicherweise spielt das noch nicht vollständig ausgereifte Immunsystem von Kindern eine Rolle.

Corona in Schwangerschaft und Stillzeit noch wenig erforscht

Die Erforschung des erstmals im Dezember 2019 in China aufgetretenen Coronavirus läuft weiter auf Hochtouren. Zu den Folgen einer Infektion während Schwangerschaft und Stillzeit oder bei Kindern gibt es bislang nur wenige Erkenntnisse, die sich lediglich auf Beobachtungen stützen. Aussagekräftige Studien sind aufgrund der Neuartigkeit des Erregers erst in der Zukunft zu erwarten.

Ob sich Frauen in der Schwangerschaft schneller mit dem Coronavirus infizieren als Nicht-Schwangere, ist bislang unklar, es spricht aber vieles dagegen.

Schwanger und Verdacht auf Coronavirus? So gehst du vor

Wenn du Kontakt mit einem Infizierten hattest oder dich kürzlich in einem Risikogebiet aufhieltst und Beschwerden hast, ist der Hausarzt der richtige Ansprechpartner. Wichtig: Gehe nicht einfach in die Praxis, sondern rufe vorher an! Ist dein Hausarzt nicht erreichbar, kann der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Rufnummer 116 117 rund um die Uhr Auskunft geben.

Weitere Ansprechpartner sind die Gesundheitsämter der jeweiligen Städte und Kreise. Auf der Website des Robert Koch-Instituts kannst du online nach dem für dich zuständigen Gesundheitsamt suchen: https://tools.rki.de/PLZTool/

In manchen Städten sind zentrale Teststellen eingerichtet worden. Auskunft über Standort und Ablauf in den Teststellen erhältst du bei deinem Arzt oder beim Gesundheitsamt bei begründetem Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus.

Einige Kreise und Städte haben außerdem spezielle Bürgertelefone eingerichtet und auch die gesetzlichen Krankenkassen beraten und informieren über spezielle telefonische Hotlines: Auf der Website des GKV-Spitzenverbandes sind die Kontaktdaten aufgelistet.


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Von einer Vorderwandplazenta spricht man, wenn sich die Plazenta an der vorderen Wand der Gebärmutter befindet. Dieser Sitz der Plazenta ist in der Regel kein Grund zur Sorge und komplikationslos. Schwangere mit einer Vorderwandplazenta spüren möglicherweise die Kindsbewegungen etwas weniger.

Artikelinhalte auf einen Blick:

Vorderwandplazenta: Wo sitzt die Plazenta?

Die Plazenta (Mutterkuchen) bildet während der Schwangerschaft zusammen mit der Nabelschnur die Verbindung zwischen dem Baby im Bauch und der Mutter. Über sie werden Nährstoffe und Stoffwechselprodukte ausgetauscht, zudem ist sie wichtige Hormonproduzentin.

Bereits ganz zu Beginn der Schwangerschaft entsteht die Plazenta mit der Einnistung der Blastozyste in die Gebärmutterschleimhaut. Sie besteht sowohl aus mütterlichen als auch kindlichen Zellen. Im Laufe der Schwangerschaft wächst die scheibenförmige Plazenta auf 15 bis 20 Zentimeter Durchmesser und in ihrer Mitte auf zwei bis vier Zentimeter Dicke an.

Welche genaue Position die Plazenta während der Schwangerschaft innerhalb der Gebärmutter einnimmt, ist von Frau zu Frau verschieden. Am häufigsten sitzt sie im oberen Bereich der Gebärmutter.

Ein oberer Sitz hat den Vorteil, dass die Plazenta in diesem Bereich der Gebärmutter mehr Platz zur Verfügung hat und sie während der Geburt nicht den Geburtskanal blockieren kann. Das wäre zum Beispiel der Fall, würde sich der Mutterkuchen im unteren Bereich platzieren.

Von einer Vorderwandplazenta spricht man, wenn sich die befruchtete Eizelle im vorderen Bereich der Gebärmutter einnistet. Dabei handelt es sich um die dem Bauchnabel der Mutter zugewandte Region.

Was bedeutet eine Vorderwandplazenta für die Schwangerschaft?

Die Vorderwandplazenta ist eine der vielen möglichen Positionen der Plazenta in der Gebärmutter und nicht gefährlich. Auf die Versorgung des Kindes hat sie keinen Einfluss. Das Baby wird genauso versorgt wie bei jeder anderen Plazentaposition.

Auf Größe und Form des Babybauchs können Lage, aber auch Form der Plazenta einen (geringen) Einfluss haben. Ob der Babybauch jedoch mit einer Vorderwandplazenta größer oder kleiner ist, kann man nicht pauschal beantworten. Das ist eher Veranlagung und sehr individuell.

Fest steht jedoch, dass man die die Kindsbewegungen bei einer Vorderwandplazenta häufig weniger spüren und sehen kann. Wahrscheinlich werden die Kindsbewegungen auch etwas später spürbar, wenn das Kind schon kräftiger tritt.

Festgestellt wird die Vorderwandplazenta während der Ultraschall-Untersuchung im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge. Der Sitz der Plazenta wird auch in den Mutterpass eingetragen, häufig mit dem Kürzel "VWP" für Vorderwandplazenta. Es kann sein, dass die Vorderwandplazenta im Laufe der Schwangerschaft noch etwas ihre Lage verändert und weiter nach hinten wächst.

Verursacht eine Vorderwandplazenta Komplikationen?

Eine vorn sitzende Plazenta verursacht keine Komplikationen. Hat die Vorderwandplazenta genügend Platz um zu wachsen und versorgt sie das sich entwickelnde Kind dadurch ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen, verläuft die Schwangerschaft ganz normal. Die normale Vorderwandplazenta verursacht auch keine Schmerzen oder Blutungen.

Eine mögliche Kompliaktion – nicht nur bei der Vorderwandplazenta – ist die Plazenta praevia. Dabei sitzt die Plazenta sehr tief in der Gebärmutter und bedeckt den Muttermund teilweise oder vollständig. Je nach individueller Situation können bei einer Plazenta praevia Blutungen auftreten.

Schwangere mit einer Plazenta praevia müssen – je nachdem, wie tief die Plazenta sitzt –, gerade in den letzten Wochen der Schwangerschaft einige Vorsichtsmaßnahmen einhalten. Dazu gehören zum Beispiel körperliche Schonung und der Verzicht auf Geschlechtsverkehr. Die*der Ärztin*Arzt wird genau erklären, was empfehlenswert ist und was nicht.

Vorderwandplazenta: Welche Rolle spielt sie bei der Geburt?

Auf den Verlauf der Geburt hat eine Vorderwandplazenta keinen Einfluss, sie erhöht auch nicht das Komplikationsrisiko. Sowohl die vaginale Geburt als auch eine Kaiserschnittentbindung ist mit Vorderwandplazenta ganz normal möglich.

Zu Problemen kann es jedoch bei einer Plazenta praevia kommen. Dann besteht die Gefahr, dass die Plazenta bei der Geburt verletzt wird und es zu lebensbedrohlichen Blutungen bei Mutter und Kind kommt. In vielen Fällen wird deshalb per Kaiserschnitt entbunden.


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Schwangerschaftsbeschwerden sind oft lästig, aber in der Regel harmlos. Ein Großteil wird durch die hormonellen Veränderungen verursacht. Eine Übersicht über die häufigsten Beschwerden in der Schwangerschaft und wie sie sich lindern lassen.

Mit den typischen Schwangerschaftsbeschwerden wie Müdigkeit, Sodbrennen oder Rückenschmerzen machen die meisten Frauen irgendwann im Laufe der Schwangerschaft ihre Erfahrungen. Im Gegensatz zu ernsthaften Komplikationen in der Schwangerschaft sind sie zwar unangenehm und können belasten, aber meist harmlos.

Artikelinhalte im Überblick:

Müdigkeit und Abgeschlagenheit

Ein frühes Symptom in der Schwangerschaft ist die stärkere Müdigkeit. In den ersten drei Monaten ist sie völlig normal und wird durch die veränderte Hormonsituation und körperlichen Veränderungen verursacht.

Im zweiten Schwangerschaftsdrittel lässt die Müdigkeit häufig wieder nach, um dann im letzten Drittel der Schwangerschaft wieder aufzutreten. Der Körper muss in dieser Zeit mehr Gewicht herumtragen und braucht entsprechende Ruhephasen. Gönne dir so oft wie möglich Pausen, in denen du dich ausruhst und akzeptiere, dass du mehr Ruhe brauchst als sonst. Ausreichend Schlaf ist jetzt wichtig. Jeden Tag etwas Bewegung und moderater Sport kann helfen, die Müdigkeit etwas zu lindern.

Kopfschmerzen

Die Hormonumstellung ist oft in der Frühschwangerschaft für Kopfschmerzen verantwortlich. Aber auch Flüssigkeitsmangel, Verspannungen oder Stress sind mögliche Ursachen. Dem Baby schaden Kopfschmerzen in der Schwangerschaft nicht, jedoch sollten starke, plötzlich auftretende Kopfschmerzen immer sobald wie möglich ärztlich abgeklärt werden, da sie Symptom einer Präeklampsie sein können.

Lesen Sie mehr über Kopfschmerzen in der Schwangerschaft 

Übelkeit und Erbrechen: häufige Schwangerschaftsbeschwerden

Übelkeit und Erbrechen sind häufige Beschwerden in der Schwangerschaft. Die Übelkeit wird oft auch als Morgenübelkeit bezeichnet, obwohl sie zu jeder Tageszeit auftreten kann. 75 Prozent der Frauen leiden ab der 5. oder 6. Woche darunter. In den meisten Fällen verschwindet die Übelkeit gegen Ende des dritten Monats oder lässt zumindest stark nach.

Es ist nicht ganz klar, wodurch die Übelkeit und das Erbrechen verursacht werden, aber es wird vermutet, dass das Schwangerschaftshormon HCG daran schuld ist. In sehr seltenen Fällen sind die Übelkeit und das Erbrechen so schlimm, dass die Frau keine Nahrung mehr bei sich behalten kann und es zu einem starken Gewichtsverlust kommt. Dann handelt es sich vermutlich um eine Hyperemesis gravidarum, die ärztlich behandelt werden muss.

Tipps gegen die Übelkeit

  • Teile Mahlzeiten auf viele kleine Einheiten auf, sodass dein Magen nie ganz leer ist. Meistens verschwindet die Übelkeit durch Nahrungsaufnahme.
  • Zitronenbonbons
  • Ingwertee oder Ingwerbonbons
  • Deponiere Cracker oder Zwieback und süßen Tee auf dem Nachttisch und iss oder trink bereits morgens vor dem Aufstehen etwas.
  • Akupunktur: Viele Hebammen und Gynäkolog*innen bieten Akupunktur zur Linderung von Übelkeit an. Die Technik aus der TCM soll vielen Schwangeren helfen, ist aber eine Selbstzahlerleistung.
  • Verwende Armbänder zur Akupressur (in Apotheken und Naturläden erhältlich).
  • Ätherische Öle in kleinem Fläschchen in der Handtasche bei sich tragen und bei Bedarf daran riechen: Bergamotte, Grapefruit, Mandarine, Neroli, Pfefferminze, Zitrone

Rückenschmerzen in der Schwangerschaft

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden und sind auch in der Frühschwangerschaft nicht selten. Starke Rückenschmerzen in der Schwangerschaft sollten ärztlich abgeklärt werden, um eine ernste Ursache auszuschließen.

Ursachen im ersten Drittel der Schwangerschaft:

  • schnell wachsende Gebärmutter
  • eine nach hinten abgeknickte Gebärmutter (Retroflexio uteri)
  • hormonell bedingte Lockerung des Beckenbereichs

Ursachen für Rückenschmerzen im zweiten und letzten Drittel:

  • Auflockerung des Beckens, der Gelenke, Bänder und Muskulatur durch die Schwangerschaftshormone als Vorbereitung auf die Geburt
  • Schmerzhafte Gebärmutterkontraktionen (Wehen)
  • Nierenerkrankungen
  • Druck des kindlichen Kopfes und der Gebärmutter auf die Nerven des kleinen Beckens
  • veränderte Körperhaltung durch die Schwangerschaft

Symphysenschmerzen

Durch die hormonell bedingte Lockerung der Bänder, Muskeln und Sehnen im Bereich des Beckens kann es im Laufe der Schwangerschaft zu Symphysenschmerzen kommen. Die Symphyse ist die Schambeinfuge, welche die Beckenhälften vorne miteinander verbindet. Die Schmerzen treten im Bereich des Beckens, des Schambeins, der Hüfte, in der Leiste oder auch im unteren Rücken auf und sind unterschiedlich stark. Nach der Entbindung verschwinden sie bei den meisten Frauen wieder vollständig.

Gefühlsschwankungen

Auch an häufig vorkommenden Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft sind die Hormone schuld. Im dritten Trimester leiden die meisten Frauen unter diesen Schwangerschaftsbeschwerden, aber wenige sprechen darüber, da in unserer Gesellschaft immer noch das Bild der glücklichen werdenden Mutter zu erfüllen ist.

Schlafstörungen

Auch Schlafstörungen gehören zu den häufigen Schwangerschaftsbeschwerden. Sie kommen besonders gegen Ende der Schwangerschaft vor. Der große Bauch, häufiger Harndrang oder auch das Nachdenken über die sich bald ändernde Lebenssituation kann Schwangeren den Schlaf rauben. Mithilfe eines Stillkissens kann die Schlafposition verbessert werden, manchmal hilft auch ein Entspannungsbad vor dem Schlafengehen. Abends am besten keine schweren Mahlzeiten essen, sondern leichte Kost. Zudem kann eine Tasse warme Milch beim Einschlafen helfen.

Sodbrennen zählt zu Schwangerschaftsbeschwerden

Sodbrennen betrifft viele Frauen in der Schwangerschaft – besonders im zweiten und dritten Trimester. Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen entspannt der steigende Progesteronspiegel im Blut den Magenpförtner, wodurch Magensäure aufsteigen kann. Außerdem ist die Verdauung insgesamt verlangsamt. Zusätzlich drückt die immer größer werdende Gebärmutter auch auf den Magen.

Tipps gegen Sodbrennen:

  • viele kleine Mahlzeiten statt einer großen
  • Vermeiden fettiger und scharfer Speisen
  • ausgiebig kauen
  • Genussgifte vermeiden (Zigaretten, Kaffee, Alkohol)
  • Oberkörper etwas erhöht lagern beim Schlafen
  • Eventuell kann Akupressur helfen

Mehr Tipps gegen Sodbrennen gibt es hier!

Verstopfung

Verstopfung in der Schwangerschaft entsteht häufig durch das erhöhte Progesteron im Blut, das die Darmtätigkeit extrem verlangsamt. Dadurch kann dem Stuhl mehr Wasser entzogen werden und es kommt zu seltenerem, hartem, trockenem Stuhlgang der schmerzhaft sein kann.

Zusätzlich braucht die Gebärmutter im Laufe der Schwangerschaft mehr Platz und verdrängt den Darm. Durch die Einnahme von Eisenpräparaten kann eine Verstopfung verschlimmert werden.

Tipps gegen die Verstopfung in der Schwangerschaft:

  • Trinken von Schwangerschaftstee
  • Essen von roter Beete
  • Ausreichend Wasser, Milch, Tee und verdünnte Fruchtsäfte trinken
  • Getrocknete Pflaumen oder ein Glas Pflaumensaft
  • Regelmäßige Bewegung regt die Darmtätigkeit an

Tabuthema: Hämorrhoiden sind Schwangerschaftsbeschwerden

Viele Frauen leiden unter Hämorrhoiden in der Schwangerschaft. Die Haut um den Anus kann dann jucken oder schmerzen. Es kann auch Blut am Toilettenpapier entdeckt werden. Schmerzlindernd wirkt ein mit kaltem Wasser gefülltes Kondom. Auch eine Kompresse mit einer Kartoffelscheibe über 20 Minuten kann Linderung verschaffen. Warme Sitzbäder mit Kamille wirken sich ebenfalls positiv aus. Anschließend kann Hamamelissalbe auf die Hämorrhoiden gegeben werden. Wichtig ist ein weicher Stuhlgang, um die Hämorrhoiden nicht noch weiter rauszupressen.

Krampfadern

Krampfadern gehören zu den häufigen Schwangerschaftsbeschwerden. In der Regel verschwinden sie nach dem Wochenbett wieder. Sie entstehen durch den erhöhten Druck in den Gefäßen. Um sie zu vermeiden beziehungsweise nicht zu verschlimmern sollten folgende Regeln beachtet werden:

  • Beine mehrmals am Tag hochlegen
  • Nicht zu lange Stehen
  • Bei langem Sitzen Füße und Beine regelmäßig bewegen
  • Keine einschnürenden Socken tragen, evtl. Stützstrümpfe
  • Morgens Wechselduschen und im Laufe des Tages kalte Güsse der Unterschenkel

Blasenschwäche und Inkontinenz

Bedingt durch die schwangerschaftsbedingten Veränderungen des Beckenbodens kann es in der Schwangerschaft vorübergehend zu unwillkürlichem Abgang von Urin kommen – häufig beim Lachen oder Niesen. Beckenbodenschwäche und/oder eine gewisse Veranlagung können die Entstehung dieser Schwangerschaftsbeschwerden begünstigen. Nach der Entbindung kommt eine vorübergehende Inkontinenz häufiger vor, bildet sich aber relativ bald wieder zurück. Die Rückbildung unterstützt diesen Vorgang.

Juckreiz in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft haben Haut und Bindegewebe viel auszuhalten. Nicht nur der Babybauch wächst, auch die Brüste nehmen an Gewicht zu. Haut und Bindegewebe dehnen sich – durch hormonelle Anpassungen des Körpers an die Schwangerschaft verändert sich die Struktur. Juckreiz in der Schwangerschaft kommt deshalb gar nicht selten vor.

Etwa ab dem späten Stadium des zweiten Trimesters kann es zu starkem Juckreiz vor allem am Körperstamm, oft beginnend an den Innenflächen von Händen und Füßen, kommen. Starker Juckreiz bleibt meist das einzige System der seltenen intrahepatischen Schwangerschaftscholestase, einer Lebererkrankung in der Schwangerschaft. Gelegentlich kommt noch eine sogenannte Gelbsucht hinzu. Da eine Cholestase bei Schwangeren mit Komplikationen für das Kind einhergehen kann, solltest du bei entsprechenden Symptomen umgehend eine ärztliche Praxis aufsuchen! Hier mehr über Schwangerschaftscholestase lesen!

Eher im dritten Trimester tritt das Pupp-Syndrom auf, eine auch Schwangerschaftsdermatose genannte Hautveränderung. Sie beginnt mit Pusteln am Bauch und breitet sich von dort oft auch auf Beine und Arme aus. Die betroffenen Stellen jucken teilweise stark. Nach der Geburt verschwinden diese Schwangerschaftsbeschwerden in der Regel von allein wieder.

Pickel als Schwangerschaftsbeschwerden?

Hautunreinheiten und Pickel können in der Schwangerschaft neu auftreten oder wieder erblühen. Ursache sind die hormonellen Veränderungen. Gleichzeitig kann es sogar sein, dass Frauen, die vormals unter Akne litten, in der Schwangerschaft eine reinere Haut bekommen. Da sich viele Akne-Mittel nicht für die Anwendung in der Schwangerschaft eignen, teile deiner*deinem Hautärztin*Hautarzt unbedingt mit, dass du schwanger bist. 

Verstopfte Nase

Stärker durchblutete Gefäße in der Nase können zu einem Anschwellen der Nasenschleimhaut führen. Die Folge ist das Gefühl einer verstopften Nase. Das auch als Schwangerschaftsschnupfen bekannte Phänomen ist unangenehm, aber harmlos und gibt sich nach der Entbindung wieder.

Abschwellende Nasensprays sind aufgrund ihrer gefäßzusammenziehenden Wirkung nicht bzw. nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung für Schwangere geeignet. Alternativ können Meerwassersalzsprays oder Nasenspülungen mit Kochsalz angewendet werden, um die Schleimhäute zu beruhigen.

Lesen Sie hier mehr über Schwangerschaftsschnupfen.

Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft

Vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel kommt es vermehrt zu Wassereinlagerungen im Gewebe. Wie so oft bei Schwangerschaftsbeschwerden sind auch hier die Hormone die Ursache. Moderate Bewegung, ausreichendes Trinken (bitte keine entwässernden Tees) sowie eine salz- und eiweißreiche Ernährung können zumindest etwas Linderung verschaffen. Lege so oft es geht die Beine hoch. Frage in deiner gynäkologischen Praxis nach einem Rezept für Thrombosestrümpfe. Durch den Druck werden Wassereinlagerungen in Beinen und Füßen verhindert. Wichtig: Ziehe die Strümpfe gleich morgens, noch während du im Bett liegst, an.

In seltenen Fällen können Wassereinlagerungen, die innerhalb eines kurzen Zeitraums stark zunehmen, auf eine Präeklampsie hinweisen. Suche in diesem Fall, oder wenn du generell unsicher bist, sobald wie möglich deine*n Ärztin*Arzt auf.

Karpaltunnelsyndrom

Vermehrte Wassereinlagerungen im Gewebe sind auch Ursache des Karpaltunnelsyndroms, das bei etwa einem Fünftel aller Schwangeren im letzten Schwangerschaftsdrittel auftritt. Dabei kribbelt die Haut, kann gelegentlich sogar schmerzen, und wird taub. Oft sind beide Hände betroffen. Auslöser dieser Schwangerschaftsbeschwerden ist der Nervus medianus, der Mittelarmnerv. Er zieht sich vom Oberarm bis in die Hand und muss am Handgelenk den engen Karpaltunnel passieren. An dieser Stelle kommt es durch den Druck des wasserreichen Gewebes zu Quetschungen.

Spezielle Dehn- oder auch Yogaübungen können hier häufig schon etwas Linderung verschaffen. Vermeide extreme Streckungen und Beugungen des Handgelenks und halte den Arm nach Möglichkeit ruhig. Bei starken Schmerzen kann auch eine Schiene für Entlastung sorgen. Sprich mit deiner*deinem Ärztin*Arzt.

Wichtig zu wissen: Die typische Smartphonehaltung kann die Beschwerden ebenfalls verstärken – nicht nur in der Schwangerschaft.

Restless-Legs-Syndrom (RLS)

Eine weitere Schwangerschaftsbeschwerde, die eher in den letzten Schwangerschaftswochen vor der Entbindung auftritt, ist das Restless-Legs-Syndrom. Es tritt nur in Ruhe, vorzugsweise abends, auf und ist durch ein unangenehmes Kribbeln, Zucken und den Drang, die Beine zu bewegen, gekennzeichnet. Bezeichnend ist, dass das RLS auch unter dem Namen "unruhige Beine" bekannt ist.

Warum das Restless-Legs-Syndrom in der Schwangerschaft häufig vorkommt, ist nicht ganz geklärt. Niedrige Eisen- oder Vitamin-D-Spiegel können die Beschwerden begünstigen. Manche Expert*innen empfehlen Magnesium am Abend. Sprich vor der Einnahme unbedingt mit deiner*deinem Ärztin*Arzt und nimm nicht eigenständig Nahrungsergänzungsmittel ein.

Schwangerschaftsbeschwerden: Mutterbandschmerzen

Immer dann, wenn die Gebärmutter wächst, kann ein Ziehen oder manchmal auch ein leichter Schmerz an den Mutterbändern spürbar sein. Besonders häufig treten Mutterbandschmerzen im zweiten Schwangerschaftsdrittel, manchmal aber auch schon zu Beginn der Schwangerschaft auf. Die Mutterbänder halten die Gebärmutter im Becken an ihrem Platz. Durch die wachsende Gebärmutter in der Schwangerschaft geraten sie unter Zug und verursachen Beschwerden.

Ruhe dich wann immer möglich aus und nimm eine für dich angenehme, entlastende Position ein.

Vena-cava-Syndrom

Ein häufiger Ratschlag für Schwangere ist, sich mit großem Babybauch nicht ganz flach auf den Rücken zu legen, da es sonst zu einem plötzlichen Blutdruckabfall (Vena-cava-Syndrom). kommen kann. Verantwortlich dafür ist die untere große Hohlvene (Vena cava), die sauerstoffarmes Blut zum Herzen zurück pumpt. Sie kann abgedrückt werden, wenn die schwer gewordene Gebärmutter in Rückenlage nach unten sinkt. Es folgt ein Blutdruckabfall, der sich in Herzklopfen, Blässe, Schwitzen und leichter Atemnot äußert. Mit Drehung in die Seitenlage, bevorzugt in die linken Seitenlage, hören die Beschwerden sofort auf.

Zahnfleischbluten

Die bessere Durchblutung insbesondere der Schleimhäute kann zu häufigerem Zahnfleischbluten führen. Das Gewebe ist nicht nur besser durchblutet, sondern auch "aufgelockert". Eine gute Zahnpflege in der Schwangerschaft ist daher besonders wichtig, um Zahnfleischentzündungen, Karies oder gar Zahnverlust zu vermeiden. Verwende bei Zahnfleischbluten Zahncremes speziell für sensibles Zahnfleisch. Auch eine professionelle Zahnreinigung (bevorzugt im zweiten Schwangerschaftsdrittel) kann dazu beitragen, Entzündungen vorzubeugen.


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Juckreiz in der Schwangerschaft, doch es ist kein Hautausschlag zu sehen? Dann könnte es sich um die Schwangerschaftscholestase handeln, einen Gallenstau in der Leber. Welche Symptome typisch sind, wie sie behandelt werden und ob mit der Erkrankung Risiken für das Baby einhergehen, kannst du hier nachlesen.

Artikelinhalte auf einen Blick:

Was ist eine Schwangerschaftscholestase?

Die Schwangerschaftscholestase ist eine Lebererkrankung, bei der es zu einem gestörten Abfluss von Gallensäure und Gallenbestandteilen kommt (Gallenstau). Dadurch erhöht sich die Konzentration der Gallensäure im Blutserum. Obwohl die Erkrankung sehr selten ist, handelt es sich bei ihr doch um die am häufigsten vorkommende Leberkrankung bei Schwangeren. Mediziner*innen bezeichnen die Krankheit auch als intrahepatische Cholestase in der Schwangerschaft (intrahepatisch = innerhalb der Leber).

Mögliche Ursachen

Die Ursachen einer Cholestase in der Schwangerschaft sind nicht eindeutig geklärt. Vermutet wird ein Zusammenhang mit schwangerschaftsbedingten hormonellen Veränderungen. Für eine hormonelle Beteiligung spricht, dass sich bei über der Hälfte der Betroffenen auch unter der Einnahme hormoneller Verhütungsmittel eine Cholestase entwickelte.

Auch eine genetische Veranlagung wird vermutet: Das Wiederholungsrisiko ist in folgenden Schwangerschaften sehr hoch, gleichzeitig tritt die Schwangerschaftscholestase familiär gehäuft auf. Daneben gibt es weitere Risikofaktoren wie bestehende Lebererkrankungen oder ein Mangel an Selen und insbesondere Vitamin-D-Mangel. So tritt die Schwangerschaftscholestase auch häufiger in den sonnenarmen Wintermonaten auf.

Geografisch zeigen sich große Unterschiede: Während in Skandinavien, Südamerika und China über gehäufte Vorkommen berichtet wird, ist die Schwangerschaftscholestase in Mitteleuropa eher selten. Nur etwa 0,2 bis zwei Prozent der Schwangeren sind hier betroffen. Ein größeres Risiko besteht für Frauen mit Mehrlingsschwangerschaften, wahrscheinlich aufgrund des höheren Östrogen- und Progesteronspiegels. Auch nach Stimulationsbehandlung bei assistierter Reproduktion kann eine Cholestase häufiger auftreten.

Schwangerschaftscholestase: Juckreiz ist das wichtigste Symptom, Gelbsucht seltener

Starker Juckreiz am ganzen Körper, oft beginnend an den Fußsohlen und Handinnenflächen, ist das Hauptsymptom der Schwangerschaftscholestase. Besonders betroffen ist außerdem der Körperstamm. Oft sind die Symptome in der Nacht stärker als tagsüber. Der Juckreiz nimmt bis zur Geburt zu und verschwindet einige Tage nach der Entbindung wieder von ganz allein. Meist beginnen die Beschwerden erst ab dem späten zweiten oder dritten Trimester der Schwangerschaft, jedoch können sie auch schon früher auftreten.

Nur etwa jede zehnte Frau mit Schwangerschaftscholestase entwickelt ein bis vier Wochen nach Beginn des Juckreizes einen milden Ikterus (Gelbfärbung der Haut und Schleimhäute, manchmal auch der Augäpfel). Etwa ein bis zwei Wochen nach der Geburt verschwindet der Ikterus ("Gelbsucht") ohne weiteres Zutun. Auch Übelkeit und Erbrechen können vorkommen, sind aber selten.

Wie wird die Schwangerschaftscholestase festgestellt?

Der starke Juckreiz ist bereits ein wegweisendes Symptom für die Diagnose Schwangerschaftscholestase. Zur Absicherung und zum Ausschluss anderer Lebererkrankungen wie der Virus-Hepatitis, der Schwangerschaftsfettleber oder des HELLP-Syndroms werden verschiedene Werte im Blutserum bestimmt.

Bei einer Cholestase sind die Werte der Enzyme Gamma-GT und alkalische Phosphate im Blut erhöht. Ein erhöhter Spiegel des direkten, konjugierten Bilirubins, eines Abbauprodukts des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, ist ebenfalls messbar. Der Gallenfarbstoff Urobilinogen, wiederum ein Abbauprodukt von Bilirubin, ist im Urin nachweisbar. Zudem sind die Gallensäuren im Blutserum bei einer Schwangerschaftscholestase deutlich erhöht – je höher, desto größer ist das Risiko für Komplikationen beim Baby.

Ist die Schwangerschaftscholestase gefährlich?

Für die Mutter ist die Schwangerschaftscholestase an sich ungefährlich. Der Juckreiz kann sich stark auf das Wohlbefinden auswirken. Jedoch treten bei Betroffenen häufiger als bei anderen zusätzlich Schwangerschaftsdiabetes oder Präeklampsie auf.

Nach der Entbindung legen sich die Beschwerden schnell von alleine. Es besteht jedoch später grundsätzlich auch außerhalb der Schwangerschaft ein höheres Risiko für bestimmte Erkrankungen von Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse und Stoffwechsel. Zudem ist es sehr wahrscheinlich, dass die Cholestase in der nächsten Schwangerschaft erneut auftritt.

Mögliche Komplikationen für das Baby

Je höher die Gallensäurekonzentration im mütterlichen Blut, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen beim Baby. Da sich ein hoher Gallensäurespiegel auf die Plazentafunktion auswirken kann, sind Frühgeburten mit durchschnittlich 20 Prozent relativ häufig. Welche Prognose für das Kind getroffen werden kann, hängt auch davon ab, wie viel früher es zur Welt kommt.

Auch ein frühzeitiger Abgang von Mekonium ("Kindspech") und damit verbunden grünes Fruchtwasser kommen vor. Eine befürchtete, seltene Komplikation ist die akute fetale Asphyxie (Sauerstoffmangel) und damit verbunden der intraurine Fruchttod, also eine stille Geburt.

Behandlung einer Cholestase in der Schwangerschaft durch Arzt oder Ärztin

Mit Ursodeoxycholsäure (UDCA) lässt sich eine Cholestase in der Schwangerschaft behandeln. Das Medikament senkt den Gallensäurespiegel und kann dadurch das Risiko für Komplikationen beim Baby verringern. Ob es jedoch auch das Risiko für eine Totgeburt reduziert, ist umstritten.

UDCA verringert nachweislich den starken Juckreiz. Es wird gegen Schwangerschaftscholestase im sogenannten Off-Label-Use verwendet, das heißt, es ist eigentlich für andere Erkrankungen zugelassen. Trotzdem kann es auch gegen Schwangerschaftscholestase eingesetzt werden und gilt hier sogar als Mittel der Wahl.

Da gallensäurebindende Medikamente wie UDCA auch die Aufnahme fettlöslicher Vitamine vermindern können, wird auch der Vitamin-K-Spiegel regelmäßig überprüft, gegebenenfalls muss substituiert werden. Nach der Geburt ist eine Vitamin-K-Prophylaxe für das Baby unverzichtbar.

Geburtseinleitung wegen Schwangerschaftscholestase

Mutter und Kind werden engmaschig ärztlich überwacht, um eventuelle Komplikationen frühzeitig erkennen und handeln zu können. Die aktuellen Leitlinien empfehlen bei vorliegender Schwangerschaftscholestase die Geburtseinleitung ab SSW 37+0 (38. Schwangerschaftswoche). Je nach individuellem Risiko kann die Geburt auch schon zu einem früheren Zeitpunkt eingeleitet werden. Vor allem die Höhe des Gallensäurespiegels im Blut wird in diese Risikoabwägung mit einbezogen. So lautet die aktuelle Empfehlung auch, ab einer Gallensäurekonzentration von >100μmol/L die Entbindung bereits zwischen SSW 34+0 und SSW 36+6 ( 35. bis 37. Schwangerschaftswoche) einzuleiten, da sich ab dieser Höhe das Risiko für den intraurinen Fruchttod maßgeblich erhöht.


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Kopfschmerzen gehören zu den möglichen unangenehmen, aber meist harmlosen Begleiterscheinungen der Schwangerschaft. Ursache ist anfangs oft die hormonelle Umstellung. Starke Kopfschmerzen können jedoch auch ein Warnsignal für Komplikationen sein.

Artikelinhalte auf einen Blick:

  • Ursachen
  • Medikamente
  • Starke Kopfschmerzen
  • Vorbeugen

Warum Kopfschmerzen in der Schwangerschaft auftreten

Vor allem die Frühschwangerschaft wird bei vielen Frauen von Kopfschmerzen begleitet. Grund ist meist die hormonelle Umstellung. So steigen bestimmte Hormone wie das hCG oder auch Progesteron gerade zu Beginn der Schwangerschaft steil an, worauf der Körper mit Kopfschmerzen reagieren kann. Also erst einmal kein Grund zur Sorge. Oft lassen die Beschwerden bereits nach wenigen Tagen oder Wochen nach.

Genau wie außerhalb der Schwangerschaft können aber auch Stress, seelische Anspannung oder körperliche Verspannungen Kopfschmerzen verursachen – nicht nur in der Frühschwangerschaft, sondern auch im zweiten oder dritten Trimester. Auch Flüssigkeitsmangel gehört zu den möglichen Ursachen. Manchen Schwangeren macht anfangs der Koffeinentzug zu schaffen.

Ein weiterer möglicher Grund für Kopfschmerzen in der Schwangerschaft ist Eisenmangel: Schwangere haben mit 30 mg am Tag einen doppelt so hohen Bedarf, viele Frauen haben aber ohnehin schon niedrige Eisenreserven. Sind diese erschöpft, kann Blutarmut auftreten. Neben Erschöpfung, vermehrter Nervosität und Vergesslichkeit sind Kopfschmerzen ein mögliches Symptom.

Übrigens: Migräne wird bei 70 bis 80 Prozent der Frauen, die vorher darunter gelitten haben, im Laufe der Schwangerschaft oft besser oder bleibt sogar ganz aus. Grund ist wahrscheinlich der gerade ab dem zweiten Trimester noch einmal stark ansteigende Östrogenspiegel. Nach der Schwangerschaft kehrt die Migräne aber meist wieder zurück.

Migräne in der Schwangerschaft: Das sollten Sie wissen! 

Dürfen Schwangere Medikamente gegen Kopfschmerzen einnehmen?

Grundsätzlich gilt: Auch rezeptfrei erhältliche Medikamente sollten in der Schwangerschaft ausschließlich nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden. Das gilt auch für Schmerzmittel.

Als Mittel der Wahl in der Schwangerschaft gilt Paracetamol. Der Wirkstoff kann in allen Trimestern gegen Schmerzen eingenommen werden. Paracetamol wirkt außerdem fiebersenkend. Hohes Fieber sollte in der Schwangerschaft immer gesenkt werden, da durch eine hohe Körpertemperatur das Fehlbildungsrisiko beim Baby steigt. Wenn doch mal eine Schmerztablette nötig wird, nimm Paracetamol gegen Kopfschmerzen in der Schwangerschaft bitte so kurz wie möglich ein.

Ibuprofen wirkt zusätzlich entzündungshemmend, darf aber nur im ersten und zweiten Trimester eingenommen werden. Im dritten Trimester der Schwangerschaft kann Ibuprofen beim Baby zum vorzeitigen Verschluss der Gefäßverbindung zwischen Hauptschlagader und Lungenarterie führen und sollte deshalb nicht zum Einsatz kommen.

Der in Deutschland ebenfalls beliebte Wirkstoff ASS ist als Schmerzmittel nicht das Mittel der Wahl in der Schwangerschaft, da es die Blutungsneigung erhöht. Darauf sollte besonders im dritten Trimester geachtet werden.

Schmerzmittel in der Schwangerschaft: Das sollten Sie wissen! 

Starke Kopfschmerzen in der Schwangerschaft: Handelt es sich um einen Notfall?

Plötzlich einsetzende, starke Kopfschmerzen können auch das Symptom einer schweren und sogar lebensbedrohlichen Präeklampsie sein – insbesondere, wenn sie nach der 20. Schwangerschaftswoche auftreten. Hole dir bitte umgehend ärztliche Unterstützung ein bei folgenden Beschwerden:

  • akute, starke Kopfschmerzen
  • Sehstörungen, etwa verschwommenes Sehen oder Lichtblitze
  • akut auftretende Schwellungen im Gesicht, an Händen, Füßen oder Knöcheln
  • Schmerzen direkt unterhalb der Rippen
  • Erbrechen

Kopfschmerzen in der Schwangerschaft vorbeugen: Tipps

Trinken: Trinke ausreichend und regelmäßig, denn Flüssigkeitsmangel kann Kopfschmerzen verursachen – auch in der Schwangerschaft. Ideal sind mindestens eineinhalb bis zwei Liter Flüssigkeit täglich. Bevorzuge Wasser und generell ungesüßte Getränke, um den Blutzuckerspiegel nicht unnötig in die Höhe zu treiben.

Schlafen und erholen: Versuche, ausreichend zu schlafen und genügend Erholungspausen im Alltag einzulegen. Dein Körper vollbringt jetzt Spitzenleistungen, auch wenn man es gerade zu Beginn der Schwangerschaft noch nicht sieht.

Bleibe in Bewegung: Ein der Schwangerschaft angepasstes moderates körperliches Training macht dich und dein Baby fit und hilft, Verspannungen vorzubeugen. Auch die können nämlich Kopfschmerzen verursachen.

Eisenwerte im Blick haben: Im Laufe der Schwangerschaft verdoppelt sich der Eisenbedarf. Zeigt sich neben Kopfschmerzen auch vermehrte Müdigkeit, lass bitte deine Eisenwerte untersuchen. Bitte nimm nicht auf eigene Faust Eisenpräparate, da ein zu hoher Eisenwert wiederum Beschwerden verursachen kann.


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Das HELLP-Syndrom verursacht unspezifische Symptome, weshalb es oft falsch diagnostiziert wird. Es tritt häufig bei Frauen auf, die in der Schwangerschaft bereits an Präeklampsie leiden. Schwangere sollten deshalb wissen, welche Symptome auf das HELLP-Syndrom hinweisen können und im Zweifel den Arzt um Rat bitten.

Artikel-Inhalte im Überblick:

Was ist ein HELLP-Syndrom?

Das HELLP-Syndrom kommt ausschließlich in der Schwangerschaft vor und ist lebensbedrohlich. Es handelt sich dabei um eine Variante der Präeklampsie, die sehr akut verlaufen kann. Allerdings weiß man inzwischen, dass das HELLP-Syndrom auch ohne vorausgegangene Präeklampsie auftritt. Bei den Vorsorgeuntersuchungen überprüft der Arzt deshalb stets Blut und Urin, um Symptome des HELLP-Syndroms wie einen deutlich erhöhten Blutdruck oder eine erhöhte Eiweißausscheidung festzustellen. Weitere Symptome bei HELLP-Syndrom sind heftige Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit und Erbrechen.

Da das HELLP-Syndrom mit einem Abbau der roten Blutkörperchen, erhöhten Leberenzymen und einer erniedrigten Zahl von Thrombozyten einhergeht, setzt sich auch seine Bezeichnung aus diesen drei typischen Symptomen zusammen: Das Kürzel HELLP ergibt sich aus den englischen Begriffen für den Abbau der roten Blutkörperchen (haemolysis), für erhöhte Leberwerte (elevated liver enzymes) und für die erniedrigte Zahl von Thrombozyten (low platelets).

Die wichtigsten Symptome beim HELLP-Syndrom

  • heftige Schmerzen im Oberbauch
  • Übelkeit/Erbrechen
  • evtl. Durchfall
  • deutlich erhöhter Blutdruck (über 140/90 mmHg)
  • erhöhte Eiweißausscheidung (über 0,3 g/l) im Urin

Das HELLP-Syndrom kann abrupt auftreten und sich sehr schnell verschlimmern, sodass es sogar innerhalb von einer Stunde zu extremer Verschlechterung mit extremem Blutdruckanstieg kommt. Die schlimmste Gefahr ist eine Leberruptur.

Anzeichen fürs HELLP-Syndrom: Das sollte jede Schwangere wissen!

Anhaltende Kopfschmerzen, Sehstörungen, Übelkeit, Erbrechen und/oder Schmerzen im Oberbauch sollten von Schwangeren in der fortgeschrittenen Schwangerschaft ernst genommen werden, besonders wenn bereits eine hypertensive Erkrankung (z. B. Bluthochdruck) bekannt ist. Die Schwangere sollte dann umgehend ihren Arzt kontaktieren.

HELLP ist schwierig festzustellen

Das HELLP-Syndrom ist oft nicht leicht festzustellen, da nicht immer eine schwere Bluthochdruckerkrankung vorliegt. Die Anzahl der Blutplättchen (Thrombozyten) liegt meist unter 100.000. Betroffene Schwangere klagen über rechtsseitige Bauchschmerzen und Übelkeit, was als Magen-Darm-Erkrankung fehlgedeutet werden kann. Ein erhebliches Krankheitsgefühl, Augenflimmern, Doppelbilder und Lichtempfindlichkeit können hinzukommen. Bei einer Urinuntersuchung können bestimmte Zellen nachgewiesen werden (Fragmentozyten), wenn sehr viel Eiweiß ausgeschieden wird (mehr als 300 mg/24 Std). Nur eine Blutuntersuchung kann wirklich Aufschluss darüber geben, ob ein HELLP-Syndrom vorliegt.

Ursachen für das HELLP-Syndrom

Die genauen Ursachen des HELLP-Syndroms sind unbekannt. Die Risikofaktoren sind die ähnlich wie die für eine Gestose. Erhöhtes Risiko besteht bei:

Lebensgefahr für Mutter und Kind

Das HELLP-Syndrom ist eine lebensgefährliche Erkrankung für Mutter und Kind und ist in den westlichen Ländern die Nummer eins der Ursachen der Müttersterblichkeit. Es besteht die Gefahr einer vorzeitigen Ablösung der Plazenta. Die Schwangeren benötigen häufig Bluttransfusionen und müssen in der Regel nach einer Linderung der Symptomatik entbinden. Nach der Geburt verschwinden die Symptome meist bereits wenige Tage später, bleibende Schäden kommen sehr selten vor. Allerdings tritt bei einem Drittel der Frauen das HELLP-Syndrom erst nach der Geburt auf.

Therapie beim HELLP-Syndrom

Die Therapie des HELLP-Syndroms hängt davon ab, wie weit die Schwangerschaft fortgeschritten ist. Vor der 32. Woche wird die Entbindung so lange wie möglich hinausgezögert, damit die Lungen des Kindes noch reifen und den für die eigenständige Atmung wichtigen Surfactant-Faktor bilden. Bei der Mutter werden bis dahin Blutdruck und die Blutgerinnung durch Medikamente normalisiert.

Die Senkung des Blutdrucks darf dabei nicht zu schnell erfolgen, um die Durchblutung der Plazenta nicht zu gefährden. Sie erfolgt immer unter CTG-Kontrolle. Dabei werden gleichzeitig die Herztöne des Kindes und mögliche Wehen der Mutter aufgezeichnet und überwacht.

Voraussetzung für die Hinauszögerung der Geburt ist allerdings, dass sich Blutdruck, Leberwerte und Blutgerinnungswerte der Mutter stabilisieren. Für das Kind zählt jeder Tag im Bauch der Mutter, um seine Überlebenschancen zu steigern. Eine zusätzliche Behandlung mit Kortison oder kortisonähnlichen Medikamenten dienen der Lungenreifung des Babys. Diese abwartende Haltung kann ausschließlich unter intensiver Überwachung in der Klinik und bei stabilem Zustand von Mutter und Kind verantwortet werden.

Behandlung bei leichter Ausprägung des HELLP-Syndroms

Wenn sich die Labor-Werte im vertretbaren Rahmen befinden und die Symptome nicht stark ausgeprägt sind, können die Ärzte auch abwarten. Eine nur geringe Störung der Blutgerinnung beziehungsweise ein nur leicht erhöhter Blutdruck können manchmal mit Medikamenten behandelt werden, ohne dass die Geburt eingeleitet werden muss. Allerdings müssen dann Blutwerte und Blutdruck der Mutter streng und engmaschig in der Klinik kontrolliert werden.

Geburt bei HELLP ab 34. Woche

Ist die Schwangerschaft schon in der 32. bis 34. Woche, wird die Geburt eingeleitet. Nötig ist dies auch, wenn sich die Symptome des HELLP-Syndroms verschlimmern: die Leberwerte steigen an, die Zahl der Blutplättchen sinkt unter 40.000/Mikroliter Blut, Schmerzen im Oberbauch werden stärker. Die Geburt kann je nach Zustand der Frau und des Babys auf natürlichem Wege oder per Kaiserschnitt erfolgen.

Dem HELLP-Syndrom vorbeugen?

Direkt kann dem HELLP-Syndrom nicht vorgebeugt werden. Die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft dienen unter anderem der Kontrolle der wichtigen Werte wie dem Blutdruck und Urinuntersuchungen und sollten deshalb unbedingt wahrgenommen werden. Da das HELLP-Syndrom sich sehr schnell entwickeln kann, sollte die Schwangere die Warnsignale kennen: Schmerzen im Oberbauch, plötzliche und starke Schwellungen.

Bei Verdacht sollte die Schwangere umgehend einen Arzt oder die Klinik aufsuchen, um die Blutwerte festzustellen. Nur Leberwerte und die Gerinnungsparameter des Blutes können sicher das HELLP-Syndrom diagnostizieren.

Welche Spätfolgen kann es für die Mutter nach HELLP-Syndrom geben?

Wenn das HELLP-Syndrom nicht rechtzeitig behandelt wird, kann es zu Leberschäden bei der Mutter kommen.

Wiederholungsrisiko beim HELLP-Syndrom?

Das Wiederholungsrisiko, wenn eine Frau bereits einmal das HELLP-Syndrom hatte, liegt in Deutschland bei 12,8 Prozent. Auch das Risko für das Auftreten anderer hypertensiver Erkrankungen in der Schwangerschaft ist erhöht.


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Versorgt die Schilddrüse den Körper nur unzureichend mit Hormonen, spricht man von einer Schilddrüsenunterfunktion. Bei einer unbehandelten Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft treten Fehl- und Frühgeburten sowie kindliche Entwicklungsstörungen gehäuft auf.

In diesem Artikel lesen Sie:

Schilddrüsenunterfunktion: Was ist das?

Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) beschreibt die Unterversorgung der Körperzellen mit Schilddrüsenhormonen, weil die Schilddrüse nicht genügend davon produziert. Die Ursachen sind unterschiedlich, man unterscheidet zwischen angeborener und erworbener Schilddrüsenunterfunktion. Nach dem Diabetes mellitus ist die Hypothyreose die häufigste hormonelle Erkrankung. Frauen sind viermal häufiger betroffen als Männer.

Häufigste Ursache der erworbenen Schilddrüsenunterfunktion ist die Autoimmun-Thyreoiditis (Hashimoto-Thyreoiditis), kurz meist als Hashimoto bezeichnet. Dabei wird das Gewebe der Schilddrüse vom Immunsystem irrtümlich als fremd identifiziert und angegriffen. Hashimoto ist gekennzeichnet durch im Blut nachweisbare Schilddrüsenantikörper (TPO-Antikörper). Oft lassen sich auch schon Schäden des Schilddrüsengewebes im Ultraschallbild darstellen.

Typische Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion sind:

  • Gewichtszunahme
  • Wassereinlagerungen
  • träge Verdauung
  • Müdigkeit und Antriebslosigkeit
  • Kältegefühl
  • langsamer Herzschlag
  • Konzentrationsstörungen
  • trockene Haut und "strohige" Haare

Im Rahmen der Schilddrüsendiagnostik sind die Blutwerte verschiedener Schilddrüsenhormone relevant:

  • TSH
  • Thyroxin (T4/fT4)
  • Trijodthyronin (T3/fT3)

Bei einer manifesten Schilddrüsenunterfunktion ist der TSH-Wert erhöht, während die Hormone T4 und T3 unterhalb des Normbereichs liegen. Liegt eine latente Schilddrüsenunterfunktion vor, ist der TSH-Wert erhöht, jedoch liegen T3 und T4 noch im Normbereich.

Als wichtiger Parameter dient dabei der TSH-Wert. Das TSH wird von der Hirnanhangsdrüse ausgeschüttet, um die Schilddrüse dazu anzuregen, Schilddrüsenhormone zu produzieren. Ab wann erhöhtes TSH als behandlungsbedürftig gilt, ist jedoch nicht unumstritten. Viele Fachleute definieren als obere Normgrenze einen TSH von 2,5 mU/l und alles, was darüber liegt, als behandlungsbedürftig.

Ein oberer Referenzwert von 4,0 mU/l setzt sich jedoch immer mehr durch. Studien haben gezeigt, dass eine Behandlung nicht erforderlich ist, sofern alle anderen Hormonwerte im Normbereich sind. Liegen TPO-Antikörper vor, sollte mit synthetischen Schilddrüsenhormone (Levothyroxin) behandelt werden.

Die Schilddrüse in der Schwangerschaft

Bereits zu Beginn der Schwangerschaft benötigt der Körper etwa 50 Prozent mehr Schilddrüsenhormone. Darauf reagiert die Schilddrüse mit physiologischen Anpassungen, die es ihr ermöglichen, mehr Hormone zu produzieren.

Auch hier zeigt sich wieder, wie eng die einzelnen Hormone im Körper miteinander verknüpft sind: So regt das "Schwangerschaftshormon" HCG die Schilddrüsenfunktion an und sorgt für eine bessere Durchblutung des Organs. Gleichzeitig erhöhen Östrogene das thyroxinbindende Globulin, was zu einer Erhöhung der Gesamtmenge der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) im Blut führt.

Häufig vergrößert die Schilddrüse auch ihr Volumen, um möglichst viel Jod aufnehmen und daraus Schilddrüsenhormone herstellen zu können. Diese schwangerschaftsbedingte leichte Vergrößerung ist recht häufig und stellt eine normale physiologische Anpassung dar. Besonders in der Frühschwangerschaft steigt oft auch der TSH-Wert leicht an, wodurch die Schilddrüse angeregt wird, mehr Hormone zu produzieren.

Was bedeutet eine Schilddrüsenunterfunktion für die Schwangerschaft?

Es ist nach neuesten Studienerkenntnissen sehr unwahrscheinlich, dass eine latente Schilddrüsenunterfunktion (keine Antikörper, TSH erhöht, T3 und T4 aber im Normbereich) zu Komplikationen in der Schwangerschaft oder beim Baby führt.

Anders sieht es bei der manifesten Hypothyreose (TSH erhöht, T3 und T4 zu niedrig) aus. Von Beginn der Schwangerschaft bis etwa zur 18. bis 20. SSW ist das Baby auf die Versorgung durch mütterliche Schilddrüsenhormone angewiesen. Bereits bekannt ist, dass eine manifeste Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft die kognitive Entwicklung des Kindes erheblich stören und zu einem niedrigeren Intelligenzquotienten führen kann.

Weiterhin treten gehäuft auf:

Als "Stresstest für die Schilddrüse" bezeichnen die Expert*innen vom Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner e.V. eine Schwangerschaft. Weil sie so viel leisten muss, könnten Störungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft auch erstmals auftreten. Die Behandlung erfolgt mit synthetischen Schilddrüsenhormonen (Levothyroxin, L-Thyroxin). Levothyroxin gleicht dem natürlichen Thyroxin (T4) und wird vom Körper auch genauso verwendet. L-Thyroxin gilt in der Schwangerschaft als sicheres Arzneimittel.

Ab einem TSH-Wert von 2,5 mU/l im ersten Schwangerschaftsdrittel empfehlen Fachleute eine weiterführende Diagnostik. Werden Schilddrüsenantikörper nachgewiesen, ist die Gabe von L-Thyroxin angezeigt.

Ein TSH-Wert im hochnormalen Bereich (2,5 bis 4,0 mU/l) erfordert in der Regel keine Behandlung, sofern die anderen Schilddrüsenwerte im Normbereich liegen und keine Antikörper nachgewiesen wurden.

Bestehende Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft gut kontrollieren

Einige Frauen gehen bereits mit einer medikamentös gut eingestellten Schilddrüsenunterfunktion in die Schwangerschaft. Um den gestiegenen Bedarf an Schilddrüsenhormonen zu decken, empfehlen Fachleute eine Erhöhung der täglichen Dosis Levothyroxin (L-Thyroxin) um 30 bis 50 Prozent – und zwar bereits ab dem positiven Schwangerschaftstest.

Gerade in der sensiblen Phase der Frühschwangerschaft kann ein Mangel an Schilddrüsenhormonen zu erheblichen kognitiven Entwicklungsstörungen des Kindes führen. Auch Fehlgeburten treten bei einer Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft häufiger auf.

Fachleute empfehlen bei bekannter Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft die regelmäßige Kontrolle der Schilddrüsenwerte – mindestens alle vier Wochen.

Schilddrüse benötigt in der Schwangerschaft mehr Jod

Die Schilddrüsenunterfunktion kann auch durch Jodmangel entstehen. In der Schwangerschaft steigt der Jodbedarf an: von 200 auf 230 µg täglich. Eine ausreichende Versorgung mit Jod ist nicht immer einfach. In Deutschland empfehlen die Fachgesellschaften die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittel mit 150 µg Jod zusätzlich zu einer jodreichen Ernährung, möglichst schon ab Kinderwunsch.

Dieser Aspekt gewinnt zusätzlich an Bedeutung, sobald die kindliche Schilddrüse eigenständig arbeitet, denn sie benötigt dafür Jod.

Wichtig: Wird die Schwangere wegen einer Schilddrüsenerkrankung behandelt und erhält ggf. Medikamente, sollte eine Supplementierung mit Jod ausschließlich nach ärztlicher Absprache erfolgen.

Schilddrüse bereits bei Kinderwunsch untersuchen lassen

Die Schilddrüsenunterfunktion kann eine Ursache dafür sein, warum es mit dem Schwangerwerden nicht klappt. Bei unerfülltem Kinderwunsch, aber auch nach einer Fehlgeburt gehört die Schilddrüsendiagnostik zu den Standardverfahren.

Die Schilddrüsenunterfunktion lässt sich mit Medikamenten gut einstellen. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft und auch Komplikationen lässt sich vorbeugen.


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Fehlgeburt (Abort) ist das frühzeitige Ende einer Schwangerschaft, bei der das Kind mit einem Gewicht von weniger als 500 Gramm und vor der 22. bis 24. Schwangerschaftswoche auf die Welt kommt.

Bei einer Fehlgeburt ist das ungeborene Kind noch so unreif entwickelt, dass es nicht zum eigenständigen Leben fähig ist. Das bedeutet, dass nach der  Geburt keine Lebenszeichen wie Atmung oder Herzschlag erkennbar sind.

Im Vergleich dazu werden lebend geborene und unterentwickelte Kinder ab einem Gewicht von 500 Gramm als Frühgeburt bezeichnet. Um eine Totgeburt handelt es sich, wenn das Kind nach der 24. Schwangerschaftswoche mit einem Gewicht von mindestens 500 Gramm und ohne Lebenszeichen zur Welt kommt.

Fehlgeburtsrate und Risiko

Innerhalb des ersten Schwangerschaftsdrittels kommt es - oft unbemerkt - häufig zu Fehlgeburten, wenn sich das Kind nicht richtig entwickelt, die Schwangere sich mit Krankheitserregern infiziert oder andere Einflüsse von außen einwirken. Oft weiß eine Frau zum Zeitpunkt der Fehlgeburt noch nicht einmal von ihrer Schwangerschaft und bemerkt lediglich eine ungewöhnlich starke oder verspätete Menstruationsblutung. Wie häufig Fehlgeburten insgesamt auftreten kann deshalb auch nicht endgültig bestimmt werden. Nachdem eine Schwangerschaft sicher festgestellt wurde, kommt es bei ungefähr zehn bis 20 Prozent der Frauen zu einer Fehlgeburt.

Das Fehlgeburtsrisiko sinkt stark ab dem Zeitpunkt, wo beim Embryo ein Herzschlag nachgewiesen werden kann. Nach der 12. Schwangerschaftswoche nimmt das Risiko für eine Fehlgeburt nochmal deutlich ab.

Bei einer Fehlgeburt nach der 16. Schwangerschaftswoche handelt es sich um einen Spätabort. Davor wird von einem Frühabort gesprochen.

Kann man einer Fehlgeburt überhaupt vorbeugen? Mehr Infos darüber gibt es hier.

Symptome einer (drohenden) Fehlgeburt: Welche Anzeichen können auf eine Fehlgeburt hinweisen?

Eine Blutung in der Schwangerschaft aus der Scheide ist das wichtigste Symptom einer Fehlgeburt. Die Stärke der Blutung reicht von wenigen Blutstropfen in der Unterwäsche bis hin zu einem starken Blutverlust, der für die Schwangere lebensbedrohlich sein kann. Es kommt jedoch auch vor, dass sich eine Fehlgeburt überhaupt nicht durch eine Blutung bemerkbar macht. Ein weiteres Anzeichen einer Fehlgeburt sind Schmerzen im Unterbauchbereich, die krampfartig auftreten und mit starken Menstruationsbeschwerden verwechselt werden können. Im späteren Verlauf der Schwangerschaft bemerken Frauen als Anzeichen einer Fehlgeburt eventuell den Abgang von Gewebe oder Fruchtwasser aus der Scheide.

Sowohl die Blutung als auch die Schmerzen können andere Ursachen als eine Fehlgeburt haben und beispielsweise auf eine Eileiterschwangerschaft hindeuten. Die genauen Ursachen für die Beschwerden müssen daher von einem Arzt abgeklärt werden.

Bei einem verhaltenen Abort hat die Frau keinerlei Symptome wie eine Blutung oder Schmerzen. Häufig bemerkt der Arzt erst bei einer der Ultraschall-Untersuchungen, dass das Kind nicht mehr lebt.

Ursachen für eine Fehlgeburt

Eine Fehlgeburt kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Meist sind genetische Probleme des Embryos dafür verantwortlich, dass er sich ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr richtig entwickelt und abstirbt.

Mögliche Ursachen für eine Fehlgeburt sind:

In vielen Fällen kann die Ursache einer Fehlgeburt jedoch nicht geklärt werden.

Hatte eine Frau bereits eine Fehlgeburt und wurden die Ursachen hierfür nicht behandelt, so liegt das Risiko für eine weitere Fehlgeburt bei 15 Prozent. Nach zwei Fehlgeburten erhöht es sich bereits auf 35 Prozent und bei drei Fehlgeburten liegt es bei 80 Prozent. Wenn eine Frau zwei vorangehende Fehlgeburten hatte, sprechen Fachleute von einem habituellen Abort.

Wie wird eine (drohende) Fehlgeburt erkannt?

Ein Arzt kann eine Fehlgeburt anhand der typischen Symptome wie Blutungen in der Schwangerschaft und den fehlenden Lebenszeichen des Ungeborenen erkennen. Andere Ursachen für die Beschwerden müssen ausgeschlossen werden. Der Arzt kann die Diagnose mittels Ultraschall-Untersuchung stellen und wird Herztöne und andere Lebensfunktionen des Ungeborenen prüfen. Die Frau selber bemerkt von der Fehlgeburt ohne Blutung (Missed Abortion/MA) gar nichts. Viele Frauen berichten aber von einem plötzlichen Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung sei.

Therapie einer (drohenden) Fehlgeburt

Das Vorgehen bei einer (drohenden) Fehlgeburt ist davon abhängig, um welche Art des Aborts es sich handelt:

  • Abortus imminens: Obwohl die Schwangerschaft intakt und der Embryo am Leben ist, ist ihr Fortbestehen bedroht. Schwangerschaftserhaltende Maßnahmen wie strenge Bettruhe sind dazu geeignet, die drohende Fehlgeburt zu verhindern.
  • Abortus incipens: Vom Ungeborenen können keine Lebenszeichen empfangen werden. Daher kann das Gewebe im Rahmen einer Kürettage aus der Gebärmutter entfernt werden. Der Abgang kann aber auch durch die Gabe von Medikamenten (Prostaglandinen) als "kleine Geburt" herbeigeführt werden.
  • Verhaltene Fehlgeburt (Missed abortion/MA): In unterschiedlichen Stadien der Entwicklung kann es zum Absterben des Ungeborenen kommen. Beim Ultraschall lautet die Diagnose häufig "kein Herzschlag mehr zu sehen".
  • Abortivei (Windei): Von einem Abortivei ist dann die Rede, wenn sich innerhalb der Fruchthöhle der Embryo nicht entwickelt. Im Ultraschall-Bild ist dies an der leeren Höhle zu erkennen. Als Therapie wird die Kürettage durchgeführt.
  • Abortus incompletus: Es wurden bereits Teile der Frucht aus dem Körper der Frau ausgestoßen, doch es befinden sich noch Reste innerhalb der Gebärmutter. Diese werden mittels Kürettage entfernt.
  • Abortus completus: Die Frucht wurde vom Körper komplett aus der Gebärmutter ausgestoßen. In diesem Fall und bei zeitgemäß sinkenden HCG-Werten ist keine Ausschabung erforderlich.
  • Schwangerschaftsabbruch: Durch eine gezielte medizinische Behandlung kann die Schwangerschaft auf Wunsch und unter bestimmten Voraussetzungen abgebrochen werden. Ein Schwangerschaftsabbruch ist eine rechtswidrige Tat, die bei Einhaltung bestimmter Bedingungen nicht bestraft wird.

Ausschabung nach einer Fehlgeburt

Nach einer Fehlgeburt folgt häufig die Ausschabung. Zwar raten viele Ärzte direkt nach der Fehlgeburt zu einer Ausschabung, diese ist jedoch oft nicht notwendig. In vielen Fällen kommt es auch ohne Ausschabung zu einem kompletten Abgang. Es ist wichtig, dass das Gewebe vollständig aus der Gebärmutter abgestoßen und ausgeblutet oder entnommen wird, weil es sonst zu Infektionen kommen kann. Dies sollte vom Frauenarzt kontrolliert werden.

Bei der Ausschabung (Abrasion oder Kürettage) wird die Gebärmutter mit Instrumenten ausgeschabt und die Frucht entfernt. Diese Operation kommt jedoch nur in einem frühen Stadium der Schwangerschaft in Frage. Etwa nach der 16. Schwangerschaftswoche muss das Kind von der Mutter geboren werden.

Eine Fehlgeburt stellt für das betroffene Paar und vor allem die Frau eine besonders belastende Situation dar. Um den Verlust des Ungeborenen und die Trauer bewältigen zu können, kann es sinnvoll sein, sich psychologisch betreuen zu lassen.

Alternativen zur Ausschabung bei Fehlgeburt: die "kleine Geburt"

Bei einer festgestellten Fehlgeburt drängt selten die Zeit. Gerade bei einem verhaltenen Abort (MA) ist die Frau meist völlig schockiert und muss dies erst mal verarbeiten. Normalerweise besteht keine Dringlichkeit, sofort auszuschaben. Vielmehr kann - wenn die Werte es zulassen - auch abgewartet und auf eine "kleine Geburt" gewartet werden. Dazu kann eine Hebammebegleitung in Anspruch genommen werden. So kann auf die spontane Anstoßung des Fetus/Embryos und der Plazenta gewartet werden und nur in Ausnahmefällen sollten wehenfördernde Mittel verabreicht werden. Allerdings sollte die Frau wissen, dass es zu sehr starken Blutungen kommen kann. Es muss nach der "kleinen Geburt" überprüft werden, ob die Gebärmutter vollständig leer ist und der HCG-Wert entsprechend auf Null sinkt. Im ungünstigsten Fall, wenn in der Gebärmutter Reste verbleiben, muss anschließend dennoch eine Ausschabung durchgeführt werden.

Kann man Fehlgeburten vorbeugen?

Durch einen gesunden Lebensstil ohne Alkohol, Nikotin und andere schädliche Stoffe kann eine Frau bereits einen Teil zur Vermeidung einer Fehlgeburt beitragen. Sinnvoll ist es außerdem, Erkrankungen oder körperliche Fehlbildungen, die zu einer Fehlgeburt führen könnten, von einem Arzt abklären und wenn möglich, behandeln zu lassen. Zu einem großen Teil der Fehlgeburten kommt es jedoch, ohne dass die Frau etwas dagegen hätte tun können und sich deshalb auch keine Vorwürfe machen sollte.

Rechte der Frau bei einer Fehlgeburt

Viele Frauen wissen nicht, welche Rechte sie nach oder bei einer Fehlgeburt haben. Deshalb hier im Überblick:

  • Recht auf Betreuung durch eine Hebamme, auch bei Aufenthalt im Krankenhaus
  • schmerzlindernde/-stillende Medikamente auf Wunsch während der Geburtsphase
  • Nachsorge nach Krankenhausaufenthalt durch eine Hebamme - auch nach einer Fehlgeburt hat die Frau eine Geburt hinter sich und bedarf unter Umständen der Betreuung
  • je nach Bundesland haben Eltern auch bei einer Fehlgeburt das Recht, dieses Kind beerdigen zu lassen oder selber zu beerdigen. Häufig ist inzwischen die Sammelbestattung auf einem sogenannten Sternenfeld

Hilfe zur Verarbeitung: Eintragung des Kindes beim Standesamt

Seit dem 15. Mai 2013 dürfen Fehlgeburten auf den Standesämtern mit Namen angemeldet und auch beerdigt werden. Dies war vorher nur bei Kinder, die über 500 Gramm wogen, der Fall. Auch für vor diesem Datum fehlgeborene Kinder darf nachträglich eine Eintragung erfolgen. Damit haben Paaren und Frauen, die eine Fehlgeburt erleiden müssen, die Möglichkeit, die Geburt beim Standesamt dokumentieren zu lassen und ihr Kind damit offiziell einzutragen. Dies ist oft für die Verarbeitung einer Fehlgeburt sehr hilfreich.

Die 13 häufigsten Fragen bei/nach einer Fehlgeburt

1. Wann darf man nach einer Fehlgeburt wieder baden?

Sie dürfen schon am Tag der Fehlgeburt wieder baden.

2. Wann darf man nach einer Fehlgeburt wieder Geschlechtsverkehr haben?

Sobald Sie keine Blutung und keinen Ausfluss mehr haben, können Sie nach einer Fehlgeburt wieder Geschlechtsverkehr haben. Die meisten Ärzte geben zwei bis drei Wochen als Zeitraum an, in denen Sie abstinent sein sollten.

3. Wann darf man nach einer Fehlgeburt wieder schwanger werden?

Nach einer Fehlgeburt ist es mit dem ersten Eisprung möglich, schwanger zu werden. Dieser Eisprung findet meist zwei bis vier Wochen nach einer Fehlgeburt statt - abhängig davon, in welcher Schwangerschaftswoche die Fehlgeburt war. Früher wurde den Frauen empfohlen, drei Monate nach einer Fehlgeburt zu warten. Dies ist überholt, da es keinen medizinischen Grund hierfür gibt. Wenn Sie sich psychisch in der Lage fühlen, wieder schwanger zu werden, dann ist das in Ordnung.

4. Wann kommt nach einer Fehlgeburt die erste Regel wieder?

Die normale Menstruation hängt vom Eisprung ab und findet etwa zwei Wochen nach dem Eisprung statt. Der erste Eisprung kann innerhalb von zwei bis acht Wochen nach der Fehlgeburt stattfinden.

5. Erhöht sich nach einer Fehlgeburt das Risiko für eine weitere Fehlgeburt?

Nein. Das Risiko für eine weitere Fehlgeburt ist nach ein oder zwei Fehlgeburten statistisch nicht erhöht. Es werden allerdings nach zwei bis drei Fehlgeburten in Folge, vor allem, wenn Sie jünger als 35 Jahre sind, verschiedene Untersuchungen vorgeschlagen, um gegebenenfalls der Ursache der Fehlgeburten auf die Spur zu kommen.

6. Kann man nach einer Fehlgeburt feststellen, warum die Schwangerschaft zu Ende ging?

Das abgegangene Gewebe kann untersucht werden, vor allem, wenn es bereits mehrfache Fehlgeburten gab. Die Chromosomen werden in einem besonderen Labor untersucht. 50 bis 60 Prozent aller frühen Fehlgeburten (bis zur 12.-14. Schwangerschaftswoche) zeigen Chromosomenstörungen.

7. Wann darf ich nach einer Fehlgeburt wieder ins Schwimmbad gehen?

Nachdem der Ausfluss bzw. die Blutung nach einer Fehlgeburt beendet ist, dürfen Sie wieder ins Schwimmbad.

8. Kann ich mit z.B. Acetylsäure oder Magnesium einer weiteren Fehlgeburt vorbeugen?

Bei über 60 Prozent aller Fehlgeburten liegt eine Störung der Chromosomen vor. Das kann weder durch z.B. Acetylsäure noch durch Magnesium verhindert werden. Wenn Sie bereits mehrere Fehlgeburten erleiden mussten, sollten Untersuchungen versuchen, die Ursache hierfür zu finden, die in vielen Fällen behandelt werden kann. Kann man einer Fehlgeburt überhaupt vorbeugen? Mehr Infos darüber gibt es hier.

9. Sollte nach einer Fehlgeburt eine hCG-Kontrolle gemacht werden?

Häufig wird eine hCG-Kontrolle nach einer Fehlgeburt durchgeführt. Ein regelrechter Abfall des HCG zeigt, dass keine Reste in der Gebärmutter verblieben sind.

10. Ab wann ist der hCG-Spiegel im Blut nach einer Fehlgeburt bzw. Ausschabung wieder normal ?

Es kann bis zu zwei bis drei Monate nach einer Fehlgeburt dauern, bis die Menge an hCG so weit gesunken ist, dass ein Schwangerschaftstest nicht mehr positiv anzeigt. Je weiter fortgeschritten eine Schwangerschaft war, desto länger kann es dauern, bis das hCG nicht mehr nachgewiesen werden kann, also nicht mehr gebildet wird.

11. Wie ist die Basaltemperatur nach einer Fehlgeburt bzw. Ausschabung?

Die Basaltemperatur wird gemessen, um den Zeitpunkt des Eisprungs festzustellen. Nach einer Fehlgeburt kann es zwei bis drei Monate dauern, bis es wieder zum Eisprung kommt. In dieser Zeit wird die Temperatur sich mehr oder weniger auf einem Niveau bewegen.

12. Wie soll ich mit einer Fehlgeburt seelisch umgehen?

Sprechen Sie viel über Ihre Fehlgeburt. Erzählen Sie davon und wie es Ihnen geht, wann immer Ihnen danach ist. Weinen Sie und lassen Sie Verzweiflung zu. Nur, wenn Sie Ihre Gefühle nicht unterdrücken, können Sie sie verarbeiten und nur dann können Sie lernen mit der traurigen Situation einer Fehlgeburt umzugehen.

13. Leiden Männer ebenso bei einer Fehlgeburt wie Frauen?

Männer durchleiden nicht die körperlichen Veränderungen und hormonellen Umstellung, wie sie Frauen bei einer Fehlgeburt erleiden. Das macht es aber nicht immer einfacher, weil von ihnen erwartet wird, dass sie der starke Part in der Beziehung sind. Viele Männer können ihren Schmerz über den Verlust nicht zeigen. Und so gilt: auch Männer sollten viel und häufig über ihre Trauer sprechen und Traurigkeit offen zulassen.


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Worauf in der Schwangerschaft achten?

Die Schweinegrippe wirft als neu aufgetretene Grippeerkrankung für viele Schwangere Fragen auf. Denn obwohl sich Symptome und Verlauf der Krankheit nur gering von der normalen saisonalen Grippe unterscheiden, ist über den neuen Erreger sowie die Medikamente zu seiner Bekämpfung in Bezug auf die Schwangerschaft wenig bekannt.

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Typisches Symptom für Schweinegrippe ist Fieber. ©iStock.com/ baona

Im Herbst 2009 trat die Schweinegrippe-Pandemie auf. Der Virus A/H1N1 wurde zuerst bei Schweinen nachgewiesen und wird leicht von Mensch zu Mensch übertragen. Eine andere Variante des Virus löste 1919 die Spanische Grippe aus, die Millionen Menschenleben gefordert hatte.

2020: Neuer Subtyp der Schweinegrippe G4 entdeckt

Ende Juni 2020 berichteten Forscher aus China in der Fachzeitschrift PNAS, dass sie den neuen Schweinegrippe-Virus G4 entdeckt haben. Im Rahmen einer Studie hatten sie zwischen 2011 und 2018 30.000 Nasenabstriche bei Schweinen in chinesischen Schlachthöfen untersucht. Sie fanden insgesamt 179 Erreger, am häufigsten trat der Virus G4 auf. Laut den Forschern ist das neue Schweinegrippe-Virus hochinfektiös und kann sich in menschlichen Zellen vermehren.

Die gute Nachricht: Anders als das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 ist G4 ein Abkömmling vom Influenza-Virus. Dadurch hat die Weltbevölkerung bereits einen Immunschutz – die Ausgangslage ist demnach anders als beim neuen Coronavirus. Bislang sind nur wenige infizierte Menschen in China bekannt. Zum aktuellen Zeitpunkt warnen Experten daher vor unnötiger Panikmache – allerdings gilt es in Zeiten der Coronavirus-Pandemie wachsam zu sein.

Sind Schwangere besonders durch die Schweinegrippe gefährdet?

Für Schwangere sind Infektionen generell mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen verbunden, besonders wenn gleichzeitig bakterielle Infektionskrankheiten, wie beispielsweise eine Lungenentzündung, auftreten. Zudem sind schwangere Frauen infektanfälliger, da ihr Immunsystem belasteter ist. Daher sollten sie generell noch stärker darauf achten, Ansteckungen zu vermeiden. Auch im Fall der Schweinegrippe ist das Risiko für Komplikationen in der Schwangerschaft erhöht. Ob das Risiko höher oder niedriger ist, als bei einer normalen Grippe, lässt sich aufgrund fehlender Studien jedoch noch nicht sicher sagen. Schwangere sollten bei Verdacht auf eine Infektion in jedem Fall so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen. Denn eine frühzeitige Behandlung kann entscheidend sein, um Komplikationen zu vermeiden.

Sind die Medikamente gegen die Schweinegrippe in der Schwangerschaft unbedenklich?

Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) empfiehlt bei Schwangeren eine rasche Behandlung mit den Wirkstoffen Oseltamivir und Zanamivir. Zanamivir wird vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel empfohlen, im zweiten Trimester ist der Wirkstoff bei bestehenden Atembeschwerden weniger geeignet, da er mittels Inhalation verabreicht wird. Im letzten Schwangerschaftsdrittel gilt Oseltamivir als das Mittel der Wahl. Zwar gibt es bislang keine gesicherten Studien zu möglichen Auswirkungen der Medikamente auf den Verlauf der Schwangerschaft, allerdings wird das Risiko infektionsbedingter Komplikationen höher eingeschätzt, als das Risiko einer medikamentösen Behandlung. Von einer Selbstmedikation ohne ärztliche Absprache wird dringend abgeraten.

Sind die Impfstoffe gegen die Schweinegrippe für Schwangere geeignet?

Das Robert Koch Instituts (RKI) empfiehlt für Schwangere Impfstoffe ohne verstärkende Hilfsmittel (Adjuvantien) ab dem zweiten Trimester. Aussagen der Ständigen Impfkomission (STIKO) zufolge sind generell bei einer Grippeimpfung nach dem ersten Trimester der Schwangerschaft zwar keine Komplikationen für Schwangere und Ungeborene zu erwarten, doch gibt es dazu bislang keine gesicherten Daten. Nutzen und Risiken einer Impfung gegenüber den möglichen Risiken einer Infektion sollten immer sorgfältig durch einen Arzt abgewogen werden.

Können die Erreger der Schweinegrippe beim Stillen übertragen werden?

Ob die Erreger der Schweinegrippe beim Stillen übertragen werden können, ist noch nicht klar. Generell ist eine Grippeviren-Übertragung beim Stillen möglich, das Risiko wird aber als gering eingeschätzt. Gesichert ist dagegen, dass das Risiko von Infektionen der Atemwege bei Stillkindern geringer ist, als bei Kindern die keine Muttermilch erhalten. Bei einer bestehenden Schweinegrippe-Infektion wird von einem engen Kontakt der Mutter zum Säugling oder Kleinkind abgeraten. Falls möglich, sollte sich in dieser Zeit eine andere Person um die Pflege des Kindes kümmern und das Baby mit abgepumpter Muttermilch füttern.

Gibt es gesonderte Schutzmaßnahmen für Schwangere?

Für Schwangere werden in Deutschland derzeit keine gesonderten Schutzmaßnahmen empfohlen.


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In der Fachsprache wird von einer Totgeburt gesprochen, wenn ein Baby mit einem Gewicht von über 500 Gramm noch vor der Geburt im Mutterleib verstirbt und ohne Lebenszeichen zur Welt kommt. Deshalb bezeichnet man die Totgeburt auch als „stille Geburt“.

  • Totgeburt bedeutet in der Medizin: Das Baby stirbt im Mutterleib oder während der Geburt. Es wiegt mindestens 500 Gramm und zeigt keine Lebenszeichen.
  • In Deutschland ist die Totgeburtenrate aufgrund der guten medizinischen Versorgung niedrig.
  • Für eine Totgeburt kommen verschiedene Ursachen infrage, zum Beispiel Plazentastörungen oder Sauerstoffmangel.
  • Fehlende Herztöne oder das längere Ausbleiben der Kindsbewegungen sind Symptome dafür, dass das Ungeborene in Gefahr sein könnte.
  • Experten raten dazu, eine Totgeburt auf natürlichem Wege zu gebären.
  • Eine Totgeburt ist ein sehr emotionales und trauriges Erlebnis. Betroffene Eltern sollten von ihrem Kind Abschied nehmen und zur Trauerarbeit die Unterstützung verschiedener Hilfsangebote in Betracht ziehen.

Bei ungefähr zwei bis drei von 1.000 Geburten handelt es sich um Totgeburten – davon sind 52 Prozent Jungen und 48 Prozent Mädchen. Laut dem Statistischen Bundesamt wurden im Jahr 2011 2.387 Kinder tot und 662.685 lebend geboren. Aufgrund der guten medizinischen Versorgung gehört Deutschland zu den Ländern mit einer vergleichsweise sehr niedrigen Totgeburtenrate.

Welche Ursachen hat eine Totgeburt?

Eine Totgeburt kann verschiedene Ursachen haben. Zum Beispiel können Störungen der Plazenta, Nabelschnurknoten, Infektionen, Fehlbildungen des Kindes oder ein Sauerstoffmangel dazu führen, dass das Baby im Mutterleib nicht mehr ausreichend versorgt wird.

Betroffene Eltern empfinden eine Totgeburt häufig als eigenen Misserfolg. Deshalb ist es besonders wichtig, der tatsächlichen Ursache auf den Grund zu gehen. Dazu besteht die Möglichkeit, nach der Totgeburt eine Obduktion durchführen zu lassen. Allerdings kann auch dann die Todesursache nicht immer eindeutig bestimmt werden. Ob eine Obduktion gewünscht ist oder nicht, entscheiden allein die Eltern: Ohne die Erlaubnis finden keine Untersuchungen am verstorbenen Kind statt.

Totgeburt: Auf welche Symptome sollten werdende Mütter achten?

Um die Entwicklung und Gesundheit des Kindes im Mutterleib regelmäßig überprüfen zu lassen, sollten schwangere Frauen zu den Vorsorgeuntersuchungen gehen. Folgende Symptome können Anzeichen dafür sein, dass dem Kind Gefahr droht:

  • Fehlende Herztöne
  • Ausbleiben der Kindsbewegungen (über einen längeren Zeitraum)
  • Plötzlich auftretende Blutungen
  • Starke Schmerzen/Ziehen in Unterbauch oder unterer Rücken

Es gibt Fälle, in denen der Tod des Babys unerwartet und ohne vorherige Symptome bei einer routinemäßigen Ultraschalluntersuchung festgestellt wird. Einige Mütter berichten davon, dass sie ohne spezielle Anzeichen plötzlich alarmiert waren und spürten, dass „etwas nicht stimmt“. Sollten Sie sich Sorgen machen oder etwas Ungewöhnliches wahrnehmen, suchen Sie Ihren Arzt auf und bitten Sie um Rat.

Normal gebären oder Kaiserschnitt?

Erfahren Eltern von dem Tod ihres Ungeborenen stehen sie unter Schock. Häufig ist der erste Impuls, sich so schnell wie möglich von dem Kind zu "befreien". Die Vorstellung, ein totes Baby im Bauch zu haben und normal gebären zu müssen, ist zunächst einmal schrecklich. Deshalb wünschen sich viele Mütter erst einmal einen Kaiserschnitt unter Narkose. Die betreuenden Ärzte und Hebammen stehen den Eltern in dieser schweren Situation zur Seite. Sie erklären ihnen, dass Experten dazu raten, das Kind auf natürlichem Wege zur Welt zu bringen. Die Geburt sei ein wichtiger Teil der Trauerarbeit und die körperlichen Vorgänge während der Entbindung (z. B. die Bildung von Hormonen) sollen der Mutter dabei helfen, Abschied zu nehmen. Frauen könnten die Totgeburt so psychisch und physisch besser verarbeiten. Ein Kaiserschnitt könne zudem Folgen für eine erneute Schwangerschaft und Geburt haben. Außerdem müsse die Mutter sonst im Wochenbett zusätzlich zu der emotionalen Belastung nach der Totgeburt auch noch den Wundschmerz erleiden.

Totgeburt: Wird die Geburt eingeleitet?

Generell ist eine medikamentöse Einleitung der Geburt möglich. Experten raten aber davon ab, die Trennung von Mutter und Kind zu früh zu vollziehen. Bekommen die Eltern nicht ausreichend Zeit, um den Tod ihres Kindes vor der Geburt zu akzeptieren und sich verabschieden zu können, treten später möglicherweise schwere psychische Probleme auf. Aus medizinischer Sicht kann in den meisten Fällen sogar der natürliche Einsatz der Wehen abgewartet werden. Hatte das Ungeborene keine schwere Infektion, stellt das Kind keine Gefahr für die Mutter dar. Zur Schmerzlinderung bekommt die Frau auf Wunsch eine örtliche Betäubung (PDA, Periduralanästhesie).

Wo findet die stille Geburt statt?

Die Geburt eines toten Kindes muss nicht zwangsläufig in einer Klinik stattfinden. Spricht aus gesundheitlicher Sicht nichts dagegen, kann die Mutter das Baby zu Hause oder in einem Geburtshaus zur Welt bringen, sofern sie eine begleitende Hebamme hat.

Kann die Milchbildung nach der Totgeburt unterdrückt werden?

Hormonell bedingt beginnt der Körper nach der Geburt automatisch mit der Milchproduktion. Es ist aber möglich, die Milchbildung medikamentös zu unterdrücken. Außerdem können sich Frauen dazu entscheiden, auf natürliche Weise abzustillen. Dies kann auch Teil der Trauerarbeit sein, um Abschied zu nehmen.

Der Abschied nach einer Totgeburt

Früher war es nicht üblich, dass sich Mütter von ihren verstorbenen Kindern verabschiedeten. Eine Totgeburt wurde als Tabuthema behandelt, Mütter sollten die Kinder erst gar nicht sehen, sondern sie lieber schnell vergessen. Die Babys tauchten nicht in den Familienbüchern auf. Heute spielt das Abschiednehmen nach der Totgeburt zu Recht eine wichtige Rolle.

In ihrer Vorstellung haben Eltern häufig ein grausames Bild des verstorbenen Babys vor Augen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass sie ihr Kind nach der Geburt sehen und erkennen, dass diese Vorstellung nicht der Realität entspricht. Eltern können ihr Kind betrachten, es berühren und das verstorbene Familienmitglied so in Erinnerung behalten. Hebammen und Ärzte gehen sehr behutsam mit der Situation um, waschen das Kind und ziehen es an. Eltern können darum bitten, dass die Hebamme ein Foto von dem Kind macht, damit sie eine bleibende Erinnerung haben. Auch Fuß- oder Gipsabdrücke können als Erinnerungsstücke ein wichtiger Bestandteil der Trauerarbeit sein. Vielen Eltern hilft es, wenn sie dem Baby einen Namen geben. Verstorbene Kinder können nicht getauft werden, aber es besteht die Möglichkeit, dass ein Pfarrer oder Priester das Kind segnet.

In der Klinik steht den Eltern ein eigener Raum zur Verfügung, in dem sie sich Zeit für ihren Abschied nehmen können. Auch Geschwisterkinder sollen die Möglichkeit bekommen, das verstorbene Kind zu sehen. Unabhängig davon, wo die Geburt stattfand, kann das Baby ebenfalls zu Hause verabschiedet werden. Ein Bestattungsinstitut übernimmt den Transport vom Entbindungsort.

Wird nach einer Totgeburt eine Geburtsbescheinigung ausgestellt?

Laut Gesetz ist es verpflichtend, eine Totgeburt beim Standesamt zu melden. Diese Meldung soll spätestens am dritten Tag nach der Entbindung erfolgen. Für das Kind wird eine Geburtsurkunde mit einem Sterbevermerk ausgestellt.

Beerdigung nach Totgeburt

In Deutschland muss ein Kind, das mit einem Gewicht von über 500 Gramm tot zur Welt kam, bestattet werden. Für Kinder unter 500 Gramm besteht keine Bestattungspflicht, eine Beerdigung ist aber auf Wunsch möglich. Hebammen können betroffenen Eltern die Adressen von Bestattungsinstituten nennen, die Erfahrung mit der Beerdigung von totgeborenen Kindern haben. Manche Eltern möchten die Beerdigung schon vor der Geburt planen, andere setzen sich erst nach der Totgeburt damit auseinander.

Besteht nach einer Totgeburt Mutterschutz?

Die reguläre Schutzfrist für Mütter, nach der Entbindung nicht arbeiten zu dürfen, besteht auch nach einer Totgeburt – allerdings nur, wenn das Kind mindestens 500 Gramm wog. Ist es leichter, handelt es sich rechtlich gesehen um eine Fehlgeburt und es besteht kein Anspruch auf Mutterschutz. Seit 2018 haben Frauen nach einer stillen Geburt Anspruch auf die vollen zwölf Wochen Mutterschutz. Das gilt auch für den Fall, dass ein lebend geborenes Kind kurz nach der Geburt stirbt.

Auf das ausdrückliche Verlangen der Frau ist es in diesem Fall allerdings möglich, bereits vor dem Ablauf der gesetzlich vorgeschriebenen Zeit (frühestens drei Wochen nach der Entbindung und wenn aus medizinischer Sicht nichts dagegen spricht) wieder arbeiten zu gehen.

Hilfe für betroffene Eltern nach einer Totgeburt

Sein eigenes Kind schon vor Beginn des neuen Lebens verabschieden zu müssen, ist ein schicksalhaftes, sehr emotionales und zutiefst trauriges Ereignis. Zuerst sind die betroffenen Eltern geschockt: Sie sind wie betäubt und werden häufig von Schuldgefühlen geplagt – gefolgt von ihrer Trauer. Den Abschied zu verarbeiten, ist sehr wichtig: Männer und Frauen gehen mit dieser Situation oft ganz unterschiedlich um – jeder trauert auf seine eigene Art und Weise.

Das Umfeld behandelt die Totgeburt aus Unsicherheit vielleicht immer noch als Tabuthema und verhält sich den Eltern gegenüber oft zurückhaltend oder hilflos. Das Wichtigste ist jetzt: Betroffene sollten jede Hilfe in Anspruch nehmen, die sie brauchen. Freunde und Verwandte können nicht nur bei der Trauerarbeit helfen, sondern andere über das Geschehene informieren.

Die Hebamme hilft im Wochenbett und unterstützt bei der Rückbildung. Sie vermittelt auf Wunsch einen privaten Rückbildungskurs, um dabei den Kontakt mit anderen Müttern zu vermeiden. Seelsorger und Psychologen können dabei helfen, die Trauer zu überwinden und neue Hoffnung zu schöpfen. Auch Selbsthilfegruppen oder der Austausch mit anderen Betroffenen im Internet sind hilfreiche Stützen.

Betroffene Eltern bekommen beim Bundesverband Verwaister Eltern und trauernder Geschwister in Deutschland e.V. Hilfeangebote. Unter www.veid.de finden Sie Austauschmöglichkeiten und Ansprechpartner in Ihrer Nähe.


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Verstopfte Nase in der Schwangerschaft, aber ein Schnupfen ist es nicht? Dann könnte es sich um den sogenannten Schwangerschaftsschnupfen handeln, eine harmlose, aber oft lästige Schwangerschaftsbeschwerde.

Artikelinhalte auf einen Blick:

Schnupfen oder Schwangerschaftsschnupfen?

Eine verstopfte Nase kann viele Ursachen haben, am häufigsten ist wohl Sekret in der Nase, das im Rahmen einer herkömmlichen Schnupfen (Schnupfen) oder einer Allergie entsteht, die Ursache. Der typische Schwangerschaftsschnupfen zeichnet sich aber durch eine erschwerte Nasenatmung aus. Die Nase fühlt sich verstopft an, dies wird jedoch nicht durch Sekret verursacht. Vielmehr sind die Schleimhäute in der Nase angeschwollen. Deshalb kann auch Schnarchen auftreten.

Was sind die Ursachen von Schwangerschaftsschnupfen?

Der Schwangerschaftsschnupfen wird durch anschwellende Blutgefäße in den Schleimhäuten verursacht. Dadurch unterscheidet er sich vom normalen, durch Erkältungsviren bedingten Schnupfen. Das Anschwellen der Nasenschleimhäute wird wahrscheinlich durch Schwangerschaftshormone und die in der Schwangerschaft vergrößerten Blutgefäße verursacht. Dabei handelt es sich um ganz normale physiologische Veränderungen in der Schwangerschaft, die für das Baby völlig ungefährlich sind.

Stärkere Durchblutung der (Nasen-)Schleimhäute

Im Laufe der Schwangerschaft steigt das Blutvolumen der Mutter um durchschnittlich 30 bis 50 Prozent an. Neben der wachsenden Plazenta müssen die mütterlichen Organe in der Schwangerschaft mehr als sonst arbeiten und benötigen daher mehr Blut.

Der mütterliche Organismus passt sich an das vergrößerte Blutvolumen an, indem sich die Blutgefäße erweitern. Sie können so eine größere Menge Blut durch den Körper transportieren. In der Nasenschleimhaut befinden sich viele feine Blutgefäße, die sich während der Schwangerschaft ebenfalls vergrößern. Als Folge kann die Nasenschleimhaut anschwellen.

Auch Wassereinlagerungen im Gewebe begünstigen das Anschwellen der Nasenschleimhaut.

Verstopfte Nase: Woran erkennt man einen Schwangerschaftsschnupfen?

Der Schwangerschaftsschnupfen äußert sich durch eine sich verstopft anfühlende Nase. Man bekommt nicht genügend Luft durch die Nase und atmet dadurch vermehrt durch den Mund. Nachts kann das zu Schnarchen führen. Da die Nasenschleimhaut stärker durchblutet ist, tritt manchmal auch Nasenbluten auf. Die Schleimhäute sind gereizt und fühlen sich trocken an.

Im Unterschied zum normalen Schnupfen entsteht beim Schwangerschaftsschnupfen kein Sekret und die Nase läuft nicht. Schwangerschaftsschnupfen ist außerdem nicht ansteckend. Betroffene Schwangere schlafen oft schlecht oder wachen nachts häufiger auf. Tagsüber kann das zu Müdigkeit oder vermehrter Gereiztheit führen, manche Frauen bekommen auch Kopfschmerzen.

Die Unterscheidung zum herkömmlichen Schnupfen ist eigentlich leicht. Kommen zur verstopfen Nase weitere Beschwerden wie Halsschmerzen, ein allgemeines Krankheitsgefühl, Husten, Kopf- oder Gliederschmerzen hinzu, kann es sich um einen grippalen Infekt handeln. Tritt Fieber auf, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

Den Schwangerschaftsschnupfen vom allergischen Schnupfen zu unterscheiden, ist dagegen etwas schwieriger. Manche Frauen entwickeln während ihrer Schwangerschaft zum ersten Mal überhaupt eine Allergie, während eine bestehende Allergie bei anderen sogar besser wird oder verschwindet. Hinweise auf eine Allergie können tränende, juckende Augen und eine laufende Nase sein.

Was tun gegen die verstopfte Nase?

Das Wichtigste: Bitte nehmen Sie nicht einfach so abschwellende Nasensprays. Diese entfalten ihre gefäßverengende Wirkung nicht nur in der Nase, sondern auch im restlichen Körper. Es kann auch zu einer Verengung der Blutgefäße in der Plazenta kommen, wodurch die Versorgung des Babys eingeschränkt wird. Abschwellende Nasensprays können die Nasenschleimhaut außerdem zusätzlich austrocknen und reizen.

Eine gute Alternative: Meerwasser-Nasensprays. Sie sorgen für eine Befeuchtung der Nasenschleimhaut. Auch Nasenduschen (wer sie mag) haben diesen Effekt. Wenn die Luftfeuchtigkeit in beheizten Räumen in der kalten Jahreszeit zu niedrig ist, helfen Luftbefeuchter: Ein Kännchen Wasser auf die Heizung gestellt oder feuchte Handtücher im Raum sorgen für ein angenehmeres, feuchteres Raumklima.

Was Sie sonst noch gegen Schwangerschaftsschnupfen tun können:

  • Bewegen Sie sich täglich an der frischen Luft. Ein kurzer Spaziergang ist schon ausreichend.
  • Trinken Sie genug, am besten mindestens zwei Liter täglich.
  • Nehmen Sie ab und an ein warmes Bad (maximal 38 Grad Celsius warm), denn durch den Wasserdampf können die Schleimhäute etwas abschwellen.
  • Schlafen Sie nachts mit leicht erhöhtem Oberkörper. Das hilft nicht nur gegen Sodbrennen, sondern erleichtert auch die Atmung.
  • Manche Schwangere berichten, dass sich die Beschwerden durch Saunagänge etwas verbessern. In Maßen, mit niedrigen Temperaturen und kürzeren Durchgängen ist während der Schwangerschaft das Saunieren erlaubt, wenn keine gesundheitlichen Probleme dagegen sprechen.  

Und wann wird es besser?

Manche Frauen berichten schon zu Beginn ihrer Schwangerschaft von dem Gefühl einer verstopften Nase, andere entwickeln erst in den letzten Schwangerschaftswochen einen Schwangerschaftsschnupfen. Betroffene Frauen können sich darüber freuen, dass der lästige Schwangerschaftsschnupfen nach der Geburt von ganz alleine wieder verschwindet.


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Erbkrankheiten, auch genetische Erkrankungen genannt, gibt es in verschiedenen Formen. Sie können innerhalb von Familien häufiger auftreten. Ebenso ist es möglich, dass eine vorher noch nicht betroffene Familie trotzdem eine Erbkrankheit an die nächste Generation weitergibt. Durch die verschiedenen Formen, Ausprägungsgrade und Kombinationen ist die Bandbreite der verschiedenen Krankheitsbilder sehr groß.

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Es kann zu körperlichen und/oder geistigen Behinderungen kommen, die von leicht bis sehr schwerwiegend reichen können. Bei manchen Formen von Erbkrankheiten erhöht sich das Risiko der Weitervererbung, umso älter die schwangere Frau ist. Ist einer der werdenden Eltern familiär durch einen Gendefekt vorbelastet, ist womöglich mit einer Risikoschwangerschaft zu rechnen. Es gibt in Deutschland humangenetische Beratungsstellen. Diese werden von der Gesellschaft für Humangenetik e. V. in einer Liste aufgeführt. Betroffene Paare sollten sich deshalb beraten lassen. Eine entsprechend gezielte Diagnostik in der Schwangerschaft kann vom Gynäkologen empfohlen werden.

Verschiedene Formen von Erbkrankheiten

Bisher sind über 3.000 Erbkrankheiten bekannt. Hierzu zählen etwa Mukoviszidose, Bluterkrankungen oder neurologische Schädigungen. Man unterscheidet monogene und polygene Erbkrankheiten. Monogene Erbkrankheiten beruhen lediglich auf einem Gendefekt. Polygene Erbkrankheiten sind Folge mehrerer Gendefekte, aus ihrer Kombination entsteht ein Krankheitsbild. Auch Umwelteinflüsse können sich schädigend auf das Genmaterial auswirken.

Eine weitere Gruppierung von Erbkrankheiten sind die Chromosomenstörungen. Hier gibt es Abweichungen in den Erbanlagen, was etwa die Anzahl der Chromosomen betrifft oder deren Aussehen und Struktur von der Norm abweicht. Als bekannteste Chromosomenstörung zählt wohl die Trisomie 21, auch Down-Syndrom genannt. Bei ihr ist das 21. Chromosom dreifach statt zweifach vorhanden. Auch das Klinefelter-Syndrom zählt zu den Chromosomenstörungen.

Diagnose von Erbkrankheiten

Als Frühdiagnose kann ein Heterozygotentest erfolgen. Dieser kann genetische Laborwerte bei Paaren ermitteln, bevor eine Schwangerschaft besteht. Hiermit können bereits genetische Risiken erkannt werden. Während einer bestehenden Schwangerschaft kann im Rahmen der pränatalen Diagnostik mittels Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung) oder Chorionzottenbiopsie (Plazentazellentnahme) auf Erbkrankheiten untersucht werden. Genetische Defekte beim Ungeborenen können eine Fehlgeburt zur Folge haben. Umstritten ist eine genetische Untersuchungsart, die vor so genannten In-Vitro-Fertilisationen (Künstliche Befruchtung) angedacht wäre. Die so genannte Präimplantationsdiagnostik (PID) ist derzeit in Deutschland nur in wenigen Ausnahmefällen zulässig. Bei ihr werden einem bereits herangereiften Embryo Zellen entnommen, um vor dem Einsetzen des Embryos in die Gebärmutter genetische Defekte mittels Laboruntersuchung auszuschließen zu können.

Humangenetische Beratungsstellen finden Paare unter: http://www.gfhev.de/de/beratungsstellen/beratungsstellen.php