Welche heizung ist die beste neubau

Steht bei Ihnen ein Neubau oder eine Sanierung an? Sie können zwischen einer Vielzahl an Heizsystemen wählen. Diese unterscheiden sich nicht nur beim Energieträger, sondern auch in der eingesetzten Technik, ihrer Effizienz, Wirtschaftlichkeit und den Umweltbelastungen. Wir stellen Ihnen die gängigsten Heizungsarten vor und bieten Ihnen eine erste Orientierung im Heizungsdschungel.

Um Ihren Heizenergieverbrauch vorab zu bewerten, können Sie den Heizspiegel nutzen. Dieser zeigt Ihnen den Verbrauch und die damit verbundenen Kosten anhand der Wohnfläche und des Heizsystems für 2021 in Deutschland an. Landen Sie beim Verbrauch oder den Kosten im roten Bereich, kann dies am Sanierungszustand Ihres Gebäudes liegen. Wenn es Ihnen möglich ist etwas am Gebäude zu verändern, können größere Sanierungen sinnvoll sein. Alternativ haben Sie die Möglichkeit Ihren Energiebedarf zu senken, indem Sie Ihr Heizverhalten anpassen.

Welche heizung ist die beste neubau

Neue Heizung: An die Zukunft denken

Entscheiden Sie sich zukunftsorientiert: planen Sie Ihren Heizungsaustausch frühzeitig und sorgfältig, denn meist ist es eine Entscheidung für die nächsten 20 Jahre! Hierbei sollten Sie unbedingt zusätzliche Faktoren einbeziehen, wie gesetzliche Vorgaben oder Sanierungsvorhaben.

Überlegen Sie, wie Sie alternative Heizsysteme wie eine Wärmepumpe, Pelletheizung oder Solarthermie-Anlage in Ihrer individuellen Situation umsetzen können. Sie wirken sich nicht nur positiv auf den eigenen Geldbeutel aus, sondern auch auf das Klima. Es gibt auch sogenannte Hybridheizungen, wenn Sie aktuell noch nicht komplett auf erneuerbare Systeme umsteigen wollen. Lassen Sie sich hier von einer unabhängigen Fachkraft beraten. Sie hilft bei einer genauen Abschätzung und Planung in Ihrem individuellen Fall.

Wärmepumpe – Wärme aus Erde, Luft und Wasser nutzen

Welche heizung ist die beste neubau

Wärmepumpen können eine gute Alternative beim Umstieg sein und sich auch im Bestandsgebäude lohnen, vor allem wenn dieses gut saniert ist und große Heizflächen hat (z.B. eine Fußbodenheizung). Hier werden niedrige Heizwassertemperaturen benötigt – die Wärmepumpe muss weniger arbeiten und ist dadurch wirtschaftlicher.

Eine Wärmepumpe muss gut geplant werden: Eine zu knappe oder schlechte Planung führt zu einem vermehrten Einsatz des elektrischen Heizstabs, der diese Fehler dann ausbügeln muss. Dadurch fallen Stromverbrauch und -kosten eventuell deutlich höher aus als geplant.

Wärmepumpen brauchen Strom

Wärmepumpen arbeiten mit Strom – und das durchgängig. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass eine hohe Jahresarbeitszahl erreicht wird. Diese beschreibt das Verhältnis zwischen dem benötigten Strom und erzeugter Wärme. Bei einer Jahresarbeitszahl 4 werden beispielsweise aus einem Teil Strom vier Teile Wärme erzeugt. Zudem sollte ein spezieller Stromtarif für Wärmepumpen gewählt werden. Optimal: Wer eine Photovoltaikanlage besitzt, kann seine elektrische Wärmepumpe temporär auch mit selbst erzeugtem Strom betreiben.

Wärmepumpen sind in der Gesamtinvestition auf den ersten Blick deutlich teurer als konventionelle Heizungskessel, wenn Wärmequellen wie Erdwärme oder Wasser erschlossen werden sollen. Im Neubau können Sie aber zusätzliche Kosten wie das Legen eines Gasanschlusses oder den Bau eines Schornsteines vermeiden – auch der regelmäßige Schornsteinfegerbesuch fällt weg. Wird die Wärmepumpe effizient betrieben, gleichen die günstigsten Heizkosten die Investition bei der Anschaffung aus.

Wärmepumpe als Hybridheizung

Die Effizienz einer Wärmepumpe in einem schlecht sanierten Haus lässt sich steigern, wenn für die Erzeugung von kurzzeitig hohen Vorlauftemperaturen ein zusätzlicher Brennwertkessel installiert wird. Er "übernimmt" die Arbeit zu sogenannten „Spitzenlastzeiten“, in denen es besonders kalt ist. Derartige Kombinationen werden als kompakte Hybridheizungen angeboten. Vorteil der Hybriden als Kompaktgerät: Alle Komponenten sind aufeinander abgestimmt. Die Anlage kann wie eine konventionelle Heizung angeschlossen werden und die Regelung ist für ein effizientes Zusammenspiel beider Heizgeräte optimiert.

Ausführliche Informationen zu Funktion, Anschaffung und Voraussetzungen von Wärmepumpen finden Sie in unserem Artikel "Heizen mit Wärmepumpe ist klimafreundlich – wenn die Bedingungen stimmen".

Brennwertkessel – der effiziente Heizkessel

Bei Brennwertkesseln handelt es sich um eine klassische Heiztechnik – meist sind Öl- oder Gas-Kessel gemeint. Die Brennwerttechnik wird aber beispielsweise auch bei Pelletheizungen eingesetzt. Sie sollten einen Anstieg des Öl- und Gaspreises durch steigende CO2-Abgaben einkalkulieren. Bestenfalls informieren Sie sich auch über alternative Heiztechniken wie eine solarthermische Anlage, Pelletöfen oder Wärmepumpen. Eine Verbindung von fossilen und erneuerbaren Energieträgern ist sehr gut möglich – Brennwertkessel werden zum Beispiel häufig mit einer Solarthermie-Anlage zur Warmwasserbereitung kombiniert.

Zukünftig sollen nur noch Systeme gefördert werden, die mindestens 65 % erneuerbare Energien nutzen.

Solarthermie: Solaranlage für Warmwasser und Heizung

Welche heizung ist die beste neubau

Sonnenenergie für Strom und Wärme nutzen? Das geht: Während Sie für die Stromerzeugung eine Photovoltaikanlage installieren, brauchen Sie zur Wärmeerzeugung eine Solarthermie-Anlage. Diese können Sie für die Warmwassererwärmung nutzen und auch zur Heizungsunterstützung. Da Sonnenenergie nicht gleichmäßig übers Jahr verteilt verfügbar ist, werden solarthermische Anlagen oft mit modernen Brennwertkesseln kombiniert. Aber auch eine Kombination mit einem Pelletkessel oder einer Wärmepumpe kann sinnvoll sein.

Solarthermie ist gut mit einem Pelletkessel oder einer Wärmepumpe kombinierbar

Bei der Planung und Dimensionierung einer solarthermischen Anlage sollten Sie alle Komponenten beachten: die Solarkollektoren auf dem Dach, die Solarstation mit Regelung sowie den Speicher für das Warmwasser. So hängt der Ertrag einer Solaranlage beispielsweise von Fläche, Ausrichtung und Neigung der Kollektoren ab. Auch die Bedingungen für eine Förderung müssen beachtet werden: Ein zu großer Wärmeertrag bringt keine Ersparnis, wenn Sie die erzeugte Wärme nicht für Warmwasser oder zum Heizen benutzen. Deshalb sollten Sie eine Solaranlage in erster Linie für den tatsächlichen Warmwasser- oder Heizwärmebedarf planen. Dieser ist wiederum abhängig von der Anzahl der Personen in Ihrem Haushalt sowie der Wohnfläche des Gebäudes. Nach einer groben Einschätzung können Sie Anschaffungs- und Investitionskosten berechnen. Dabei hilft Ihnen eine fachkundige Beratung oder eine Fachfirma.

Öl, Gas, Pellet, Solar: Welche Heizung passt zu meinem Neubau?

Aktualisiert am Donnerstag, 25.03.2021 | 14:47

Ab 2021 müssen alle Neubauten im „Niedrigstenergiegebäude-Standard“ errichtet werden. Die Wahl der Heizung spielt eine wichtige Rolle. Auch wer vorher ein Haus baut, sollte sich überlegen, welche Heizungssysteme am besten zu seiner Immobilie passen.

Die Heizung ist das Herz des Hauses. Bei der Auswahl des richtigen Heizsystems müssen Bauherren eine Fülle von Kriterien beachten. Anschaffungskosten, laufende Kosten, Wartungskosten - Platzbedarf, örtliche Voraussetzungen, Wirkungsgrad - Energieeffizienz, Umweltbilanz und Förderfähigkeit sind die wichtigsten Merkmale. Doch was kann welche Heizung genau? FOCUS-Online nennt die Vor- und Nachteile der aktuellen Heizungssysteme.

Gasheizung

Definition:

Gasheizungen sind die in Deutschland am häufigsten eingebauten Wärmequellen. Mit der Spitzentechnik der Gas-Brennwertsysteme, die auch die Wärme aus den Abgasen nutzt, bringen sie Normnutzungsgrade von über 100 Prozent.

Funktion:

Die Verbrennung von Gas bringt direkte Wärme. Sie wird über Schächte oder Leitungen im Haus verteilt. Die modernen Gas-Brennwert-Systeme ziehen über einen zusätzlichen Wärmetauscher auch aus den dabei entstehenden Abgasen Wärme, die zusätzlich genutzt werden kann.

Vorteile:

- Geringer Platzbedarf, der keine besonderen Kriterien erfüllen muss

- Gasheizungen gibt es sowohl als Standgerät oder als Gerät zum Aufhängen, zum Beispiel in einem Schrank; mit integriertem Warmwasserspeicher oder als Gastherme

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- Sehr effizient

- Gut regelbar

- Gute Umweltwerte, da wenig Kohlendioxid und kein Ruß entsteht – bei der Nutzung von Bio-Gas Kohlendioxid-neutral und zukunftssicher

- Moderne, ausgereifte und zuverlässige Technik

- Niedrige Anschaffungskosten, wenn Gasanschluss vorhanden

- Sehr gut mit Solaranlagen oder Wärmepumpen zu kombinieren, dann auch förderfähig über die Kfw und eventuell über örtliche Energieversorger

- Für Brennwert-Gasheizungen ist kein teurer Schornstein nötig, eine Abgasleitung aus Kunststoff, Keramik oder Edelstahl außen am Haus oder in einem Leichtbauschacht genügt

- Wartungsarm – bei Brennwert-Geräten nur alle zwei bis drei Jahre; noch effizienter in Kombination mit Wärme-Rückgewinnungsanlagen

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Nachteile:

- Hohe Betriebskosten, da der ans Erdöl gekoppelte Gaspreis kontinuierlich steigt

- Endlicher, fossiler Brennstoff, den es in Deutschland kaum gibt

- Abhängigkeit vom Ausland

- Anschluss ans Gasnetz muss verfügbar sein – alternativ kann Flüssiggas verwendet werden, dafür müssen jedoch Tanks angeschafft und in Keller oder Garten untergebracht werden, es muss antransportiert und vorfinanziert werden.

Im Video: Diese Zusatzkosten machen unseren Strom teuer

EEG-Umlage, Netzentgelte, Konzessionsabgabe: Diese Zusatzkosten machen unseren Strom teuer

 

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