Welche Flaschengröße für Neugeborene

Ob für abgepumpte Milch, Säuglingsersatznahrung, Wasser oder Tee: Alle Kinder trinken aus der Babyflasche, doch wenn dauerhaft genuckelt wird, schadet das den Zähnen. Was Sie bei Kauf und Umgang mit der Nuckelflasche beachten sollten.

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Das Angebot an Nuckelflaschen ist groß, sich für eine zu entscheiden, fällt den meisten frisch gebackenen Eltern schwer. Auch das Thema Sterilisation der Babyflasche beschäftigt viele. Dabei gilt: Grundlegende Hygienemaßnahmen sind unbedingt zu beachten – mit der Reinigung übertreiben müssen es Eltern allerdings nicht.

Artikelinhalte auf einen Blick:

Welche Babyflasche ist die Beste?

Bei der Auswahl der Nuckelflasche ist vor allem eins angesagt: Ausprobieren! Denn es gibt sowohl Flaschen als auch Sauger in verschiedenen Materialien, die jeweils Vor- und Nachteile bieten und von jedem Baby unterschiedlich angenommen werden.

  • Babyflaschen aus Glas: In Nuckelflaschen aus Glas bleibt der Inhalt länger warm. Ein weiterer Vorteil: Auch nach mehrfachem Spülen ist das Glas noch klar. Allerdings sind Babyflaschen aus Glas schwerer und können zerbrechen, wenn sie zum Beispiel bei der Zubereitung herunterfallen.
  • Babyflaschen aus Plastik: Nuckelflaschen aus Plastik können nicht zerbrechen. Sie sind leicht und machen es dem Kind aufgrund ihres Gewichts einfacher, die Flasche später selbst zu halten. Ihr Nachteil: Nach einer Weile sehen sie nicht mehr sehr ansehnlich aus – dies ist jedoch nur ein rein optischer Makel. Kunststoff-Babyflaschen mit der umstrittenen Chemikalie Bisphenol A dürfen per Gesetz seit Juni 2011 in der Europäischen Union nicht mehr hergestellt und verkauft werden.
  • Sauger aus Latex/Kautschuk: Diese Sauger haben einen leichten Eigengeruch und -geschmack, im Gegensatz zu Silikonsaugern sind sie flexibler, weicher und elastischer.
  • Sauger aus Silikon: Solche Sauger sind fester und weniger elastisch. Sie können leicht zerbissen werden und müssen deshalb regelmäßig auf Risse untersucht werden.

Nuckelflasche: Die richtige Größe finden

Sowohl Nuckelflaschen als auch Sauger gibt es in verschiedenen Größen. Standardflaschen haben eine Öffnung von etwa drei bis vier Zentimetern, Weithalsflaschen benötigen durch ihre breitere Öffnung von etwa fünf Zentimetern auch breitere Saugaufsätze.

Die Sauger werden in drei Größen unterschieden:

  • erste Größe für Kinder in den ersten sechs Lebensmonaten
  • zweite Größe für Kinder ab sechs Lebensmonaten
  • dritte Größe für Kinder ab 18 Lebensmonaten

Kommt Ihr Baby mit einer Größe zurecht, ist es nicht zwingend nötig, diese mit fortschreitendem Alter anzupassen.

Damit Babys nicht zu hastig trinken und dabei Luft verschlucken, ist die Größe des Sauglochs wichtig. Als Faustregel gilt: Das Saugloch sollte nur so groß sein, dass ein Tropfen Milch pro Sekunde heraustropft, wenn Sie die Flasche auf den Kopf gedreht halten.

Sauger der Babyflasche

Sauger werden in unterschiedlichen Formen angeboten. Die meisten Hersteller möchten mit ihrem Produkt ein kiefergerechtes Saugen ermöglichen oder streben danach, den Sauger möglichst ähnlich zur Brustwarze zu gestalten. Allerdings wird sich der Saugprozess an der Flasche immer von dem an der Brust unterscheiden. Denn die Lippen des Babys müssen den Sauger viel enger umschließen als die Brustwarze. Beim Stillen ist der Mund weiter geöffnet und die Lippen ausgestülpt. Weithalsflaschen mit breitem Saugaufsatz dienen dazu, dass das Baby die Lippen ähnlich wie beim Stillen weiter öffnen muss.

Tipps für den Nuckelflaschen-Kauf

Um Ihnen die Wahl der richtigen Babyflasche zu erleichtern, können Sie beim Kauf folgende Tipps beachten:

  • Sauger aus weichem und flexiblem Material verwenden.
  • Runde, symmetrische und nicht zu enge Saugerspitze wählen: Alle Seiten sollten gleich aussehen, es gibt kein oben oder unten.
  • Kleines Saugloch: So wird schnelles Trinken und das Schlucken von zu viel Luft verhindert. Bei einem sogenannten Teesauger mit kleinstem Saugloch muss das Baby intensiver saugen. Die Mahlzeiten dauern dadurch etwas länger. Dies kann zum Beispiel sinnvoll sein, wenn es mit einem Milchsauger zu hastig trinkt und sich verschluckt.
  • Bei Bedarf Weithalsflasche mit einer Öffnung von etwa fünf Zentimetern wählen: Sie lässt sich einfacher befüllen, reinigen und das Baby muss den Mund wie beim Stillen etwas weiter öffnen.
  • Flaschengröße mit einem Fassungsvermögen zwischen 120 und 250 Millilitern: Kleinere Flaschen eignen sich nur für Neugeborene – die Anschaffung lohnt sich aufgrund der kurzen Einsatzdauer eher weniger.
  • Sechs bis acht Babyflaschen sind empfehlenswert, um nicht ständig spülen zu müssen. Wie viele Nuckelflaschen benötigt werden, richtet sich aber danach, wie oft das Baby daraus trinkt. Tipp: Eine Flasche mehr zu Hause haben als Mahlzeiten am Tag gefüttert werden.
  • Keine Greifflaschen verwenden, wenn durch das frühe Halten der Flasche das Dauernuckeln begünstigt wird.

Nuckelflaschen für Neugeborene in besonderen Situationen

Bei frühgeborenen Babys, kranken Kindern oder Neugeborenen mit anatomischen Besonderheiten können die gängigen Babyflaschen ungeeignet sein. Für solche Bedürfnisse gibt es spezielle Nuckelflaschen – lassen Sie sich hierzu nach der Geburt im Krankenhaus, von der Hebamme oder dem Kinderarzt beraten.

  • Antikolikflaschen: Diese Babyflaschen sorgen beim Trinken für einen Druckausgleich.
  • Muttermilchsauger: Solche Nuckelflaschen sollen den Wechsel zwischen Brust und Flasche erleichtern.
  • Special-Needs-Feeder: Sie haben einen speziellen Saugaufsatz für Babys, die beim Saugen kein Vakuum erzeugen können – zum Beispiel bei einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte.

Babyflasche zubereiten – so geht’s

Um eine Nuckelflasche mit Säuglingsersatznahrung zuzubereiten, sollten Sie genau den Anweisungen folgen, die auf der jeweiligen Packung angegeben sind. Grundsätzlich gilt dabei Folgendes:

  • Babynahrung immer frisch und in einer sauberen Flasche zubereiten
  • Auf persönliche Hygiene achten: Hände waschen und in der Nähe keine rohen Lebensmittel verarbeiten
  • Wasser im Wasserkocher nur auf 40 Grad erwärmen oder abkochen und abkühlen lassen. Nur frisch aus der Leitung entnommenes kaltes Fließwasser verwenden. Wichtig: Mikrowellengeräte eignen sich nicht zum Erwärmen von Nuckelflaschen. Es besteht die Gefahr, dass sich sogenannte "Hotspots" in der Flüssigkeit bilden. Die übermäßig heißen Bereiche bergen das Risiko einer Verbrühung.
  • Milchpulver wie auf der Packung angegeben abmessen und mit Wasser mischen. Die Nuckelflasche dazu nur schwenken und nicht schütteln, da sonst zu viele Luftblasen entstehen.
  • Temperatur per Tropftest auf dem Handgelenk testen oder die Nuckelflasche an die Wange oder Innenseite des Unterarms halten. Die Trinktemperatur sollte der Körpertemperatur von 37 Grad entsprechen.
  • Reste wegschütten und nicht wieder aufwärmen
  • Babyflasche direkt nach dem Gebrauch mit heißem Wasser und Spülmittel waschen. Verwenden Sie zur Reinigung der Flasche eine Bürste, die ausschließlich diesem Zweck dient.

Babys füttern mit der Nuckelflasche

Wie beim Stillen ist auch das Füttern mit der Babyflasche mehr als reine Nahrungsaufnahme: Es vermittelt das Gefühl von Geborgenheit und soll ein positives Erlebnis sein, das Kind und Eltern verbindet. Damit die Gabe der Nuckelflasche funktioniert, beachten Sie folgende Tipps:

  • Hautkontakt fördern: Je mehr Hautkontakt Ihr Baby beim Füttern mit der Nuckelflasche erfährt, desto besser.
  • Bequeme Position finden: Setzen Sie sich hin und halten Sie Ihr Baby leicht sitzend im Arm, sodass sich der Kopf in Ihrer Ellenbeuge befindet.
  • Suchreflex auslösen: Beim Stillen sucht das Baby eigenständig die Brustwarze. Um diesen Reflex auch bei der Gabe der Nuckelflasche auszulösen, streicheln Sie erst sanft mit dem Sauger über die Wange des Babys, dann schieben Sie den Sauger vorsichtig in den Mund.
  • Babyflasche richtig halten: Halten Sie die Flasche schräg in der Hand. Achten Sie darauf, dass der Sauger immer mit Milch gefüllt ist, damit das Baby keine Luft schluckt.
  • Bäuerchen machen: Legen Sie Ihr Baby nach der Mahlzeit auf ein Spucktuch über Ihre Schulter, damit es ein Bäuerchen machen kann. Wenn es während des Fütterns möglich ist, lassen Sie Ihr Baby zwischendurch ebenfalls ein Bäuerchen machen.
  • Liebevoll begleiten: Auch wenn Ihr Baby die Flasche schon alleine halten kann: Lassen Sie es bei der Mahlzeit nicht allein, sondern gestalten Sie das Füttern weiterhin als gemeinsames Ritual.

Nuckelflaschen richtig pflegen und reinigen

Milchreste in Babyflaschen sind ein guter Nährboden für Mikroorganismen. Damit sich keine Keime durch das Antrocknen von Nahrungsresten bilden, ist es wichtig, die Flasche nach dem Gebrauch ordentlich zu reinigen.

Das Netzwerk "Gesund ins Leben" – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung – empfiehlt: Direkt nach der Mahlzeit sollte die Nuckelflasche mit heißem Wasser und Spülmittel gründlich gespült, sorgfältig gereinigt und anschließend trocken aufbewahrt werden. Ein Auskochen oder Sterilisieren von Flaschen und Silikonsaugern bringt Experten des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGLJ) zu Folge im häuslichen Bereich keinen weiteren Vorteil. Da aber die Oberfläche von Gummisaugern poröser ist als die von Silikonsaugern wird empfohlen, diese hin und wieder auszukochen oder häufiger auszutauschen.

Saubere Flaschen sollten mit der Öffnung nach unten auf ein sauberes, frisches Tuch gestellt und nach dem Trocknen bis zur Verwendung trocken aufbewahrt werden. Alternativ ist auch eine Reinigung in der Spülmaschine möglich: Babyflaschen sollen bei mindestens 65 Grad gründlich gesäubert und anschließend getrocknet werden. Plastikflaschen werden in der Spülmaschine allerdings schnell trübe.

Babyflaschen sterilisieren

Eltern, die zu Hause die Nuckelflaschen in den ersten Lebensmonaten sterilisieren möchten, haben verschiedene Möglichkeiten:

  • Babyflaschen im Topf auskochen: Im Anschluss an die Reinigung mit Wasser und Spülmittel die Flaschen und Sauger in einen Topf geben und mit Wasser auffüllen, sodass die Utensilien komplett mit Wasser bedeckt sind. Das Wasser zum Kochen bringen und für drei Minuten bei geschlossenem Deckel sprudelnd kochen lassen. Um Nuckelflaschen auf diese Weise auf dem Herd auszukochen, gibt es alternativ auch Spezialtöpfe.
  • Babyflaschen sterilisieren mit einem Dampfsterilisator (Vaporisator): In diesen Geräten werden potenzielle Keime durch Hitze abgetötet. Meist passen drei bis sechs Nuckelflaschen hinein, einige Geräte verfügen über eine Abstellautomatik. Schnell und praktisch sind auch Mikrowellen-Dampfsterilisatoren.

Nuckelflasche: Wie lange geben?

Sobald das Kind mit etwa einem Jahr komplett an der Familienkost teilnimmt und keine Milchmahlzeiten mehr bekommt, wird es Zeit, auf die Nuckelflasche zu verzichten. Zusätzliche Getränke wie Wasser oder ungesüßten Tee trinken Kinder am besten aus einem Becher oder einer Tasse.

Babyflasche – ständiges Nuckeln schadet den Zähnen

Laut Bundesverband der Kinderzahnärzte (BuKiZ) ist das dauerhafte Nuckeln an der Babyflasche die Hauptursache für schwere Milchzahnkaries. Die Flasche sollte daher nicht zum Einschlafen oder Beruhigen, sondern ausschließlich zur Aufnahme von Nahrung oder Getränken dienen und im Anschluss wieder weggestellt werden. Überlassen Sie Ihrem Kind die Flasche nicht zur Selbstbedienung. Wenn die Nuckelflasche ein ständiger Begleiter ist, drohen gesundheitliche Folgen: Durch das dauerhafte Umspülen der Zähne werden diese angegriffen – selbst wenn sich in der Flasche nur Wasser befindet. Es entsteht der sogenannte Nuckelflaschenkaries, in der Fachsprache als Early-Childhood-Caries (ECC) oder Nursing-Bottle-Syndrom bezeichnet.

Es empfiehlt sich daher, dass eigenständige Trinken aus Becher oder Tasse so früh wie möglich zu fördern. Schon mit der Einführung des ersten Breis im Beikostplan kann das Kind üben. Zu diesem Zeitpunkt benötigt es neben seinen Milchmahlzeiten zwar noch keine zusätzliche Flüssigkeit, das Training mit der Tasse ist aber bereits sinnvoll. Sobald das Baby etwa ab dem achten Lebensmonat vom Becherrand trinken kann, sollte es dies tun.

Tipps zur Abgewöhnung der Nuckelflasche

Ständiges Nuckeln an der Babyflasche kann sich wie beim Schnuller tatsächlich zu einer Art Sucht entwickeln. Denn für Kinder ist das Saugen ein angenehmes Gefühl, das sie beruhigt. Eine Entwöhnung ist in solchen Fällen dann mit viel Zeit und Geduld verbunden. Folgende Tipps können helfen:

  • Identifizieren Sie die Situationen, in denen Ihr Kind die Nuckelflasche einfordert, und finden Sie heraus, was Ihr Nachwuchs wirklich möchte. Ist das Kind gerade zum Beispiel Stress ausgesetzt oder macht ihm eine ungewohnte Umgebung zu schaffen?
  • Bieten Sie die Flasche immer weniger und kürzer an. Als beruhigenden Ersatz können Sie Ihrem Kind vielleicht ein Stofftier oder Schnuffeltuch schmackhaft machen.
  • Wählen Sie einen guten, entspannten Zeitpunkt für die Entwöhnung und keine neue Situation wie den Start in der Kita.
  • Bleiben Sie konsequent: Ist die Babyflasche einmal weg, bleibt sie auch weg.


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Beikost enthält wichtige Nährstoffe für die Entwicklung deines Babys. Ab wann du Beikost einführen solltest, was Vegetarier und Veganer beachten müssen und was besser ist – selbst gekochter oder fertig gekaufter Babybrei.

Artikelinhalte auf einen Blick:

Als Beikost wird die Nahrung bezeichnet, die dein Baby zusätzlich zur Muttermilch oder zur Säuglingsmilchnahrung bekommt. Nach der Geburt ist Muttermilch die wertvollste Nahrung für dein Baby: Sie liefert dem Kind alle Nährstoffe, damit es wachsen und sich entwickeln kann. Zur optimalen Versorgung reichen Energie und Nährstoffe der Muttermilch mit zunehmendem Kindesalter allerdings nicht mehr aus. Dann ist es wichtig, die Beikost einzuführen. Sie erfüllt somit eine wichtige Aufgabe in der Kindsentwicklung.

Beikost besteht aus Grundzutaten, die deinem Baby weitere Nährstoffe – wie etwa Eisen – zuführen. Sie kann sich als Brei aus Gemüse, Obst, Fleisch, Kartoffeln, Getreide und Ölen zusammensetzen.

Ab wann solltest du Beikost einführen?

Über den Beikoststart wurde in Fachkreisen schon viel diskutiert. Junge Eltern sind daher häufig verunsichert, wann sie tatsächlich Beikost einführen sollen. Während früher die Empfehlung galt, dass Kinder in den ersten sechs Monaten ausschließlich durch das Stillen ernährt werden sollen, wurde der Beikoststart im Jahr 2010 neu definiert.

In den aktuellen Handlungsempfehlungen der Initiative "Gesund ins Leben - Netzwerk Junge Familie" (Stand September 2016) heißt es nun, dass mit Einführen der Beikost frühestens mit Beginn des 5. Monats und spätestens mit Ende des 6. Monats gestartet werden soll.

Es handelt sich hierbei um ein Zeitfenster, in dem du mit Beikost beginnen kannst – einen Stichtag gibt es nicht. Das Baby zeigt selbst an, wann genau es bereit für feste Nahrung ist. Du musst also nicht pro forma ab dem fünften Monat ausprobieren, ob dein Kind Brei isst.

In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, bereits früher mit der Beikost zu beginnen – zum Beispiel, wenn dein Baby aufgrund einer Erkrankung mehr Energie benötigt. Sollte dies auf euren individuellen Fall zutreffen, wird dich dein behandelnder Arzt dazu beraten.

Erhöhtes Allergierisiko: Wann mit Beikost beginnen?

Es ist für Babys mit erhöhtem Allergierisiko nicht erforderlich, sie zu Beginn des fünften Monats zur Beikost zu drängen. Sind sie jedoch bereits reif für ihren ersten Brei, sollte die Beikosteinführung auch nicht weiter verzögert werden. Nahrungsmittel wie Ei oder Fisch müssen laut "Netzwerk Gesund ins Leben" auch bei erhöhtem Allergierisiko nicht gemieden werden – dies hat keinen allergievorbeugenden Effekt.

Wie erkennst du, dass dein Baby für Beikost bereit ist?

Der richtige Zeitpunkt Beikost einzuführen, unterscheidet sich je nach Entwicklung und Bedürfnissen der Kinder. Interessiert sich dein Baby für dein Essen? Kann es selbst schon Dinge in den Mund stecken und drückt es den Brei nicht mehr mit der Zunge heraus? Kann es den Kopf aufrecht und stabil halten? Wenn du diese Fragen mit "Ja" beantworten kannst, ist dein Baby wahrscheinlich bereit für die erste Beikost.

Laut "Netzwerk Gesund ins Leben" gibt es fünf Reifezeichen, die darauf hinweisen, dass der Start für die Beikost nun günstig ist:

  1. Das Baby kann mit Hilfe aufrecht sitzen und den Kopf selbstständig halten.

  2. Es interessiert sich dafür, was Eltern, Geschwister und andere Personen essen.

  3. Es verlangt nach dem, was andere essen.

  4. Es öffnet den Mund, wenn der Löffel kommt.

  5. Es drückt den Brei nicht mehr mit der Zunge aus dem Mund.

Wenn dein Baby überhaupt nichts mit dem Löffel anfangen kann, braucht es vielleicht noch etwas mehr Zeit. Versuche es dann nach ein bis zwei Wochen Pause noch einmal. Du bist dir unsicher, ob dein Kind schon so weit ist? Bitte deinen Kinderarzt oder deine Hebamme um Rat.

Wie wird Beikost eingeführt?

Um Beikost einzuführen, kannst du dich an folgenden vier Schritten orientieren:

  1. Zur Einführung der Beikost verwende erst einmal ausschließlich fein püriertes Gemüse wie Karotten oder Kürbis. Gib dem Baby einige Löffel davon und füttere es dann wie gewohnt mit Milch, bis es satt ist. Die Gemüsemenge kannst du nach und nach steigern und dann auch die weiteren Zutaten für den Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei ergänzen.

  2. Klappt das problemlos, füttere etwa einen Monat nach der Einführung der Beikost ausschließlich Brei bei der Mittagsmahlzeit. Zu den anderen Mahlzeiten stillst du dein Kind wie gewohnt weiter.

  3. Einen Monat nachdem du die Beikost eingeführt hast, wird es Zeit für einen weiteren Brei. Mit einem Milch-Getreide-Brei ersetzt du die Abendmahlzeit.

  4. Nach Ablauf eines weiteren Monats führst du wieder einen neuen Brei ein. Der Getreide-Obst-Brei wird bevorzugt am Nachmittag gegeben. Natürlich klappt das Einführen der Beikost in der Realität selten so reibungslos wie hier beschrieben. Mach dir keine Sorgen: Bis das Essen vom Löffel funktioniert, erfordert es Geduld und Gelassenheit – das ist ganz normal.

Babybrei für die Beikost selbst kochen und welche Zutaten du brauchst: Hier gibt's unsere Rezepte!

Wird trotz Beikost weiter gestillt?

Wenn du die Beikost einführst, bedeutet dies nicht, dass du die Muttermilch oder Säuglingsmilchnahrung sofort vollständig ersetzt. Das Weiterstillen wird von den Fachgesellschaften sogar ausdrücklich empfohlen. Während du weiterhin stillen oder die Flasche gibst, startest du schrittweise mit dem Beikostplan und der Brei wird nach und nach in den Speiseplan deines Babys eingeführt. Mit der Zeit lösen die Breimahlzeiten die Stillmahlzeiten dann komplett ab.

Beikost selber kochen oder fertig kaufen?

Grundsätzlich kannst du Beikost sowohl selbst herstellen als auch fertig kaufen – beides hat seine Vorteile. Ob selbst gemacht oder gekauft, für alle Beikost-Varianten gilt: Würze oder süße die Breie nicht nach beziehungsweise nur mit Kräutern statt Salz, auch wenn es für dich fad schmeckt.

  • Babybrei selber machen: Achte darauf, dass du Beikost immer frisch zubereitest. Selbstgemachter Brei bietet die Möglichkeit, verschiedene Geschmacksrichtungen zu kombinieren. Die wichtigsten Zutaten wie Gemüse, Kartoffeln und Fleisch sollten regelmäßig enthalten sein. Für Abwechslung sorgst du, indem du immer wieder andere Gemüse- und Obstsorten auswählst oder statt Fleisch gelegentlich Fisch verwendest. Füttere glutenhaltiges Getreide in kleinen Mengen und führe es in den Speiseplan ein, solange noch gestillt wird. Brei, den du selbst herstellst, kannst du auch einfrieren.

  • Babybrei fertig kaufen: Babybrei aus dem Gläschen eignet sich oft besonders für den Anfang, wenn das Kind noch keine großen Portionen isst. Wenn du Breie fertig kaufst, werfe unbedingt einen Blick auf die Zutatenliste. Salze oder Aromen als Zusätze sind nicht empfehlenswert. Auch auf Rohmilch solltest du verzichten, da sie gesundheitliche Risiken für das Baby birgt. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) rät außerdem von Trink-Breien ab, da sie schnell zur Überfütterung führen.

Welche Getränke zur Beikost?

Bekommt dein Baby drei Mal Brei pro Tag, dann ist es nötig, dass es zusätzlich ausreichend trinkt. Dafür geeignet sind Trinkwasser und ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees. Vollmilch eigent sich als Flaschengetränk hingegen im gesamten ersten Lebensjahr nicht und sollte auch danach nur zur Brotmahlzeit in einem Becher und nicht in der Nuckelflasche angeboten werden.

Vegetarische oder vegane Beikost: Das musst du beim Einführen von Beikost beachten

Eltern, die ihre Kinder ausschließlich vegan (also ganz ohne tierische Produkte) ernähren wollen, sollten dies mit deiner*deinem Kinderärztin*Kinderarzt besprechen, denn einige Fachgesellschaften raten davon ab. Gegebenenfalls ist in solchen Fällen eine Nährstoffsupplementierung erforderlich – zum Beispiel mit Vitamin B12. Auch Vegetarier*innen müssen genau auf die Auswahl der Lebensmittel achten, damit das Kind genügend Eisen aufnimmt.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt, den fleischhaltigen Brei als vegetarischen Gemüse-Kartoffel-Getreide-Brei zuzubereiten und ihn gegebenfalls durch einen Vitamin-C-haltigen Saft oder Obstpüree zu ergänzen. Bitte bespreche das genaue Vorgehen mit deiner*deinem Kinderärztin*Kinderarzt.

Zehn Tipps zum Beikost einführen

  1. Biete den ersten Brei vor der anstehenden Milchmahlzeit an, wenn dein Kind ohnehin hungrig ist. Zu hungrig sollte das Baby allerdings nicht sein.

  2. Bleibe geduldig: Nicht bei allen Kindern klappt das Breiessen sofort.

  3. Nehmt euch Zeit für die Mahlzeiten, denn es kann dauern, bis dein Kind fertig ist. Unternehme die ersten Breiversuche also nicht unter Zeitdruck.

  4. Schütze Kleidung mit Lätzchen und füttere an einem Ort, an dem du Flecken leicht wieder entfernen kannst. Es ist ganz normal, dass mit der Beikost anfangs viel gekleckert wird.

  5. Stelle Kontakt mit deinem Kind her: Rede mit ihm oder nehme es es zum Füttern auf den Schoß.

  6. Gebe etwas Brei auf die Lippen und warte, bis das Kind seinen Mund von selbst öffnet. Versuche nicht zwanghaft, den Löffel in den Mund zu schieben.

  7. Führe neue Lebensmittel einzeln ein, um die Verträglichkeit zu testen.

  8. Dein Baby weiß, wenn es satt ist, dränge es deshalb nicht zum Weiteressen.

  9. Wenn dein Kind deiner Meinung nach zu früh mit dem Essen aufhört, unternehme ein bis zwei Versuche, es erneut zu motivieren. Möchte es dann immer noch nicht, reicht es für dieses Mal.

  10. Auch Väter sollten sich aktiv an der Einführung von Beikost beteiligen. Für sie ist es ebenfalls eine schöne Erfahrung, die zusammenschweißt.


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Abwechslungsreiche Durstlöscher für die Kleinen: Das Angebot an Babytees ist groß. Doch nicht alle Sorten und Teezubereitungen eignen sich für Babys.

Spätestens mit Einführung der Beikost stellen sich viele Eltern die Frage, ob sie auch im Trinkbecher ihres Babys für Abwechslung sorgen sollten. Es gibt viele Babytees, doch nicht alle Sorten sind empfehlenswert. Auch bei der Zubereitung sollte man einiges beachten.

In diesem Artikel liest du:

Ab wann dürfen Babys Tee trinken?

Voll gestillte oder flaschenernährte Babys brauchen bis zur Einführung der Beikost überhaupt keine zusätzliche Flüssigkeit. Im Gegenteil: Die Nieren von Säuglingen befinden sich noch in der Entwicklung und können zu große Mengen Flüssigkeit noch gar nicht verarbeiten.

Erst mit Einführung der dritten Brei-Mahlzeit (etwa zu Beginn des siebten Lebensmonats) benötigt ein Baby zusätzliche Flüssigkeit. Zum Trinken eignet sich normales, kohlensäurefreies Trinkwasser oder ungesüßter und verdünnter Kräutertee/Babytee. Der Babytee sollte immer lauwarm sein oder Raumtemperatur haben. Idealerweise führst du dem Trinken den Becher ein und gewöhnst deinem Baby nach und nach die Babyflasche ab, damit es nicht zum "Dauernuckler" wird.

Fencheltee und andere Sorten: Welcher Baby-Tee ist empfehlenswert?

Kräuter geben dem Tee nicht nur einen leckeren Geschmack, sie stecken auch voller Wirkstoffe. Deshalb empfiehlt es sich, gut auszuwählen, welche Sorte du deinem Baby zu trinken gibst. Auch sollte der Babytee nicht das "Hauptgetränk" für dein Baby sein. Gib Kräutertees als Abwechslung zum Wasser oder bei medizinischer Indikation.

Für Babys besonders geeignete Sorten sind:

  • Kamille: Kamille wirkt beruhigend – nicht nur auf das Verdauungssystem. Ihre entzündungshemmende Wirkung entfaltet die Kamille nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich. Als Korbblütler-Gewächs sollte sie von Korbblütler-Allergikern aber nicht verwendet werden.
  • Fenchel: Nicht nur wegen seines von Natur aus leicht süßlichen Geschmacks wird Fenchel geschätzt, er ist auch ein altbewährtes Hausmittel gegen Blähungen. Kein Wunder, dass Fencheltee zu den beliebtesten Babytees gehört.
  • Kümmel und Anis: Das Powerduo gegen Blähungen, Völlegefühl, Bauchschmerzen und Verdauungsbeschwerden ist in der Regel als Teemischung erhältlich, oft zusammen mit Fenchel. Auch als Babytee ist die Mischung überaus beliebt.
  • Früchte: Nur in Maßen sollte Früchtetee Babys zum Trinken gegeben werden. Spezielle Babytees mit Früchten enthalten häufig Zucker, weil viele Babys den säuerlichen Geschmack nicht wirklich mögen. Zucker und Süßstoffe wiederum disqualifizieren einen Tee als Babytee.

Grüner Tee gilt zwar als gesund, ist aber aufgrund seines Teein-/Koffeingehaltes für Babys und Kinder nicht geeignet. Das gilt auch für schwarzen und weißen Tee. Da Pfefferminzöl bei Babys einen Stimmritzenkrampf bis hin zum Atemstillstand verursachen kann, sollten Babys besser keinen Pfefferminztee zu trinken bekommen.

Verwende nach Möglichkeit nur Babytee aus Bio-Anbau, um die Menge potentiell enthaltener Pestizide und anderer schädlicher Stoffe möglichst gering zu halten.

Tipps für die Zubereitung

Gieße Babytee immer mit sprudelnd kochendem Wasser auf. Dadurch haben eventuell im Tee vorhandene Keime keine Chance. Lass den Tee gut auf Zimmertemperatur abkühlen beziehungsweise gebe deinem Baby maximal lauwarmen Tee zum Trinken.

Lass Babytees nicht zu stark ziehen. Verdünne nach Bedarf lieber noch etwas und gib keinen Zucker oder Süßstoffe hinzu. Dazu gehört auch die sogenannte natürliche Süße in Form von Sirup. Honig und Ahornsirup sind für Kinder bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr sogar gefährlich, da er Clostridien-Sporen enthalten kann, die im noch unreifen Darm des Kindes zu schweren Verdauungsstörungen führen können. Zudem produzieren die Keime Giftstoffe, die für Babys lebensgefährlich werden können.

Babytee bitte nur ohne Zucker

Zuckerhaltige Getränke sollten generell für Babys tabu sein, denn sie "umspülen" die Zähnchen und können daher besonders schnell Karies verursachen. Das gilt auch für Babytee mit Zucker. Vor allem in fertig angerührten Babytees findet sich immer wieder Zucker auf der Zutatenliste.

Wir empfehlen: Brühe den Tee für dein Baby lieber selbst auf. So weißt du genau, was drin steckt. Süße Getränke sind auch aus anderem Grund nicht ratsam: Babys gewöhnen sich so schon früh an häufig übersüßte Lebensmittel und verlangen verstärkt danach.

Der neueste Babytee-Test: Fencheltee ist meist empfehlenswert

Erst vergangenes Jahr testete ÖKO-TEST Fencheltee, der zu den beliebtesten Babytees gehört. Getestet wurden 15 Produkte speziell für Babys, die meisten davon in Bio-Qualität. Neben herkömmlichen Teemischungen waren auch Instanttees unter den Produkten. Elf Tees erhielten die Bewertungen "sehr gut" und "gut", ein Babytee überstieg den vom Bundesamt für Risikobewertung (BfR) festgelegten Grenzwert für Pyrrolizidinalkaloide (PA). Das sind natürliche Stoffe, die von Pflanzen zur Abwehr von Fraßfeinden gebildet werden. Es empfiehlt sich grundsätzlich, Teesorten und -anbieter wegen der schwankenden PA-Gehalte in Tee- und Kräuterprodukten immer mal zu wechseln.

Ein Instanttee enthielt die Mineralölbestandteile MOSH und POSH, die sich im Fettgewebe und in der Leber anreichern können. In Tierversuchen führten diese Stoffe zu Schäden an der Leber und den Lymphknoten. In einigen der getesteten Biotees wiesen die Tester außerdem Pestizide nach.

Den vollständigen Test kannst du online hier auf der Website von ÖKO-TEST abrufen (kostenpflichtig).


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Brüste und Brustwarzen werden prall und größer, die Haut fühlt sich warm und gespannt an: Etwa zwei bis drei Tage nach der Geburt kommt es zum Milcheinschuss. Er ist das Zeichen dafür, dass die Milchproduktion nun richtig losgeht.

Artikelinhalte auf einen Blick:

Was ist der Milcheinschuss?

Als Milcheinschuss wird der Moment bezeichnet, ab dem die Produktion der Muttermilch in den Brüsten so richtig in Gang kommt. Das geschieht aber noch nicht unmittelbar nach der Geburt.

In den ersten Stunden und Tagen nach der Entbindung produzieren die Brüste der Mutter die sogenannte Vormilch (Kolostrum). Vormilch hat eine andere Zusammensetzung als die reife Muttermilch, sie ist gelblich und beim Stillen kommen nur wenige Tropfen mit einer eher klebrigen Konsistenz heraus. Sie ist aber für Neugeborene genau die richtige Nahrung, denn sie steckt voller Immunstoffe und ist durch ihren hohen Eiweiß- und geringen Kohlenhydrateanteil leicht verdaulich. Außerdem ist der Magen eines Neugeborenen noch sehr klein (etwa so groß wie eine Murmel) und fasst ohnehin noch keine größeren Mengen.

Kurz darauf beginnen die Brüste jedoch, wesentlich mehr Milch zu produzieren. Diesen Zeitpunkt nennt man Milcheinschuss. Gleichzeitig sammelt sich mehr Gewebeflüssigkeit (Lymphe) in den Brüsten und die Durchblutung erhöht sich. Die Brüste fühlen sich prall und regelrecht geschwollen an, werden größer und schwerer.

Hier gibt es mehr Tipps zur Ernährung Neugeborener!

Wann kommt der Milcheinschuss?

Durchschnittlich zwei bis drei Tage nach der Geburt, manchmal auch später, beginnt der Milcheinschuss. Ausgelöst wird er durch das Zusammenspiel verschiedener Hormone: Während der Schwangerschaft sorgen die Schwangerschaftshormone, allen voran Progesteron und Östrogen, für das Wachstum der Brustdrüsen und die Bildung von neuen Milchgängen. Sie unterdrücken aber auch das Hormon Prolaktin, das vor allem für die Milchbildung verantwortlich ist.

Nach Entbindung des Babys und der vollständigen Geburt der Plazenta fällt der Spiegel der Schwangerschaftshormone ab – nun kann das Prolaktin ungehindert seine Funktion erfüllen. Wann genau der Milcheinschuss stattfindet, ist verschieden. Geburtsinterventionen wie die Gabe von Schmerzmitteln (PDA) oder Kaiserschnitt sind tendenziell mit einem etwas späteren Milcheinschuss verbunden.

Wann der Milcheinschuss nach einer Frühgeburt auftritt, hängt damit zusammen, ob die Mutter nach der Geburt regelmäßig stillen oder Milch abpumpen konnte. Ideal ist es, so früh wie möglich damit anzufangen. Frühchen, die noch zu schwach zum Stillen an der Brust sind, profitieren aufgrund der Nährstoffzusammensetzung besonders von der abgepumpten Muttermilch.

Anzeichen für den Milcheinschuss

Das deutlichste Anzeichen für die initiale Brustdrüsenschwellung, wie der Milcheinschuss medizinisch heißt, ist ein starkes Spannungsgefühl in den Brüsten. Bei vielen Frauen zeichnen sich die Venen unter der Haut nun deutlich ab, die Brüste nehmen noch einmal deutlich an Volumen zu – bis zu eine BH-Größe ist drin. Verantwortlich dafür sind Blut und Lymphflüssigkeit, die jetzt in die Brüste wandern.

Besonders der Bereich um den Warzenhof kann sich knotig anfühlen. Manche Frauen haben eine leicht erhöhte Körpertemperatur. Auch das ist im Rahmen normal und als Milchfieber bekannt.

In der Regel legen sich diese Symptome relativ schnell wieder. Wichtigste Maßnahme ist jetzt das Stillen: Lege deine Baby so oft es geht an. Das reguliert die Milchproduktion und nach einigen Tagen haben deine Brüste ihre "normale" Stillgröße erreicht.

Um deinem Baby das Andocken an die geschwollene Brust zu erleichtern, kann es hilfreich sein, die Brust vor dem Stillen sanft auszustreichen oder ganz wenig Milch abzupumpen.

Beschwerden durch den Milcheinschuss sanft lindern

Deine Brüste sind jetzt sehr empfindlich, groß und prall. Manchmal fühlen sich die Symptome auch unangenehm an. Die beste Vorbeugung gegen eine zu starke Brustdrüsenschwellung ist häufiges Stillen des Babys – und zwar am besten ab kurz nach der Geburt.

Selbst, wenn nur wenige Tropfen herauskommen, wird dein Baby durch die Vormilch ideal versorgt. Sein Magen ist ohnehin sehr klein und kann gar nicht mehr Milch aufnehmen.

Tipps, um die Beschwerden zu lindern:

  • Die Brüste lauwarm wärmen: Sanfte Wärme kann während dieser Zeit guttun. Zimmertemperatur oder lauwarm reicht aus, wenn die Haut sich sehr warm anfühlt. Außerdem regt Wärme den Milchspendereflex an, was dazu beitragen kann, dass sich die Milchproduktion nach dem Milcheinschuss schneller reguliert. Verzichte lieber auf das Kühlen, denn es kann die Milchbildung kurzzeitig hemmen.
  • Sich flach auf den Rücken legen: Im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung werden die Brüste nicht allein durch die Milch so schwer. Vielmehr wird sie auch besser durchblutet und mehr Lymphflüssigkeit wandert in die Brüste. Um den Lymphabfluss durch die Schwerkraft natürlich zu fördern, lege dich einfach ab und zu flach auf den Rücken.
  • Sich schonen: Das beste Mittel gegen Beschwerden durch den Milcheinschuss sind Erholung und Ruhe. Lasse dich im Wochenbett nach Möglichkeit verwöhnen, legen dich öfter hin. Das gilt vor allem, wenn du dich etwas unwohl fühlst. Das ist im gewissen Rahmen ganz normal.

Den Milcheinschuss fördern

Beim Stillen regelt die Nachfrage das Angebot: Je öfter und mehr ein Baby trinkt, desto mehr Milch produzieren die Brüste. Der Milcheinschuss lässt sich fördern, indem das Neugeborene in den ersten Lebenstagen möglichst häufig angelegt wird.

Ideal ist bereits kurz nach der Geburt. Das Saugen an der Brustwarze fördert die Ausschüttung von Prolaktin, was wiederum den Milcheinschuss und die Milchbildung (Laktation) fördert. Überhaupt sind das frühe Bonding und Haut-zu-Haut-Kontakt wichtige Faktoren zur Stärkung der Stillbeziehung. Idealerweise saugt dein Baby bereits in der ersten Stunde nach der Geburt an deiner Brust.

Achte auf frühe Hungerzeichen deines Kindes: Rasche Augenbewegungen und Kopfdrehungen sowie Schmatz- und/oder Saugbewegungen können Zeichen dafür sein, dass dein Baby Hunger hat.

Zusätzlich kann Wärme die Milchproduktion ankurbeln. Lege dir dafür einen feucht-warmen Umschlag um deine Brüste oder setze dich vor eine Rotlichtlampe. Schon wenige Minuten genügen. Auch das sanfte Schaukeln der Brüste und sanfte(!) Massage können den Milcheinschuss unterstützen.

Lies hier, wie du die Milchbildung anregen kannst.

Milcheinschuss nach Kaiserschnitt

Frauen, die ihr Baby per Kaiserschnitt geboren haben, können grundsätzlich ganz normal stillen. Bei ihnen tritt der Milcheinschuss tendenziell etwas verzögert ein, durchschnittlich 24 Stunden später. Die Ursache dafür ist noch nicht ganz geklärt. Wahrscheinlich hängt der spätere Milcheinschuss mit dem etwas späteren Bonding nach einem Kaiserschnitt zusammen. Auch eine etwas veränderte Hormonausschüttung wird als Ursache diskutiert. Fachleute empfehlen ein möglichst frühes Bonding und nach Möglichkeit einen frühen Stillbeginn auch nach Kaiserschnitt.

Erfahre hier mehr über das Stillen nach Kaiserschnitt.


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Sojamilch, Mandelmilch und Hafermilch erfreuen sich immer größerer Beliebtheit als Abwechslung zu Milch oder dauerhafter Milchersatz. Auch für Kinder ist Pflanzenmilch geeignet – allerdings mit Einschränkungen. Plus Rezepte für selbstgemachte vegane Milch!

In diesem Artikel lesen Sie:

Woraus besteht vegane Milch?

Vegane Milch ähnelt in ihrer Optik der tierischen Milch – und soll auch so ähnlich schmecken. Beim Geschmack scheiden sich allerdings die Geister. Fest steht: Pflanzendrinks schmecken zwar nicht wie Kuhmilch, lassen sich aber teilweise wie diese verwenden, zum Beispiel im Kaffee, als Kakao, im Müsli, Porridge oder Babybrei.

Vegane Milch enthält keinen Milchzucker und eignet sich als laktosefreies Getränk auch für Menschen mit einer Laktoseintoleranz. Je nach Bestandteilen ist sie auch glutenfrei. Die Herstellung von Pflanzenmilch ist immer recht ähnlich: Geschmacksträger wie Nüsse, Hülsenfrüchte oder Getreide werden mit Wasser vermixt und die festen Bestandteile herausgefiltert. Oft werden noch Süßungsmittel wie Sirup beigefügt, manchmal auch Salz.

Die beliebtesten veganen Milchalternativen bestehen auf Basis von:

  • Soja
  • Nüssen (vor allem Mandeln, Haselnüsse oder Macadamia)
  • Hafer
  • Reis
  • Kokos

Häufig ist vegane Milch neben der puren Version auch in verschiedenen Geschmacksrichtungen wie Vanille oder Schokolade erhältlich. Vielen Milchalternativen ist zudem Calcium zugefügt, denn im Gegensatz zur Tiermilch enthält Pflanzenmilch von Natur aus kein oder nur wenig Calcium.

Vegane Milch: Verzicht auf tierische Milchprodukte

Immer mehr Menschen möchten den Anteil von tierischen Lebensmitteln ihrer Ernährung reduzieren, sich überwiegend oder ausschließlich pflanzlich ernähren. Milchprodukte aus tierischer Milch werden aber auch von Menschen durch andere Produkte ersetzt, die sie aufgrund des enthaltenen Milchzuckers nicht vertragen.

Aufgrund der Massentierhaltung ist vor allem die Kuhmilch in den vergangenen Jahren immer wieder in Verruf geraten. Sie gehört jedoch immer noch zu den Hauptlieferanten von Calcium in unserer Ernährung: Über 40 Prozent der Deutschen decken ihren Calciumbedarf überwiegend durch den Verzehr von Produkten aus Kuh-, Schafs- oder Ziegenmilch.

Warum vegane Milch nicht mehr Milch heißen darf

Im Supermarkt sind statt veganer Milch vielmehr Pflanzendrinks erhältlich. Grund ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) aus dem Jahr 2017. Demnach dürfen rein pflanzliche Produkte nicht mehr wie Produkte tierischen Ursprungs bezeichnet werden, da dies irreführend sei und die Gefahr der Verwechslung drohe. Konkret betroffen sind die Begriffe: Milch, Molke, Rahm, Sahne, Butter, Buttermilch, Käse, Kefir und Joghurt.

Sojamilch, Mandelmilch und alle anderen Produkte zum Milchersatz dürfen demnach nicht unter diesen Namen verkauft werden. Auch der Name "Pflanzenmilch" ist passé. Erlaubt sind hingegen Bezeichnungen wie "pflanzlicher Drink" oder "Pflanzendrink". Kokosmilch dagegen darf weiter so heißen, da sie in ihrer natürlichen Zusammensetzung verkauft und nicht nachträglich verändert wird.

Dürfen Babys vegane Milch trinken?

Zwischen dem sechsten und achten Lebensmonat wird im Beikostplan der Milch-Getreide-Brei mit einer geringen Menge vollfetter Kuhmilch eingeführt. Kuhmilch enthält viel Eiweiß und Calcium und kann deshalb dazu beitragen, den Bedarf an diesen Nährstoffen beim Baby zu decken. Aufgrund des hohen Eiweiß- und Calciumgehalts sollte die Milch nur wie empfohlen in geringen Mengen gegeben werden, um die Nieren des Babys nicht zu überfordern. Ganze Milchmahlzeiten (Milch zu Trinken) sollten im ersten Lebensjahr bei gestillten Babys nur aus Muttermilch bestehen oder in Form von Säuglingsersatznahrung gegeben werden.

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, wenn du statt Kuhmilch im Milch-Getreide-Brei eine vegane Milchalternative verwendest. Entscheidend ist, dass dein Kind alle Nährstoffe wie Calcium und Eiweiß bekommt, die es für sein Wachstum benötigt.

Nährstoffe in veganer Milch

Vegane Milch enthält weniger Calcium und Eiweiß als tierische Milch. Entscheidend für die Nährstoffversorgung von Babys und Kindern ist, ob ein Kind grundsätzlich keine konventionellen Milchprodukte erhält, weil es zum Beispiel vegan ernährt wird, oder ob Pflanzenmilch als Abwechslung zur Tiermilch verzehrt wird.

Grundsätzlich gilt: Je stärker die Lebensmittelauswahl eingeschränkt ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit von Nährstoffdefiziten. Eltern sollten das bei der Ernährung ihrer Kinder (und ihrer eigenen) unbedingt berücksichtigen.

Forschende einer kanadischen Studie aus dem Jahr 2017 kamen zu dem Ergebnis, dass Kinder, die pro Tag drei Tassen vegane Milchalternativen statt drei Tassen Kuhmilch trinken, im Alter von drei Jahren durchschnittlich um 1,5 Zentimeter kleiner sind als kuhmilchtrinkende Gleichaltrige. Mit 5.034 Teilnehmern gilt die Studie als aussagekräftig. Die Forschenden machen zwar in der Kuhmilch enthaltene Milchproteine und das Wachstumshormon IGF-1 für das stärkere Wachstum der Milchtrinker verantwortlich. Wie sich das letztlich aber auf die Gesundheit insgesamt auswirke, sei bislang noch nicht ausreichend erforscht.

Sojamilch wird häufig als Sojadrink angeboten

Im Handel ist Sojamilch meist unter dem Namen "Sojadrink" erhältlich. Sie besteht aus Wasser und Sojabohnen. Häufig werden ihr Salz oder Süßungsmittel hinzugefügt, um sie schmackhafter zu machen. Das Besondere an der Sojamilch ist ihr hoher Eiweißgehalt und ihr Gehalt an Phytohormonen, die im Körper ähnlich wie das Hormon Östrogen wirken können. Aus diesem Grund sind Sojadrinks für Babys nicht und für Kinder nur eingeschränkt empfehlenswert.

Ist Sojamilch gesund?

Die Sojabohne ist von Natur aus reich an Eiweiß und Calcium. Damit ist Soja ein adäquater Fleischersatz: Der Hülsenfrucht kommt in vielen asiatischen Ländern, vor allem in Japan, eine wichtige Bedeutung zu. Tofu und vor allem fermentierte Sojaprodukte wie Sojasoße, Tempeh, Miso sind dort Teil der täglichen Ernährung.

Nicht fermentierte Sojaprodukte wie Sojamilch haben aber einen hohen Gehalt an Phytinsäure. Sie kann im Körper die Aufnahme von Mineralstoffen und Spurenelementen wie Calcium und Eisen stören. Gerade für Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, ist die Aufnahme dieser Nährstoffe ohnehin etwas schwieriger. Oft wird Sojamilch zwar mit zugesetztem Calcium angeboten. Doch die in Sojamilch enthaltene Phytinsäure blockiert dessen Aufnahme.

Sojamilch auch für Kinder geeignet?

Sojamilch enthält mit durchschnittlich 3,27 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm zwar etwas mehr Eiweiß als tierische Vollmilch mit 3,15 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm, der Verzehr von Sojamilch durch Kinder ist jedoch nicht unumstritten. Die Sojabohne enthält von Natur aus Phytoöstrogene. Das sind Substanzen, die im Körper ähnlich wie das Hormon Östrogen wirken. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) hat deshalb schon im Jahr 2007 davor gewarnt, Säuglingsersatznahrung auf der Basis von Sojaproteinen zu füttern.

Wie sich der Verzehr von Sojamilch auf die Entwicklung von Kindern auswirkt, ist bislang noch nicht ausreichend erforscht. Es empfiehlt sich daher, lieber vegane Mandel- oder Getreidemilch statt Sojamilch in den Brei zu geben. Ihren Bedarf an Calcium und Eiweiß müssen Kinder dann aus anderen Quellen ausreichend decken können. Achte darauf, dass die Milchalternative für dein Kind frei von Salz, Zucker oder anderen Süßungsmitteln ist.

Sojamilch selber machen

Für selbst gemachte Sojamilch benötigst du getrocknete Sojabohnen, die du über Nacht in Wasser einweichst. Dadurch reduzierst du den Anteil an Phytinsäure. Schütte am nächsten Morgen das Wasser weg und spüle die Sojabohnen (nun doppelt so groß im Umfang) gut ab.

  • Gebe die eingeweichten Sojabohnen mit Wasser in einen Mixer. Die Menge kannst du nach Belieben variieren. Das Verhältnis sollte 3:1 betragen, also drei Teile Wasser, ein Teil (getrocknete) Sojabohnen.
  • Mixe die Mischung gut durch, würze nach Belieben.
  • Gebe die Mischung durch ein Passiertuch oder ein feines Sieb in einen Kochtopf.
  • Befindet sich noch Schaum in der Sojamilch, schöpfst du ihn einfach ab.
  • Koche die abgeseihte Sojamilch einmal auf und lasse sie circa 20 Minuten lang kochen. Rühre immer wieder um, damit nichts anbrennt.

Die selbst gemachte Sojamilch hält sich im Kühlschrank etwa eine Woche.

Mandelmilch ist eine beliebte Pflanzenmilch

Mit ihrem nussigen und von Natur aus leicht süßem Geschmack gehört die Mandelmilch zu den beliebtesten veganen Pflanzenmilchen, beispielsweise als Milchersatz im Kaffee. Ihre Hauptbestandteile sind Mandeln und Wasser. Von Natur aus ist die Mandel sehr eiweißreich und damit eine gute pflanzliche Proteinquelle. Auch ihr Anteil an Magnesium und Eisen ist im Vergleich zu anderen pflanzlichen Lebensmitteln recht hoch. In Mandelmilch ist davon allerdings nicht mehr viel übrig. Im Handel ist sie als "Mandel-Drink" häufig mit zugesetztem Calcium, gesüßt oder ungesüßt, erhältlich und kann im Kaffee oder Müsli verwendet werden.

Mandelmilch selber machen

Mandelmilch lässt sich leicht zu Hause selber machen. Du benötigst dafür lediglich Mandeln, Wasser und je nach Geschmack etwas zum Süßem. Ideal eignen sich Datteln oder Reis- und Ahornsirup. Wichtig ist, dass du die Mandeln vor der Zubereitung über Nacht in Wasser einweichst. Dadurch werden die harten Kerne weich gemacht und der Gehalt an Oxalsäure reduziert. Pflanzen bilden Oxalsäure zur Abwehr von Schädlingen. Beim Menschen vermindert sie die Aufnahme von Calcium und Eisen im Körper.

Rezept für selbst gemachte Mandelmilch:

  • Weiche etwa 200 Gramm Mandeln über Nacht in reichlich kaltem Wasser ein.
  • Schütte das Wasser am nächsten Tag weg und wasche die Mandeln noch einmal kurz unter fließendem Wasser.
  • Gebe die Mandeln mit 0,8-1 Liter Wasser in einen Mixer.
  • Nach Belieben kannst du Datteln, Sirup oder Gewürze wie Vanille oder Zimt hinzugeben.
  • Gebe die gemixte Mischung im Anschluss durch einen Passierbeutel, ein feines Sieb oder ein Tuch, sodass die kleingehackten Nüsse und alles andere darin zurückbleiben.
  • Drücke den Beutel nun noch einmal gut aus.

Gut gekühlt und verschlossen hält sich Mandelmilch im Kühlschrank drei bis vier Tage. Tipp: Verarbeite den übriggebliebenen Nussmix zum Beispiel als nussige Zugabe im Müsli oder in Smoothies, Desserts und Gebäck.

Das Rezept für Mandelmilch lässt sich auch auf andere Nüsse übertragen. Damit lässt sich ganz leicht zum Beispiel Haselnussmilch, Macadamiamilch oder Cashewmilch selber machen.

Vegane Milch: Hafermilch und Reismilch immer beliebter

Hafermilch und Reismilch sind weitere beliebte vegane Milchalternativen. Auch sie haben einen milden, leicht süßlichen Geschmack und sind für Menschen mit Soja- oder Nussallergie geeignet. Reis ist zudem glutenfrei. Hafer kann dagegen Gluten enthalten, sofern es sich nicht explizit um glutenfreien Hafer handelt. Auf der Verpackung von Haferflocken ist dies mit "glutenfrei" gekennzeichnet.

Leicht selber machen lässt sich eine vegane Pflanzenmilch aus Hafer und Reis. Das Verhältnis der Zutaten darf dabei je nach Geschmack etwa 5:1 betragen, also fünf Teile Wasser auf einen Teil Hafer oder Reis.

Hafermilch selber machen

Rezept für selbst gemachte Hafermilch:

  • Weiche Haferflocken in Wasser etwa 30 Minuten ein.
  • Schütte das Wasser ab und gebe die Haferflocken mit kaltem Wasser in einen Mixer.
  • Mixe die Mischung gut durch und gebe das Ganze durch ein Passiertuch oder ein sehr feines Sieb. Passiertücher oder Nussmilchbeutel haben den Vorteil, dass du die Mischung noch etwas ausdrücken und damit deine Ausbeute erhöhen kannst.

Im Kühlschrank ist die Hafermilch gut verschlossen etwa drei Tage haltbar.

Reismilch selber machen

Rezept für selbst gemachte Reismilch:

  • Wasche den Reis in einem Sieb gründlich ab und gebe ihn dann zusammen mit etwas Wasser im Verhältnis 1:2, also ein Teil Reis und zwei Teile Wasser, in einen Topf.
  • Bringe das Ganze zum Kochen und koche den Reis solange, bis er gar und das Wasser verdampft ist.
  • Gebe den Reis nun mit Wasser in einen Mixer und mixe die Mischung gut durch. Gebe nach Geschmack etwas Süßungsmittel hinzu.
  • Die Mischung gibst du nun durch ein Passiertuch oder ein feines Sieb.

Im Kühlschrank ist die Reismilch gut verschlossen etwa drei bis fünf Tage haltbar.

Kokosmilch oder Kokosdrink?

Kokosmilch ist keine Tiermilch, darf aber trotzdem als "Milch" bezeichnet werden. Da sie sehr viel Fett enthält, ist Kokosmilch eher eine "Sahnealternative" zum Kochen, Backen und Verfeinern von Gerichten. Als Milchersatz im Kaffee eignet sich die Kokosmilch dagegen weniger. Der Kokosdrink wird dagegen aus Kokosstücken oder -raspeln und Wasser hergestellt. Aufgrund der natürlichen Süße der Kokosnuss schmeckt der Kokosdrink von Natur aus schon sehr süß, hat aber auch einen starken Eigengeschmack nach Kokos.


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Breie fürs Baby gibt es im Supermarkt in vielen Geschmacksrichtungen und für verschiedene Alterstufen. Sie können die erste Nahrung für Ihr Kind aber auch selbst kochen – hier finden Sie viele einfache und gesunde Rezepte.

Sicherlich nimmt es viel Zeit in Anspruch, jeden Brei selbst zu kochen. Als ob man mit dem Wickeln und Baden nicht schon genug zu tun hätte... Doch zumindest bei den Gemüse-(Fleisch)-Breien gibt es einen Ausweg.

Artikelinhalte auf einen Blick:

Breie für das Baby selber kochen und einfrieren

Kochen Sie den Brei auf Vorrat! Die Gesamtmenge wird in mehrere Portionen aufgeteilt (so viel wie das Kind in einer Mahlzeit isst) und in Gefrierdosen oder Gläschen von Fertigbreien gefüllt. Lassen Sie die Portionen rasch im Kühlschrank abkühlen und frieren Sie sie anschließend bei minus 18° C ein. So gelagerter Brei ist ein bis zwei Monate haltbar.

Unmittelbar vor dem Füttern wird eine Portion im Wasserbad erwärmt. Bereits einmal erwärmter Brei darf kein zweites Mal erwärmt werden!

Babybrei-Rezepte: Welches Öl?

Da Babys sehr viel Energie brauchen, um gut wachsen und gedeihen zu können, muss die Beikost sehr fettreich sein, denn Fett ist der ergiebigste Energielieferant. Wenn Sie den Brei für Ihr Baby selber kochen, sollten Sie pro 200 g Brei 1 Esslöffel Öl zufügen. Wenn Sie Beikost aus dem Glas füttern, sollten die Breie mit ungefähr 1 Teelöffel Öl pro Glas aufgewertet werden.

Für Brei sollte ein raffiniertes Pflanzenöl verwendet werden. Zu empfehlen ist Rapsöl, da es von der Zusammensetzung her besonders günstig ist. Man kann aber auch jedes andere, nicht kalt gepresste Pflanzenöl verwenden. Beispiele für geeignete Öle:

  • Rapsöl
  • Sonnenblumenöl
  • Maiskeimöl
  • Distelöl
  • Olivenöl

Warum kein kalt gepresstes Öl?
In kalt gepresstem Öl können Schwermetalle oder Pilzgifte enthalten sein. In kalt gepresstem Öl, welches nicht aus ökologischer Herstellung stammt, können außerdem Rückstände von chemischen Pflanzenschutzmitteln sein. Diese Schadstoffe werden bei der Raffination entfernt. Deshalb sollte man für die Beikost im ersten Lebensjahr vorsichtshalber raffiniertes Öl verwenden.

Babybrei-Rezepte mit Pastinaken

Pastinaken gehören genauso wie Karotten und Rüben zum Wurzelgemüse. Sie werden auch "weiße Rübchen", "Hammelmöhre" oder "Moorwurzel" genannt. Von der Gestalt her erinnern Pastinaken an Karotten. Sie sind jedoch meist größer und dicker und weißlich-gelb bis gelb-braun gefärbt. Vom Geschmack her sind Pastinaken

Welche Flaschengröße für Neugeborene
Pastinaken © iStock.com/jerrydeutsch

süßer als Karotten und haben ein nussiges Aroma.

Bis ins 18. Jahrhundert zählten Pastinaken in Europa zu den wichtigsten Grundnahrungspflanzen. Durch Kartoffeln und Möhren wurden sie nach und nach vom Speiseplan verdrängt. Heute werden Pastinaken hauptsächlich in Osteuropa und Großbritannien (parsnip) angebaut, finden aber auch immer mehr Anhänger im restlichen Europa, vor allem in der Vollwertküche und in der Säuglingsernährung.

Pastinaken können gedämpft, gekocht oder gebraten werden. Traditionell verwendet man sie zusammen mit Gemüsen wie Kohlrabi oder Sellerie für Suppen und Eintöpfe. Auch als Rohkost schmecken sie ausgezeichnet.

In England, wo Pastinaken nie ganz vom Speiseplan verschwanden, werden sie wegen ihres hohen Zuckergehaltes auch zu Süßspeisen und Marmeladen verarbeitet. In einigen Regionen Englands wird aus dem Wurzelgemüse sogar Bier gebraut und Wein gekeltert.

Die Wurzeln sind reich an Carotinoiden und B-Vitaminen, geringe Mengen an Eisen und Vitamin C.

Beginnen Sie mit Möhrenbrei

Möhrenbrei ist die ideale Anfängerbeikost für Ihr Baby (frühestens ab dem 5.Monat).

  • 200 g Möhren waschen, schälen und in kleine Stücke schneiden.
  • In wenig Wasser (ohne Salz) weich kochen.
  • Möhren pürieren und Portionsweise einfrieren.
  • Dazu eignet sich - besonders für die kleinen Portionen am Anfang - gut ein Eiswürfelbehälter.
  • Vor dem Füttern mischen Sie unter jede Portion wenige Tropfen Öl, damit der Brei besser verdaulich ist.

Fester Stuhlgang?
Dann ist die Möhre nicht als erste Beikost geeignet, denn das Baby könnte davon Verstopfung bekommen. Besser geeignet wäre zum Beispiel ein Brei aus Zucchini, Kürbis oder Pastinaken.
Außerdem sollten Sie - unabhängig davon, welches Gemüse Sie füttern - dem Brei ein paar Tropfen Pflanzenöl zusetzen und darauf achten, dass das Baby ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt.

Möhrenbrei als Milchersatz?
Da die Möhre so gut wie nicht sättigt, sollte sie auch nicht als "Milchersatz" gegeben werden. Geben Sie den Möhrenbrei ausschließlich in der Kombination mit der Milchnahrung (ob Stillen oder Flasche).

Empfindliche Haut?
Babys mit trockener geröteter Haut (Ekzeme) reagieren verhältnismäßig häufig auf die Möhre mit Verschlimmerung der Hautsymptome (Neurodermitiker-Verbände berichten dieses). Daher sollten Sie bei empfindlichen Kinder den Möhrenbrei vorsichtig ausprobieren und gegebenenfalls nach einigen Tagen wieder absetzen. Alternativen zu Möhren sind dann Pastinaken, Fenchel oder Zucchini.

Wie führe ich den Möhrenbrei ein?
Beginnen Sie zur Mittagszeit mal mit 5 - 10 Löffelchen Möhre und steigern Sie die tägliche Menge langsam. Nach der Breimahlzeit können Sie Ihrem Baby eine Flasche (oder einen Becher) mit Tee oder Wasser anbieten und dann Brust oder Flasche. Treten Blähungen oder zu fester Stuhl (wie Hasenköttel) auf, setzen Sie die die Möhren sofort ab.

Wenn das Essen vom Löffel gut klappt und das Baby keine Verdauungsprobleme bekommen hat, können Sie nach einigen Tagen bis Wochen Möhre pur Karotten-Kartoffel-Brei füttern und anschließend die Palette durch andere Breie ergänzen.

Möhrenbrei bei allergiegefährdetem Baby?
Oft liest oder hört man, dass Karotten bei Babys Allergien auslösen. Wieso wird dann trotzdem der Möhrenbrei als idealer Anfängerbrei empfohlen? Hier die Erklärung: Möhren lösen nicht häufiger Allergien aus als andere Gemüse auch. Weil aber kaum ein Baby als erstes ein anderes Gemüse als Karotten bekommt, werden Karotten im Zusammenhang mit Allergien am häufigsten genannt. Bekämen alle Babys zum Beispiel Fenchel als ersten Brei, würde man oft lesen oder hören, dass Fenchel bei Babys Allergien auslöst.

Gemüsebrei: das Repertoire langsam erweitern

Nachdem Sie behutsam begonnen haben, Ihrem Baby (frühestens ab dem 5. Monat) Möhrenbrei als Beikost zuzufüttern, können Sie die Palette der Breie langsam erweitern.

Möhren-Kartoffelbrei
Als nächstes bietet sich ein Möhren-Kartoffel an. Auch diese Mischung ist - ebenso wie der reine Möhrenbrei - nicht nährstoffreich genug, um eine volle Milch- bzw. Muttermilchmahlzeit zu ersetzen. Die Möhren-Kartoffel-Mahlzeit sollte mit 1 EL Pflanzenöl angereichert werden - dann handelt es sich um eine kaloriengerechte, sättigende Mahlzeit.

Weitere Gemüsesorten wie Pastinaken, Kürbis, Zucchini, Brokkoli, Blumenkohl und Spinat können nach und nach eingeführt werden.

Fleisch
Ob Fleisch schon im ersten Lebenshalbjahr gefüttert werden sollte, ist Geschmackssache. Je später im ersten Jahr es eingeführt wird, desto besser wird es vertragen. Fleisch ist ein guter Eisenlieferant und Ihr Baby braucht ab dem 2. Lebenshalbjahr viel Eisen. Alternativen zu Fleisch sind Flocken aus Vollkorngetreide, die Sie unter den Brei mischen. Mischen Sie Orangensaft unter den Brei, damit das Eisen besser ausgenutzt werden kann!

Nudeln und Reis
Nudeln und Reis sollten Sie erst recht spät im ersten Jahr einführen, da sie nicht so nährstoffreich sind wie Kartoffeln. Nudeln auf Weizenbasis enthalten Gluten und können bei einigen Kindern Zöliakie auslösen.

Soll die Gemüsemahlzeit eine Milchmahlzeit ersetzen, sollten etwa 120 kcal darin sein.

Der Mix machts: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei

Babybrei-Rezept ab dem 5. Monat

Dieser Brei eignet sich gut als erster Brei, der eine Milchmahlzeit vollständig ersetzt. Beginnen Sie jedoch zunächst allmählich mit Gemüsebrei und Gemüse-Kartoffel-Brei zusätzlich zum Stillen oder zum Fläschchen.

  • 20-35 g püriertes Fleisch, und
  • 90-100 g Gemüse (Karotten, Pastinaken, Brokkoli oder Fenchel),
  • 40-60 g Kartoffeln in wenig Wasser (ohne Salz!) weich kochen. Mit
  • 30 g Orangensaft pürieren und
  • 1 EL Öl unterrühren.

Verwenden Sie nährstoffreiches, gut verträgliches Gemüse wie Karotten, Pastinaken, Brokkoli, Kürbis oder Fenchel. Wenn Sie Tiefkühlgemüse bevorzugen, achten Sie darauf, dass es keine Gewürze, Sahne oder ähnliches enthält. Auch reine Gemüsebreie aus dem Gläschen können Sie verwenden. Allerdings gibt es diese nur mit Karotten oder mit Pastinaken.

Vorsicht vor Allergie
Um einer Allergie vorzubeugen bzw. diese schnell zu erkennen, sollten alle Breie für Säuglinge aus so wenig wie möglich Zutaten bestehen. Damit Sie eventuelle Unverträglichkeiten sofort erkennen können, sollten Sie neue Nahrungsmittel immer nur einzeln einführen.

Weitere Hinweise

  • Je nachdem, wie viele Zähne Ihr Baby schon hat, können Sie den Brei mehr oder weniger stark pürieren oder einfach nur mit der Gabel zerdrücken.

  • Diesen Brei kann man in größeren Mengen vorkochen und Portionsweise einfrieren.

  • 4 bis 6 Wochen nach den ersten Löffeln Gemüsebrei wird der nächste Brei eingeführt, üblicherweise der Vollmilch-Getreide-Brei. Liegen in der Familie Allergien gegen Kuhmilcheiweiß vor, kann der Getreide-Obst-Brei vorgezogen werden.
     

Vollmilch-Getreide-Brei

Die Getreideflocken sind die gleichen wie beim Getreide-Obst-Brei.

  • 200 ml Vollmilch (3,5 % Fett) werden mit
  • 20 g Getreideflocken, Schmelzflocken oder Grieß (Vollkorn) aufgekocht.
  • Während der Brei abkühlt, quillt das Getreide, und der Brei wird fester. Rühren Sie nun
  • 20 g Obstsaft oder Obstpüree unter den Brei.

Verwenden Sie keine fettarme Milch oder Halbmilch (halb Wasser, halb Milch). Babys brauchen sehr viel Energie und sind deshalb auf das Fett in der Milch angewiesen.

Wenn Sie gekühltes oder sogar gefrorenes Obstpüree verwenden, kühlt der Brei gleichzeitig schneller ab und Sie können ihn Ihrem Kind schneller füttern.

Ob Sie Frischmilch oder H-Milch verwenden, bleibt Ihnen überlassen. Für Säuglinge nicht geeignet ist sterilisierte Milch, da sie zu wenige Nährstoffe enthält. Ebenfalls nicht geeignet ist Roh- oder Vorzugsmilch. Diese Milch wurde nicht wärmebehandelt und kann deshalb Krankheitserreger enthalten.
Der Obstsaft dient unter anderem der Versorgung mit Vitamin C. Vitamin C ist wichtig, um das Eisen aus den Getreideflocken besser verwerten zu können.

Wie jeder Brei sollte auch der Vollmilch-Getreide-Brei aus so wenig wie nötig Zutaten bestehen. Sowohl selbst gekochter als auch fertig gekaufter Brei kommt mit den oben genannten drei Zutaten aus. Zusätze von Zucker, Aromen oder Nüssen sind unnötig!

Getreide-Obst-Brei

  • 20g Getreideflocken, Schmelzflocken oder Grieß werden mit
  • 90 g Wasser aufgekocht. Anschließend werden
  • 100 g Obstpüree (aus Apfel, Pfirsich, Birne oder Banane) und
  • 1 EL Öl oder 5 g Butter untergerührt.

Als Obst verwenden Sie frisches Obst oder reine Obstbreie aus dem Gläschen (ohne Zucker).

Als Getreide (Vollkorn!) haben sich Hafer, Dinkel, Weizen oder Hirse bewährt.
Vegetarisch ernährte Babys bekommen wegen des hohen Eisengehaltes am besten Hirse oder Hafer.

Wie jeder Brei sollte auch der Getreide-Obst-Brei aus so wenig wie nötig Zutaten bestehen. Sowohl selbst gekochter als auch fertig gekaufter Brei kommt mit den oben genannten vier Zutaten aus. Zusätze von Zucker, Aromen oder Milchprodukten sind unnötig!

Weitere Babybrei-Rezepte

Gemüsebrei mit Pute

Babbrei-Rezept ab dem 6. Monat (ergibt etwa 5 Portionen):

  • eine Fenchelknolle
  • eine Salatgurke
  • 300 g Kartoffeln
  • 100 g Putenbrust
  • eine Prise gemahlener Kümmel
  • 1 Esslöffel Sonnenblumen- oder Maiskeimöl

Gurke entkernen und zusammen mit Fenchel, Kartoffeln und Fleisch klein schneiden. Das Gemüse und das Fleisch mit dem Kümmel und dem Öl zusammen in etwa 1/4 Liter Wasser aufkochen und bei schwacher Hitze etwa 15 Minuten lang köcheln lassen. Anschließend pürieren.

Möhren-Fenchel-Kartoffel-Brei

Ab dem 5. Monat (ergibt etwa 5 Portionen):

  • 4 mittelgroße Möhren
  • 1 Fenchelknolle
  • 200 g Kartoffeln
  • 50 g Butter

Möhren waschen, schälen und in Scheiben schneiden. Fenchel in kleine Stückchen schneiden. Kartoffeln schälen und grob würfeln. Das Gemüse in der Butter andünsten und mit etwa 1/4 Liter Wasser bei schwacher Hitze etwa 15 Minuten lang köcheln lassen. Anschließend pürieren.

Kohlrabi - Zucchini - Kartoffel - Brei

Ab dem 5. Monat (ergibt etwa 6 Portionen):

  • 1 Kohlrabi
  • 250 g Zucchini
  • 150 g Kartoffeln
  • 50 g Butter

Kohlrabi schälen und in kleine Würfel schneiden. Zucchini waschen, schälen und in fingerdicke Scheiben schneiden. Kartoffeln schälen und grob würfeln. Das Gemüse in der Butter andünsten und mit etwa 1/4 Liter Wasser bei schwacher Hitze etwa 20 Minuten lang köcheln lassen. Anschließend pürieren.

Vegetarischer Gemüse-Kartoffel-Getreide-Brei

Frühestens ab dem 6. Monat

Bei einer vegetarischen Ernährung muss gerade im Säuglings- und Kindesalter besonders auf ausreichende Zufuhr von Eisen geachtet werden. Außer in Fleisch ist Eisen zum Beispiel in Vollkorngetreide und manchem Gemüse (Fenchel, Zucchini) enthalten. Um das Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln besser nutzen zu können, sollten sie immer zusammen mit Vitamin-C-reichem Obst(-saft) verzehrt werden.

  • 100 g Gemüse (Karotten, Pastinaken, Fenchel, Zucchini oder Brokkoli) mit
  • 50 g Kartoffeln in wenig Wasser (ohne Salz!) weich kochen.
  • 10 g Haferflocken oder Hirse zufügen und mit
  • 30 g Orangensaft und
  • 20 g Wasser pürieren und
  • 1 EL Öl unterrühren.

Verwenden Sie nährstoffreiches, gut verträgliches Gemüse wie Karotten, Pastinaken, Brokkoli oder Fenchel. Wenn Sie Tiefkühlgemüse bevorzugen, achten Sie darauf, dass es keine Gewürze, Sahne oder ähnliches enthält. Auch reine Gemüsebreie aus dem Gläschen können Sie verwenden. Allerdings gibt es diese nur mit Karotten oder mit Pastinaken.

Vorsicht vor Allergie
Um einer Allergie vorzubeugen, bzw. diese schnell zu erkennen, sollten alle Breie für Säuglinge aus so wenig wie möglich Zutaten bestehen. Damit Sie eventuelle Unverträglichkeiten sofort erkennen können, sollten Sie neue Nahrungsmittel immer nur einzeln einführen.

Je nachdem, wie viele Zähne Ihr Baby schon hat, können Sie den Brei mehr oder weniger stark pürieren.

Obstmus/Obstpüree für Beikost selber herstellen

Eine Zutat für den Getreide-Obst-Brei oder den Vollmilch-Getreide-Brei ist Obstmus oder - für jüngere Babys - Obstsaft. Das Obst kann man entweder aus einem gekauften Glas nehmen (dann bitte einige Tipps beachten), oder man kocht das Obstpüree selber.

  • Man nehme eine beliebige Menge Obst. Es bieten sich zum Beispiel Obstsorten wie Äpfel, Birnen oder Pfirsiche an.

  • Das Obst wird gewaschen und geschält, sofern vorhanden wird das Kerngehäuse oder der Kern entfernt und das Obst wird in kleine Stücke geschnitten. Die Zugabe von Zucker ist nicht notwendig, die Fruchtsüße des Obstes reicht aus.

  • In einem Topf lässt man das Obst bei mittlerer Hitze ca. 10 Minuten lang unter gelegentlichem Rühren köcheln. Eine Zugabe von Wasser ist nicht notwendig, da das Obst genug Flüssigkeit enthält und diese recht schnell frei gibt (zum Beispiel für eine Saftschorle).

  • Danach schüttet man das gekochte Obst durch ein Sieb und fängt den Obstsaft in einem Behälter ab. Den Saft kann man in einem Eiswürfelbehälter einfrieren, so dass man diesen später auch noch verwenden kann.

  • Das Obst wird mit einem Pürierstab mehr oder weniger fein püriert - je nachdem wie das Kind es gerne mag und wie gut es schon kauen kann.

  • Nach dem Abkühlen fühlt man den Brei entweder in gespülte Gläser, Gefrierdosen oder Gefrierbeutel.

Welches Obst eignet sich?

  • Äpfel: Man sollte recht milde Apfelsorten verwenden. Milde Apfelsorten sind zum Beispiel: Elstar, Jonagold, Golden Delicious, Idared.
    Nicht verwenden sollte man säuerliche Äpfel wie Granny Smith oder Boskoop.

  • Birnen: Die Sorten Abate oder Williams Christ sind sehr gut geeignet.

  • Bananen: Hier kann man eine beliebige Sorte verwenden. Oft bekommt man im Laden recht günstig Bananen, die etwas "unschön" aussehen, weil die Schale schon leicht braun geworden ist. Diese Bananen sind sehr süß. Die braunen Stellen an der Frucht kann man zwar abschneiden, notwendig ist dies jedoch nicht.

  • Obstmischungen: Für den Getreide-Obst-Brei kann man auch Obstmischungen verwenden. Ein Apfel-Birne oder Apfel-Banane schmeckt wirklich sehr lecker. Bananen sind je nach Reifegrad sehr süß und sollten daher immer mit einem weniger süßen Obst gemischt werden. Auch ist zu bedenken, dass Banane zu verstopfung führen kann.

Lohnt es sich überhaupt, das Obstpüree selber zu kochen?
Der Preis für ein gekauftes Obstglas liegt zur Zeit bei ca. 1 Euro pro 190 Gramm Glas, was einem Kilo Preis von ca. 5,26 Euro entspricht. Ein Kilo Äpfel kostet zur Zeit ca. 1,30 Euro, ein Kilo Birnen ca. 2 Euro. Weiterer Vorteil: Sie haben selbst in der Hand, was in dem Obstmus enthalten ist und brauchen sich nicht über unnötige Zutaten wie Stärke oder Zucker zu ärgern.

Sonstige Tipps
Wenn man das Obstpüree in Gefrierbeuteln einfriert, so sollte man den Brei möglichst flach in der Tüte ausstreichen, so das er darin maximal 1 Zentimeter dick ist. Zum einen gefriert so das Obst schneller im Tiefkühlfach durch und man kann recht einfach die benötigte Menge an Obstpüree abbrechen, ohne einen Hammer verwenden zu müssen. Zudem taut so der Obstpüree deutlich schneller wieder auf. Wenn man die angetaute "Obstplatte" in den Getreide-Obst-Brei gibt, so taut das Obst sehr rasch auf und der Brei ist innerhalb von Sekunden fütterfertig, da man nicht mehr erst recht lange warten muss, bis der Brei eine Temperatur von ca. 36 Grad erreicht hat.

Gekaufter Babybrei im Test: Nicht frei von Schadstoffen

Ein wichtiger Grund für viele Eltern, den Babybrei lieber selbst herzustellen, liegt auf der Hand: So wissen sie genau, was drinsteckt. Die Vorschriften für industriell zubereitete Breie sind zwar streng, jedoch fanden die Expert*innen der Zeitschrift ÖKO-TEST im jüngsten Test in allen 20 getesteten Babybreien mit Gemüse und Fleisch zumindest Spuren des Schadstoffs Furan. Dementsprechend schnitt auch keiner der getesteten Breie mit "sehr gut" ab.

Furan ist ein "Nebenprodukt" der industriellen Herstellung: Der Stoff entsteht beim Erhitzen von Gemüse und entweicht normalerweise über die Luft – ist also zu Hause eher kein Thema. In der industriellen Herstellung lässt sich Furan durch die Sterilisation im Gläschen jedoch nicht gänzlich vermeiden. In fast allen Produkten waren nur sehr geringe Mengen Furan enthalten. Trotzdem: Die Weltgesundheitsorganisation WHO stuft den Stoff als potenziell krebserregend ein.

So empfehlen die Expert*innen von ÖKO-Test auch, gekaufte Gläschen vor dem Füttern bei geöffnetem Deckel und unter Umrühren zu erhitzen. Dabei verflüchtige sich 15 bis 30 Prozent des enthaltenen Furans.


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Lecker, nahrhaft und gesund: Das ideale Pausenbrot versorgt Kinder in der Schule mit allem, was sie brauchen, ist abwechslungsreich und schmeckt gut. Warum ein gesundes Pausenbrot mehr ist als Stulle mit Belag und was Kindern schmeckt!

In diesem Artikel lesen Sie:

Warum ein gesundes Pausenbrot für Kinder wichtig ist

Gerade in der Schule brauchen Kinder eine gesunde Pausenverpflegung, die ihnen genügend Energie zum Lernen und Toben gibt. Eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen macht Kinder außerdem stressresistenter und fördert ihre körperliche und geistige Entwicklung. Zucker- und Fetthaltiges dagegen macht Kinder dagegen müde, schlapp und schneller reizbar.

Die Versorgung mit Nährstoffen ist in Deutschland bei Kindern und Jugendlichen grundsätzlich gut. Studien zufolge nehmen 6- bis 17-Jährige in Deutschland aber durchschnittlich zu wenig Vitamin D und Folsäure (Folat) auf. Zusätzlich sind gerade in der Altersgruppe der 6- bis 11-Jährigen Kinder häufig mit Calcium, Vitamin A und E unterversorgt.

Die bunte Welt der Brotbeläge: Abwechslung ist Trumpf

Magerer Wurstaufschnitt, Käse und vegetarische Brotaufstriche sind klassische Beläge für das Pausenbrot und machen sich besonders gut auf Vollkornbrot oder -brötchen. Um etwas Abwechslung aufs Brot zu bringen, variiere den Belag und berücksichtige die Vorlieben deines Kindes. Manche Kinder lieben Butter, andere bevorzugen Frischkäse als Unterlage.

Wurst- und Fleischprodukte sollten nicht täglich auf dem Speiseplan stehen. Durchschnittlich sind Kinder in Deutschland gut bis übermäßig mit Fett und Proteinen versorgt. Setze beim klassischen Brotbelag lieber auf Käse, denn er versorgt dein Kind mit dem für das Knochenwachstum so wichtigen Calcium.

Bunt und gesund wird der Brotbelag mit Unterstützung von Paprika, Salat, Gurke oder Tomate. Wie wäre es mal mit einem Regenbogen-Brot? Einfach etwas Frischkäse auf Brot oder Brötchen schmieren, darüber möglichst abwechslungsreich bunt rote und gelbe Paprika, gehobelte Möhren oder Radieschen und weiteres buntes Gemüse stapeln.

Tipp: Kräuter wie Kresse, Petersilie, Schnittlauch oder Basilikum zaubern nicht nur immer neue Geschmacksvarianten aufs Pausenbrot, sondern stecken auch voller Vitamine, vor allem Vitamin C.

Gesundes Fingerfood als Pausenbrot

Die meisten Eltern werden das bestätigen: Was ist besser als frisches Obst und Gemüse? Mundgerecht geschnittenes Obst und Gemüse. Karottensticks oder Gürkchen liefern zum Pausenbrot die Extraportion Vitamine, sind handlich und leicht zu essen. Besonders gut kommen Cocktailtomaten, Kohlrabistäbchen und Co. in bunten Bento Boxen an, die es auch speziell für Kinder gibt.

Zucker im Pausenbrot: Achtung, Schlappmacher!

Natürlich darf ab und zu auch etwas Süßes mit in die Pausenbox. Das sollte aber die Ausnahme bleiben und besonderen Anlässen wie Geburtstagen oder schwierigen Klassenarbeiten vorbehalten sein.

Zucker bringt das Gehirn zwar schnell auf Touren, doch genauso schnell kommt das Leistungstief. Denn nach dem Zuckerkonsum steigt der Blutzuckerspiegel stark an und sinkt dann rasch wieder. Die Folge sind Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Heißhunger.

Der Zuckerkonsum von Kindern und Jugendlichen ist in Deutschland ohnehin viel zu hoch: Durchschnittlich 17,5 Prozent der täglich aufgenommenen Gesamtenergie stammt bei ihnen aus Zucker, empfohlen werden maximal zehn Prozent. Das führt schon bei Kindern zu Übergewicht: Über 15 Prozent der 3- bis 17-jährigen Kinder und Jugendlichen sind übergewichtig und davon bleiben etwa 80 Prozent auch im Erwachsenen zu dick.  

Pausenbrot: Alternativen für Süßmäuler

Selbstgebackene Muffins oder Pfannkuchen sind eine gute süße Alternative für die Pausenbox. Wichtig ist, dass kein Zucker enthalten ist. Gehe auch mit natürlichen Zuckeralternativen wie Sirup, Dicksäften oder Honig sparsam um. Spezielle Kinderprodukte sind übrigens häufig keine gesunde Alternative, denn sie enthalten oft sehr viel Zucker.

Naturbelassen und gesund: frisches Obst zum Pausenbrot

Obst wie Äpfel, Bananen und Weintrauben ist die unkomplizierteste Zuckeralternative: Zwar enthält auch Obst Zucker, der sogenannte Fruchtzucker (Fruktose) wird jedoch zusammen mit Vitaminen, sekundären Pflanzen- und Ballaststoffen verdaut und gelangt so nur langsam ins Blut. Viele Kinder lieben übrigens zuckerarme Obstsorten: Beeren, Pflaumen, Pfirsiche und Aprikosen oder Mandarinen/Clementinen enthalten wenig Fruchtzucker.

Die haltbare Variante: Trockenobst

Trockenobst glänzt mit vielen gesunden Mikronährstoffen in komprimierter Form. Vor allem Mineralstoffe, allen voran Eisen, Magnesium und Kalium, sind in getrocknetem Obst reichlich enthalten. Doch leider auch viel Fruchtzucker. Im Gegensatz zu herkömmlichem Zucker gelangt dieser aber langsamer ins Blut. Ab und zu etwas Trockenobst als Snack oder Nachtisch zum Pausenbrot kann deshalb eine gute Alternative zu Schokoriegel oder Kuchen sein.

Kaufe bitte nur ungezuckertes Trockenobst. Wird "Sulfit" als Konservierungsmittel auf der Packung deklariert, ist Schwefel enthalten. Da bei Bio-Produkten der Einsatz von Schwefel nicht gestattet ist, bist du mit Bio-Trockenobst auf der sicheren Seite.

Nüsse als Teil des Pausenbrots

Sie sind haltbar, gut zu transportieren und liegen zum Snacken gut in der Hand: Nüsse sind reich an gesunden Omega-3-Fettsäuren, enthalten viel Eiweiß und Mineralstoffe. Für Kinder unter vier Jahren sind Nüsse aufgrund der Erstickungsgefahr nicht geeignet. Gebe deinem Kind erst Nüsse mit, wenn du sicher bist, dass es diese auch gut kauen kann.

Vollkorngetreide im Pausenbrot macht satt und fit

Mehl aus dem ganzen Getreidekorn enthält viel mehr Vitamine und Mineralstoffe als weißes Mehl. Die meisten Mikronährstoffe stecken nämlich in der Schale und im Keimling – und die werden vor der Produktion von weißem Mehl entfernt. Vor allem in puncto B-Vitamine und Mineralstoffe glänzen Vollkornprodukte, die für die Gehirnleistung wichtig sind.

Dazu enthält Vollkorn komplexe langkettige Kohlenhydrate und Ballaststoffe und das macht länger satt. Weißmehlprodukte bestehen aus kurzkettigen Kohlenhydraten, die schnell verdaut und zu Zucker abgebaut werden. Die Folge: Der Blutzuckerspiegel steigt schnell an, aber sinkt genauso schnell wieder ab und das nächste Leistungstief naht.

Tipp: Gebe deinem Kind unbedingt genug zu trinken mit, damit die in Vollkorn enthaltenen Ballaststoffe ordentlich im Magen aufquellen können, sonst kann es zu Verstopfung oder Blähungen kommen.

Drei tolle Rezepte für ein gesundes Pausenbrot

Fluffige Apfelpfannkuchen

Zutaten:

  • 500 g Mehl (Weizenvollkorn- oder Dinkelvollkornmehl)
  • 500 ml Vollmilch
  • 5 Eier
  • 150 ml Mineralwasser mit Kohlensäure
  • 1 Prise Salz
  • 3 Äpfel oder mehr, wenn man mag
  • nach Geschmack etwas Zimt
  • nach Geschmack etwas Honig oder Agavendicksaft zum Süßen
  • Pflanzenöl zum Ausbacken
  • Küchenrolle zum Entfetten der fertigen Pfannkuchen

Welche Flaschengröße für Neugeborene
© iStock.com/Janna Danilova

Zubereitung:

Zunächst die Eier trennen. Das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen. Die Quirle des Mixers müssen ganz sauber und trocken sein, da das Eiweiß sonst nicht steif wird. Äpfel schälen und in Stücke oder Streifen schneiden, beiseite stellen. Anschließend die Eigelbe schaumig rühren und nach und nach Mehl, Milch und nach Belieben Süße und Zimt einrieseln lassen. Nun zuerst vorsichtig den Eischnee und danach die Äpfel unterheben. Den Teig für einige Minuten in den Kühlschrank stellen.

Öl in eine Pfanne geben und kleine Pfannkuchen von beiden Seiten goldbraun backen. Ein Blatt Küchenrolle auf einen großen Teller legen. Fertige Pfannkuchen aus der Pfanne nehmen und jeweils kurz darauf legen. Die Küchenrolle saugt überschüssiges Fett aus.

Maisküchlein: Gemüse mit Hülsenfrüchten to go*

Zutaten:

  • 1 Dose Mais
  • 2 Karotten
  • 1 Zucchini
  • 100 g Kichererbsenmehl (oder 130 g Mehl, Type 550)
  • 1 TL Thymian, getrocknet
  • 1 EL Paprikapulver, edelsüß
  • Salz und Pfeffer zum Abschmecken
  • Pflanzenöl zum Ausbacken
  • Küchenrolle zum Entfetten der fertigen Maisküchlein

Zubereitung:

Mais in ein Sieb schütten und mit kaltem Wasser kurz abspülen, abtropfen lassen. Karotten schälen, Zucchini waschen und beide mit der Gemüseraspel in eine Schüssel raspeln. Wichtig: Wenn du zusammen mit deinem Kind kochst, rasple bitte selbst oder leite Kind genau an. Verwende einen Hobelschutz für Finger.

Nun den abgetropften Mais sowie das Mehl zu den Gemüserapseln geben, würzen. Mit gewaschenen Händen nun die Masse gut durchkneten, bis alle Zutaten vermischt sind und die Masse feucht ist. Anschließend zehn Minuten stehen lassen.

In der Zwischenzeit Öl in eine Pfanne moderat erhitzen. Kleine Küchlein formen und in die Pfanne geben. Von beiden Seiten goldbraun braten, zwischendurch wenden. Dann mit einem Pfannenwender herausnehmen und auf Küchenrolleblättern entfetten. Die Maisküchlein schmecken kalt und warm mit einem leckeren Dip.

Rote-Bete-Chips: Gesunder Gemüsesnack nicht nur für die Schule*

Zutaten:

  • 500 g frische Rote Bete
  • 3 EL Olivenöl
  • 2 Prisen grobes Salz
  • Backpapier

Welche Flaschengröße für Neugeborene
© iStock.com/Tatiana Romanova

Zubereitung:

Den Backofen auf 100 Grad Celsius Unterhitze vorheizen. Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen. Rote Bete gut abwaschen und abtrocknen. Anschließend in feine Streifen schneiden oder hobeln. Vorsicht: Rote Bete färbt Haut und Küchenutensilien intensiv rot. Trage am besten Handschuhe. Die Scheiben in eine große Schüssel geben und gut mit Olivenöl und Salz mischen. Die Rote Bete auf den Backblechen so verteilen, dass sie nebeneinander liegen und in den Ofen geben.

Auf den unteren Schienen etwa 40 Minuten lang backen, je nach Scheibendicke. Wenn die Rote-Bete-Chips schön knusprig sind, Backbleche aus dem Ofen holen und noch zehn Minuten abkühlen lassen.

*Rezept aus "Manege frei für kleine Köche!", Südwest Verlag, München 2019


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Pre-Nahrung ist eine Ersatznahrung für Säuglinge. Sie wird häufig auch Säuglingsmilch genannt und kommt zum Einsatz, wenn das Stillen nicht klappt beziehungsweise die Ernährung des Babys mit Muttermilch nicht möglich ist. Die Zusammensetzung dieser sogenannten Anfangsmilch ähnelt der der Muttermilch.

Grundsätzlich unterschieden werden Pre-Nahrung, 1-er-Nahrung, Folgenahrung oder Folgemilch und hypoallergene Milch. Sie unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung beziehungsweise sind für verschiedene Altersstufen geeignet. In Deutschland wird Pre-Nahrung und Säuglingsmilch nach engen Richtlinien hergestellt, die Hersteller unterliegen dabei strengen Kontrollen.

In diesem Artikel lesen Sie:

Pre-Nahrung: Der Klassiker

Pre-Nahrung ist der "klassische" Muttermilchersatz: Sie ist in ihrer Zusammensetzung an die Muttermilch angepasst, dieser daher am ähnlichsten und enthält keine Zusatzstoffe – bis auf Laktose. Der natürliche Milchzucker ist auch in Muttermilch enthalten und der einzige für Pre-Nahrung erlaubte Zusatzstoff.

Hergestellt wird Pre-Nahrung auf der Basis von Kuhmilchproteinen (Molkeeiweiß und Casein). Sie enthält außerdem – genau wie Muttermilch – gesättigte und ungesättigte Fettsäuren, die essentiell für die Entwicklung des Babys sind. Fertigmilchnahrung mit dem Beinamen Pre darf nach Bedarf gefüttert werden. Empfehlenswert ist es, die Pre-Nahrung auf mindestens fünf Flaschen täglich aufzuteilen, da gerade Säuglinge anfangs nicht soviel auf einmal verdauen können.

Wichtig zu wissen: Seit 2020 muss in allen Säuglingsersatznahrungen die für die Entwicklung von Gehirn und Sehfähigkeit essentielle Omega-3-Fettsäure DHA (Docosahexaensäure) enthalten sein.

Wie lange darf Pre-Nahrung gefüttert werden?

Die Pre-Nahrung eignet sich zur Fütterung ab der Geburt bis grundsätzlich zum Ende der Flaschenzeit – zunächst allein, später mit Beikost. Viele Eltern geben Pre-Milch in den ersten zwölf Lebensmonaten. In den ersten sechs Lebensmonaten gilt Pre-Milch als "Alleinnahrung".

Wenn Ihr Baby irgendwann nicht mehr genügend gesättigt wird, können Sie mit der Beikost beginnen und deren Anteil nach und nach erhöhen. Wie bei voll gestillten Babys ist das oft nach dem ersten Lebenshalbjahr der Fall. Pre-Nahrung und Beikost werden dann parallel gefüttert.

1-er-Nahrung enthält weitere Kohlenhydrate

Ersatznahrung mit dem Zusatz "1" entspricht in ihrer Zusammensetzung im Wesentlichen der Pre-Nahrung. Zusätzlich sind ihr aber noch Stärke sowie weitere Zucker und gelegentlich Mineralstoffe beigemischt, wodurch sie sämiger und sättigender wird. 1-er-Nahrung wird auch teiladaptierte Säuglingsmilch genannt. Auch sie kann bis zum sechsten Lebensmonat als Alleinnahrung für Säuglinge eingesetzt werden.

1-er-Nahrung ist sättigender als Pre-Nahrung und wird deshalb häufig für überdurchschnittlich hungrigen Babys empfohlen. Generell ist es aber nicht unbedingt notwendig, sie zu füttern – Pre-Nahrung reicht als Ersatznahrung für Säuglinge in den ersten sechs Lebensmonaten völlig aus. Wie Pre-Nahrung kann auch die 1-er-Nahrung im gesamten ersten Lebensjahr gegeben werden. Anfangs als alleinige Nahrung, später zusammen mit Beikost.

Folgenahrung oder Folgemilch (2-er-Nahrung)

Folgenahrung enthält mehr Kohlenhydrate als Pre- oder 1-er-Nahrung. Sie sollte deshalb frühestens ab dem sechsten Lebensmonat gefüttert werden, denn die Getreide-Bestandteile wie Hafer oder Gerste können bei Säuglingen Darmstörungen auslösen. Zusätzlich zur Folgenahrung wird die Gabe von Beikost empfohlen.

Grundsätzlich ist es nicht notwendig, Babys mit Folgenahrung zu füttern. Durch den Zusatz an Getreide sättigt sie jedoch stärker - sie eignet sich deshalb für Babys, die sehr viel Hunger haben und mehr als einen Liter Pre- oder 1-er-Nahrung täglich trinken. Zudem hat sie einen höheren Eisengehalt, was vor allem für Babys im zweiten Lebenshalbjahr günstig ist, da sie einen Eisenbedarf von 8 mg pro Tag haben.

Hypoallergene Milch (H.A.-Nahrung)

Hypoallergene Milchnahrung (H.A.-Nahrung) ist eine Ersatznahrung, die speziell für zu Allergien neigende Säuglinge hergestellt wird. Eine erhöhte Neigung zu Allergien liegt vor, wenn ein oder beide Elternteile oder ein Geschwisterchen Allergien haben. Bei der H.A.-Nahrung wurden die Eiweißmoleküle der Milch verändert, sodass sie besser vertragen wird.

H.A.-Nahrung mit dem Zusatz "1" entspricht der Pre-Nahrung, sie eignet sich also als alleiniger Muttermilchersatz in den ersten sechs Lebensmonaten. Der Zusatz "2" entspricht der Folgenahrung.

Vegane Säuglingsmilch und laktosefreie Pre-Nahrung

Als veganer Muttermilchersatz wird Säuglingsnahrung ohne Laktose angeboten, die auf Basis von Sojaprotein hergestellt wird. Da Soja eine ähnliche Wirkung wie das Hormon Östrogen hat (Phytoöstrogen), darf vegane Säuglingsmilch auf Sojabasis ausschließlich nach Rücksprache mit dem Arzt und bei entsprechender medizinischer Notwendigkeit verwendet werden, zum Beispiel bei der Stoffwechselstörung Galaktosämie.

Säuglingsnahrung mit Probiotika

Aktuell sprechen wir vermehrt über die Auswirkungen von "guten" Bakterien in der Ernährung auf die Darmgesundheit. Vor diesem Hintergrund bringen einige Hersteller nun auch Säuglingsnahrung mit probiotischen Kulturen heraus. Sie enthalten in der Regel lebensfähige Milchsäurebakterien wie Lactobacillus und/oder Bifidobakterien. Bislang liegen lediglich Studien mit unterschiedlichen Aussagen über die Wirksamkeit von zugesetzten Probiotika vor. Aktuell konnte eine positive Wirkung noch nicht eindeutig belegt werden.

Zubereitung von Ersatznahrung für Säuglinge

Muttermilchersatznahrung gibt es meist in Form von Pulver, das mit Wasser angerührt und anschließend leicht erwärmt wird. Beim Wasser sollte darauf geachtet werden, dass bestimmte Höchstgrenzen für Inhaltsstoffe nicht überschritten werden. Diese lauten wie folgt:

  • Natrium: 20 mg pro Liter
  • Nitrat: 10 mg pro Liter
  • Nitrit: 0,02 mg pro Liter
  • Flourid: 1,5 mg pro Liter
  • Sulfat: 240 mg pro Liter
  • Mangan: 0,2 mg pro Liter

Das Fläschchen kann unter Berücksichtigung der Grenzwerte mit gekauftem Mineralwasser oder Wasser aus der Leitung angerührt werden. Dafür den Wasserhahn zunächst aufdrehen und das Wasser laufen lassen, bis es kalt ist. Leitungswasser aus Bleirohren darf nicht zur Zubereitung von Säuglingsnahrung verwendet werden, da es Rückstände von schädlichen Metallen enthalten kann. Diese lassen sich nicht durch Kochen entfernen. Wenn Sie sichergehen möchten, dass Ihr Leitungswasser frei von Schwermetallrückständen wie Blei und Kupfer oder von bakteriellen Verunreinigungen ist, können Sie dies per kostenpflichtiger Trinkwasseranalyse feststellen lassen.

Wer auf Nummer sicher gehen will, kann das Leitungswasser vor der Zubereitung zunächst abkochen (zehn Minuten sind empfehlenswert) und im Anschluss abkühlen lassen. Das Wasser sollte bei der Zubereitung maximal 40 Grad Celsius warm sein, um Verbrühungen zu vermeiden.

Ersatznahrung sollte nicht mit Tiermilch angerührt werden, da diese viel mehr Eiweiß und Mineralstoffe enthält als Muttermilch. Für den kindlichen Organismus ist das zu viel und die Stoffe müssen über den Urin wieder ausgeschieden werden, sodass zu viel Wasser verloren wird. Frühestens nach Vollendung des ersten Lebensjahres sollten Babys (verdünnte) Kuhmilch erhalten. Davor, ab etwa dem sechsten Lebensmonat, kann ein wenig Kuhmilch im Getreidebrei gegeben werden.

Darauf sollten Sie beim Füttern von Pre-Nahrung und Co. achten

Manche Babys neigen dazu, nach dem Trinken sehr häufig zu spucken. Das könnte an zu hastigem Trinken liegen. Möglicherweise schafft hier ein Sauger mit einem kleineren Saugloch Abhilfe. Zudem ist es ratsam, dem Kind ausreichend Pausen beim Füttern zu gewähren. Mit der Pre-Nahrung kann ein Kind nicht überfüttert werden – im Gegensatz zu den stärke- und kohlenhydrathaltigeren 1-er- und 2-er-Nahrungen.

Die ideale Trinktemperatur sollte maximal 37 Grad Celsius betragen und lediglich warm, nicht heiß, sein. Testen Sie die Temperatur der Milch am besten, indem Sie sich etwas davon direkt aus der Flasche auf die Innenseite Ihres Handgelenks träufeln.

Bewahren Sie Reste im Fläschchen nicht auf, sondern entsorgen Sie diese. Ersatznahrung sollte immer frisch zubereitet werden und nicht zu lange in der Flasche stehen, da sich sonst unerwünschte Keime vermehren können.

Babyfläschchen: Die richtige Reinigung

Das Trinkfläschen des Babys sollte nach jeder Nutzung gründlich gereinigt werden. Ideal ist zuerst eine Reinigung unter fließendem Wasser im Spülbecken und die anschließende Sterilisation. Neben der "klassischen" Desinfektion im Kochtopf gibt es heute auch Sterilisationsautomaten, die mit Dampf oder Mikrowellen desinfizieren. Alle Arten funktionieren – richtig angewendet – gleich gut.

Im Kochtopf werden Fläschchen, Sauger und Nuckel in kochendem Wasser etwa fünf bis zehn Minuten gereinigt, anschließend kühlen die Teile im Wasser ab. In den Sterilisationsautomaten stellt man die Teile entsprechend ein und geht nach der Gebrauchsanweisung vor. Wichtig: Die Teile des Babyfläschchens sollten vor allem in den ersten sechs Lebensmonaten täglich sterilisiert werden, bevor sie zum Einsatz kommen. So Unterstützen Sie das noch nicht ausgereifte Immunsystem Ihres Babys und schützen es vor Magen-Darm-Erkrankungen.

Pre-Nahrung-Test: Gesetzliche Vorgaben werden erfüllt

2016 untersuchte die Stiftung Warentest elf normale Pre-Nahrungen und vier hypoallergene Anfangsnahrungen (H.A.-Nahrung) auf ihre Zusammensetzungen. Alle gesetzlich vorgeschriebenen und auf der Packung angegebenen Nähr- und Inhaltsstoffe waren in den den getesteten Produkten enthalten, Keime wurden in keiner der Proben gefunden.

Lediglich in Bezug auf enthaltene Schadstoffe unterschieden sich die Säuglingsnahrungen:

Acht Produkte erhielten die Note "gut", davon war eines der günstigsten Produkte sogar Testsieger. Ein Produkt enthielt eine bedenkliche Menge Glycidyl-Ester, ein Stoff, der aller Wahrscheinlichkeit nach im Verdauungsprozess zum krebserregenden Glycidol umgebaut werden kann. Zwar sind keine gesetzlichen Höchstmengen für Glycidyl-Ester vorgeschrieben, es gibt aber auch keinen Grund für eine so hohe Menge in Pre-Nahrung. Deshalb fiel das Produkt mit der Note "mangelhaft" durch.

Pre-Nahrung-Test: Immer wieder Schadstoffe in Säuglingsnahrung

Bereits zum vierten Mal testete Öko-Test 2021 verschiedene Pre-Nahrungen. Im Vergleich zu den bedenklichen Testergebnissen von 2015, 2018 und zuletzt 2019 schnitten die getesteten Pre-Nahrungen in diesem Jahr etwas besser ab. Alle Produkte bis auf eines enthielten aber immer noch Mineralölbestandteile.

Pre-Nahrung-Test 2021 auf einen Blick

  • Nur zwei Produkte werden von den Testern uneingeschränkt empfohlen, sie erhielten die Note "sehr gut": Aptamil Profutura Anfangsmilch Pre und Nestlé Beba Pre.
  • Drei getestete Produkte erhielten die Note "gut": Babydream Anfangsmilch Pre, Babylove Anfangsmilch Pre und Milupa Milumil Anfangsmilch Pre.
  • Drei Produkte enthielten so viel bedenkliche Stoffe, dass sie als "mangelhaft" oder sogar "ungenügend" bei den Testenden durchfielen.
  • Unter den sechs getesteten Bio-Pre-Nahrungen erhielt keine eine "gute" oder "sehr gute" Note.

Mineralölbestandteile in fast allen getesteten Pre-Nahrungen

Die meisten Pre-Nahrungen enthielten zumindest Spuren der Mineralöl-Bestandteile MOSH oder POSH, die sich im körpereigenen Fettgewebe und in der Leber anreichern können. In Tierversuchen führten sie zu Schäden an Leber und Lymphknoten. Solche Substanzen lösen sich aus Kunststoffen.

Die Tester von Öko-Test vermuten, dass sie bei den getesteten Produkten aus den Beschichtungen der Milchpulver-Beutel stammen. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) rät, solche Substanzen in der Nahrung nach Möglichkeit zu minimieren.

Fettschadstoffe in Pre-Nahrung deutlich zurückgegangen

Eine Keimbelastung konnte bei allen Pre-Nahrungen ausgeschlossen werden, bei einem Produkt konnten Rückstände eines Desinfektionsmittels nachgewiesen werden. Das Desinfektionsmittel Perchlorat kann die Jodaufnahme durch die Schilddrüse hemmen.

Spuren des Fettschadstoffs 3-MCPD-Fettsäureester, ein Schadstoff, der bei der Raffinierung (Reinigung) von Ölen und Fetten entsteht, wurden dagegen ebenfalls in allen nachgewiesen.

Im Gegensatz zu früheren Tests waren die Mengen aber wesentlich geringer und überschritten nicht die zulässigen Höchstwerte. Fettsäureester stehen in Verdacht, zur Entstehung von Krebs beizutragen. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) erklärte in einer Stellungnahme zum Testergebnis von 2018, dass die Säuglinge durch die mit der Säuglingsnahrung aufgenommenen Fettsäureester "keine gesundheitlichen Schädigungen erfahren hätten".

Den vollständigen Test 2021 können Sie hier online abrufen (kostenpflichtig).


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Kinder brauchen Flüssigkeit, um geistig und körperlich fit zu sein. Doch welche Trinkmenge wird empfohlen und was ist gesund? Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um Trinken und Getränke für Kinder.

Der menschliche Körper besteht zu über 50 Prozent aus Wasser. Bei Kindern ist der Wasseranteil im Körper sogar noch höher – er liegt bei etwa 70 Prozent. Da verwundert es nicht, dass der Mensch auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr angewiesen ist, um überhaupt funktionieren zu können. Gerade Kinder müssen viel trinken, denn im Verhältnis zu ihrer Körpergröße ist ihr Bedarf sogar höher als der von Erwachsenen. Aber wie viel ist eigentlich viel?

Artikelinhalte auf einen Blick:

Trinkmenge: Wie viel sollten Kinder trinken?

Ob beim Sport oder Spielen – aufgrund ihres natürlichen Bewegungsdrangs sind Kinder ausgesprochen aktiv. Dadurch verlieren sie Flüssigkeit, die sie durch Getränke wieder aufnehmen müssen, damit ihre körperliche und geistige Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigt wird. Da sie beim Herumtoben aber oft gar nicht an das Trinken denken oder ihr Durstempfinden einfach weniger ausgeprägt ist, müssen Eltern ihr Kind dabei unterstützen. Stelle deinem Nachwuchs immer genügend gesunde Getränke zur Verfügung.

Wie viel ein Kind dann tatsächlich über den Tag verteilt trinkt, kann individuell schon einmal sehr unterschiedlich ausfallen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) rät, dass Kleinkinder pro Tag etwa 600 Milliliter bis zu einem Liter und Schulkinder etwa ein bis eineinhalb Liter zu sich nehmen sollten. Schwankungen seien aber ganz normal. Wichtig ist: Bei Fieber, Erbrechen, Durchfall oder anderen Erkrankungen kann sich der Flüssigkeitsbedarf erhöhen. Spreche hierüber mit deinem Kinderarzt! Übrigens: Auch bei heißen Temperaturen steigt der Bedarf an Flüssigkeit.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt für Säuglinge und Kinder folgende Referenzwerte für Wasser an:

Alter Wasserzufuhr durch Getränke ml/Tag Wasserzufuhr durch feste Nahrung ml/Tag
0 bis unter 4 Monate (Schätzwert) 620 -
4 bis unter 12 Monate 400 500
1 bis unter 4 Jahre 820 350
4 bis unter 7 Jahre 940 480
7 bis unter 10 Jahre 970 600
10 bis unter 13 Jahre 1170 710
13 bis unter 15 Jahre 1330 810

Was passiert bei Flüssigkeitsmangel?

Durst ist bereits ein Warnsignal des Körpers – ein Ruf danach, dass der Organismus Flüssigkeit braucht. Im besten Fall wird deshalb über den Tag verteilt so viel getrunken, dass erst gar kein Durst entsteht. Kommt es zu einem Flüssigkeitsmangel können sich folgende Symptome bemerkbar machen:

  • Schwindel
  • Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Verstopfung
  • Im Extremfall: Kreislaufkollaps

Welche Getränke sind für Kinder geeignet?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt folgende Getränke für Kinder:

  • Trinkwasser
  • Mineralwasser
  • ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees

Ebenfalls als akzeptabel gelten selbst gemixte Fruchtschorlen, die sich zu einem Teil aus Direktsaft und zu drei Teilen aus Wasser zusammensetzen. Direktsaft besteht zu 100 Prozent aus Frucht, enthält Vitamine, Mineralstoffe und keinen zugesetzten Zucker. Da der Energiegehalt von solchen Schorlen aber höher ist als der von vollkommen kalorienfreiem Wasser, sollten auch diese mit Bedacht genossen werden.

Zuckergehalt von Getränken laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Überblick:

Getränke Zucker in g/100 ml Anzahl der Zuckerwürfel (1 Zuckerwürfel = 3 g)
Cola / Limonade 12 g etwa 4
Apfelsaft 11 g etwa 4
Eistee Pfirsich 8 g etwa 3
Apfelsaftschorle 4 g etwa 1
Früchtetee / Kräutertee 0 g 0
Leitungswasser / Mineralwasser 0 g 0

Welche Lebensmittel enthalten ebenfalls Wasser?

Wasserreiche Lebensmittel tragen dazu bei, den Flüssigkeitshaushalt zu decken. Hier findest du eine Übersicht, wie viel Wasser in welchen Lebensmitteln steckt:

Lebensmittel Wassergehalt in g pro 100 g
Gurke 96
Tomate 94
Beerenobst 90
Milch (1,5 % Fett) 89
Joghurt (1,5 % Fett) 89
Orange 87
Apfel 82
Kartoffeln (gegart) 80
Banane 75
Seelachs (gegart) 74
Hähnchenbrustfilet (gegrillt) 73
Vollkornbrot 43

Welche Getränke sind für Kinder ungeeignet?

Aufgrund des hohen Zuckergehalts sollten bestimmte Getränke für Kinder nur in Ausnahmefällen im Glas landen. Folgende Drinks können die Entstehung von Übergewicht und Karies begünstigen und sind daher als sparsam zu dosierende Süßigkeiten und nicht als geeignete Getränke für Kinder anzusehen:

  • Limonaden/Softdrinks
  • Fruchtsaftgetränke
  • Fruchtnektar
  • gezuckerter Eistee

Nicht zu empfehlen ist zudem sogenanntes Kinderbier. Es enthält zwar keinen Alkohol, die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät aber davon ab, um Kinder auf diese Weise nicht an das Biertrinken zu gewöhnen.

Selbst gemachte Smoothies aus frischem Obst und Gemüse sind sehr gesund, sie müssen allerdings als Zwischenmahlzeit und nicht als Durstlöscher betrachtet werden.

Sind Lightgetränke für Kinder geeignet?

Lightgetränke zeichnen sich dadurch aus, dass sie weniger oder keinen Zucker enthalten. Um trotzdem einen süßen Geschmack zu erzeugen, werden ihnen allerdings jede Menge Süßstoffe zugefügt. Aus diesem Grund sind solche Getränke für Kinder ungeeignet: Durch ihren künstlichen Süßgeschmack wird die kindliche Präferenz für Süßes unnötig gefördert.

Sind Kindergetränke sinnvoll?

Ob auf bunten Saftpackungen oder Trinkpäckchen – glaubt man den Werbebotschaften, gibt es Getränke, die für den Nachwuchs besonders geeignet sind. Dies ist jedoch nicht der Fall: Die besten Getränke für Kinder sind die Flüssigkeiten, die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung als solche empfohlen werden. Spezielle Kindergetränke sind für eine gesunde und ausgewogene Ernährung nicht erforderlich. Im Gegenteil: Oft enthalten sie viele Zusätze wie Süßstoff und Zucker und sollten deshalb wie Süßigkeiten nur in Maßen konsumiert werden.

Dürfen Kinder Kaffee trinken?

Kaffee gehört ebenso wie andere koffeinhaltige Getränke – zum Beispiel grüner oder schwarzer Tee, Cola oder Energydrinks – zu den ungeeigneten Getränken für Kinder. Koffein kann bei Kindern körperliche Beschwerden auslösen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Unruhe
  • Schwindel
  • Herz- und Pulsrasen
  • Erbrechen
  • Schlafstörungen

Dürfen Kinder Tee trinken?

Die gängigen Früchte- oder Kräutertees sind ungesüßt alle als Getränke für Kinder geeignet. Ausnahmen bestehen bei folgenden Teesorten:

  • Heilkräutertees wie Kamille: nur bei Krankheit
  • Tees mit ätherischen Ölen wie Fenchel-, Pfefferminz oder Melisse: nicht jeden Tag geben
  • Instant-Tees: ungeeignet, da sie zu viel Zucker enthalten

Tipp: Wechsle die Teesorten ab, um einen Dauereinsatz zu vermeiden. Gieße Tee außerdem immer mit sprudelnd heißem Wasser auf und lasse diesen auf Körpertemperatur abkühlen, bevor du ihn deinem Kind gibst. Als Faustregel gilt: Ein Teebeutel reicht für eine Tasse. Wie lange der Tee ziehen muss, ist auf der Packung angegeben.

Ab wann dürfen Kinder Milch trinken?

In ihrem ersten Lebensjahr sollten Babys keine Trinkmilch bekommen. Der Grund: Der Protein- und Mineralstoffgehalt der Milch ist zu hoch, um von Neugeborenen verdaut und verarbeitet zu werden. Milchmahlzeiten bestehen im ersten Lebensjahr daher ausschließlich aus Muttermilch oder Säuglingsersatznahrung. Frühestens ab dem sechsten Lebensmonat beginnt Vollmilch in der Ernährung von Kindern eine Rolle zu spielen: In sehr geringen Mengen ist sie Bestandteil des Vollmilch-Getreide-Breis.

Generell ist Milch nicht als Durstlöscher, sondern als Lebensmittel anzusehen. Aufgrund ihres Energiegehalts sollte sie nur Bestandteil einer Mahlzeit oder Zwischenmahlzeit sein und nicht in den Essenspausen angeboten werden.

Was müssen Eltern bei Getränken für Kinder beachten?

Um Kindern eine ausreichende Menge gesunde Getränke zur Verfügung zu stellen, solltest du folgende Tipps beherzigen:

  • Geeignete Getränke für Kinder sollten immer und überall freizugänglich sein – stelle diese jederzeit bereit.
  • Zu jeder Mahlzeit sowie bei Sport und Spiel gehört ein Getränk.
  • Bei heißen Temperaturen und bei Krankheit muss auf eine vermehrte Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden.
  • Das Kind so früh wie möglich selbstständig aus Becher, Glas oder Tasse trinken lassen.
  • Gesunde Getränke für Kinder müssen ein fester Bestandteil des Pausenbrots sein.
  • Als Erwachsener selbst ein Vorbild sein und dem Kind ein gutes Trinkverhalten vorleben.

Rezepte: Wie werden gesunde Getränke für Kinder selbst gemacht?

Mit wenigen Handgriffen kannst du deinem Kind das Trinken auf gesunde Art und Weise schmackhaft machen. Um Abwechslung ins Glas zu bringen, probiere unsere Rezept-Ideen aus:

  • Infused Water: Dieses Wasser sieht nicht nur schön aus, es schmeckt auch gut. Wasche oder schäle dafür Obst deiner Wahl, schneide es in Stücke und gebe es in eine große Karaffe. Fülle die Karaffe mit kaltem Leitungswasser auf und lasse die Mischung solange abgedeckt im Kühlschrank ziehen, bis die gewünschte Geschmacksintensität erreicht ist. Als Obstsorten eignen sich zum Beispiel Erdbeeren, Melonen, Kiwis, Orangen oder Ananas.
  • Saftschorle: Mische Direktsaft und Wasser im Verhältnis 1:3. Als Saft kommen nicht nur Apfel- oder Orangensaft, sondern auch andere Sorten infrage. Wie wäre es mit purer Johannisbeere, Traube, Birne oder Gemüse wie Tomaten oder Möhren?
  • Eistee: Statt der gezuckerten Fertigvariante kannst du Eistee viel gesünder selbst machen. Koche dafür einen ungesüßten Früchtetee deiner Wahl, lasse diesen abkühlen und aromatisiere ihn wahlweise zusätzlich wie beim Infused Water mit Obststücken wie Pfirsichen.
  • Eiswürfel: Das Auge trinkt mit! Um das Wasser im Glas optisch aufzuhübschen, kannst du Himbeeren oder Blaubeeren zusammen mit Wasser in einen Eiswürfelbehälter füllen und gefrieren lassen. Die bunten Eiswürfel dann einfach als Hingucker ins Glas geben.
  • Limonade: Wie bei Süßigkeiten kann ein süßes Getränk ab und zu schon einmal erlaubt sein. Statt Limonaden fertig zu kaufen, werden sie dann am besten selbst gemacht. So weißt du genau, welche Zutaten enthalten sind, kannst auf natürliche Inhaltsstoffe setzen und den Zuckergehalt in Grenzen halten. Für eine Zitronenlimonade drei Bio-Zitronen entsaften, zwei bis drei Esslöffel Honig hinzufügen und alles mit einem Liter gekühltem Mineralwasser aufgießen.


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In den ersten Lebensmonaten benötigen Babys ausschließlich Muttermilch oder Pre-Nahrung. Erst mit Einführung der dritten Beikostmahlzeit sollen sie zusätzlich Wasser trinken. Doch wann und wie viel genau?

Artikelinhalte auf einen Blick:

Trinkmenge beim Baby

Babys in den ersten Lebensmonaten erhalten ausschließlich Milch in Form von Muttermilch oder Flaschennahrung (Pre- oder 1-er-Nahrung). Sie trinken instinktiv soviel, wie sie benötigen. Das Füttern nach Belieben ist also empfehlenswert. Die Höhe der Trinkmenge ist dabei individuell und von Gewicht und Energiebedarf des Babys abhängig. Sehr schläfrige Babys sollten anfangs spätestens alle vier Stunden geweckt und dann gefüttert werden.

Beim Stillen kann die Trinkmenge nur geschätzt werden, während sie sich bei Pre-Nahrung aufgrund der Zubereitung natürlich genauer messen lässt. Dein Baby meldet sich in aller Regel, wenn es hungrig ist. Mögliche Anzeichen dafür, dass dein Baby gefüttert werden möchte:

  • Es bewegt Zunge und Mund wie beim Saugen.
  • Es wird unruhig und macht den Eindruck, als "suche" es.
  • Es wippt mit dem Kopf vor und zurück (wie beim Saugen).
  • Es schmatzt.
  • Es saugt vermehrt an Gegenständen oder seinen Fingern.
  • Es schaut unruhig mit den Augen herum.

Auch durch Schreien kann ein Baby auf seinen Hunger aufmerksam machen. Dann steht es allerdings bereits unter großem Stress. Achte deshalb lieber auf die frühen Hungersignale deines Babys.

Ist dein Baby satt, merkst du das daran, dass es zunächst langsamer und dann ganz aufhört zu trinken. Insgesamt macht es dann einen zufriedenen und entspannten Eindruck. Manche Babys schlafen auch beim Stillen an der Brust ein. Das ist ganz normal.

Trinkmenge und -häufigkeit sind beim Baby individuell

Wohl kaum eine Frage treibt frisch gebackene Eltern so sehr um wie die nach der optimalen Trinkmenge ihres Babys. Dabei lohnt es nicht, nach Schema F vorzugehen, denn jedes Kind hat seinen eigenen Trinkrhythmus. Lediglich zur Orientierung und zur Einschätzung des "normalen" Rahmens können deshalb Tabellen dienen.

Trinkmenge beim Baby: Tabelle für den groben Überblick

Die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin empfiehlt in der ersten Lebenswoche einen Stillabstand von maximal vier Stunden. Wenn nötig, wecke dein Baby dafür sanft auf und biete ihm dann die Brust an.

Die Trinkhäufigkeit nimmt in den ersten Lebenstagen stark zu. Ab etwa dem dritten Lebenstag stillen Neugeborene durchschnittlich acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden.

  • 1. Lebenstag: etwa 4 Mahlzeiten (inklusive erster Mahlzeit)
  • 2. Lebenstag: 4 bis 6 Mahlzeiten
  • ab dem 3. Lebenstag: 8 bis 12 Mahlzeiten (alle 2 bis 3 Stunden).

Anfangs ist die Trinkmenge pro Mahlzeit nicht besonders hoch, denn Babys Magen ist noch sehr klein. Die Vormilch enthält aber genügend Nährstoffe und Kalorien. Sie ist zudem etwas leichter als die spätere Muttermilch, um das anfangs noch sehr sensible kindliche Verdauungssystem nicht zu überlasten. Die Trinkmenge steigert sich in der ersten Lebenswoche täglich.

Etwa vier Wochen nach der Geburt reduzieren sich die Stillmahlzeiten in der Regel auf etwa sechs bis acht Mahlzeiten täglich. Entscheidend ist hier nicht, wie viel ein Baby bei einer Mahlzeit trinkt, sondern welche Trinkmenge es über einen ganzen Tag (24 Stunden) zu sich nimmt. Babys, die häufiger stillen möchten, trinken pro Mahlzeit einfach etwas weniger.

Eine Faustregel zur Berechnung der Trinkmenge für Babys gilt etwa ab dem zehnten Lebenstag: Die Trinkmenge innerhalb von 24 Stunden entspricht etwa einem Sechstel von Babys Körpergewicht. Ein 4.200 Gramm schweres Baby sollte also etwa 700 Milliliter Flüssigkeit pro Tag aufnehmen. Auch hier gilt: Höre auf dein Gefühl.

Manchmal hat ein Baby mehr Hunger, weil es vielleicht gerade einen Entwicklungsschub durchmacht oder viel erlebt, manchmal etwas weniger. Vertraue also auch auf dein Gefühl. Wenn dein Baby wohlauf ist, eine rosige Gesichtsfarbe hat und du keinen Grund zur Besorgnis hast, ist alles in Ordnung und dein Kind trinkt ausreichend.

Trinkmenge beim flaschenernährten Baby

Auch die Trinkmenge von mit Pre-Nahrung ernährten Babys richtet sich nach dem individuellen Bedarf. Bitte beachte dafür auch die Hinweise auf der Packung deiner Säuglingsnahrung. In den ersten Lebenstagen trinkt ein Baby noch wenig, die Trinkmenge steigert sich aber recht schnell: Von etwa zehn bis 30 Milliliter pro Mahlzeit am ersten Tag bis zu 60 Milliliter pro Mahlzeit am vierten Lebenstag.

Ab dem zehnten Lebenstag bis zum Ende des dritten Lebensmonats steigert sich die Trinkmenge weiter bis zu etwa einem Sechstel von Babys Körpergewicht, verteilt auf fünf bis acht Mahlzeiten. Im Anschluss reduziert sich die tägliche Trinkmenge wieder etwas auf etwa ein Siebtel des Körpergewichts.

Auch hier gilt: Trinkt dein Baby mehr oder weniger als diese Durchschnittsmengen, ist das kein Grund zur Sorge, sofern es gesund ist und sich auch sichtlich wohlfühlt. Größere Abweichungen über einen längeren Zeitraum solltest du zur Sicherheit abklären lassen. Trinkt dein Baby dauerhaft sehr viel, kann es sein, dass es nicht richtig satt wird. Sprich im Zweifelsfall deine Hebamme oder deine*n Kinderärztin*Kinderarzt an. Möglicherweise empfiehlt sich dann der Umstieg auf die stärkehaltigere 1-er-Nahrung.

Ab wann müssen Babys zusätzlich trinken?

Der Flüssigkeitsbedarf von Neugeborenen wird über Muttermilch oder Säuglingsersatznahrung in den ersten Lebensmonaten komplett gedeckt. Das heißt: Eine zusätzliche Flüssigkeitsgabe ist bei gesunden Babys nicht erforderlich. Wird mit der Einführung von Beikost begonnen, empfiehlt sich folgendes Vorgehen:

  • Erster und zweiter Brei: Werden ein oder zwei Milchmahlzeiten durch Brei aus dem empfohlenen Beikostplan ersetzt, muss keine weitere Flüssigkeit zugeführt werden.
  • Dritter Brei: Mit der Einführung des dritten Breis deckt ein zusätzliches Getränk in Form von Wasser den Flüssigkeitsbedarf. Bei drei Breien am Tag und zwei verbleibenden Milchmahlzeiten genügen im Alter zwischen vier und zwölf Monaten zusätzlich 200 Milliliter am Tag, wenn durch die anderen Mahlzeiten 800 bis 900 Milliliter Flüssigkeit zugeführt wird.
  • Familienkost: Nimmt das Kind komplett an der Familienkost teil, beträgt die tägliche Trinkmenge 600 bis 700 Milliliter. Zu jeder Mahlzeit wird ein Glas Wasser getrunken, außerdem regelmäßig zwischendurch. Der Flüssigkeitsbedarf steigt auch, weil der Wasseranteil der festen Nahrung geringer ist als der des Babybreis.

Selbst wenn sie nur mit Wasser gefüllt ist – das dauerhafte Nuckeln an der Babyflasche kann den Zähnen schaden. Auch zum Einschlafen und Beruhigen wird es daher nicht empfohlen. Besser: Möglichst früh lernen, aus einem Becher, einer Tasse oder einem Glas zu trinken. Das kann durchaus bereits geübt werden, wenn du den ersten Brei einführst. Jetzt geht es noch nicht um die Flüssigkeitsaufnahme, sondern rein um das Training mit der Tasse. Reiche deinem Kind dafür den Becher im Sitzen und befülle ihn bis zum Rand, damit das Wasser die Oberlippe beim Ansetzen benetzt.

Besonderheiten für Säuglinge:

  • Verwende Trinkwasser direkt aus der Leitung. Lasse das Wasser erst kurz laufen, bis es kalt ist, bevor du den Becher damit befüllst. Auf diese Weise verwendest du das frische Fließwasser und kein Standwasser.
  • Im Ausland muss Leitungswasser gegebenenfalls abgekocht werden.
  • Nimm kein Wasser aus Bleileitungen. In Deutschland sind Bleileitungen in Häusern äußerst selten. Wenn du dir nicht sicher bist, kannst du das Wasser aus euren Leitungen auch in einem Labor überprüfen lassen.
  • Trinkwasser aus Hausbrunnen nur verwenden, wenn die Wasserqualität geprüft wurde.
  • Wer sichergehen möchte, dass im Wasser keine verunreinigten Rückstände aus dem Wasserhahn enthalten sind, kann das Wasser in den ersten Lebenswochen oder -monaten zur Zubereitung von Säuglingsnahrung abkochen und dann auf 30 bis 40 Grad abkühlen lassen.
  • Alternativ zum Leitungswasser stilles Mineralwasser verwenden, wenn es laut Kennzeichnung für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet ist.

Zu viel Flüssigkeit in den ersten Lebensmonaten schadet Babys

In den ersten sechs Monaten arbeiten die Nieren von Kindern noch nicht wie die von Erwachsenen, sodass sie zu große Mengen Wasser noch nicht verarbeiten und ausscheiden können. Dadurch kann Wasser in die Körperzellen gelangen, was besonders gefährlich ist, denn auch die Gehirnzellen können Wasser aufnehmen. Dies kann sogar lebensgefährlich sein oder es bleiben Schäden, deshalb keinesfalls die Muttermilch oder Milchflasche mit Wasser strecken.

Erst im Alter von ungefähr einem Jahr sind die Nieren des Babys vollständig ausgebildet. Durch das mit der Beikost aufgenommene Natrium (Salz) können sie zudem Wasser besser verarbeiten.

Dein Baby hat seinen eigenen Trinkrhythmus und wird diesen bei höheren Temperaturen automatisch anpassen, also mehr trinken wollen, wenn sein Flüssigkeitsbedarf steigt. Wenn du gerade bei hohen Temperaturen unsicher bist, kannst du auch einfach öfter die Brust oder Flasche anbieten.

Kuhmilch nur in kleinen Mengen

Kuhmilch oder andere Tiermilch (zum Beispiel Ziegenmilch) ist für Säuglinge in den ersten sechs Lebensmonaten grundsätzlich nicht geeignet. Der Eiweißgehalt von Tiermilch ist im Vergleich zu Muttermilch oder Pre-Nahrung sehr hoch und kann Babys noch nicht voll arbeitende Nieren belasten. Zudem besteht bei zu früher Gabe von Kuhmilch ein erhöhtes Allergierisiko.

Mit Einführung des Milchbreis dürfen maximal 200 Milliliter Tiermilch täglich zum Anrühren des Breis gefüttert werden. Zum puren Trinken eignet sich Tiermilch erst frühestens ab Ende des ersten Lebensjahres. Verwende grundsätzlich pasteurisierte Frischmilch oder H-Milch. Roh- oder Vorzugsmilch muss aufgrund einer potentiellen bakteriellen Belastung vorher abgekocht werden.

Vegane Milchalternativen sind ebenfalls für Babys geeignet, sofern sie frei von Zucker, Salz und anderen Zusatzstoffen sind. Behandle Pflanzenmilch genau wie Tiermilch und gebe sie anfangs nur in den Brei. Achte darauf, dass dein Baby genügend Calcium und Eiweiß erhält. Sojamilch ist aufgrund der enthaltenen Phytoöstrogene nicht für Babys und kleine Kinder geeignet.

Und was ist mit Babytee?

Wenn du für etwas geschmackliche Abwechslung auf dem Trinkplan deines Babys sorgen möchtest, ist Babytee grundsätzlich geeignet. Bitte beachte dabei jedoch:

  • Auch Babytee erhöht die Trinkmenge beim Baby. Er sollte deshalb allerfrühestens mit Beginn der dritten Breimahlzeit und dann bitte auch nur ab und zu gegeben werden.
  • Nicht alle Teesorten sind für Babys geeignet. Kamille, Fenchel, Kümmel und Anis oder auch Früchtetee sind erst einmal unbedenklich.
  • Achte unbedingt darauf, dass der Babytee keinen Zucker oder andere Zusatzstoffe enthält. Süße ihn in den ersten beiden Lebensjahren nicht mit Ahornsirup oder rohem Honig, da diese Süßungsmittel Bakterien enthalten können, gegen die Babys Verdauungssystem noch keine Abwehrkräfte hat.


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Süßigkeiten üben auf Kinder zwar einen besonderen Reiz aus, dennoch sollte der Zuckerkonsum so gering wie möglich sein. Ab wann Kinder Süßes essen dürfen, wie viel in Ordnung ist und welche Regeln Eltern einführen sollten, um die Gesundheit ihrer Kinder zu schützen.

Ob bei der Geburtstagsfeier, an Halloween, in der Fernsehwerbung oder im Supermarkt – in der Welt der Kinder sind Süßigkeiten heutzutage allgegenwärtig. Sie strikt zu verbieten, ist daher kaum möglich und entspricht auch nicht den Empfehlungen von Fachleuten. Denn: Strenge Verbote führen dazu, dass Kinder heimlich naschen oder Heißhungerattacken begünstigt werden. Da ein Zuviel an Zucker sich aber negativ auf die Gesundheit auswirken kann, sollte der Verzehr nur selten und dann ganz bewusst erfolgen.

Artikelinhalte auf einen Blick:

Ab wann dürfen Kinder Süßigkeiten essen?

Süßigkeiten sind kein Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Das heißt: Kinder brauchen Süßigkeiten nicht, um gesund groß zu werden. Theoretisch ist es also möglich, komplett auf den Zucker zu verzichten, der Süßigkeiten und Knabbereien industriell zugesetzt wird.

Solange Kinder noch keine Süßigkeiten bekommen, vermissen sie diese nicht. Süßes wie Kuchen, Kekse oder Eis sollte von Eltern daher auch nicht aktiv angeboten werden. Jedes Kind kommt jedoch in ein Alter, in dem es automatisch mit Süßigkeiten konfrontiert wird und den Wunsch danach äußert. Bei Kindern, die bereits ein älteres Geschwisterkind haben, geschieht dies meist früher. Ist das Kind einmal auf den Geschmack gekommen, wird es Süßigkeiten immer wieder einfordern.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfiehlt, Süßigkeiten maßvoll und ganz bewusst in den Alltag zu integrieren – zum Beispiel direkt im Anschluss an das Mittagessen. Kinder sollen Süßigkeiten als etwas Besonderes betrachten: Die Leckereien sind zum Genießen da und dürfen weder zwischendurch genascht werden noch als Trost oder Beschäftigung dienen.

Wie viele Süßigkeiten dürfen Kinder am Tag essen?

Experten sind sich einig: Der Zuckerkonsum für Kinder sollte gering gehalten werden. Welche Menge genau als angemessen erscheint – darüber gibt es verschiedene Aussagen. Sie alle werden jedoch vor dem Hintergrund getroffen, dass es sich dabei um maximale Obergrenzen und nicht um Verzehrsempfehlungen handelt.

Die American Heart Association (AHA) gibt an, dass ein Kind im Alter zwischen zwei und 18 Jahren pro Tag weniger als sechs kleine Teelöffel, also weniger als 25 Gramm Zucker, zu sich nehmen sollte. Das bedeutet: Dieser Grenzwert darf als Gesamtmenge aus zuckerhaltigen Lebensmitteln, Getränken oder Süßigkeiten nicht überschritten werden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), die Deutsche Adipositas-Gesellschaft e. V. (DAG) und die Deutsche Diabetes Gesellschaft e. V. (DDG) sprechen sich dafür aus, dass die maximale Zufuhr freier Zucker weniger als zehn Prozent der Gesamtenergiezufuhr betragen sollte. Ein Beispiel: Benötigt ein vier bis sechsjähriges Kind 1.450 Kilokalorien (kcal) pro Tag, dürfen davon höchsten 145 kcal in Form von Süßigkeiten und anderen zuckerreichen Lebensmitteln aufgenommen werden. Als "freier Zucker" wird übrigens der Zucker verstanden, der Lebensmitteln zugesetzt wird oder der als natürlicher Zucker in Honig, Sirup, Fruchtsäften oder Fruchtkonzentraten enthalten ist.

Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung haben Verzehrsstudien gezeigt, dass diese Empfehlungen überschritten werden: Bei Kindern und Jugendlichen beträgt die Zufuhr statt der empfohlenen zehn Prozent aktuell 17,5 Prozent.

Folgen von zu hohem Zuckerkonsum

Süßigkeiten stecken voller Zucker und treiben den Gesamtwert der Zufuhr deshalb rasant in die Höhe. Dies wirkt sich auf Dauer negativ auf die Gesundheit des Kindes aus – Übergewicht und Karies können entstehen.

Gerade durch Übergewicht können im Laufe des Lebens zahlreiche Folgekrankheiten begünstigt werden. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Adipositas
  • Bluthochdruck
  • Diabetes mellitus
  • Herzerkrankungen

Wie viel Zucker steckt in welcher Süßigkeit?

Ein Blick auf die Nährwerte verrät dir beim Einkauf, wie viel Zucker in welcher Süßigkeit enthalten ist. Hier findest du einige Beispiele:

Süßigkeit Zuckergehalt in Gramm
1 Schokoriegel 12 g
1 Kugel Eiscreme 7 g
4 Butterkekse 5 g
10 Fruchtgummis 14 g
1 Riegel Schokolade 10 g
1 Stück Obstkuchen (100 g) 28 g

Zuckerfallen vermeiden: Worauf du beim Einkauf achten solltest

Nicht nur vor dem Süßigkeitenregal lohnt sich eine Prüfung der Zutatenliste – überall im Supermarkt kannst du in Zuckerfallen tappen. Lebensmittel, die speziell als "Kinderprodukte" ausgezeichnet werden, versprechen zum Beispiel oft, sie seien für den Nachwuchs besonders gesund. Meist ist jedoch das Gegenteil der Fall: Sie stecken voller Zusatzstoffe und jeder Menge Zucker. Solche Fruchtjoghurts oder Milchsnacks werden zu einer ausgewogenen Ernährung nicht benötigt. Betrachte diese Produkte daher eher als Süßigkeit, die nur in Ausnahmefällen gegessen werden darf.

Noch ein wichtiger Hinweis für deinen Einkauf: Zucker hat viele Namen! Auch hinter folgenden Begriffen versteckt sich Zucker:

  • Saccharose = Kristall-/Haushaltszucker
  • Glucose = Traubenzucker
  • Glucosesirup = Traubenzucker und Wasser
  • Dextrose = Traubenzucker
  • Invertzucker = Trauben- und Fruchtzucker
  • Maltose = Malzzucker
  • Fructose = Fruchtzucker
  • Lactose = Milchzucker

Gesüßte Getränke – lieber nur selten

Da der Zuckergehalt von Getränken wie Fruchtsäften oder Limonaden oft unterschätzt wird, bergen sie ein besonders hohes Risiko für einen zu hohen Zuckerkonsum. Süße Getränke sollten deshalb nur in geringen Mengen und als Ausnahmen im Glas landen. Die American Heart Association empfiehlt, dass Kinder und Jugendliche im Alter von zwei bis 18 Jahren nicht mehr als 227 Gramm Zucker pro Woche mit gesüßten Getränken aufnehmen sollten. Gesunde Durstlöscher sind Wasser und ungesüßte Tees.

Zuckergehalt von Getränken:

Getränk Zucker in g/100 ml Anzahl der Zuckerwürfel
Cola / Limonade 12 g etwa 4
Apfelsaft 11 g etwa 4
Eistee Pfirsich 8 g etwa 3
Apfelsaftschorle 4 g etwa 1
Früchtetee / Kräutertee 0 g 0
Leitungswasser / Mineralwasser 0 g 0

Süßes in der Küche: Worauf du beim Kochen achten solltest

Egal, ob du die Speisen mit Haushaltszucker oder Honig süßt – Zucker bleibt Zucker! Wenn also höchstens zehn Prozent des Gesamtenergiebedarfs pro Tag aus Zucker bestehen darf, musst du dabei auch die Süßmacher berücksichtigen, die du zum Kochen verwendest. Setze Zucker oder Honig deshalb nur äußerst sparsam ein. Positiver Nebeneffekt: Dein Kind gewöhnt sich so weniger an den süßen Geschmack. Auch Süßstoffe oder Zuckeraustauschstoffe solltest du aus diesem Grund vermeiden: Sie fördern nur, dass sich der Süßgeschmack deines Kindes ausprägt.

Alternativen zu Süßigkeiten: Das schmeckt und ist gesund!

Schon neugeborene Babys erfahren mit der Muttermilch wie "süß" Nahrung schmecken kann – und das auf natürliche Art und Weise. Neben den industriell hergestellten Zuckerbomben gibt es zahlreiche selbst gemachte Alternativen, die für Kinder gesund sind und ihnen trotzdem ein süßes Geschmackserlebnis bescheren.

  • Fruchtschorle statt Limonade: Fülle ein Glas zu einem Drittel mit Direktsaft (zum Beispiel Apfel- oder Orangensaft) und zu zwei Dritteln mit Wasser.
  • Fruchteis statt Fertigeis: Schneide eine Banane in Scheiben und friere diese für mindestens drei Stunden ein. Fülle die gefrorenen Bananenscheiben in einen Mixer, gebe Himbeeren dazu und einige Esslöffel Milch (alternativ: Pflanzenmilch). Püriere alles für etwa zwei bis drei Minuten und fülle das Eis in Schälchen.
  • Reissalat statt Milchreis: Gare Naturreis nach Packungsangabe und lasse ihn abkühlen. Schneide getrocknete Aprikosen klein und hacke Mandeln. Wasche, schäle und schneide einen Apfel klein (alternativ anderes Obst). Mische alles mit dem abgekühlten Reis.

Acht Regeln für den richtigen Umgang mit Süßigkeiten

1. Naschen und Knabbern ist etwas Besonderes: Süßigkeiten sollten zum Genießen sein. Sie ersetzen keine Hauptmahlzeiten und dürfen nicht gegessen werden, um damit den Hunger zu stillen. Außerdem sollen sie bewusst und nicht nebenbei beim Spielen oder Fernsehen verzehrt werden.

2. Rituale: Entwickle – eventuell auch gemeinsam mit deinem Kind – feste Rituale für das Naschen. Ein interessantes Ritual stammt übrigens aus Schweden: Dort naschen Kinder traditionell nur an Samstagen. Für die süßen Sonnabende werden sogar ab Freitagnachmittag in vielen Geschäften Zuckertüten mit allerlei Naschereien angeboten, die Lördagsgodis. Die Zahnpflege nach dem Verzehr von Süßigkeiten sollte natürlich ebenfalls als Ritual eingeführt werden.

3. Klare Vereinbarungen treffen: Eindeutige, gemeinsame Vereinbarungen zwischen Eltern und Kindern über die Menge und den Zeitpunkt des Naschens können sehr hilfreich sein. So lassen sich wiederkehrende Konflikte und Diskussionen vermeiden, Kinder können aber Entscheidungen innerhalb der festgelegten Rahmenbedingungen selbst treffen.

4. Das richtige Maß: Süße oder salzige Snacks sollten Kinder nur gelegentlich bekommen. Ein immer und unbegrenzt zugänglicher Vorratsschrank kann leicht dazu führen, dass ein sinnvolles Maß überschritten wird. Besser ist es deshalb, eine bestimmte Menge an Knabbereien und Süßigkeiten festzulegen, die Kinder an einem Tag essen dürfen. Das können ein paar Gummibärchen, Bonbons oder Kekse sein, ein Riegel Schokolade oder eine Kugel Eis.

5. Die richtige Zeit: Generell sollten Kinder selbst entscheiden können, wann sie etwas naschen oder knabbern wollen. Um aber zu vermeiden, dass der Hunger "weggenascht" wird, ist es sinnvoll, vor Hauptmahlzeiten "Sperrfristen" festzulegen. Es empfiehlt sich, etwa zwei Stunden vor einer Hauptmahlzeit keine Zwischenmahlzeiten oder Knabbereien anzubieten. Wenn der Hunger kurz vor dem gemeinsamen Essen doch einmal schwer erträglich wird, können kleine Obst- oder Gemüserationen dabei helfen, die Wartezeit zu überbrücken.

6. Selbst Vorbild sein: Halte dich selbst ebenfalls an die Regeln zum Umgang mit Süßigkeiten, denn das Essverhalten schauen sich Kinder auch von ihren Eltern ab. Wenn du selbst an keinem Bonbon vorbeikommst, wird es dein Kind ebenso handhaben.

7. Alternativen anbieten: Zwar lieben Kinder oft Quietschbuntes, krachend Süßes und stark Fettiges, dennoch gibt es viele gesündere Alternativen zu den üblichen Zucker- und Fettbomben. Beispielsweise können leicht gesüßte Naturjoghurts mit frisch geschnittenen Früchten, Vollkornkekse oder Trockenfrüchte angeboten werden.

8. Lebensmittel sind keine Erziehungsmittel: Lebensmittel und besonders Süßigkeiten und Knabbereien werden im Alltag häufig als Teil erzieherischer Maßnahmen eingesetzt. Beispiele dafür sind: "Wenn Du Dein Zimmer nicht aufräumst, gibt es auch kein Eis", "Nachtisch gibt es nur, wenn Du das Gemüse aufisst" oder "Wenn Du brav sitzen bleibst, bekommst Du auch eine Tafel Schokolade".

Wer versucht, Kinder mithilfe von Lebensmitteln zu motivieren, zu beruhigen, zu belohnen oder zu bestrafen, der riskiert, dass sie dadurch ungünstige Essgewohnheiten entwickeln. Dies kann im schlimmsten Fall Essstörungen sowie Über- oder Untergewicht zur Folge haben. Der Umgang mit Konflikten, Problemen und schwierigen Situationen sollte daher nicht mit der Gabe oder Verweigerung von Süßigkeiten und Knabbereien verbunden sein.

Auch als Geschenk oder Mitbringsel sind Süßigkeiten übrigens keine gute Wahl. Selbst eine Schultüte kann alternativ mit vielen anderen schönen Überraschungen wie Buntstiften, einer ausgefallenen Trinkflasche, einem Hörspiel oder Haarspangen gefüllt werden.


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Neugeborene Babys brauchen neben der Aufmerksamkeit, Fürsorge und Liebe ihrer Eltern zunächst nur noch eines: Milch. Je nachdem, ob sie aus der Flasche oder aus der Brust kommt, gilt es dabei ein paar Dinge zu beachten.

Die aktuelle Empfehlung von Fachkommissionen und -institutionen lautet: Neugeborene Babys benötigen bis mindestens zum Beginn des fünften Lebensmonats ausschließlich Muttermilch oder Säuglingsersatznahrung. Frühestens mit Beginn des fünften und spätestens zu Beginn des siebten Lebensmonats sollte nach und nach Beikost eingeführt werden. Mit Einführung der Beikost benötigt das Baby auch weniger Milch.

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Stillen oder Fläschchen geben?

Die meisten Schwangeren planen, ihr Baby nach der Geburt zu stillen: In Deutschland gaben 90 Prozent der für eine Langzeitstudie vom Robert Koch-Institut befragten werdenden Mütter an, dass sie ihr Kind stillen möchten. 68 Prozent taten dies nach der Geburt tatsächlich ausschließlich. Die Zahl der stillenden Mütter nahm aber schnell ab: 57 Prozent waren es im zweiten Lebensmonat noch und nach vier Monaten nur noch 40 Prozent. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Häufig ist eine fehlende Unterstützung beim Stillen der Grund. Ob lieber gestillt oder das Fläschchen gegeben wird, kann aber auch Entscheidungssache sein. So möchten manche Mütter von vornherein lieber Pre-Nahrung füttern.

Muttermilch versus Pre-Nahrung

Experten empfehlen das mindestens sechsmonatige, volle Stillen neugeborener Babys. Muttermilch hat für die Entwicklung des Babys zahlreiche Vorteile. Sie enthält beispielsweise wichtige Abwehrstoffe für das kindliche Immunsystem. Außerdem trägt sie zur Entwicklung der kindlichen Darmflora bei. Studien zufolge haben voll gestillte Kinder seltener Infektionen und Durchfall. Die Zusammensetzung der Muttermilch ist allerdings teilweise abhängig von der Ernährung der Mutter.

Manchmal kann es vorkommen, dass eine Mutter nicht genügend Milch zum Stillen hat, nicht stillen möchte oder aus anderen Gründen keine Muttermilch zur Verfügung steht. Dann stellt Fertigmilchnahrung einen Ersatz für die Muttermilch dar.

Pre-Nahrung oder Säuglingsersatznahrung ähnelt in ihrer Zusammensetzung der Muttermilch, enthält aber keine bioaktiven Stoffe zur Immunabwehr oder zur Entwicklung des Darms. Manchen Flaschennahrungen werden Probiotika zur Förderung der Darmgesundheit beigefügt. Ab 2020 müssen Pre-Nahrungen innerhalb der EU zudem einen gewissen Anteil Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren enthalten. Für die Inhaltsstoffe von Flaschennahrung gelten strenge Vorschriften.

Soll die Muttermilch aus Brust oder Flasche gefüttert werden?

Muttermilch wird in den Milchdrüsen der Brust gebildet. Durch das Saugen des Neugeborenen fließt sie durch die Brustwarze aus der Brust heraus – im Idealfall beim Stillen direkt in den Mund des Babys.

Das Stillen kann jedoch Probleme bereiten, etwa durch entzündete und wunde Brustwarzen. Dann haben Mütter die Möglichkeit, ihre Milch mithilfe einer Milchpumpe aus der Brust manuell abzupumpen. Die Gabe von Muttermilch aus der Flasche eignet sich auch, wenn ein Stillen nicht immer möglich ist, zum Beispiel wenn die Mutter bald nach der Geburt wieder arbeitet.

Darüber hinaus haben auch Väter durch das Füttern des Neugeborenen mit der Flasche die Gelegenheit, diesen innigen Moment mit ihrem Baby zu erleben.

Empfohlene Trinkmenge und -häufigkeit

Erhält ein Baby in den ersten Lebensmonaten ausschließlich Milch (Muttermilch oder Pre-Nahrung), ist Füttern nach Bedarf angesagt. Ihr Baby wird Ihnen zu verstehen geben, wenn es Hunger hat. Mögliche Anzeichen sind:

  • schmatzen
  • Mund und Zunge charakteristisch bewegen
  • suchende Bewegungen
  • lutschen (an den Händen oder Gegenständen)
  • mit dem Kopf vor und zurück gehen (wie beim Nuckeln)
  • eventuell Unruhe, vermehrtes Strampeln

Die weit verbreitete Annahme, dass ein Baby erst Hunger hat, wenn es schreit, ist nicht richtig: Ein vor Hunger bereits weinendes/schreiendes Baby steht unter enormem Stress und hat bereits extrem großen Hunger, das Schreien ist also ein spätes Hungersignal. Achten Sie deshalb auf die frühen Anzeichen Ihres Babys, damit es gar nicht erst vor Hunger schreien muss.

In den ersten Lebenstagen trinken neugeborene Babys eher wenig – pro Mahlzeit etwa fünf bis zehn Milliliter. Wie oft ein voll gestilltes oder flaschenernährtes Baby trinken möchte, ist gerade anfangs sehr individuell. Als Orientierung dienen folgende Empfehlungen zum Stillrhythmus:

  • 1. Lebenstag: etwa 4 Mal (inklusive erste Mahlzeit)
  • 2. Lebenstag: 4 bis 6 Mahlzeiten
  • ab dem 3. Lebenstag: 8 bis 12 Mahlzeiten (alle 2 bis 3 Stunden).

Ist die Milchbildung richtig in Gang gekommen (um die vier Wochen nach der Geburt), reduzieren sich die Stillmahlzeiten in der Regel auf etwa sechs bis acht Mahlzeiten täglich. Aber auch hier gilt: Jedes Baby ist einzigartig und gerade in den ersten sechs Lebensmonaten kann sich die Still- und Trinkhäufigkeit von Kind zu Kind sehr unterscheiden. Einer australischen Studie zufolge scheint sich aber die tägliche Trinkmenge trotz unterschiedlicher Stillhäufigkeit gar nicht so sehr zu unterscheiden. Babys, die häufiger stillen möchten, trinken also pro Mahlzeit einfach etwas weniger. Wenn Ihr Baby satt ist, wird es das Ihnen signalisieren, zum Beispiel durch folgende Anzeichen:

  • Sein Trinken verlangsamt sich.
  • Es schläft an der Brust ein.
  • Es wirkt merklich entspannt und zufrieden.

Nur in einigen Fällen empfiehlt es sich, ein Baby für eine Trinkmahlzeit zu wecken:

  • bei der Neugeborenen-Gelbsucht
  • wenn es zu wenig an Gewicht zunimmt
  • bei starker Schläfrigkeit in der ersten Lebenswoche
  • bei Trinkschwäche

Erfahren Sie hier mehr über Trinken für Babys und Kinder.

Abgepumpte Muttermilch hat ein Haltbarkeitsdatum

Ähnlich wie andere Milcharten ist auch Muttermilch nur begrenzt haltbar. Bei Zimmertemperatur bleibt sie nur bis zu acht Stunden frisch, danach ist sie nicht mehr für die Ernährung Neugeborener geeignet. Im Kühlschrank bei vier Grad Celsius hält sie sich zwischen 24 und 72 Stunden. Hier gilt: Im Zweifelsfall lieber auf die Fütterung verzichten, wenn die Frische nicht mehr sichergestellt ist.

Auch zum Einfrieren eignet sich Muttermilch; sie ist dann bis zu sechs Monate haltbar. Wie alle empfindlichen Lebensmittel wird auch die Muttermilch am besten angsam im Kühlschrank aufgetaut.

Die Haltbarkeit von Muttermilch auf einen Blick:

  • bei Zimmertemperatur: bis zu acht Stunden
  • im Kühlschrank bei vier Grad Celsius: 24 bis 72 Stunden
  • im Gefrierschrank: bis zu sechs Monate

Beikost: Feste Nahrung als kleine Mahlzeiten

Ab dem vierten bis sechsten Lebensmonat wird heute empfohlen, zusätzlich zur Mutter(ersatz-)milch zu füttern. Beikost wird auch als Fertignahrung im Glas angeboten. Ob Beikost selbst gekocht und püriert oder gekauft wird, ist letztlich eine Frage des Geschmacks. Säuglingsnahrung unterliegt in Deutschland strengen Gesetzen und kann deshalb unbedenklich als Ernährung für Babys im Beikostplan verwendet werden.

Empfehlenswert ist frühestens ab dem vierten Monat die Gabe von lediglich ein paar Löffeln Beikost. Diese Menge kann im Laufe einiger Wochen auf etwa 150 bis 190 Gramm Säuglingsnahrung gesteigert werden. Wie viel Beikost es zu sich nehmen möchte, entscheidet das Baby selbst. Für den Start eignen sich allergenarme Gemüse wie Kartoffeln, Kürbis oder Zucchini. Während einer Mahlzeit ist es besonders zu Beginn der Beikost-Phase sinnvoll, nicht zu viele verschiedene Sorten Gemüse oder Obst zu mischen.

Mit Einführung der Beikost benötigen Babys zusätzlich Flüssigkeit. Etwa 200 bis 250 Milliliter Wasser täglich sind empfehlenswert.

Erfahren Sie hier mehr über die Einführung von Beikost.

Ernährungsempfehlungen für die ersten 12 Lebensmonate auf einen Blick

  • Stillen oder Fläschchengabe von Muttermilch: Stillen und Fläschchen geben kann man nach Bedarf, also so oft und so viel das Neugeborene möchte. Als Faustregel gilt ein Mal Stillen oder Muttermilchfläschchen alle drei bis vier Stunden. Hat das Baby mehr oder weniger Hunger, ist das in der Regel auch völlig normal - jedes Baby is(s)t anders. Nur bei starken Abweichungen ist es hilfreich, den Kinderarzt um Rat zu fragen.
  • Muttermilchersatz: Mit Pre-Nahrung verhält es sich wie mit der Muttermilch. In den ersten zwölf Monaten kann Pre-Nahrung nach Bedarf gefüttert werden.
  • 1-er- oder Folgenahrung: Eine Ernährung mit 1-er- oder Folgenahrung ist nicht zwingend erforderlich. Ab dem sechsten Lebensmonat können ein bis zwei Fläschchen zugeführt werden.
  • Beikost: Frühestens zu Beginn des fünften Lebensmonats eignet sich zunächst Gemüsebrei, später auch Getreide-Obstbrei oder Gemüse-Fleischbrei als zusätzliche Nahrung für das Baby. Gefüttert werden kann bei Bedarf, das Baby entscheidet selbst, wann es satt ist. Es empfehlen sich etwa drei kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt.