Welche blutgruppen gibt es selten

Welche blutgruppen gibt es selten

Welche blutgruppen gibt es selten

Sie ist ein sehr seltenes Phänomen, ausgelöst durch einen Gendefekt: Die Blutgruppe Bombay haben nur 20.000 Menschen weltweit. Die meisten davon, das lässt der Name vermuten, in Indien. Die Herausforderung für die Blutspendedienste ergibt sich aus genau dieser Seltenheit. Denn ein Patient mit der Blutgruppe Bombay kann nur Spenderblut derselben Blutgruppe erhalten. Erfahre in diesem Artikel, wie wir uns darauf vorbereiten, dass ein Patient diese seltene Blutgruppe hat und dringend Spenderblut benötigt.

Bombay-Blutgruppe birgt Herausforderungen

Bevor ein Patient mit einer Bluttransfusion behandelt werden kann, muss dessen Blutgruppe bestimmt werden. Denn egal ob geplante Operation oder dringender Notfall nach einem Unfall: Für die Gesundheit des Patienten ist unerlässlich, dass er eine verträgliche Blutkonserve erhält. Die wichtigsten Merkmale von Spender- und Empfängerblut müssen übereinstimmen. Eine besondere Herausforderung stellen seltene Blutgruppen dar, beispielsweise der Bombay-Phänotyp.

Blutgruppen-Test auf drei Systeme

In Deutschland wird bei Blutspenden routinemäßig nur auf drei Blutgruppensysteme getestet: das AB0-, das Rhesus- und das Kell-System. Die Antigene dieser drei Blutgruppen würden häufiger zu einer besonders starken Immunantwort führen, würde das Blut des Empfängers sie selbst nicht enthalten. Bei den übrigen Blutgruppensystemen, die in der Blutgruppen-Verteilung eine untergeordnete Rolle spielen, erfolgt überwiegend keine so starke Immunabwehr.

Jeder Mensch besitzt ein ganz bestimmtes Blutgruppenmuster, das durch die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) bestimmt wird. Doch welche Blutgruppen gibt es? Die drei bekanntesten Blutgruppensysteme sind das AB0- und das Rhesus-System. Neben diesen beiden existieren noch weitere 34 Blutgruppensysteme mit mehr als 340 Antigenen.

Sonderfall Blutgruppe Bombay

Patienten mit der Hh-Antigen-Blutgruppe Bombay hingegen haben Antikörper gegen alle roten Blutkörperchen (Erythrozyten) der Blutgruppen A, B, AB und 0. Sie können nur Spenderblut (oder Eigenblut) mit Erythrozyten der Blutgruppe Bombay (0h) erhalten, da es sonst zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen kann. Eine große Herausforderung, gerade weil diese Blutgruppe so selten ist. In Europa hat nur ein einziger von einer Million Menschen die Blutgruppe Typ Bombay. Folglich sind Blutreserven rar.

Aufwändige Sicherstellung einer lückenlosen Versorgung

In Baden-Württemberg und Hessen gibt es derzeit fünf bekannte Spender der Blutgruppe Bombay. Diese sind über beide Bundesländer verstreut und werden in dringenden Fällen kontaktiert, um zu einem bestimmten Zeitpunkt an einen bestimmten Ort zu helfen.

„In jedem Fall ist es wichtig, dass die Spender die Bedeutung ihrer Blutgruppe und ihres Engagements für die Patienten kennen."

Leitung der Abteilung Immunhämatologie und Blutgruppenserologie am Institut für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik Ulm

Für ausreichende Blutreserven stellt sich dennoch ein weiteres Problem: Die Haltbarkeit. Reguläre Blutpräparate (Erythrozytenkonzentrate) sind nur 35 Tage haltbar. Präparate der Bombay-Blutgruppe werden deshalb dem aufwändigen Verfahren der Kryokonservierung im flüssigen Stickstoff bei -196 °C unterzogen. Bei dieser Tiefkühlung altern die Zellen nicht mehr. Durch Zugabe von Glycerol, einem pharmazeutischen Hilfsstoff, wird das Platzen der Zellen verhindert. Mit dieser Methode ist eine Haltbarkeit von zehn Jahren und länger möglich. In Deutschland werden diese sogenannten kryokonservierten Erythrozytenkonzentrate nur an zwei Orten – in Ulm und Hagen – vom DRK Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen und dem DRK-Blutspendedienst vorgehalten.

Wenn Du genau erfahren möchtest, wie es mit dem Blut Deiner Blutspende weitergeht lies unseren Magazinbeitrag "Was passiert mit dem Blut nach einer Blutspende?".

Weltweites Netzwerk für seltene Blutgruppen

Bei sehr seltenen Blutgruppen ist die Pflege eines weltweiten Netzwerks besonders bedeutsam. Der DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen koordiniert deshalb die Arbeitsgruppe „Seltene Blutgruppen“ der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) für die drei deutschsprachigen Länder und ist Mitglied in der „Rare Donor Working Party“ der International Society of Blood Transfusion (ISBT). Damit wird die Notfallversorgung auch im internationalen Kontext gewährleistet.

Falls Du Fragen zu diesem Thema hast oder unsicher bist, ob Du Blut spenden kannst, steht Dir unsere kostenlose Hotline 0800 11 949 11 zur Verfügung.
Wir freuen uns, Dich bei einem unserer https://www.drk-blutspende.de/blutspendetermine/ begrüßen zu dürfen!

Deine DRK-Blutspendedienste Nord-Ost und Baden-Württemberg - Hessen

Menschen mit der Bombay-Blutgruppe leiden unter einem Gendefekt. Dieser verursacht, dass weder die Vorläufersubstanz/antigen “H“ (also das Antigen der Blutgruppe 0), noch die AB Antigene des AB0- Blutgruppensystems gebildet werden. Menschen mit der Blutgruppe Bombay haben somit Antikörper gegen alle roten Blutkörperchen (Erythrozyten) der Blutgruppen A, B, AB und 0 und können deshalb nur Spenderblut mit Erythrozyten der gleichen Blutgruppe erhalten.

Es gibt zahlreiche sehr seltene Blutgruppen, aber eine der seltensten ist die Blutgruppe Bombay. Nur 20.000 Menschen weltweit haben diese Blutgruppe. Oft spielt die Blutgruppen-Vererbung durch die Eltern dabei eine Rolle.

©istockphoto.com – toeytoey2530

Welche blutgruppen gibt es selten

Welche blutgruppen gibt es selten

Welche blutgruppen gibt es selten

Welche blutgruppen gibt es selten

Die Antworten auf die Fragen „welche Blutgruppen gibt es?“, „welche Blutgruppe habe ich?“, „welche Blutgruppen sind selten?“ und „welches Blut wird am meisten gebraucht?“ sind nicht nur für Blutspender interessant. Im folgenden Artikel erfährst du Wissenswertes über das Blutgruppensystem. Denn jeder Mensch besitzt ein ganz bestimmtes Blutgruppenmuster, das durch die roten Blutkörperchen, Erythrozyten genannt, bestimmt wird.

Wann wurden die Blutgruppen entdeckt?

Entdeckt wurde das sogenannte AB0-System der Blutgruppen von dem in Österreich geborenen Mediziner Dr. Karl Landsteiner im Jahr 1900. Er erhielt 1930 den Nobelpreis für Medizin für seine bahnbrechende Entdeckung, die die menschlichen roten Blutkörperchen in die verschiedenen Antigen-Eigenschaften A, B und 0 sortiert. Landsteiner erkannte auch, dass die Bluttransfusion zwischen Personen der gleichen Blutgruppe nicht zur Zerstörung der Blutzellen führt, wohl aber zwischen Personen verschiedener Blutgruppen. Bis heute bilden Landsteiners Entdeckungen die Grundlage der modernen Transfusionsmedizin. Um die Blutgruppen richtig einordnen zu können nutzt man sogenannte Blutgruppensysteme. Das Kell-System ist eins der wichtigsten Systeme.

Blutgruppenbestimmung - Welche Blutgruppen gibt es?

Die unterschiedlichen Antigen-Eigenschaften bilden festgelegte Blutgruppenmuster und werden Blutgruppen genannt. Diese sind in der Bevölkerung unterschiedlich verteilt. Es gibt die Blutgruppen A, B, 0 und AB. Die Blutgruppe A besitzt das Antigen A, die Blutgruppe B das Antigen B. Die Blutgruppe 0 besitzt keines der beiden Antigene, die Blutgruppe AB beide. Die Blutgruppen unterscheiden sich weiterhin durch ihre Rhesus-Eigenschaft, den sogenannten Rhesusfaktor. Trägt ein Mensch diesen Faktor auf der Oberfläche seiner roten Blutkörperchen, ist er Rhesus-positiv. Fehlt der Faktor, so wird dies als Rhesus-negativ bezeichnet. Seinen Namen gab dem Rhesusfaktor die Affenart der Rhesusaffen, an denen in den 1940er Jahren Versuche zur Verklumpung von Blut durchgeführt wurden. Welche Blutgruppen es gibt, leitet sich aus der Kombination der Antigene mit dem Rhesusfaktor ab. Durch die genannten Merkmale ergeben sich folgende acht Blutgruppenkombinationen:

  • A-, A+
  • B-, B+
  • 0-, 0+
  • AB- und AB+

Welche Blutgruppe habe ich?

Welche Blutgruppe Du hast, hängt von Deinen Eltern ab. Denn die Blutgruppen des AB0-Systems und der Rhesusfaktor werden entsprechend der mendelschen Regeln der Blutgruppen-Vererbung von den Eltern an ihr Kind weitergegeben. Als DRK-Blutspender erfährst du deine Blutgruppe circa vier Wochen nach deiner ersten Blutspende. Sie wird bei einer Blutgruppenbestimmung in einem unserer Labore ermittelt und dir mit dem Blutspendeausweis zugestellt.

Finde ganz einfach online einen Blutspendetermin in Deiner Region.

Blutgruppenbestimmung und -verteilung

Für die Übertragung von Blut eines Spenders auf einen Patienten ist die Bestimmung der Blutgruppe unerlässlich. Bei einer Bluttransfusion müssen die wichtigsten Merkmale von Spenderblut und Empfängerblut übereinstimmen. Eine Transfusion muss blutgruppengleich erfolgen, sonst kann es zu einer Verklumpung und zu lebensgefährlichen Komplikationen kommen.

Welche Blutgruppen kompatibel sind und wer wem Blut spenden kann, erfährst Du in unserem Magazinbeitrag zum Thema Blutgruppen-Kompatibilität.

Mit dem Blutspendebarometer informiert dich der DRK-Blutspendedienst Nord-Ost tagesaktuell auf seiner Website darüber, wie dringend der Bedarf an Spenderblut jeder einzelnen Blutgruppe ist. So kannst du mithilfe des Blutspendebarometers nachvollziehen, ob deine Blutspende gegebenenfalls noch am selben Tag oder sehr zeitnah benötigt wird.
Die folgende Grafik zeigt die Blutgruppenverteilung in der Bevölkerung, also welche Blutgruppen es gibt und welche selten sowie häufig vorkommen.

Welche blutgruppen gibt es selten

Welche Blutgruppen sind selten?

Am häufigsten kommen die Blutgruppen A Rhesus positiv (37%) und 0 Rhesus positiv (35%) vor. Seltene Blutgruppen sind solche mit negativem Rhesusfaktor. Sie kommen bei 15% der Bevölkerung vor, einen positiven Rhesusfaktor haben 85%. Daneben gibt es noch die Bombay Blutgruppe, welche nur ca. 20.000 Menschen weltweit besitzen. 

Welches Blut wird am meisten gebraucht?

Grundsätzlich gilt, dass jede Blutspende zählt! Eine besondere Stellung in der Transfusionsmedizin nimmt jedoch die Blutgruppe 0 ein. Sie besitzt keines der beiden Antigene A oder B. Deshalb kann Blut dieser Blutgruppe bei einer Transfusion allen Empfängern mit anderen Blutgruppen gegeben werden.

Besondere Bedeutung der Blutgruppe 0 Rhesus negativ

Rhesusnegative Patienten dürfen ausschließlich Blut mit dem Faktor Rhesus negativ erhalten. Deshalb hat konsequenterweise die Blutgruppe 0 Rhesus negativ eine ganz außerordentliche Bedeutung bei einer Bluttransfusion. Träger dieser Blutgruppe, die in der Bevölkerung lediglich mit sechs Prozent vertreten sind, gelten als Universalspender. Ihr Blut kann Patienten aller anderen Blutgruppen transfundiert werden, was zum Beispiel in Notfallsituationen relevant sein kann, wenn Blut für einen Patienten schnell zur Verfügung stehen muss, ohne dass dessen Blut vorher auf die Blutgruppe untersucht werden konnte.

Hier findest Du noch mehr Wissenswertes zum Thema Blutgruppen.