Welche augentropfen bei sjögren syndrom

Immer wieder berichten Patienten, dass sie beispielsweise Augentropfen selbst bezahlen mussten, obwohl sie eine Sjögren-Erkrankung mit stark ausgeprägten „trockenen Augen“ haben. Die gesetzlichen Krankenkassen halten sich streng an ihren Leistungskatalog. Bei den privaten Krankenversicherungen richtet sich die Erstattung nach den gesetzlichen Vorgaben und nach den gewählten Tarifen. Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für apothekenpflichtige, aber nichtverschreibungspflichtige Arzneimittel (sogenannte OTC-Präparate) in der Regel nicht übernehmen. Doch es gibt Ausnahmen: Wenn die Arzneimittel oder Medizinprodukte bei der Behandlung schwerwiegender Erkrankungen als Therapiestandard gelten, erstatten die Krankenkassen die Kosten. Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) legt diese Ausnahmen fest. Zu diesen gehören auch synthetische Tränenflüssigkeit und synthetischer Speichel. Synthetische Tränenflüssigkeit wird bei Autoimmunerkrankungen, unter anderem ausdrücklich genannt bei Sjögren-Syndrom mit deutlichen Funktionsstörungen (trockenes Auge Grad 2), von den Krankenkassen übernommen. Synthetischer Speichel wird ebenfalls bei Autoimmunerkrankungen und damit auch beim Sjögren-Syndrom erstattet. Welche Präparate gibt es konkret? Laut Arzneimittelrichtlinie (Anlage V) werden zurzeit folgende als Medizinprodukte zugelassene Augentropfen erstattet: Hylo-Gel, Vismed und Vismed Multi. Für ersteres Medizinprodukt gilt eine Befristung bis zum 6. Februar 2019, für die anderen beiden bis zum 15. Januar 2017. Darüber hinaus werden auch verschreibungspflichtige pilocarpinhaltige Medikamente bei Sjögren gegen die Mund- und Augentrockenheit eingesetzt. Diese sind zulasten der Krankenkasse nur verordnungsfähig, wenn sie entsprechend der Indikation eingesetzt werden. Zugelassen zur Behandlung des Sjögren-Syndroms ist das oral eingenommene Medikament Salagen, das jedoch auch Nebenwirkungen zeigt. Pilocarpinhaltige Augentropfen sowie Arzneimittel mit dem Wirkstoff Bromhexin sind bisher in Deutschland für die Behandlung des Sjögren-Syndroms nicht zugelassen und werden in der Regel von den Krankenkassen nicht erstattet. Der GBA hat Ausnahmeindikationen für besonders schwere Fälle festgelegt, in denen die gesetzliche Krankenkasse auch für Zahnimplantate aufkommt. In der Praxis werden die  Kassen meist ein Gutachterverfahren einleiten, denn die Kosten für Implantate sind, gemessen an den Regelversorgungskosten, relativ hoch.  Betroffene sollten sich unbedingt vor der Behandlung bei ihrer Krankenkasse über den zeitlichen Ablauf erkundigen, im Anschluss vom Zahnarzt ihres Vertrauens  einen Heil- und Kostenplan erstellen lassen und diesen bei der Kasse einreichen – das zumindest rät der Spitzenverband Bund der Kranken kassen.

Ursula Faubel, Sabine Eis, Julia Bidder, Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband

Einfache Maßnahmen und Medikamente können bei Sjögren-Syndrom helfen, trockene Schleimhäute zu befeuchten. Schmerzmedikamente lindern Gelenkschmerzen

Als Basismaßnahmen sind einige einfache Maßnahmen empfehlenswert, die mithelfen, die Schleimhäute von Mund und Auge feucht zu halten:

  • Ausreichendes Trinken, die Mundschleimhaut immer wieder befeuchten.
  • Kaugummikauen ist ein natürlicher Anreiz zu einer vermehrten Speichelproduktion.
  • Luftfeuchtigkeit: Vor allem in der Heizperiode sollte man aus eine gute Befeuchtung der Umgebungsluft achten.
  • Brille aufsetzen: In einer Umgebung mit starker Zugluft oder beim Schwimmen hilft eine Brille, die Augen vor zusätzlicher Austrocknung zu schützen.
  • Augen öfter schließen: Ein bewusstes und häufigeres Schließen der Augenlider verteilt die vorhandene Tränenflüssigkeit und verringert die Gefahr der Austrocknung.
  • Mundspülungen mit etwas Speiseöl vermindern oft das unangenehme Trockenheitsgefühl.
  • Wichtig sind eine intensive Mundpflege mit milder Zahnpasta, sorgfältige Kariesprophylaxe und häufige Kontrollen beim Zahnarzt.

Diese Maßnahmen allein reichen jedoch meistens nicht aus, um die Trockenheit der Schleimhäute zu bekämpfen. Wer damit keine zufriedenstellende Besserung erreicht, kann künstliche Tränen und künstlichen Speichel zum Beispiel in Form von Tropfen oder Sprays anwenden. Nasenöle lindern oft die Beschwerden durch Nasentrockenheit. Für die Nacht sind Augengele oder –salben häufig besser geeignet als künstliche Tränen, weil ihre Wirkung länger anhält. Arzt oder Apotheker beraten zur Auswahl geeigneter Produkte und zur Anwendung. Letztlich muss jedoch jeder Betroffene für sich selbst austesten, welche Produkte für ihn am besten geeignet sind. Experten empfehlen, nur konservierungsmittelfreie Präparate auf die Augenoberfläche zu bringen, insbesondere wenn Tropfen mehr als dreimal täglich zur Anwendung kommen.

Daneben kann der Arzt auch den Wirkstoff Pilocarpin als Tabletten verordnen. Er kann die Flüssigkeitsproduktion von Tränen- und Speicheldrüsen steigern. Schleimlösende Medikamente wie Bromhexin können zähen Schleim verflüssigen. Diese Behandlung allein ist aber in der Regel nicht ausreichend.

Bitte denken Sie auch daran, dass bei einem Sjögren-Syndrom die Schleimhäute empfindlicher und durch Infektionen gefährdet sind, die unter Umständen sogar eine Behandlung mit Antibiotika erfordern. – Gehen Sie im Zweifel immer zum Arzt!

Sjögren-Syndrom: Was tun bei Gelenkschmerzen?

Die phasenweise auftretenden Gelenkschmerzen und Schwellungen beim Sjögren-Syndrom lassen sich häufig durch entzündungshemmende Schmerzmittel (zum Beispiel Diclofenac oder Ibuprofen) lindern. Sind diese Medikamente nicht ausreichend wirksam, kann man auf andere Medikamente zurückgreifen, die auch zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis eingesetzt werden – zum Beispiel Chloroquin oder Hydroxychloroquin. In jedem Fall muss die Schmerzbehandlung durch den Arzt gesteuert werden, da die unkontrollierte Einnahme auch von rezeptfreien Schmerzmedikamenten unerwünschte und unter Umständen schädliche Wirkungen haben kann und trotzdem häufig keine ausreichende Linderung bringt.

Therapie bei schwerem Krankheitsverlauf

Bei einem komplizierten Verlauf der Erkrankung – zum Beispiel bei Gefäßentzündung oder Beteiligung innerer Organe – ist eine Therapie angezeigt, die das Immunsystem dämpft (immunsuppressive Therapie). Zu diesem Zweck verordnet der Arzt beispielsweise Kortison-Präparate, Methotrexat oder Azathioprin.

Welche vorbeugenden Maßnahmen sind wichtig?

Empfehlenswert sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und gegebenenfalls auch wiederholte Gewebeuntersuchungen von vergrößerten Speicheldrüsen oder Lymphknoten. So lässt sich eine bösartige Erkrankung des Lymphsystems (Lymphom) frühzeitig erkennen und wenn nötig behandeln. Etwa die Hälfte der Lymphomerkrankungen, die niedrig-malignen Non-Hodgkin-Lymphome, muss nicht zwingend behandelt werden. Hier kann der Blutspezialist, also ein Hämatoonkologe den Krankheitsverlauf auch längerfristig beobachten. Wichtig sind auch zahn- und augenärztliche Verlaufsuntersuchungen.

Das Sicca Syndrom ist heilbar. Um trockene Augen zu therapieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. In jedem Fall sollten zuerst die Ursachen der trockenen Augen bestimmt werden. Dadurch wird es leichter, die jeweilige Form des Sicca Syndroms zu behandeln. Eine Untersuchung der Augenoberfläche sollte durchgeführt werden.

Wer sich über gereizten und trockenen Augen oder dem Ausbleiben der Tränenflüssigkeit beschwert, sollte in erster Linie trockene Raumluft und verrauchte Räume meiden. Frische Luft tut dem Auge enorm gut und kann bereits gut gegen trockene Augen helfen, die unter einem Sicca Syndrom bereits leiden.

Die häufigste Behandlungsmethode gegen die Beschwerden der trockenen Augen ist die Behandlung mit Tränenersatzmitteln. Wie der Name schon verrät, werden hier künstliche Tränen erzeugt, die das Auge auf natürliche Art befeuchten und feucht halten sollen.

Für Personen deren Beschwerden der trockenen Augen, diverse Präparate kaum oder gar nicht vertragen, kann ein Eigenserum hergestellt werden. Dieses Serum wird aus dem eigenen Blut gewonnen und ist eine Alternative für das Tränenersatzmittel.

Cyclosporin-A ist eines der Mittel, das durch seine entzündungshemmende Wirkung bei trockenen Augen verwendet wird.

Es besteht auch die Möglichkeit einer antioxidativen Therapie beim trockenen Augen Syndrom. Bei diesem Verfahren wird eine spezielle Flüssigkeit auf die Augenoberfläche gebracht, die das Auge vor Abgasen, UV-Licht usw. schützt.

Für eine längerfristige, andauernde Lösung des Problems der trockenen Augen, eignet sich die E-EYE Behandlung. Dadurch bleiben Ihre Augen auf längere Zeit vom trocken sein verschont. Damit kann das Sicca Syndrom gut behandelt werden. Die Augenoberfläche bleibt länger befeuchtet.

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