Was wird im Krankenhaus gegen Fieber gemacht?

Je nach Temperatur werden verschiedene Fieber-Höhen unterschieden:

  • 36,5°C - 37,4°C: Normal-Temperatur
  • 37,5°C - 38,0°C: Erhöhte Temperatur
  • 38,1°C - 38,5°C: Leichtes Fieber
  • 38,6°C - 39,0°C: Mäßiges Fieber
  • 39,1°C - 39,9°C: Hohes Fieber
  • 40,0°C - 42,0°C: Sehr hohes Fieber

Bei Erwachsenen spricht man in der Regel erst ab 38,5°C wirklich von "Fieber".

Fieber bei Kindern

Bei Kindern spricht man bereits ab einer Körpertemperatur von 38°C von Fieber. Eltern sollten die Temperatur und das Verhalten des Kindes gut im Auge behalten. Fiebernde Säuglinge sollte man immer rasch zu einem Kinderarzt bringen. Das gilt auch für ältere Kindern, die über einen bis mehrere Tage fiebern, wenn das Fieber schnell über 39°C steigt oder das Kind den Eltern ungewöhnlich vorkommt!

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Fieber bei Frauen

Bei Frauen verändert sich die Körpertemperatur übrigens hormonell bedingt über den Monatszyklus um etwa 0,5°C. Diese Tatsache kann zur natürlichen Familienplanung genutzt werden, bei der die Aufwachtemperatur (Basaltemperatur) täglich noch vor dem Aufstehen gemessen wird.

Fieber bei älteren Menschen

Bei älteren Menschen verläuft eine Infektion häufig ohne Anzeichen von Fieber. Etwa 20 % bis 50 % der älteren Menschen reagieren auf eine akute Infektion anders als in jungen Jahren: Unspezifische Krankheitszeichen wie Appetitlosigkeit, Unruhe, Verwirrtheit oder Abgeschlagenheit zeigen sich häufiger als "richtiges" Fieber. Daran sollte man denken, um Infektionen nicht zu übersehen!

Begleitsymptome von Fieber

Fieber geht oft mit weiteren Symptomen einher, wie schneller Puls, beschleunigte Atmung, warmer, blasser bis rötlicher Haut, Schweißausbrüchen, einem starken Durstgefühl, einer trocknen, belegten Zunge und Appetitlosigkeit. Fieber belastet den Kreislauf! Bei hohem Fieber können sich auch Schwindel, Verwirrtheit und Wahrnehmungsstörungen zeigen.

Bei sehr hohem Fieber kann es zu Bewusstseins- und Sinnestrübungen sowie gefährlichen Hirnkrämpfen kommen – dem sogenannten Fieber-Delir. Bei Temperaturen über 40°C können körpereigene Eiweiße in ihrer Struktur verändert werden. Das kann Organ- und Gewebeschäden zur Folge haben! Steigt die Körpertemperatur über 42,6°C an, ist dies ein lebensbedrohlicher Zustand.

Doch auch wenn die Körpertemperatur ins andere Extrem entgleist, ist das lebensgefährlich: Bei schwerer Unterkühlung sinkt die Körperkerntemperatur auf unter 28°C ab. Atmung, Herz und Kreislauf können versagen!

Bei 40 Grad Körpertemperatur hat das Kind hohes Fieber und es stellt sich die Frage, ab wann Sie ins Krankenhaus fahren. Wie lange Sie abwarten und wann Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen sollten, erfahren Sie in diesem Praxistipp. Zudem erklären wir Ihnen, wie Sie beim Kind richtig Fieber messen und welche Hausmittel unterstützen können.

Kleine Kinder leiden häufig an Fieber. Das ist in der Regel nicht schlimm. Im Gegenteil: Es ist ein Zeichen, dass das Immunsystem des Kindes fleißig arbeitet, um die Krankheitserreger zu bekämpfen. Die normale Körpertemperatur liegt zwischen 36,6 und 37 Grad Celsius. Liegen die Werte zwischen 37 und 38 Grad Celsius spricht man von einer erhöhten Temperatur. Ab einer Temperatur von über 38 Grad spricht man von Fieber.

  • Steigt das Fieber bei Ihrem Kind auf über 39 Grad Celsius, leidet es an einem hohen Fieber. Hier sollte in jedem Fall ein Arzt zurate gezogen werden. Der kann das Kind untersuchen, die Ursache feststellen und eine entsprechende Behandlung einleiten. Hierfür kann bis zur Sprechstunde am nächsten Tag abgewartet werden.
  • Der Kinderarzt kann unter anderem ein fiebersenkendes Mittel verschreiben. Hierbei eignen sich die Wirkstoffe Ibuprofen und Paracetamol, die für Kinder als Zäpfchen, Saft oder Tabletten zur Verfügung stehen. Achtung: Aspirin sollten Sie Ihrem Kind nicht verabreichen. Die darin enthaltene Acetylsalicylsäure kann bei Kindern zu einer seltenen, aber tödlichen Leber-Hirn-Krankheit führen.
  • Ab einer Temperatur über 41,5 Grad Celsius sollten Sie sofort ins Krankenhaus fahren. Hier besteht Lebensgefahr. Im Krankenhaus bekommt das Kind fiebersenkende Mittel und Flüssigkeit intravenös verabreicht. Bei einem bakteriellen Infekt werden zudem Antibiotika gegeben.
  • Tritt erstmalig ein Fieberkrampf auf oder hält dieser länger als drei Minuten an, sollten Sie ebenso sofort ins Krankenhaus fahren. Säuglinge unter drei Monate sollten bei Fieber immer einem Arzt vorgestellt werden.
  • Prinzipiell gilt: Suchen Sie bei Fieber immer einen Arzt auf, wenn Sie sich unsicher sind oder Ihr Kind einen schlechten Gesamteindruck macht (Apathie). Auch bei langanhaltendem Fieber (länger als zwei Tage) sowie bei Begleiterscheinungen wie Erbrechen, Durchfall oder starke Kopf- oder Bauchschmerzen sollten Sie zu einem Arzt fahren.

Bei Fieber braucht Ihr Kind viel Ruhe und Flüssigkeit. Wichtig ist, dass Ihr Kind regelmäßig kleine Mengen trinkt – am besten stilles Wasser oder ungesüßten Tee.

  • Zudem können Sie neben fiebersenkenden Mitteln auch Hausmittel ausprobieren. Bei Kindern ab einem Jahr eigenen sich Wadenwickel. Dafür tränken Sie zwei Tücher in lauwarmes Wasser. Bei sehr hohem Fieber sollte die Wassertemperatur nur geringfügig unter der Körpertemperatur liegen. Sonst kann es zu Kreislaufproblemen kommen.
  • Die ausgewrungenen Wickel legen Sie um die Waden des Kindes. Darum wird ein trockenes Handtuch gewickelt. So ruht das Kind zwischen zehn und 20 Minuten.
  • Bei Babys können Sie die Stirn und den Körper mit einem lauwarmen Waschlappen abtupfen. Wichtig: Danach nicht abtrocknen, sondern das Wasser auf der Haut verdunsten lassen. Die Verdunstungskälte senkt das Fieber.
  • Zudem sollten Sie regelmäßig die Temperatur bei Ihrem Kind messen. Am genauesten ist es, wenn Sie die Körpertemperatur mit einem Fieberthermometer rektal messen. Das ist für Ihr Kind nicht immer angenehm, aber andere Messmethoden (im Achselbereich, im Ohr, an der Stirn, im Mund) sind mitunter zu ungenau.
  • Tipp: Geben Sie auf die Spitze des Thermometers etwas Vaseline oder Fettcreme. Dann lässt sich das Thermometer leichter einführen. legen Sie während der gesamten Messung eine Hand auf den Körper des Kleinen und sprechen ruhig oder summen ein Schlaflied.

40 Grad Fieber: Wann Sie das Kind im Krankenhaus vorstellen, ist von der jeweiligen Situation abhängig.imago images / blickwinkel

Was wird im Krankenhaus gegen Fieber gemacht?

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Ab wann Sie bei Fieber mit Ihrem Kind ins Krankenhaus gehen sollten, hängt von verschiedenen Umständen ab. Grundsätzlich ist es ratsam, bei Unsicherheiten immer einen Arzt aufzusuchen. Wir sagen Ihnen, worauf Sie bei Ihrem fiebernden Kind achten sollten und wann ein Gang ins Krankenhaus unumgänglich ist.

Kinder machen jährlich viele Infekte durch, da sich ihre Immunabwehr noch im Aufbau befindet. Auch fieberhafte Erkrankungen sind daher bei Kindern nicht ungewöhnlich. Es gibt jedoch Situationen, in denen Sie Ihr Kind unbedingt einem Arzt oder gar im Krankenhaus vorstellen sollten.

  • Bei Babys unter 3 Monaten sollten Sie bereits ab einer Körpertemperatur von 38 Grad Celsius einen Arzt konsultieren.
  • Bei älteren Kindern empfiehlt sich der Gang zum Kinderarzt bei einer Körpertemperatur über 39 Grad Celsius, die länger als drei Tage anhält und zudem ohne erkennbare Ursachen auftritt.
  • Hohes Fieber ab 40 Grad Celsius, das über zwei Tage hinausgeht, sollte ebenfalls durch einen Kinderarzt abgeklärt werden.
  • Beobachten Sie neben dem Fieber einen schlechten Allgemeinzustand bei Ihrem Kind, etwa anhaltende Schwäche, Müdigkeit oder Ess- und Trinkverweigerung, sollten Sie es ebenfalls zu einem Arzt bringen.
  • Bei weiteren Krankheitsanzeichen wie Durchfall, Erbrechen, Schmerzen oder Hautausschlägen ist der Gang zum Kinderarzt ebenfalls notwendig.
  • Auch, wenn fiebersenkende Maßnahmen und Mittel nicht helfen oder Sie sich unsicher sind, sollten Sie Ihr Kind von einem Arzt untersuchen lassen.
  • Notfall (112): Bei einem Fieberkrampf oder anderen schwerwiegenden Symptomen wie Luftnot, Apathie und starken Schmerzen müssen Sie umgehend mit Ihrem Kind ins Krankenhaus gehen oder den Rettungsdienst und Notarzt rufen.

Ab wann Sie mit Ihrem Kind bei Fieber ins Krankenhaus sollten, entscheiden Temperatur und Allgemeinzustand.imago images / Petra Schneider

Was wird im Krankenhaus gegen Fieber gemacht?

Wenn Ihr Kind fiebert, haben Sie verschiedene Möglichkeiten, die Temperatur zu senken. Auf fiebersenkende Medikamente sollten Sie bei älteren Kindern erst ab einer Temperatur von 39 Grad Celsius zurückgreifen. Bei kleinen Kindern können Sie schon ab 38,5 Grad Celsius ein fiebersenkendes Mittel geben. Besprechen Sie sich dazu bitte mit dem behandelnden Kinderarzt oder mit Ihrem Apotheker!

  • Hausmittel: Die Temperatursenkung Ihres Kindes können Sie durch Wadenwickel und mit einem lauwarmen Waschlappen auf der Stirn unterstützen. Achten Sie außerdem auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um eine Dehydrierung zu vermeiden. Wechseln Sie Kleidung, Bettwäsche und Handtücher regelmäßig, falls Ihr Kind stark schwitzt.
  • Medikamente: Höheres Fieber können Sie auch mit Ibuprofen oder Paracetamol in den Griff kriegen. Die Wirkstoffe erhalten Sie in Zäpfchen-, Saft- und Tablettenform. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach der richtigen Dosierung, da diese entsprechend Gewicht und Körpergröße variiert.
  • Behandlung durch Ärzte: Der Kinderarzt wird Ihr Kind bei Fieber auf einen möglichen Infekt untersuchen und, falls nötig, fiebersenkende Medikamente oder zusätzlich eventuell ein Antibiotikum verschreiben. Im Krankenhaus wird man Ihrem Kind Fiebersenker, Flüssigkeit und bei Bedarf ein Antibiotikum per Infusion zuführen.
  • Maßnahmen bei einem Fieberkrampf: Sollte Ihr Kind einen Fieberkrampf erleiden, rufen Sie sofort den Notarzt. Bis zu dessen Eintreffen sollten Sie Ihr Kind mit Ruhe in die stabile Seitenlage legen, dafür sorgen, dass es weich liegt, um Verletzungen zu vermeiden und prüfen, ob die Atemwege frei sind.
  • Information: Die meisten Fieberkrämpfe sind in der Regel ungefährlich und führen nicht zwangsläufig zu späteren Leiden wie Epilepsie oder einer geistigen Beeinträchtigung. Dennoch sollten Sie im Akutfall schnell handeln und mit Ihrem Kinderarzt über vorbeugende Maßnahmen sprechen, sollte Ihr Kind zu Fieberkrämpfen neigen.

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