Lage: Nahe Wiesbaden ist einer der letzten Lebensräume der Äskulapnatter in Deutschland. Aufgrund seines mediterranen Klimas konnte sich dort eine Population der Nattern erhalten, die heute eigentlich nur noch in Südeuropa und Kleinasien vorkommt. In unmittelbarer Nähe gibt es einen idealen Lebensraum für die gefährdete Schlange. In einem Tal mit reich strukturierter Landschaft bietet sich ein Mosaik von Biotopen, die Deckung, offene Plätze zum Sonnenbaden, ein ausreichendes Nahrungsangebot, Eiablageplätze und frostfreie Räume für die Überwinterung bieten. Größe: In diesem Tal nahe Schlangenbad will Naturefund ein Schutzgebiet von insgesamt 3.000 m² anlegen und als Lebensraum für die Nattern erhalten und gestalten. Eine Fläche von 649 m² wurde durch Naturefund gekauft. Weitere 760 m² wurden der Schlange überlassen und sind entsprechend hergerichtet. Angrenzend werden 1.753 m² von der Stadt Wiesbaden gepachtet, die aktuell bereits als Schutzgebiet für die Natter von Naturefund und dem Naturschutzhaus betreut werden. Mit weiteren Grundstückseigentümern ist Naturefund im Gespräch, um insgesamt 5.000 m² zu sichern und die Vielfalt an Arten, besonders die Schlangenpopulation, zu erhalten. Die Äskulapnatter: Die Äskulapnatter ist die größte Schlange Europas. Sie kann bis zu zwei Meter lang werden und ist völlig ungefährlich. Ihr nördlichstes Verbreitungsgebiet ist Wiesbaden und der Rheingau, doch ihr Lebensraum ist akut bedroht. Der massive Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft und Siedlungserweiterungen lassen den Lebensraum der Schlangen immer weiter verschwinden. Zudem werden jedes Jahr zahlreiche Tiere durch den Straßenverkehr oder Mäharbeiten getötet. Daher ist die Äskulapnatter in der Roten Liste der Tiere als "stark gefährdet" eingestuft. Vorkommen: In Europa besiedelt die Natter ein großes Spektrum an Lebensräumen. In Hessen findet man sie vor allem an Trockenhängen, in und am Rande von lichten Laubwäldern, in Bachtälern und auf Streuobstwiesen. Auf dem Speiseplan der Natter stehen vor allem kleine Nagetiere und Vögel. Hintergrund: Der Name Äskulapnatter ist an den des griechischen Heilgottes Asklepios angelehnt, der sogar Tote wieder zum Leben erwecken konnte. Er stützte sich bereits in den ältesten mythologischen Darstellungen auf den berühmten Äskulapstab. Dieser ist bis heute auf der ganzen Welt das Wahrzeichen der Ärzte und Apotheker. Partner: Unterstützt bei unserer Arbeit für den Schutz der seltenen Natter werden wir vom Naturschutzhaus Wiesbaden, die sich schon seit vielen Jahren für den Schutz der Äskulapnatter einsetzen. Betreuungskonzept: Naturefund kauft und pachtet die Grundstücke, um diese als Schutzgebiete für die seltenen Schlangen zu gestalten. Dazu zählt neben der estaltung geeigneter Brutablageplätze auch das Freischneiden eines Teils des Grundstücks, um der wärmeliebenden Schlange Sonnenplätze bieten zu können. Finanzierung des Projekts: Das Projekt finanziert sich über private Spender und Sponsoren. Neben finanziellen Mitteln werden bei größeren Arbeitseinsätzen Lebensraum für die Schlangen gestaltet und ausgebaut. Über Naturefund e. V.: Naturefund ist eine gemeinnützige Naturschutzorganisation, die weltweit Land kauft, um Lebensräume für die Vielfalt von Tieren und Pflanzen zu bewahren. In nur wenigen Jahren hat Naturefund Wiesen, Wälder und Feuchtgebiete gekauft. Die Zerstörung von Lebensräumen fügt der Artenvielfalt mit am meisten Schaden zu. Flächenkauf ist eine der sichersten und oft auch eine der am schnellsten umzusetzenden Maßnahmen, um einen Teil der Naturschätze zu bewahren.
Durch den Kauf wie auch die enge Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort stellen wir sicher, dass die Natur sich hier langfristig ungestört entfalten kann.
Durch die langfristige Sicherung der Lebensräume kann sich die Natur erholen. Die Äksulapnattern finden einen Rückzugsraum in dem sie sich frei entfalten können. Zudem wird das gesamte Ökosystem mit all seinen Biotopen im und um das Schutzgebiet gestärkt und kann ungehindert florieren.
Weitere Infos
Naturefund e. V.
Wiesbaden
In dieser Liste sind alle in Deutschland lebenden Arten und Unterarten der Unterordnung der Schlangen (Serpentes) aufgeführt. Grundlage für die Liste ist der Kosmos-Naturführer Die Schlangen Europas von Ulrich Gruber.
Deutscher Name
Wissenschaftlicher Name
Familie, Unterfamilie
Verbreitung in Deutschland
Länge
Giftigkeit
Unterarten in Deutschland
Bild
Schlingnatter
Coronella austriaca
Eigentliche Nattern (Colubridae, Colubrinae)
Offenes, besonntes Gelände mit vielen Verstecken, in ganz Deutschland
50–70 cm
ungiftig und harmlos
austriaca
Äskulapnatter
Zamenis longissimus (syn.: Elaphe longissima)
Besonnte Gebiete an Flussufern und Auwäldern mit dichtem Buschwerk bei Schlangenbad im Taunus, im südlichen Odenwald, an den Donauhängen bei Passau, am unteren Inn und Salzach (Restpopulationen)
140–160 cm
ungiftig und harmlos
nicht unterschieden
Ringelnatter
Natrix natrix
Wassernattern (Natricinae, Colubridae)
Feuchte Wiesen oder Wälder, oft in der Nähe von Gewässern, in ganz Deutschland
Männchen 60–70 cm, Weibchen 80–100 cm
ungiftig und harmlos
natrix, bis 2017 helvetica
Barrenringelnatter (seit 2017)[1]
Natrix helvetica
vor allem westlich des Rheins[1]
bis zu 190 cm[1]
ungiftig und harmlos
nicht unterschieden
Würfelnatter
Natrix tessellata
Uferbereiche von flachen, warmen, langsam strömenden Gewässern mit reichhaltiger Ufervegetation; in Deutschland an Lahn, Mosel und Nahe (Restpopulationen), am Mittelrhein und Elbe ausgestorben
60–90 cm
ungiftig und harmlos
nicht unterschieden
Aspisviper
Vipera aspis
Echte Vipern (Viperidae, Viperinae)
Trockene und sonnige Hänge mit Buschwerk, nur ein kleines Reliktvorkommen im südlichen Schwarzwald
60–70 cm
giftig (Röhrengiftzähne), Antiserum!
aspis
Kreuzotter
Vipera berus
Vor allem Moore, Sümpfe, Brüche, außerdem Bergwiesen im Bereich der Baumgrenze, in ganz Deutschland
60–75 cm
giftig (Röhrengiftzähne), zytotoxische Wirkung, Biss sehr schmerzhaft, Antiserum!
berus
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