Was ist der unterschied zwischen Quader und Prisma

Ein Prisma (Mehrzahl: Prismen) ist ein geometrischer Körper, der durch Parallelverschiebung eines ebenen Polygons entlang einer nicht in dieser Ebene liegenden Geraden im Raum entsteht. Man spricht auch von einer Extrusion des Vielecks. Ein Prisma ist damit ein spezielles Polyeder.

Was ist der unterschied zwischen Quader und Prisma

Ein Prisma mit einem Sechseck als Grundfläche

Das gegebene Polygon wird als Grundfläche bezeichnet, die gegenüberliegende Seitenfläche als Deckfläche. Die Gesamtheit aller übrigen Seitenflächen heißt Mantelfläche. Die Seitenkanten des Prismas, die Grundfläche und Deckfläche verbinden, sind zueinander parallel und alle gleich lang. Grundfläche und Deckfläche sind zueinander kongruent und parallel. Der Abstand zwischen Grundfläche und Deckfläche heißt Höhe h {\displaystyle h}

Was ist der unterschied zwischen Quader und Prisma
des Prismas.

 

A: gerades Prisma; B: schiefes Prisma

 

Spezialfall eines schiefen Prismas: Parallelepiped, hier sogar ein Rhomboeder

Erfolgt die Parallelverschiebung des Polygons senkrecht zur Grundfläche, spricht man von einem geraden Prisma, ansonsten von einem schiefen Prisma. Die Mantelfläche eines geraden Prismas besteht aus Rechtecken, im allgemeinen Fall besteht sie aus Parallelogrammen. Ein gerades Prisma mit einem regelmäßigen Polygon als Grundfläche wird als reguläres Prisma bezeichnet.

Der zu einem geraden Prisma duale Körper ist eine Doppelpyramide.

Ein gerades Prisma mit einem Regelmäßigen Vieleck als Grundfläche wird als reguläres Prisma bezeichnet. Alle regulären Prismen besitzen eine Umkugel, weil alle Ecken gleich weit vom Mittelpunkt entfernt sind. Der Würfel ist das einzige gleichseitige Prisma mit einer Inkugel.

Formeln

Größen eines regelmäßigen Prismas (regelmäßiges n-Eck mit Seitenlänge a als Grundfläche und Höhe h)
Allgemeiner Fall Quadratisches Prisma Regelmäßiges Dreiecksprisma
Grundfläche A g {\displaystyle A_{g}}   ( n 4 cot π n ) a 2 {\displaystyle \left({\frac {n}{4}}\cot \!{\frac {\pi }{n}}\right)a^{2}}   a 2 {\displaystyle a^{2}}   3 4   a 2 {\displaystyle {\frac {\sqrt {3}}{4}}\ a^{2}}  
Volumen V {\displaystyle V}   ( n 4 cot π n ) a 2 h {\displaystyle \left({\frac {n}{4}}\cot \!{\frac {\pi }{n}}\right)a^{2}h}   a 2 h {\displaystyle a^{2}h}   3 4   a 2 h {\displaystyle {\frac {\sqrt {3}}{4}}\ a^{2}h}  
Oberflächeninhalt O {\displaystyle O}   a n 2   ( 2 h + a   cot ⁡ π n ) {\displaystyle {\frac {an}{2}}\ \left(2h+a\ \cot {\frac {\pi }{n}}\right)}   a 2 + a 4 h 2 + a 2 {\displaystyle a^{2}+a{\sqrt {4h^{2}+a^{2}}}}   3 a 4 ( 3   a 3 + 4 h 2 + a 2 3 ) {\displaystyle {\frac {3a}{4}}\left({\sqrt {3}}\ {\frac {a}{3}}+{\sqrt {4h^{2}+{\frac {a^{2}}{3}}}}\right)}  
Umkugelradius r u {\displaystyle r_{u}}   1 2 h 2 + a 2 sin 2 ⁡ π n {\displaystyle {\frac {1}{2}}{\sqrt {h^{2}+{\frac {a^{2}}{\sin ^{2}{\frac {\pi }{n}}}}}}}   1 2 h 2 + 2 a 2 {\displaystyle {\frac {1}{2}}{\sqrt {h^{2}+2a^{2}}}}   1 2 h 2 + 4 a 2 3 {\displaystyle {\frac {1}{2}}{\sqrt {h^{2}+{\frac {4a^{2}}{3}}}}}  
Innenwinkel der regelmäßigen Grundfläche α {\displaystyle \alpha }   n − 2 n ⋅ 180 ∘ {\displaystyle {\frac {n-2}{n}}\cdot 180^{\circ }}   90 ∘ {\displaystyle 90^{\circ }}   60 ∘ {\displaystyle 60^{\circ }}  
Winkel zwischen Grundfläche und Rechtecken β 1 {\displaystyle \beta _{1}}   90 ∘ {\displaystyle 90^{\circ }}   90 ∘ {\displaystyle 90^{\circ }}   90 ∘ {\displaystyle 90^{\circ }}  
Winkel zwischen den Rechtecken β 2 {\displaystyle \beta _{2}}   n − 2 n ⋅ 180 ∘ {\displaystyle {\frac {n-2}{n}}\cdot 180^{\circ }}   90 ∘ {\displaystyle 90^{\circ }}   60 ∘ {\displaystyle 60^{\circ }}  
Raumwinkel in den Ecken Ω {\displaystyle \Omega }   n − 2 n ⋅ π   s r {\displaystyle {\frac {n-2}{n}}\cdot \pi \ \mathrm {sr} }   π 2   s r {\displaystyle {\frac {\pi }{2}}\ \mathrm {sr} }   π 3   s r {\displaystyle {\frac {\pi }{3}}\ \mathrm {sr} }  

Besondere Formen des Prismas sind die Quader und Würfel. Bei diesen kann jede Seite als Grundfläche des Prismas aufgefasst werden.

In der Optik versteht man unter einem Prisma meistens ein gerades Prisma mit einem Dreieck als Grundfläche, siehe Prisma (Optik).

Das Prisma ist in der Mathematik ein Spezialfall des allgemeinen Zylinders.

Jedes Prisma mit einer punktsymmetrischen Grundfläche ist selbst punktsymmetrisch.

Das Volumen V {\displaystyle V}   eines Prismas ist gegeben durch

V = G ⋅ h {\displaystyle V=G\cdot h}  ,

wobei G {\displaystyle G}   den Flächeninhalt der Grundfläche und h {\displaystyle h}   die Höhe des Prismas bezeichnet. Aus dem Prinzip von Cavalieri folgt, dass zwei Prismen (etwa ein gerades und ein schiefes Prisma) bei gleicher Grundfläche und Höhe das gleiche Volumen besitzen.

Die Mantelfläche M {\displaystyle M}   eines geraden Prismas ist gegeben durch

M = U ⋅ h {\displaystyle M=U\cdot h}  ,

wobei U {\displaystyle U}   für den Umfang der Grundfläche und h {\displaystyle h}   für die Höhe des Prismas steht.

Die gesamte Oberfläche O {\displaystyle O}   eines Prismas ergibt sich aus

O = 2 ⋅ G + M {\displaystyle O=2\cdot G+M}  ,

wobei G {\displaystyle G}   und M {\displaystyle M}   dem Inhalt von Grundfläche und Mantelfläche entsprechen.

Nur gerade Prismen mit einer Grundfläche, welche einen Umkreis besitzt, haben eine Umkugel. Alle regulären Prismen und alle geraden Dreiecksprismen besitzen daher eine Umkugel. Der Radius R {\displaystyle R}   der Umkugel bei gegebener Höhe h {\displaystyle h}   und gegebenem Umkreisradius r {\displaystyle r}   berechnet sich nach dem Satz des Pythagoras zu:

R = r 2 + h 2 4 {\displaystyle R={\sqrt {r^{2}+{\frac {h^{2}}{4}}}}}  

Sowohl gerade wie auch schiefe Prismen können eine Inkugel haben.

Bei gegebener Höhe h {\displaystyle h}   eines Prismas ergibt sich der Radius R {\displaystyle R}   der Inkugel zu:

R = h 2 {\displaystyle R={\frac {h}{2}}}  

Voraussetzung für die Existenz einer Inkugel:

  1. Es gibt eine gedachte Ebene, die senkrecht auf allen Parallelogrammen des Mantels steht. Der Schnitt dieser Ebene mit den Parallelogrammen ergibt ein Polygon.
  2. Das Polygon aus 1 besitzt einen Inkreis.
  3. Der Radius dieses Inkreises beträgt h / 2 {\displaystyle h/2}  .

Nur gerade Prismen mit einem regelmäßigen Polygon als Grundfläche und gleicher Länge aller Kanten haben eine Kantenkugel. Der Mantel solcher Prismen wird also aus Quadraten gebildet. Bei gegebenem Umkreisradius r {\displaystyle r}   ergibt sich der Radius R {\displaystyle R}   der Kantenkugel zu:

R = r {\displaystyle R=r}  
  • Antiprisma
  • Prismatoid
  • Prisma. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 16, Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1908, S. 354.
  • Bronstein-Semendjajew, Taschenbuch der Mathematik, 21./22. Aufl. 1981, S. 196.

 

Commons: Prismen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

 Wiktionary: Prisma – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

  • Prisma auf mathematische-basteleien.de
  • Eric W. Weisstein: Prism. In: MathWorld (englisch).

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