Was ist der unterschied zwischen bundesstaat und einheitsstaat

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Einheitsstaat 1) Ist die Bezeichnung für ein politisches System, in dem die Staatsgewalt über das gesamte Staatsgebiet zentral ausgeübt wird (z.B. von der Hauptstadt aus, bis in die entlegensten Orte). Hiervon ist der dezentrale Einheitsstaat zu unterscheiden, der über dezentrale Organe der Selbstverwaltung (z.B. in Bezirken oder Departments) verfügt, die allerdings zentral beaufsichtigt werden (z.B. Frankreich). Heute setzt sich zunehmend der Begriff Zentralstaat durch. 2) Ist ein Begriff der konservativen Staatslehre, die der pluralistischen Interessenvielfalt moderner Staaten ein übergeordnetes, einheitliches politisches System entgegensetzt. 3) In vordemokratischen oder autoritären Einheitsstaaten sind alle (Staats-)Organe zentralisiert; die Staatsgewalt wird ungeteilt ausgeübt.

Bundesstaat:

1) Bezeichnet den Zusammenschluss mehrerer Staaten zu einem übergeordneten Gesamtstaat. Für Bundesstaaten charakteristisch ist, dass sowohl der Bund als auch die Gliedstaaten über eigenständige (rechtliche, politische und territoriale) Kompetenzen (Zuständigkeiten) verfügen und die Gliedstaaten gegenüber dem Bund zur Bündnistreue verpflichtet sind. Bei der Aufgabenverteilung wird unterschieden zwischen a) sachlicher Kompetenzverteilung, d.h. die staatlichen Zuständigkeiten werden zwischen Bund (z.B. Außenpolitik, Geldpolitik) und Gliedstaat (z.B. Bildungswesen, Innere Sicherheit) nach inhaltlichen Kriterien verteilt, und b) funktionaler Kompetenzverteilung, d.h. die Zuständigkeiten zwischen Bund (erarbeitet z.B. Gesetze) und Gliedstaaten (führen die Gesetze aus) unterscheiden sich nach Art der zu erbringenden Leistung.

2) Als Bundes(state) werden die Gliedstaaten der Vereinigten Staaten von Amerika bezeichnet.

Als Einheitsstaat bezeichnet man einen Staat, der nicht in Gliedstaaten wie Länder oder Kantone gegliedert ist. Einheitsstaaten können zentralistisch (Zentralstaat) oder dezentral organisiert sein.

Als Bundesstaat wird einerseits ein Staat bezeichnet, der aus mehreren Teil- oder Gliedstaaten zusammengesetzt ist. Rechtlich betrachtet besteht ein solcher Bundesstaat aus mehreren Staatsrechtssubjekten, das heißt politischen Ordnungen mit Staatsqualität, und vereint deshalb in der Regel auch verschiedene politische Ebenen in sich.

Andererseits wird in manchen Fällen auch ein Gliedstaat eines bundesstaatlich verfassten Systems als Bundesstaat bezeichnet. In beiden Fällen ist das zu Grunde liegende politische Ordnungsprinzip das des Föderalismus.

//de.wikipedia.org/wiki/Bundesstaat

Ein Einheitsstaat kennt keine selbstständigen Gliedstaaten (z.B. Frankreich).

Der Bundesstaat ist aus mehreren Gliedstaaten zusammen gesetzt (z.B. Deutschland).

Gruß,

Lissy

Topnutzer im Thema Geschichte

Deutschland, Österreich sind Bundesstaaten = bestehen aus mehreren Ländern mit eigener Gesetzgebung; Frankreich ist ein Einheitsstaat, der zentral von Paris regiert wird. Grüße

Der Einheitsstaat kann sich aus mehreren Bundesstaaten zusammensetzen (USA).

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Einheitsstaat Zentral regiert, (Frankreich, Italien) Staatenbund zustammenschluss selbständiger Staaten(EU, NATO Bundesstaat

Föderation vereinigung Teilstaaten (Schweiz, Deutschland)

 
   
Frage: Worin liegt der Unterschied zwischen Einheitsstaat, Staatenbund und Bundesstaat?
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Als Einheitsstaat wird ein Staat bezeichnet, in dem die Staatsgewalt über das gesamte Staatsgebiet meist von der Hauptstadt aus zentralistisch ausgeübt wird. Gebräuchlich ist heute zunehmend auch der Ausdruck Zentralstaat.[1] Als besondere Ausprägung des Einheitsstaats wird teilweise der dezentrale Einheitsstaat genannt, der über dezentrale Organe der Selbstverwaltung wie etwa Bezirke oder Départements verfügt, die jedoch zentral beaufsichtigt werden.

Karte der Einheitsstaaten

Einheitsstaaten werden durch Einteilung in Verwaltungseinheiten, gegebenenfalls auch in eigenständige Selbstverwaltungskörperschaften gegliedert, nicht aber in eigenstaatliche Gliedstaaten wie im Bundesstaat.[2]

Das Streben nach einem Einheitsstaat wird als Unitarismus bezeichnet, das Streben nach einer bundesstaatlichen Ordnung demgegenüber als Föderalismus.

Als Beispiele demokratischer Staaten nannte der Politikwissenschaftler Martin Sebaldt etwa Costa Rica, Finnland, Island oder Israel als zentralistische Einheitsstaaten. Dänemark, Frankreich, das Vereinigte Königreich, Irland, Japan oder Luxemburg sowie Neuseeland, Niederlande, Norwegen und Schweden sind dagegen dezentrale Einheitsstaaten.

Eine „ausgesprochene Regionalisierung“ finde sich bei Italien und Indien, die er als regionale Einheitsstaaten bezeichnet. So habe sich Italien schrittweise durch Staatsreformen zu einem regionalisierten Einheitsstaat entwickelt, in welchem fünf Regionen mit Sonderstatus über Selbstverwaltung verfügen. Dieses Konzept wurde auf die übrigen Regionen in modifizierter Weise ausgeweitet und verfassungsrechtlich verankert. Indien sei lediglich eine „formale Union“, da deren Bundesstaaten aufgrund fehlender Verfassungen keine Staatsqualität besäßen. Zudem könne die Zentralregierung diese aufgrund der Artikel 3 und 358 der Bundesverfassung neu strukturieren, auflösen und deren Regierungsgewalt übernehmen. Außerdem würden ihre Gouverneure durch den Staatspräsidenten ernannt und dessen Aufgabenbereiche durch die Staatsverfassung geregelt. Als einen Sonderfall betrachtet Sebaldt Belgien, welches sich zwar nicht „formaljuristisch“, aber de facto von einem dezentralen Einheitsstaat durch mehrere Staatsreformen zu einem föderalen Bundesstaat gewandelt habe.[3]

  1. Schubert, Klaus/Martina Klein: Das Politiklexikon. 4., aktual. Aufl., Dietz, Bonn 2006 (online im Politiklexikon der Bundeszentrale für politische Bildung, archiviert im Internet Archive).
  2. Einheitsstaat (Memento vom 17. Januar 2012 im Internet Archive) auf wissen.de, abgerufen am 16. September 2011
  3. Martin Sebaldt: Die Macht der Parlamente. Funktionen und Leistungsprofile nationaler Volksvertretungen in den alten Demokratien der Welt, VS Verlag, Wiesbaden 2009, S. 184 ff.

Normdaten (Sachbegriff): GND: 4231116-0 (OGND, AKS)

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