Warum sind kurzstreckenfahrten mit kaltem motor besonders umweltschädlich

Im Alltag wird das Auto meist nicht über längere Distanzen am Stück bewegt, denn Arbeit, Supermarkt oder die Schule der Kinder sind oft nur einen Katzensprung entfernt. Leider aber nicht nah genug, um den Wagen stehen zu lassen. Kurzstrecken sind dauerhaft allerdings nicht gut fürs Auto. Wir sagen Ihnen warum und welche Fahrzeuge für Kurzstrecken überhaupt nicht geeignet sind.

⏰  Kurz zusammengefasst

Wenn Sie schon jetzt wissen möchten, welche Autos Kurzstrecken noch am besten aushalten, dann haben wir hier einige Modelle für Sie:

Was ist eine Kurzstrecke?

Jeder spricht von Kurzstrecken, doch wie kurz ist eine Kurzstrecke eigentlich? Allgemein ist eine Strecke unter zehn Kilometern als Kurzstrecke zu bezeichnen, denn innerhalb dieser Zeit hat der Motor keine Chance die benötigte Betriebstemperatur zu erreichen. Genau das ist das Hauptproblem und kann langfristig zu Schäden führen.

Kurzstrecken vermeiden

Wenn der Motor nicht auf die volle Betriebstemperatur kommt, kann bei Benzinern Kraftstoff in die Ölwanne gelangen und verdampft dann nicht, sondern sammelt sich im Öl. Das führt dazu, dass die Schmierfähigkeit des Öls nachlässt. Aus diesem Grund ist es ratsam, bei häufigen Kurzstreckenfahrten den Ölwechsel öfter durchführen zu lassen als vorgeschrieben.

Eine zu niedrige Betriebstemperatur wirkt sich aber auch negativ auf die Auspuffanlage aus. Kondenswasser verdampft nicht und die Korrosion wird erhöht – das führt dann natürlich zu größerem Verschleiß. Auch die Umwelt ist von Kurzstreckenfahrten nicht begeistert, denn ein kalter Motor verbraucht viel Sprit, was auch zu höherem Ausstoß führt. Zudem müssen Sie öfter die Tankstelle aufsuchen und dort mehr Geld liegen lassen.

Des Weiteren besteht die Gefahr, dass die Zündkerzen zunehmend verrußen und sich der Wagen dadurch anfangs schlechter und irgendwann gar nicht mehr starten lässt.

Diesel und Kurzstrecken: Eine schlechte Kombination

Besonders schädlich sind Kurzstrecken für Dieselfahrzeuge. Das liegt daran, dass ein Diesel ebenfalls erst einmal warm gefahren werden muss und dazu braucht er ein wenig länger als Benziner. Besonders problematisch sind die Rußpartikel-Filter, die in aktuellen Dieselmodellen bereits integriert sind. Diese Filter benötigen eine bestimmte Temperatur, da sich Ruß an der Oberfläche des Filters anlagert und anschließend verbrannt werden muss. Das ist aber nur möglich, wenn die Abgastemperatur hoch genug ist, was wiederum nur dann der Fall ist, wenn das Fahrzeug lange genug am Stück bewegt wird.

Eine Temperatur von mindestens 600 Grad Celsius ist für die Verbrennung der Rußrückstände am Filter notwendig. Anders als oft angenommen ist es nicht ausreichend, fehlende Fahrzeiten durch hohe Geschwindigkeiten auszugleichen. Wenn Sie also keine Zeit für eine ausgiebige Ausfahrt haben, dann quälen Sie Ihren Diesel nicht zusätzlich noch mit hohen Drehzahlen bei kaltem Motor – damit machen Sie nichts besser.

Damit Kurzstrecken für Diesel nicht so schädlich sind, haben sich die Hersteller etwas einfallen lassen. Es können sogenannte Additive zugesetzt werden, die die Zündtemperatur absenken, wodurch die Rußpartikel bereits bei 450 Grad Celsius verbrannt werden. Eine solche Temperatur kann auch schon bei kürzeren Strecken erreicht werden. Schwierig sind die eigentlich umweltfreundlichen Start-Stopp-Systeme. Die Abgastemperatur wird hier noch geringer gehalten und erreicht gerade einmal 250 Grad Celsius. Damit ist es nicht möglich die Partikel zu verbrennen, was zu einem Verstopfen des Filters führen kann.

Diesel-Hybrid Modelle sind selten, aber nicht ganz so anfällig wie klassische Diesel.

Sind E-Autos für Kurzstrecken geeignet?

Wenn ein Elektroauto für Sie in Frage kommt, dann ist es tatsächlich die beste Wahl für Kurzstrecken. Mit einer bestimmten Betriebstemperatur für optimales Arbeiten, schlechte Schmiereigenschaften des Öls oder steigendem Spritverbrauch braucht man sich beim E-Auto nicht herumschlagen.

Der Elektromotor arbeitet von Anfang an optimal, braucht keine Schmiermittel, die eine bestimmte Betriebstemperatur vorschreiben und auch der Stromverbrauch ist bei Kurzstrecken nicht höher – außer im Winter, doch das hat mit den Temperaturen und nicht mit der Kurzstrecke zu tun.

Der Kaltstart

Was passiert eigentlich, wenn der Motor kalt startet? Die Komponenten erwärmen sich einseitig und es können Reibungen entstehen, die wiederum einen höheren Verschleiß oder Riefen in den Oberflächen nach sich ziehen, denn das Öl ist noch nicht warm genug. Auch das Kühlwasser hat zu dieser Zeit gerade einmal Umgebungstemperatur und kann so die gleichmäßige Verteilung der Wärme nicht gewährleisten. Wenn der Motor nun zu stark belastet wird, kann sich der Verschleiß um ein Vielfaches erhöhen.

Deshalb raten wir dazu, die ersten Kilometer behutsam zu fahren, bis der Motor die Betriebstemperatur erreicht hat. Werden allerdings nur Kurzstrecken gefahren, quälen Sie Ihren Wagen quasi ständig mit Kaltstarts.

Woran erkennt man aber eigentlich, ob man mit dem Wagen zu viele Kurzstrecken fährt? Ein Indiz ist weißer Schlamm in der Innenseite des Öldeckels. Dieser deutet auf schlechte Schmierfähigkeit hin. Auch eine Geruchsprobe am Ölmessstab gibt Auskunft darüber, ob der Motor leidet. Riecht der Stab nach Kraftstoff, ist Sprit in die Ölwanne gelangt. Auch Wassertropfen am Stab deuten auf nicht verdampftes Kondenswasser hin. In diesen Fällen sollte bald ein Ölwechsel vorgenommen werden, denn es wurden definitiv zu viele Kurzstrecken gefahren.

Zusammengefasst steht also fest: Andauernde Kurzstrecken schaden dem Fahrzeug. Bringen Sie das Auto auf jeden Fall gelegentlich auf die volle Betriebstemperatur. Wann diese erreicht ist, erkennen Sie an der entsprechenden Anzeige im Armaturenbrett.

Die Scheiben bei laufendem Motor frei kratzen oder nur Kurzstrecken fahren: Autofahrer können im Winter jede Menge falsch machen.

Das ist nicht nur schädlich für die Umwelt, teuer wird's auch.

Ist der Motor kalt, sind Spritverbrauch und Schadstoffausstoß besonders hoch.

Erst nach etwa fünf Kilometern ist der Motor richtig warm gefahren und bringt seine optimale Leistung.

Was Autofahrer jetzt unbedingt vermeiden sollten:

Bei kaltem Motor ist der Spritverbrauch und damit auch der Schadstoffausstoß extrem hoch. Der Katalysator schläft noch, das Öl ist bei winterlichen Temperaturen sehr zähflüssig. Erst nach etwa fünf Kilometern ist alles wieder im Regelbereich. Wenn der Motor angeschaltet wird, sofort losfahren und Kurzstrecken möglichst vermeiden. Anders verhält es sich beim Betrieb einer Standheizung. Sie verbraucht zwar etwas mehr als einen halben Liter Sprit in der Stunde. Aber 20 Minuten reichen aus, die Scheiben sind frei und der Motor ist so weit auf Temperatur gebracht, dass er durch den optimalen Betrieb den Mehrverbrauch der Standheizung so gut wie wettmacht.

Die Sitzheizung nur in den ersten Minuten der Fahrt eingeschaltet lassen. Wenn Motor und Heizung warm sind, bringt die Sitzheizung keinen zusätzlichen Nutzen. Gleiches gilt für die Heckscheibenheizung. Bei den neueren Modellen schaltet sie sich automatisch aus, wenn die Sicht frei ist.

Klimaanlage im Winter nur ganz gezielt einsetzen. Sie verbraucht immerhin 0,6 Liter auf 100 Kilometern. Bei feuchtem Wetter verhindert oder entfernt sie den Beschlag von den Scheiben. Tipp: Der kurze Einsatz der Klimaanlage zur Enteisung kostet nach Erkenntnissen der Experten von TÜV SÜD weniger Energie als lange die Heckscheibenheizung oder das Gebläse laufen zu lassen.

Die Nebelleuchte kommt im Winter häufig zum Einsatz. Normale Beleuchtung verbraucht 0,4 Liter Sprit auf 100 Kilometern, Zusatzbeleuchtung noch einmal 0,2 Liter. Deshalb die Nebelbeleuchtung immer ausschalten, wenn sie nicht gebraucht wird. Auch weil sie sonst den Fahrer im Auto dahinter blendet! Generell gilt: Die Nebelschlussleuchte darf nur bei Sichtweiten unter 50 Metern leuchten. In solchen Fällen ist Tempo 50 vorgeschrieben.

Eine Dachbox erhöht den Spritverbrauch des Wagens um bis zu vier Liter auf 100 Kilometern. Bei anderen Ladegütern ist es nicht ganz so schlimm. Dennoch: Alles Unnötige sollte raus aus dem Auto!

Durchdrehende Räder beim Losfahren schaden der Umwelt und bringen reichlich wenig. Wer behutsam Gas gibt und vorsichtig losfährt, kommt besser vom Fleck und sicherer ans Ziel.

Den Motor beim Warten vor Bahnübergängen nicht einfach laufen lassen! Moderne Motoren sparen bereits Sprit, wenn man sie nur für wenige Sekunden ausschaltet.

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