Warum finden tolle Frauen keinen Mann

Warum moderne Frauen so schwer einen Partner finden

Montag, 16.02.2015 | 11:35

Immer mehr moderne Frauen klagen über fehlende Männer. Die Zahl der ledigen Erfolgsfrauen scheint zu steigen oder kommt es uns nur so vor? Vielleicht haben sich die Männer nur versteckt?

  • Auch starke Frauen wollen erobert werden.
  • Besonders schwierig ist die Partnersuche für ältere Frauen.
  • Zunehmende Lebenserfahrung schränkt den Kreis der möglichen Partner ein.

Auch das gehört zum Alltag meiner Beziehungspraxis: die fehlende Beziehung.

Ich habe immer häufiger Frauen zu Besuch, die sich nicht (mehr) mit ihrem Single-Dasein zufrieden geben wollen und nicht verstehen können, warum kein passender Partner zu finden ist.

Besonders schwierig gestaltet sich die Partnersuche, wenn die Damen bereits jenseits des gebärfähigen Alters sind.

Das Sprichwort „Auf jeden Topf passt ein Deckel“ scheint irgendwann nicht mehr aufzugehen. Man könnte sagen: Je jünger die Frau desto mehr potentielle Partner sind vorhanden. Klingt irgendwie unwahrscheinlich.

Die Realität ist eher: Zunehmende Lebens-, Männer- und Beziehungserfahrung schränkt den Kreis der möglichen Partner radikal ein.

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Mit einem Mal ist nicht mehr jeder Fisch willkommen, der an der Angelschnur ruckt. Ein stattlicher Hecht sollte es schon sein, der schließlich am Haken zappelt.

Beziehungsbremse Autarkie?

Viele dieser Frauen haben eines gemeinsam, das ihnen bei der Suche nach einem geeigneten Mann im Wege steht: Rein materiell gesehen brauchen Sie niemanden (mehr). Zumindest keinen typischen Versorger.

Und damit fällt einer der wichtigsten männlichen Stützpfeiler weg und stellt die Rolle der Herren zumindest teilweise in Frage. Denn die haben mit autarken und erfolgreichen Frauen gerne ihre liebe Müh' und Not.

Video: Sechs Beweise, dass Sie den richtigen Partner gefunden haben:

FOCUS Online Sechs Beweise, dass Sie den richtigen Partner gefunden haben

Es erfordert heute mehr innere Qualitäten, um sich einen Platz an der Seite einer neuen, starken Frau zu erobern und vor allem halten zu können.

Konnte man(n) in alten Zeiten noch gönnerhaft mit seiner Geldbörse die Geschicke bestimmen, so bleibt heutzutage dem einen oder anderen Mann nicht nur die Kreditkarte in der Jacke, sondern auch das Lachen im Halse stecken, wenn seine Begleitung lächelnd die Rechnung für das gemeinsame Essen begleicht.

Das Dilemma der gut ausgebildeten Frauen

Auch die wachsende Bildung der Frauen steht ihrer Partnersuche bisweilen im Wege. Seit Frau nicht mehr nur das nickende und schmückende Anhängsel des Mannes ist, sondern auch intellektuell mit den Männern gleichzieht, wird die Luft am Partnerhimmel dünner und erfordert ein selbstbewusstes Gegenüber.

In den sozialen Kompetenzen sind Frauen dem maskulinen Part in späteren Jahren oft überlegen.

Zwar schaffen es Männer meist, sich im Arbeitsdschungel zu behaupten. Doch eine Mutter, die es hinkriegt, sich zusätzlich zum Beruf durch die Herausforderungen der Erziehung zu kämpfen, hat sich mehr „Manager-Erfahrung“ angeeignet, als es im reinen Berufsleben je möglich wäre.

Wer hat Angst vor dem „starken“ Geschlecht?

Manchmal fällt es Frauen schwer, einen adäquaten Partner auf Augenhöhe zu finden, weil Männer in vielen Fällen noch zu sehr an klassischen Rollenbildern hängen. Mit der emanzipierten Frau kommen sie schwer zurecht.

Sie fühlen sich entmannt (woran die Frauen nicht unschuldig sind!) und wenden sie sich eher Partnerinnen zu, die ihnen weniger Irritationen bereiten.

Immer wieder höre ich von diesen starken Frauen, dass sie nicht mehr bereit sind, ihre Eigenständigkeit für eine Beziehung zu opfern. So sind zum Beispiel Paarbeziehungen, die auf getrennte Wohnungen setzen, ein Modell trotz Partnerschaft diese Selbstbestimmung  zu erhalten: Ambulant ja - stationär nein!

Oft werden gerade Single-Frauen in die Schublade „Irgendwas muss mit der doch nicht stimmen, wenn die keinen Mann hat“ gepackt. Hauptsache sie sind eingeordnet und unter Kontrolle. Denn die Idee, dass möglicherweise nicht jeder Partner willkommen ist, nur weil er ein Mann ist, liegt mitunter ziemlich fern.

Eine überzeugte Single-Dame hält so manch einer frustrierten Ehefrau ja irgendwie auch den Spiegel vor. Und hier muss man klar sagen, dass Frauen mit dem eigenen Geschlecht bedeutend kritischer sind als die männlichen Gesellen. Und eifersüchtiger, denn eine Single-Frau ist nicht selten eine echte Bedrohung. Hier lässt auch der echte Selbstwert grüßen.

Fazit

Dass Männer und Frauen verschieden sind, ist nichts Neues. Mitunter habe ich jedoch den Eindruck, als wenn wir diesen Zustand ignorieren.

Geht man davon aus, dass die Nachfrage das Angebot regelt, dann lassen Seminare und Workshops mit Titeln wie „Finde Deine ureigene Weiblichkeit“ oder „Männer-Geburten“ darauf schließen, dass Männlein UND Weiblein entwicklungstechnisch noch einiges aufzuarbeiten haben.

Gleichmacherei ist übrigens völlig fehl am Platz. So herausfordernd Unterschiede manchmal sind, so sind sie doch die Grundlage jeder Leidenschaft. 

Video: So vermeiden Sie Enttäuschungen in der Liebe

09.03.2021, 19:16 Uhr 2 Min. Lesezeit

Warum finden so viele Singles keinen Partner? Das haben Wissenschaftler aus Zypern untersucht. Ihrer Studie zufolge liegt es vor allem an der mangelnden Flirtkompetenz – als Sender und Empfänger.

Kaum ein Thema ist so kompliziert wie die Partnersuche, das war schon vor Corona so. Auf der Suche nach einer Beziehung lauern eine Menge Fallstricke, viele Singles verzweifeln daran. Oft kommt es gar nicht erst zu einer Annäherung, auch dann nicht, wenn zwei Personen durchaus aneinander interessiert sind. Warum das so ist, haben Psychologen der Universität Nikosia in Zypern untersucht.

Ihre Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift "Personality and Individual Differences" veröffentlicht wurde, konzentriert sich auf das "unfreiwillige Single-Sein und die Gründe", so der Titel. Darin kommen sie zu dem Schluss: Bei vielen Singles, die alleine sind, obwohl sie sich eine Beziehung wünschen, hapert es an der Kommunikation. Genauer gesagt am Flirten: Sie wissen nicht, wie man einer anderen Person sein Interesse zeigt oder ihre Signale richtig deutet.

Singles schätzen ihre Flirtfähigkeiten sehr niedrig ein

Der Psychologe Menelaos Apostolou, Professor an der Universität Nikosia, und seine Mitarbeiter fragten eine Gruppe von 1228 Männern und Frauen zunächst nach ihrem Beziehungsstatus. Die große Mehrheit der Singles gab an, lieber eine Beziehung haben zu wollen. Diese Personen sollten sich in der Studie selbst auf einer Skala von eins bis fünf einschätzen, hinsichtlich solcher Statements wie "Ich weiß nicht, wie man flirtet" oder "Mir fehlt die Fähigkeit, die Signale potenzieller Partner zu erkennen oder zu deuten".

Das Ergebnis war laut "Psych News Daily" relativ eindeutig: Die meisten der unfreiwilligen Singles schätzen ihre Flirtfähigkeiten – sowohl als Sender als auch als Empfänger – sehr niedrig ein. Die freiwilligen Singles hingegen gaben der Aussage, sie seien bei der Partnersuche sehr wählerisch, die größte Zustimmung. 

Die Evolution hatte noch nicht genug Zeit

Für die Forscher kommt diese Erkenntnisse nicht überraschend – wie wohl auch für viele Singles, die diese Beobachtungen an sich selbst machen. Um eine intime Beziehung zu finden, seien bestimmte soziale Fähigkeiten nötig, erklärt Menelaos Apostolou. Lange seien diese Beziehungen arrangiert worden, ohne dass sich das Paar dafür übermäßig anstrengen musste – zum Beispiel durch die Eltern. Evolutionär betrachtet habe der Mensch also bisher nicht viel Zeit gehabt, um gute Kommunikationstechniken für die Partnersuche zu erlernen und schädliche abzulegen.

Apostolou schränkt allerdings auch ein, dass andere, in der Studie nicht abgefragte Faktoren für das Singlesein verantwortlich sein könnten. Außerdem sind Ursache und Wirkung nicht ganz klar: Es könnte auch sein, dass Menschen, die lange Single sind, mit der Zeit die Fähigkeiten zur Partnersuche verlernen.

Quellen: "Personality and Individual Differences" / "Psych News Daily"