Wann öffnet sich der muttermund vor der periode

Dein Muttermund gibt dir in jedem Zyklus Aufschluss darüber, wann deine fruchtbaren Tage und dein Eisprung stattfinden. So geht’s

Nachdem Dir mein Artikel über den Zervixschleim vielleicht bereits Aufschluss über die fruchtbaren Tage gegeben hat, geht’s jetzt über Muttermund – ein weiterer Indikator für die Verhütung mit NFP. In Kombination mit dem Messen der Basaltemperatur und deinen Ausfluss, stärkt es Sicherheit als Verhütung ohne Hormone. Umgekehrt geht’s auch: Die regelmäßige Kontrolle des Muttermunds hilft auch Frauen mit Kinderwunsch, die fruchtbaren Tage zu bestimmen – besonders, wenn du vielleicht Schwierigkeiten hast, deinen Zervixschleim auszuwerten.

Was ist der Muttermund? 

Als Muttermund wird das Ende des Gebärmutterhalses bezeichnet – eine etwa vier bis fünf Zentimeter kurze Röhre, die den Eingang der Vagina mit der Gebärmutter verbindet. Der Muttermund ragt demzufolge minimal in die Scheide hinein. Dieser Teil ist sehr gut durchblutet und damit auch sehr empfindlich. Daher kann es bei unsanfteren Berührungen – wie Geschlechtsverkehr oder der Untersuchung beim Frauenarzt auch mal zu leichten Blutungen kommen. Der Muttermund hat nicht nur die Aufgabe, sich bei der Geburt eines Babys weit zu öffnen, wie du vielleicht bisher dachtest. Er hat auch den Job, beim Schwangerwerden zu unterstützen – er lässt die Spermien in deine Gebärmutter und lässt nach einer möglichen Befruchtung niemanden mehr rein. Der Muttermund ist sozusagen der Türsteher deiner Gebärmutter. 

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Wie fühlt sich der Muttermund an? 

Der weibliche Körper ist ein faszinierendes, verrücktes System. Das zeigt sich auch beim Muttermund: Je nach Phase des Zyklus ändert sich seine Beschaffenheit – sowohl die Lage in der Scheide als auch die Festigkeit des Muttermunds passen sich der jeweiligen Zyklusphase an. Mal steht er höher, mal tiefer, mal ist er fester, mal weicher, mal geschlossen, mal geöffnet – daher fühlt sich der Muttermund immer ein bisschen anders an. Grundsätzlich ragt er zapfenförmig in deine Scheide herein und du kannst ihn zB mit dem Mittelfinger ertasten. Um die feinen Unterschiede feststellen zu können, reicht es jedoch leider nicht aus, einmal im Monat nachzufühlen, was da unten gerade so los ist. Erst nach ein bis zwei kompletten Monaten konsequentem Abtasten, Boebachten und Dokumentieren (in einer App oder einem Zyklusblatt) wirst du die unterschiedlichen Zustände und Veränderungen des Muttermundes deuten können. Typisch NFP. Wie verhält sich also der Muttermund in den einzelnen Zyklusphasen?

Muttermund hart und tief nach der Regelblutung

Direkt nach dem Abklingen der Menstruation ist der Muttermund hart, geschlossen und ragt weiter in die Scheide hinein. Du kannst ihn in dieser Phase jetzt vermutlich sehr gut ertasten lassen – daher ist das auch ein sehr guter Zeitpunkt, um mit der Beobachtung zu beginnen. Ein harter Muttermund fühlt sich wie ein fester Knorpel an, ungefähr so, als würdest du deine Nasenspitze berühren. Zudem ist er geschlossen. Vermutlich stupst du mit deinem Finger an eine Art Kirsche. Ist das so? Dann bist du momentan mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit unfruchtbar. Spermien würden es zu dieser Zeit nicht schaffen in die Gebärmutter zu gelangen und dort ein Ei zu befruchten. Dieser Zustand zeigt an, dass es dort zur Zeit gar kein Ei zu befruchten gibt. 

Muttermund weich und geöffnet an den fruchtbaren Tagen: 

Je näher du an den Eisprung rückst, desto weicher wird der Muttermund. Zudem wandert er höher in die Scheide rein. Vermutlich hast du etwas Schwierigkeiten, ihn mit deinen Fingern überhaupt zu erreichen. In diesem Zustand fühlt sich der Muttermund nicht mehr wie eine Nasenspitze an, sondern eher zart wie deine Lippen. Je fruchtbarer du bist, desto mehr öffnet er auch seine Pforte. Auch das kannst du ertasten: Dein Finger stupst dann vorsichtig an einen leicht geöffneten Kussmund oder auch einen Mini-Donut. Den kleinen Spermien wird es dadurch ermöglicht, in die Gebärmutter zu erlangen, um dort auf das nun fruchtbare Ei zu stoßen. Eine Schwangerschaft entsteht. Ist kein Nachwuchs gewünscht, ist in dieser Phase äußerste Vorsicht angesagt. Bitte zusätzlich verhüten! Spermien können in der Gebärmutter übrigens vier bis fünf Tage überleben. Sie warten dort auf den Eisprung.

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Muttermund geschlossen nach dem Eisprung

Das Ei hat nach seinem Sprung eine Überlebensdauer von etwa 12 bis 24 Stunden. In Kombination mit der Lebenszeit der Spermien ist eine Frau maximal an sechs Tagen im Monat fruchtbar. Neigt sich die fruchtbare Phase dem Ende, werden die Pforten wieder geschlossen – die Spermien sollen schließlich nicht mehr entwischen. Der Muttermund verschließt sich wieder fest und sorgt dafür, dass keine Bakterien die Befruchtung und die potenziell entstehende Schwangerschaft stören. Die knorpelige Nasenspitze kommt wieder zum Vorschein: Dein Muttermund fühlt sich wieder hart und verschlossen an. Wer Temperatur misst, sollte zu diesem Zeitpunkt auch den Temperaturanstieg bemerken. Du bist ab diesem Zeitpunkt unfruchtbar.

Muttermund hart vor der Periode: 

Kurz vor dem Einsetzen der Regelblutung rückt die knorpelige Kirsche wieder tiefer in die Scheide hinein. Ähnlich wie in der Phase nach der Menstruation, wirst du daher den Muttermund gut ertasten können. Öffnet sich der Muttermund schließlich, setzt die Periode ein und die Gebärmutter entledigt sich von der aufgebauten Schleimhaut. 

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Muttermund wenn schwanger: Beobachtungen vor NMT

Wer schwanger werden will und die fruchtbare Phase fleißig genutzt hat, fragt sich in dieser Phase vielleicht: Wie verhält sich der Muttermund im Falle einer erfolgreichen Befruchtung? Wie toll wäre es, wenn man bereits vor dem Ausbleiben der Periode erkennen könnte, ob man schwanger ist? Diese Frage ist leider nicht zu beantworten, denn ähnlich wie bei der Beobachtung des Zervixschleims, ist der Muttermundstand sehr individuell. Leider gibt es kein einheitliches Signal vom Muttermund oder dem Zervixschleim, das auf “schwanger” hindeutet. Dennoch existieren in den Kinderwunsch-Foren wiederkehrende Beobachtungen von schwangeren Frauen: Bei vielen rückte der Muttermund nicht runter in Richtung Scheideneingang, sondern blieb auch kurz vor NMT weiterhin hochstehend und kaum erreichbar. Bist du mit der symptothermalen Methode (NFP) und dem Ertasten des Muttermundes sehr vertraut und dokumentierst all deine Beobachtungen über Monate hinweg, wirst du vermutlich schnell feststellen, wenn ein Zyklus gänzlich anders verläuft. Darüber hinaus gibt es Frauen, die in der zweiten Zyklushälfte das Abtasten des Muttermunds aus Sorge vor Bakterien sein lassen. Auch Ärzte sind oft überrascht bis skeptisch, wenn man ihnen erzählt, man tastet selbst nach seinem Muttermund. 

Muttermund ertasten: So geht’s! 

Jetzt wirds konkret und für einige Frauen vielleicht unangenehm. Doch möchtest du dich mit der natürlichen Verhütung und deinem Muttermund beschäftigen, führt der Weg nicht daran vorbei, sich selbst anzufassen. Und zwar untenrum. Tief drinnen. Mal ehrlich: Sollte es für uns Frauen nicht selbstverständlich sein, unseren Körper zu kennen? Falls du dich jetzt die ganze Zeit gefragt hast, ob du tatsächlich mit deinem Finger tief in deine Vagina eindringen sollst um zu erfühlen, wie der Muttermund gerade steht: JA GENAU, das meinte ich! Das mag die ersten Male vielleicht komisch sein, wird jedoch sehr schnell sehr normal. Natürlich ist zunächst gründliches Händewaschen Pflichtprogramm. Suche dir eine Position, in der du bequem einen Finger einführen kannst – ich empfehle die Hocke, manch anderen reicht ein Bein auf der Toilettenschüssel. Und dann sei einfach mal neugierig und probiere es aus – vorsichtig natürlich! 

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Disclaimer: Die symptothermale Methode NFP beruht darauf, sowohl die Temperatur zu messen als auch ein weiteres Symptom auszuwerten: Zervixschleim oder den Muttermund. Nur den Muttermund zu beobachten, reicht für eine sichere Verhütung nicht aus – die Temperatur ist dazu ein Muss 🙂

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Um deine Empfängnis nach der symptothermalen Methode natürlich zu regeln, musst du neben deiner Basaltemperatur noch ein weiteres Körpersignal dokumentieren: Muttermund oder Zervixschleim. Die Kombination von zwei Körpersignalen ist bedeutend für die Berechnung deiner fruchtbaren und nicht fruchtbaren Tage im Zyklus. Entscheidest du dich dafür, neben der Basaltemperatur deinen Muttermund zu dokumentieren, musst du ihn regelmäßig abtasten. Wie das funktioniert, erklären wir in diesem Beitrag.

Was ist der Muttermund?

Als Muttermund wird der Eingang des Gebärmutterhalses (Zervix) bezeichnet. Er liegt anatomisch gesehen zwar innerhalb der Scheide, jedoch außerhalb des Gebärmutterhalses, welcher als Verbindung von der Gebärmutter zur Scheide dient. Oberhalb des Muttermunds befindet sich der Zervixkanal, der in die Gebärmutterhöhle führt. Dieser Kanal ist etwa 1-4 Millimeter eng und mit einer speziellen Schleimhaut ausgestattet, die kurz vor dem Eisprung den Zervixschleim produziert. Bevor es zu einer Befruchtung der Eizelle kommt, müssen die Spermien erst durch den Muttermund und danach durch diesen Kanal gelangen. 

Wann öffnet sich der muttermund vor der periode

Was sagt der Muttermund über meine Fruchtbarkeit aus?

Im Zyklusverlauf verändern sich die Öffnung, Lage und Festigkeit des Muttermunds:

  • Kurz nach der Menstruation ist der Gebärmutterhals geschlossen, hart und tief stehend. Er kann in diesem Stadium leicht ertastet werden. 
  • Etwa in der Mitte des Zyklus ist der Muttermund weniger fest, halboffen und sitzt weiter oben in der Vagina. Er ist nun schwieriger zu ertasten als noch zu Beginn des Zyklus.
  • In den fruchtbaren Tagen um den Eisprung ist der Muttermund weich, hoch, offen und recht schwer zu ertasten, da er dann sehr weit oben in der Vagina sitzt. Dies hängt damit zusammen, dass das Gewebe Wasser aufnimmt, weicher wird und tiefer in die Vagina tritt, sobald der Östrogenspiegel steigt. In dieser Phase herrschen die besten Bedingungen für die Aufnahme von Spermien und eine Befruchtung der Eizelle. Die Vagina ist dementsprechend nass und zusätzlich tritt klarer, durchlässiger Zervixschleim auf, der den Weg der Spermien zur Eizelle begünstigt. 
  • Ist der Eisprung vorbei, wird der Muttermund am Ende des Zyklus wieder hart, schließt sich und ist durch seinen tiefen Stand in der Vagina wieder besser mit dem Finger zu erreichen.

Wie genau taste ich den Muttermund ab?

Bei der Selbstuntersuchung des Muttermunds kontrollierst du die Festigkeit, die Lage und den Öffnungsgrad und dokumentierst diese Faktoren in der Ovy App. Wo genau du die Veränderungen einträgst, erklären wir weiter unten. 

Es ist empfehlenswert, direkt nach dem Ende der Menstruationsblutung mit dem Abtasten zu beginnen. Dafür solltest du die Hände waschen. Am besten kontrollierst du den Muttermund immer in der gleichen Position. Um ihn einfacher erfühlen zu können, kannst du dich zum Beispiel in die Hocke setzen. Welche Position du zum Abtasten wählst, ist dir überlassen. Manche Frauen tasten ihren Muttermund gerne liegend ab, andere stellen dazu ein Bein auf die Toilette – probiere verschiedene Positionen aus, bis du die für dich geeignete gefunden hast.

Du kannst den Muttermund am Ende der Vagina ertasten, wenn du einen bis zwei Finger einführst. Bei manchen Frauen liegt der Gebärmutterhals weiter vorne, bei anderen weiter hinten Richtung Steißbein. Da alle Körper verschieden sind, variiert auch die Größe: Im Durchschnitt ist der Muttermund kirschgroß, also etwa 1,5-3 Zentimeter im Durchmesser. Die Konsistenz ist mit dem Daumenballen zu vergleichen. Der Muttermund fühlt sich an wie ein Grübchen und im Idealfall kannst du mit deiner Fingerspitze sogar eine Vergrößerung dieses Grübchens ertasten. Dies ist die Öffnung des Muttermunds.

Wieso fühle ich nicht auf Anhieb einen Unterschied?

Die Veränderungen der Öffnung des Muttermunds bewegen sich im Millimeterbereich und gehen mit der variierenden Festigkeit einher. Die individuellen Unterschiede beim Abtasten des Muttermunds können groß ausfallen (Tiefe der Vagina, Länge des Fingers etc.). Es kann auch sein, dass du nicht auf Anhieb etwas fühlen kannst. Auch hier gilt: Mit etwas Übung und Geduld wird es dir immer besser gelingen, die Veränderungen deiner Körpersignale einzuordnen.

Wie dokumentiere ich den Muttermund in der Ovy App? 

In der Ovy App findest du folgende Einstellungen für die Kontrolle:

Öffnung:

  • Geschlossen
  • Teilweise geöffnet
  • Vollständig geöffnet

Die Öffnung der Gebärmutter wird zur Berechnung der fruchtbaren und nicht fruchtbaren Tage berücksichtigt.

Festigkeit:

Die Festigkeit deiner Gebärmutter wird zur Berechnung der fruchtbaren und nicht fruchtbaren Tage berücksichtigt.

Lage:

Die Lage deiner Gebärmutter fließt nicht in die Berechnung mit ein und dient nur zur Dokumentation.

Wann öffnet sich der muttermund vor der periode

Sollte ich lieber Zervixschleim oder Muttermund dokumentieren?

Welches der beiden Körpersignale du zusätzlich zur Basaltemperatur in der Ovy App dokumentierst, ist dir überlassen. Ähnlich wie der Zervixschleim verändert sich auch der Muttermund im Zyklusverlauf. Wer nur wenig oder kaum Zervixschleim produziert, hat also die Möglichkeit, statt des Zervixschleims den Muttermund zu beobachten. Solltest du jedoch genug Zervixschleim produzieren und dir bei der täglichen Kontrolle seiner Konsistenz und Menge sicherer sein als beim Abtasten des Muttermunds, ist der Zervixschleim vielleicht die einfachere Alternative.

Die Tastkontrolle des Muttermunds kannst du auch mit der Prüfung des Zervixschleims verbinden. Wenn an deiner Fingerspitze Zervixschleim haften bleibt, kannst du ihn auf Menge und Konsistenz prüfen. 

Macht es einen Unterschied, wenn ich bereits ein Kind entbunden habe?

Bei Frauen, die bereits eine Geburt hatten, kann es vorkommen, dass der Muttermund nie ganz geschlossen ist. Für weitere Fragen konsultiere bitte deine Gynäkologin oder deinen Gynäkologen. 

Quelle: MedlinePlus.gov