Wann ist christoph kolumbus geboren und wo

El mar dara a cada hombre una nueva esperanza, como el dormir le da sueños.

(Das Meer wird jedem Mann neue Hoffnung schenken, so wie der Schlaf ihm Träume schenkt.)

- Zitat aus den Reisetagebüchern von Christoph Kolumbus

Dieses Zitat stammt von dem wohl berühmtesten Seefahrer und Entdecker der Neuzeit, Christoph Kolumbus. Er lebte im 15. Jahrhundert an der Grenze zwischen Mittelalter und Moderne und war ein italienischer Seefahrer, der im Namen der spanischen Flagge gereist ist. Er ist vor allem als der "Entdecker Amerikas" bekannt.

Die Entdeckung Amerikas spielte eine wichtige Rolle in der spanischen Geschichte. Welche weiteren wichtigen Stationen Spanien durchlaufen hat, erfährst Du in der Erklärung "Spanien".

Christoph Kolumbus – Steckbrief

Wer war der Seefahrer Christoph Kolumbus überhaupt? Als Entdecker Amerikas gilt Christoph Kolumbus als einer der größten Seefahrer aller Zeiten.

  • Name: Christoph Kolumbus (italienisch: Cristoforo Colombo, spanisch: Cristóbal Colón)
  • Geburt: 1451 in Genua (Italien)
  • Tod: 20. Mai 1506 in Valladolid, Kastilien (Spanien)
  • Nationalität: Italienisch
  • Beruf: gelernter Wollweber, später Seefahrer

Christoph Kolumbus' exakter Geburtstag ist nicht bekannt. Man weiß allerdings, dass er um das Jahr 1451 in der Republik Genua geboren wurde. Genua liegt im heutigen Italien und wurde als "das Tor der Welt" bezeichnet. Den Namen erlangte die Stadt durch ihren Ruf als einer der größten Handelsseemachten Italiens.

Kolumbus' Vater Domenico Colombo war ein Wollweber, der zusammen mit seinem Bruder Antonio zwei Stadttürme in Genua verwaltete. Gemeinsam mit Kolumbus' Mutter, Susanna Fontanarossa, hatte Domenico insgesamt vier Söhne, Bartolomeo, Giacomo, Giovanni und Cristoforo, sowie eine Tochter namens Bianchinetta.

Nach Christophs Studium an der Universität von Pavia musste die Familie Colombo im Jahr 1461 nach Savona ziehen, da die nepalische Armee unter König Ferdinand von Aragon Genua, eingenommen hatte und die dort lebenden Bewohnerinnen und Bewohner vertrieb. Christoph Kolumbus übernahm den Beruf eines Korsars und kämpfte im Erbfolgekrieg um Süditalien.

Sogenannte "Korsarinnen und Korsar", auch "Freibeuterinnen und Freibeuter" genannt, waren staatlich beauftragte Seefahrerinnen und Seefahrer, die auf bestimmten Seegebieten fremde Schiffe plünderten. Piratinnen und Piraten handelten hingegen ungesetzlich.

Nach zahlreichen Seefahrten heiratete Kolumbus schließlich seine Frau Filipa de Perestrelo e Moniz in Portugal, die aus einer adligen portugiesischen Familie stammte. Gemeinsam hatten sie zwei Söhne, Diego und Fernando. Sein verstorbener Schwiegervater, der Kartograf Bartolomeu Perestrelo, entfachte Kolumbus' Reisefieber, sodass er unbedingt per Schiff nach Asien reisen wollte. Als Kartograf zeichnete Perestrelo nämlich Landkarten, sodass er selbst großes Interesse an neuen Ländern entwickelte.

Christoph Kolumbus – Entdeckungsreisen

Im späten 15. Jahrhundert waren einige Länder auf dem asiatischen Kontinent, vor allem aber Indien und China, besonders wichtige Handelspartner für Europa. Allerdings waren diese ziemlich schwer zu erreichen, da das Überseegebiet zwischen Europa und Asien durch das Osmanische Reich kontrolliert wurde. Deshalb mussten die Seefahrerinnen und Seefahrer äußerst hohe Zölle zahlen, um dieses Gebiet durchqueren zu können.

Die europäischen Seefahrerinnen und Seefahrer suchten aus diesem Grund nach einer Lösung für dieses Problem. Inspiriert vom griechischen Gelehrten Aristoteles hatte Kolumbus daher eine zündende Idee. Bis zu diesem Zeitpunkt gingen die meisten Menschen davon aus, dass die Erde eine Scheibe sein könnte. Im Gegensatz zu vielen Anderen war Kolumbus jedoch der Meinung, dass die Erde eine Kugel ist.

Daher erschien es für ihn möglich, Asien über eine Westroute erreichen zu können. Eigentlich war er auf der Suche nach einem Westweg zu Spaniens Handelspartner Indien, jedoch stieß er stattdessen auf die Bahamas. Bis zu seinem Lebensende war Kolumbus davon überzeugt, eine westliche Seeroute nach Asien gefunden zu haben.

Idee und Planung der Reise

Quiero ir a las Indias por el oeste. La tierra es redonda.

(Ich will über den Westen nach Indien reisen. Die Erde ist rund.)

- Zitat aus den Reisetagebüchern von Christoph Kolumbus

Ab dem Jahr 1484 suchte Kolumbus nach Sponsorinnen und Sponsoren, die ihm auf seiner Forschungsreise finanziell unterstützen sollten. Nachdem er vom portugiesischen König Johann II. abgewiesen wurde, fragte er beim damaligen spanischen Königspaar Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragón nach. Seine Idee der Westroute wurde auch diesmal zunächst abgelehnt. Daraufhin fertigte Kolumbus gemeinsam mit seinem Bruder Bartoloemo die sogenannte Kolumbuskarte an. Sie stellte eine Weltkarte dar, die aus Westeuropa und Westafrika bestand und die Umsetzbarkeit des Plans verdeutlichen sollte. Heutzutage wird diese in der Nationalbibliothek in Paris ausgestellt.

Kurz bevor Kolumbus die Suche nach Sponsorinnen bzw. Sponsoren aufgeben wollte, stimmte das spanische Königspaar Kolumbus' Plänen im Jahr 1492 schließlich zu. Am 17. April 1492 wurde die Kapitulation von Santa Fe (Capitulaciones de Santa Fe) unterzeichnet. Mit diesem Dokument beauftragten Isabella und Ferdinand Kolumbus, unter der Krone von Kastilien einen westlichen Seeweg nach Asien zu suchen. Im Gegenzug wurden ihm zehn Prozent der Profite aus dieser Reise, die Statthalterschaft über die gefundenen Gebiete und der Titel "Admiral der Weltmeere" versprochen.

Die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus

Am 03. August 1492 stach Kolumbus zu seiner ersten von vier Entdeckungsreisen in See. Drei Schiffe nahm er mit auf seine Reise: das große Flaggenschiff Santa Maria und die beiden kleineren Tochterschiffe Niña und Pinta. Knapp zwei Monate später, am 12. Oktober 1492, stieß die Besatzung auf Land. Kolumbus ging davon aus, einen Westweg nach Asien gefunden zu haben, landete jedoch auf einer Insel der Bahamas.

Während Kolumbus auf der Weiterfahrt annahm, sich an der Westküste Chinas zu befinden, entdeckte er die Inseln Kuba und Hispaniola, wo die Crew am 25. Dezember 1492 auflief. Sie errichteten dort die erste spanische Festung und nannten sie La Navidad (Weihnachten). Die Insel hingegen wurde La Isla Española getauft und Kolumbus zum Gouverneur ernannt.

Nur zwei Wochen später, am 16. Januar 1493, machte sich Kolumbus wieder auf den Rückweg nach Europa. Ein Teil seiner Crew blieb allerdings zurück. Nachdem sie sich anfänglich gut mit den Einheimischen verstanden hatten, zeigten sich die Spanierinnen und Spanier nach Kolumbus' Abreise von einer anderen Seite: Sie versklavten und töteten zahlreiche Indios, plünderten ihre Dörfer und verteilten sich über die ganze Insel. Diese Ausbeutung ist einer der Gründe, warum die "Entdeckung" der Neuen Welt heute als besonders kritisch angesehen wird.

Das Schiff Santa Maria

Die Santa Maria war das Schiff von Christoph Kolumbus, welches zur Entdeckung Amerikas beigetragen hat. Mit ihr unternahm er nämlich die erste Entdeckungsfahrt im Jahr 1492. Kolumbus und seine Besatzung erlitten allerdings mit der Santa Maria einen Schiffbruch vor der Insel Hispaniola, weshalb sie an Land gingen. Somit war sie das erste Schiff, welches unter spanischer Flagge Amerika erreichte.

Kolumbus' Rückkehr nach Spanien

Von alledem bekam Kolumbus aufgrund seiner Abreise nichts mit. Er wurde dort als Held und großer Entdecker gefeiert, dem in den darauffolgenden Jahren viele andere Abenteurerinnen und Abenteurer nacheifern würden. Diese waren unter dem Titel Conquistadores bekannt.

Mehr Details zu diesem Thema liefert Dir die Erklärung "Kolonisation und Emanzipation".

Bereits ein halbes Jahr später brach Kolumbus zu einer zweiten Expedition auf. Er sollte weitere Gebiete für Kastilien erobern und außerdem nach Gold suchen.

Christoph Kolumbus' Route nach Amerika

Kolumbus unternahm insgesamt vier Reisen zum amerikanischen Kontinent:

JahrRoute
1492Entdeckung des amerikanischen Kontinents, insbesondere die Inseln Kuba und Hispaniola
1493-1496Entdeckung der Inseln der Kleinen Antillen (Guadeloupe, Antigua, Nevis und Montserrat), Jamaika und Puerto Rico)
1498-1500Entdeckung der Inseln Trinidad und Tobago
1502-1504Erkundung des Gebiets zwischen Honduras und Panama

In der folgenden Abbildung kannst Du die einzelnen Reiserouten entdecken, die er auf seinen Expeditionen verfolgt hat:

Christoph Kolumbus – Spätes Leben und Tod

Zu seinen Lebzeiten fiel Kolumbus vor der kastilischen Krone jedoch auch in Ungnade: Einige Siedlerinnen und Siedler behaupteten nach Kolumbus' Wiederankunft in Amerika, dass er nicht fähig sei, eine Kolonie zu verwalten. Deshalb wurde er als Gouverneur von La Navidad abgesetzt.

Der neue Gouverneur, Francisco de Bobadilla, ließ Kolumbus und seinen Bruder Bartolomeo nach der dritten Expedition sogar in Ketten abführen. In Spanien wurden sie zwar vom kastilischen Königspaar begnadigt, Kolumbus' Ruf war allerdings stark beschädigt.

Da Kolumbus auf seinen Reisen insgesamt neun Schiffe verloren hatte, verschlechterte sein Image noch weiter. Nach der Rückkehr von seiner vierten Reise im Jahr 1504 verbrachte er seinen Lebensabend daher zurückgezogen von der Öffentlichkeit. Nur zwei Jahre nach seiner Rückkehr verstarb Kolumbus am 20. Mai 1506 in Valladolid. Er wurde nur 55 Jahre alt und starb vermutlich an reaktiver Arthritis, einer Gelenkentzündung.

Kolumbus' Ort der Beerdigung war zuerst in Sevilla. Auf Wunsch seines Sohnes Diego wurde der Leichnam jedoch 1542 nach Santo Domingo, die Hauptstadt der Dominikanischen Republik, überführt. Als Santo Domingo im 19. Jahrhundert zur französischen Kolonie wurde, wechselte Kolumbus erneut seine Ruhestätte und wurde 1899 in der kubanischen Hauptstadt Havanna bestattet. Ein Teil des Leichnams ist heute außerdem in der Kathedrale von Sevilla beerdigt.

Wusstest Du, dass Kolumbus der Gründer der dominikanischen Hauptstadt Santo Domingo war? Wenn Dich die Dominikanische Republik ebenso interessiert, klick Dich doch mal in die Erklärung "Dominikanische Republik".

Christoph Kolumbus – Heutiges Image

Besonders heutzutage gelten seine Reisen und das Verhalten der spanischen Crew als sehr umstritten: Kann die "Entdeckung Amerikas" eher als Fluch oder als Segen angesehen werden? Einerseits leitete die Entdeckung Amerikas 1492 das moderne Zeitalter ein und führte dazu, dass die Menschen buchstäblich ihren Horizont erweiterten. Andererseits ist jedoch vor allem der Umgang mit den einheimischen Indios als äußerst kritisch zu betrachten.

Ausbeutung der Einheimischen

Als die Spanierinnen und Spanier zuerst auf amerikanischem Festland landeten, überlebten sie nur dank der Gastfreundschaft und Handelsbereitschaft der einheimischen Bevölkerung. Jedoch begannen die Spanierinnen und Spanier, die Eingeborenen mehr und mehr auszubeuten. Sie raubten und plünderten ihre Dörfer, versklavten und verschleppten sie nach Spanien.

Ebenso manipulierten die Spanierinnen und Spanier die Indios. Als diese beispielsweise mit den Spanierinnen und Spanier nicht mehr verhandeln wollten, behauptete Kolumbus, ihre Götter würden sie für dieses Verhalten strafen und ihnen den Mond stehlen. Kolumbus wusste bereits, dass es einige Tage später eine vollständige Mondfinsternis geben würde. Die Finsternis schien Kolumbus' Drohung zu bestätigen. Da die Einheimischen noch kein Wissen über Astronomie und den wahren Ursprung der Mondfinsternis hatten, willigten sie zu weiteren Verhandlungen ein.

Ein Grund zum Feiern? Die "Entdeckung Amerikas" wird auf dem amerikanischen Kontinent bis heute am 12. Oktober gefeiert. Dieser Tag ist auch unter dem Namen Columbus Day bzw. Día de la Raza bekannt und soll an den italienischen Seefahrer und seine Entdeckung der "Neuen Welt" erinnern.

An diesen Orten wird der Columbus Day heutzutage nach wie vor gefeiert:

RegionBezeichnungenFeierlichkeiten
Lateinamerika
  • Día de Colón
  • Día de las Américas
  • Día de la Raza
  • Día del Descubrimiento
  • In Argentinien, Mexiko, Ecuador und Kolumbien wird der Día de la Raza weiterhin gefeiert.
  • In Venezuela wurde der Columbus Day abgeschafft und stattdessen ein Fest zu Ehren der indigenen Bevölkerung eingeführt (Día de la Resistencia Indígena).
Spanien
  • Am 12. Oktober wird zudem der spanische Nationalfeiertag gefeiert.
  • Der Tag wird mit einer Militärparade in Madrid und mit leckerem Essen gefeiert.
  • Er wird offiziell jedoch nicht mehr mit Kolumbus in Verbindung gebracht.
USA
  • Sei 1934 gilt der Columbus Day in den USA als landesweiter Feiertag, der mit zahlreichen bunten Paraden gefeiert wird.

War die "Entdeckung" Amerikas eine positive oder negative Entwicklung für Amerika? Diese Frage wird Dir, unter anderem, in der Erklärung "Entdeckung Amerikas" beantwortet. Schau dort doch mal vorbei!

Christoph Kolumbus - Das Wichtigste

  • Christoph Kolumbus war ein italienischer Seefahrer, der heute als "Entdecker Amerikas" gilt.
  • Kolumbus wurde 1451 in Genua (Italien) geboren und verstarb am 20. Mai 1506 in Valladolid, Kastilien (Spanien).
  • Als Korsar sah sich Kolumbus mit folgendem Problem konfrontiert: Die Verhandlungen zwischen Europa und Asien (v.a. Indien und China) erschwerten sich wegen der Überwachung durch das Osmanische Reich.
  • Inspiriert durch seinen verstorbenen Schwiegervater und den griechischen Gelehrten Aristoteles hatte Kolumbus die Idee, Asien durch eine Reise Richtung Westen zu erreichen.
  • Nach acht Jahren fand er in dem spanischen Königspaar Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragón schließlich eine Sponsorin bzw. einen Sponsor. Dies wurde durch die Kapitulation von Santa Fe bestätigt.
  • Kolumbus unternahm in den darauffolgenden Jahren vier Expeditionsreisen:
    • 1492: "Entdeckung Amerikas": Kolumbus stieß auf die Bahamas und nicht wie geplant auf Indien.
    • 1493-1496: Entdeckung der Inseln der Kleinen Antillen (Guadeloupe, Antigua, Nevis und Montserrat), Jamaika und Puerto Rico
    • 1498-1500: Entdeckung der Inseln Trinidad und Tobago
    • 1502-1504: Erkundung des Gebiets zwischen Honduras und Panama
  • Kolumbus' Ruf bei den Spanierinnen und Spanier litt enorm durch Aussagen ehemaliger Crew-Mitglieder und dem Verlust von neun Schiffen während seiner Expeditionen. Danach lebte er zurückgezogen bis zu seinem Tod 1506.
  • Heute ist sein Image umstritten: In einigen amerikanischen Ländern wird die "Entdeckung" Amerikas am Columbus Day (12. Oktober) gefeiert. Allerdings erinnert dieser Tag ebenfalls an die Ausbeutung der einheimischen Bevölkerung Amerikas durch die spanischen Entdeckerinnen und Entdecker.