Wann dürfen hundeschulen in bayern wieder öffnen

Wir freuen uns, dass Sie die HUNDESCHULE WALDBLICK im Internet besuchen!

"HUNDE VERSTEHEN UND ERZIEHEN", das bedeutet optimale Schulung von Hund und Halter, für ein unbeschwertes Miteinander.

Unsere Leistungen umfassen:

Es würde mich sehr freuen Sie und Ihren Vierbeiner bei uns begrüßen zu dürfen.

Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim "Durchstöbern" der Homepage!

Joachim Füger
Hundefachwirt (IHK)
Öffentlich bestellter und beeidigter Sachverständiger für das Hundewesen

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Ärger über unsinnige Lockdown-Regel

Aktualisiert: 11.02.21 - 16:43

Hundetrainer wie Isabel Boergen sind grade sehr gefragt, weil sich viele Menschen im Lockdown einen Hund gekauft haben. Doch Trainer und Hundeschulen dürfen aktuell höchstens online unterstützen.

© Weltstadt mit Hund

Sehr viele Menschen haben sich in der Pandemie einen Hund gekauft. Doch Hundetrainer dürfen aktuell in Bayern nicht arbeiten. Die Gründe sind schwer nachvollziehbar.

  • Hundetrainer dürfen während des Lockdowns in Bayern nur noch online arbeiten
  • Anfragen gibt es mehr denn je, weil sich viele Menschen in der Pandemie einen Hund gekauft haben
  • Verband fürchtet eine große Hunde-Abgabewelle in einigen Monaten

Isabel Boergen hätte gerade mehr zu tun denn je. Sie betreibt in München die mobile Hundeschule „Weltstadt mit Hund“. Die Anfragen haben sich in der Pandemie mehr als verdoppelt, berichtet sie. Und das wundert die 41-Jährige kein bisschen. Schließlich haben sich im vergangenen Jahr die Hundeanmeldungen in München verdreifacht. Bayernweit ist der Trend ähnlich. Viele Menschen nutzen das Homeoffice, um sich ein Haustier zu holen. Andere legen sich einen Hund zu, um nicht zu vereinsamen. Viele der neuen Hundebesitzer sind überfordert mit der Erziehung ihres neuen Mitbewohners. Doch Hundetrainer wie Isabel Boergen dürfen nicht helfen. Zumindest nicht in Bayern.

„Bayern ist eines von drei Bundesländern, dass die Hundeschulen als außerschulische Bildungseinrichtung kategorisiert“, erklärt sie. Und die dürfen wie Musik- oder Volkshochschulen im zweiten Lockdown nur online arbeiten. Die Kategorisierung ist falsch, sagt Boergen und verweist auf die EU-Norm. Das bestätigt der Internationale Berufsverband der Hundetrainer und Hundeunternehmer (IBH). „Im ersten Lockdown waren Hundetrainer noch als Dienstleister eingestuft“, erklärt die Vorsitzende Kirsten Berger. Weil die Entscheidung im Ermessensspielraum der Länder liegt, dürfen Hundetrainer nun in 13 Bundesländern arbeiten – in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen aber nicht. Das Gewerberecht sei nicht ausschlaggebend, es gehe um Kontaktvermeidung – so lautet die offizielle Begründung zum Beispiel aus NRW, berichtet Berger.

Auf lange Sicht werden wir viele verhaltensproblematische Hunde haben. Und überforderte Halter.

Kirsten Berger, Vorsitzende des Berufsverbands der Hundetrainer und Hundeunternehmer

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Die Münchner Hundetrainerin Isabel Boergen kann darüber nur den Kopf schütteln. Sie könnte problemlos Abstand halten und Hundebesitzer und ihre Tiere beim Gassigehen begleiten – sogar mit Maske. Doch das ist verboten. „Meinen Kunden kann ich das nicht vermitteln“, sagt sie. Privat dürfte sie Hundehalter treffen, auch Spaziergänge sind ja erlaubt – aber den Hund beobachten und Tipps geben darf sie nicht. Boergen versucht nun, online zu helfen so gut es geht. Ideal sei das nicht, sagt sie. Zumal viele der Tiere über den Welpenhandel oder den Tierschutz zu ihren neuen Besitzern kamen und traumatisiert sind. „Bei Angst und Aggressionen kann man online kaum helfen.“ Boergen möchte die Hundebesitzer nicht allein lassen – aber hohe Strafen für Verstöße gegen die aktuelle Regelung will sie nicht riskieren. Anfragen von Hundehaltern, ob sie nicht heimlich helfen könnte, kommen ständig, berichtet sie. Vermutlich lehnen nicht alle bayrischen Hundetrainer das so strikt ab. Das sie langsam ihre Ersparnisse aufbrauchen muss, ist aber nicht Boergens einzige Sorge. „Viele Halter googeln jetzt einfach, wie sie ihren Hund richtig erziehen müssen“, glaubt sie. Und das könnte langfristig ein Problem werden, fürchtet sie.

Das vermutet auch die IBH-Vorsitzende Kirsten Berger. „Auf lange Sicht werden wir viele verhaltensproblematische Hunde haben“, prognostiziert sie. „Und viele überforderte Halter.“ Online-Angebote könnten das nur teilweise abfangen. Sowohl Boergen als auch der Verband haben sich bereits an Ministerien und Ämter gewandt – es kamen nur standardisierte Antworten zurück. Berger rechnet nicht damit, dass sich an der Regelung für Hundetrainer bald etwas ändern wird. Sie geht davon aus, dass die Tierheime in einigen Monaten sehr voll sein werden. „Es wird eine große Abgabewelle geben.“

Hundetraining geht auch in Krisenzeiten – man muss nur kreativ werden. −Foto: Sophie Strodtbeck

Die Einschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus in Bayern betreffen auch Hundeschulen in der Region. Einige Betreiber aus Regensburg berichten, wie es ihnen damit geht und mit welchen kreativen Ideen sie Hundebesitzer trotz oder gerade in Krisenzeiten begleiten. Außerdem geben Sie Tipps für Hundebesitzer, wie Sie diese Zeit mit dem Hund überbrücken können.

Hundetraining gilt nicht als systemrelevant, Hundeschulen mussten deshalb zum 16. März den Betrieb einstellen. "Ich musste alle Termine, Kurse und Hausbesuche absagen", erzählt Sissy L. Kreid von der "Akademie Hund" in Regensburg. Doch seit ein paar Tagen wurde diese Regelung etwas gelockert. "Seit dem 27. März ist Hundetraining laut der Positivliste des Bayrischen Staatsministeriums für Gesundheit aktuell wieder gestattet. Ich darf also nun wieder Einzeltrainings auf meinem Gelände abhalten. Allerdings darf immer nur eine Person zum Hundetraining kommen, nicht wie durchaus üblich, die ganze Familie. Gruppentrainings beziehungsweise Kurse sind weiterhin untersagt", erklärt Kreid weiter die aktuelle Situation.

Dies betrifft vor allem Hunde und Besitzer mit Problemthemen: "Eine Trainingspause wirft die intensive Arbeit, die in das Training gesteckt wurde teilweise weit zurück. Besonders betroffen hiervon sind Hunde, die Angstaggression gegenüber anderen Hunden oder auch gegenüber Menschen zeigen. Um Aggressionsverhalten abzutrainieren, ist viel intensive Arbeit nötig. Da dafür mindestens eine zweite Person benötigt wird, muss dieses Training aktuell komplett pausiert werden", so Sonja Mittermeier von der Hundeschule "Die lernenden Pfoten". Sie nennt auch ein Beispiel: "Ich trainiere mit einer siebenjährigen Hündin, die ohne jegliche Sozialkontakte (weder zu Menschen noch zu Hunden) aufgewachsen ist. Als diese ihr Training bei uns angefangen hatte, zeigte sie sofort aggressives Verhalten in Anwesenheit von anderen Hunden. Über viel Übung hat sich dies komplett gegeben, so dass wir seit einiger Zeit mit einer gezielten Resozialisierung begonnen haben. So hatte die Hündin kurz vor Corona ihren allerersten direkten Kontakt zu einem Hund. Dies war für die Hündin ein riesen Erfolgserlebnis. Nun hat sie Zwangspause und verliert wieder viel Vertrauen, das sie sich mühsam aufgebaut hat."

Speziellen Welpenkurs für spezielle Zeiten

Aber auch Kunden, die zum ersten Mal mit ihren Welpen in der Hundeschule sind, trifft die Ausgangssperre: "Gerade Welpenbesitzer sind oftmals verunsichert und möchten am Anfang keine Fehler machen", erklärt Fabian Reichel von "Obedient Dog" in Regensburg. Auch Sonja Mittermeider sorgt sich besonders um die Welpen: "Diese brauchen eine gute Sozialisierung, also Kontakt zu möglichst vielen verschiedenen Menschen und Hunden, ganz besonders in den ersten zwölf Lebenswochen. Diesen Kontakt kann man ihnen momentan gar nicht ermöglichen." Bei "Obedient Dog" gibt es aktuell deshalb einen "speziellen Welpenkurs für spezielle Zeiten" über Videokonferenz. Und auch viele andere Hundeschulen haben auf Webinare, Videotelefonie-Sprechstunden und andere Online-Angebote umgestellt.

Sonja Mittermeier sieht in Video-Gruppenstunden sogar einen Vorteil: "Die Hunde trainieren dabei in ihrem gewohnten Umfeld – im eigenen Wohnzimmer, im Garten oder ähnliches – frei von jeglicher Ablenkung. So ist die Konzentration bei Mensch und Hund oft deutlich höher als am Hundeplatz." Bei ihr wird es deshalb auch nach Corona Online-Angebote geben: "Nach einer anfänglichen sehr ratlosen Phase haben wir festgestellt, dass auch aus dieser Krise wieder viele positive Faktoren heraus entwickelt werden. Zunächst dachten wir, es wäre das finanzielle Ende für die Hundeschule. Aktuell stellen wir jedoch fest, dass wir mit den entstandenen neuen Ideen wie Live-Online-Hundetraining auch nach der Corona-Krise unser Angebot erweitern wollen."

Krise kann für Hundeschulen also auch eine Chance sein

Die Krise kann für Hundeschulen also auch eine Chance sein. Denn wann wieder "normal" trainiert werden kann, ist derzeit nicht absehbar – und die Umsatzeinbußen treffen die Schulen bereits jetzt sehr hart. Von circa 80 Prozent Einbußen spricht hier Fabian Reichel von "Obedient Dog". "Allein die knapp zwei Wochen, in denen ich gar keine persönlichen Termine abhalten konnte, haben bereits große Einbußen eingebracht. Auch wenn ich jetzt die Hundeschule für Einzelstunden öffnen kann, so gibt es natürlich viele Kunden, die vorübergehend auf Hundetraining verzichten", schildert Sissy Kreid die Lage. "Es bleibt also ungewiss, wie Hundetraining während und nach der Ausgangsbeschränkung gefragt sein wird."

Auch Roland Sandomeer berichtet von Umsatzeinbrüchen: "Allein im März haben wir Einbußen von geschätzten 30 bis 40 Prozent. In den weiteren Monaten wird sich das durchaus auf 80 bis 90 Prozent steigern. Fast täglich bekommen wir Stornierungen, auch schon für die Sommerferien und Neubuchungen bleiben aus." Sandomeer ist Inhaber des Hundehotels, der Hundeschule sowie des Hundeladens "Duftmarke" in Regensburg. Er musste Kurzarbeit für Tierpfleger und Hundetrainer anmelden, denn "da niemand mehr in Urlaub fahren kann, wird natürlich auch keine Betreuung für die Hunde benötigt. Das gleiche gilt für die Menschen, die momentan von der Arbeit daheimbleiben müssen oder Home Office haben. Eine Hundebetreuung ist in den meisten Fällen nicht erforderlich. Deshalb haben wir momentan nur noch einige wenige Hunde von Ärzten, Pflegepersonal und anderen, die noch arbeiten müssen/können zur Tagesbetreuung."

Tipps für Hundebesitzerinnen und -besitzer

Damit den Hundehaltern nicht langweilig wird, hat die Hundeschule "Die lernenden Pfoten" eine Challenge für alle Kundenhunde gestartet. Im Foto sieht man das Beispiel der "Tatort-Challenge", bei der die Hundeführer den Umriss ihres Hundes mit Leckerlis kennzeichnen sollen, die der Hund natürlich nicht auffressen sollte. "Hunde haben aktuell eingeschränkte Sozialkontakte zu anderen Menschen und Hunden. Diese Lücke sollte ersetzt werden. Entsprechend mehr und intensiv brauchen die Hunde den Kontakt zu ihren Menschen. Ich empfehle deshalb dringend, sich momentan besonders intensiv Zeit für die Hunde zu nehmen, mit ihnen Suchspiele, Tricks oder ähnliches zu veranstalten, um den fehlenden Spaß mit anderen Hunden auszugleichen", erklärt Sonja Mittermeier.

Sissy Kreid empfiehlt für den Fall der Fälle, sich bereits jetzt um eine Patin/einen Paten zu kümmern, der/die sich im Falle einer Quarantäne um den Hund kümmert: "Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, mit dieser Person Kontakt aufzunehmen und diese Möglichkeit abzusprechen. Im besten Falle kennt und mag der Hund diese Person bereits und hat Vertrauen zu ihr. So kann man guten Gewissens den Hund zum Spazierengehen schicken, auch wenn man selbst die Wohnung nicht verlassen kann."

Fabian Reichel hat einen Tipp für alle Welpenbesitzer: "Welpen kann man zum Beispiel durch verschiedene Haushaltsgeräte (Mixer, Staubsauger, auf den Boden fallende Kochtopfdeckel und so weiter) an verschiedene Geräusche gewöhnen. Auch über Youtube kann ich meinen Hund zum Beispiel jetzt schon an das Geräusch von einem Feuerwerk gewöhnen. Auch Regenschirme und sonstige ungewöhnliche Gegenstände kann ich meinen Hund in Ruhe zeigen."

Nichtsdestotrotz sollte man Hunden und Welpen auch Zeiten der Ruhe gönnen und sie vor einer "Überbeschäftigung" bewahren. Roland Sandomeer erklärt, dass diese zum Problem werden kann: "Nämlich dann, wenn das normale Leben wieder beginnen soll. Der Hund ist momentan gewöhnt, im Extremfall 24 Stunden mit Herrchen/Frauchen zusammen zu sein. Dann kommt der Zeitpunkt, an dem Herrchen/Frauchen wieder in die Arbeit gehen und der Hund stundenweise allein daheimbleiben soll." Deshalb ist seine Empfehlung: "Versuchen Sie frühzeitig, den ,Vor-Corona-Alltag‘ wieder nach und nach zu etablieren. Gehen Sie mal ohne Hund spazieren, auch wenn es langweilig ist. Bringen Sie Ihren Liebling in ein anderes Zimmer und schließen die Tür in der Zeit, in der Sie normalerweise in der Arbeit wären. Lassen Sie Ihren Hund öfter mal links liegen, auch wenn es bei dem herzzerreißenden Hundeblick schwer ist. Sie werden sehen, dass es für Ihren Hund dann wesentlich leichter ist in den alten Alltag zurück zu finden."

Hundetraining geht auch in Krisenzeiten – man muss nur kreativ werden. −Foto: Sophie Strodtbeck Seit 27. März sind Einzeltrainings wieder erlaubt, erklärt Sissy Kreid. −Foto: Fotografie Pokorny Mit der "Tatort-Challenge" wird es Hund und Halter nicht langweilig. −Foto: Sonja Mittermeier

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