Wann dreht sich das Baby in die richtige Position?

Wir erklären Ihnen in Kürze, ab wann sich Ihr Baby in Ihrem Bauch dreht. Neigt sich die Schwangerschaft dem Ende zu, kommt immer öfter die Frage auf, wann sich das Baby endlich mit dem Kopf ins Becken dreht. Wir haben alles, was Sie dazu wissen müssen, in Kürze zusammengefasst.

Die Schwangerschaft ist eine aufregende Zeit im Leben, denn selten stehen Vorfreude und Sorge so nahe beieinander. Hat sich das Baby mit dem Kopf in das Becken gedreht, ist dies für Viele ein Grund zur Erleichterung. Sollte sich Ihr Sprössling etwas mehr Zeit damit lassen, ist dies nicht immer gleich ein Grund zur Besorgnis. Wir erklären Ihnen in Kürze das Wichtigste dazu.

  • Die meisten Babys drehen sich zwischen der 30. und 37. Schwangerschaftswoche mit dem Kopf nach unten. Wann genau dies geschieht, ist ganz individuell. Sollte sich Ihr Baby vor der 37. Woche noch nicht gedreht haben, ist dies also kein Grund zur Sorge.
  • Es gibt wenige Babys die sich vor der 30. oder nach der 37. Schwangerschaftswoche mit dem Kopf nach unten drehen.
  • Ab der 37. Schwangerschaftswoche sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass das Baby sich von alleine dreht, allerdings rapide ab. Sollte es sich nicht von alleine mit dem Kopf ins Becken drehen, kann es dafür gute Gründe haben.
  • Oftmals kommen diese erst nach der Geburt zum Vorschein. In seltenen Fällen kann es sein, dass es Komplikationen mit der Nabelschnur oder des Geburtskanals gibt. Diese Komplikationen können nur von einem Arzt oder einer Hebamme festgestellt werden!
  • Ob das Baby sich gedreht hat, kann ebenfalls nur Ihr Arzt oder Ihre Hebamme feststellen! Spekulationen über die Position sind zwecklos. Versuchen Sie die Position Ihres Sprösslings selbst zu ertasten, kann sich dies im schlimmsten Fall sogar negative Auswirkungen haben.

Ab wann sich das Baby im Bauch dreht, kann unterschiedlich sein.imago images / STPP

Wann dreht sich das Baby in die richtige Position?

Sollte sich Ihr Baby bis zur 37. Schwangerschaftswoche nicht gedreht haben, ist es an der Zeit darüber nachzudenken, von außen nachzuhelfen. Wir verraten Ihnen, was dies für Sie bedeutet und welche anderen Optionen zur Wahl stehen.

  • Bei der äußeren Wendung versucht ein Team aus Ärzten und Hebammen, das Baby von außen mit dem Kopf nach unten zu drehen. Dies geschieht mit speziellen Handgriffen und Bewegungen.
  • Es kann nicht garantiert werden, dass die äußere Wendung zum Erfolgführt. Zudem besteht ein geringes Risiko, dass diese Methode zu einer vorzeitigen Geburt führt und im schlimmsten Fall ein Kaiserschnitt eingeleitet werden muss.
  • Es besteht außerdem die Möglichkeit das Baby unter gewissen Umständen in der Beckenendlage zu gebären. Es gibt Krankenhäuser, die sich auf diese Geburtsposition spezialisiert haben.
  • Sollte keine dieser Methoden infrage kommen, gibt es die Option eines geplanten Kaiserschnitts.
  • Welcher Weg für Sie der Richtige ist, wird nach ausführlichen Untersuchungen bei Ihrem Arzt und nach Abwägungen der individuellen Umstände entschieden.

In unserem nächsten Artikel erfahren Sie alles, wie Sie die Geburt erleichtern können.

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SchwangerschaftBabysDrehungGeburt

Bei einer Beckenendlage kommt der Kopf zuletzt auf die Welt. Für das Baby besteht das Risiko, dass es während des Geburtsvorgangs zu Sauerstoffmangel kommt.

Daher wird aus Sicherheitsgründen, vor allem in kleineren Entbindungskliniken, meist ein Kaiserschnitt durchgeführt Es gibt jedoch spezialisierte Kliniken und Hebammen, die die Risiken abschätzen und abwägen können, bevor sie zu Kaiserschnitt oder Spontangeburt raten.

Ein sehr enges Becken kann ein Grund sein, den Kaiserschnitt vorzuziehen, auch Größe und Gewicht des Ungeborenen spielen eine Rolle. Ist es sehr klein oder groß oder setzen vor der 32. Schwangerschaftswoche Wehen ein, wird möglicherweise eher zum Kaiserschnitt geraten.

Erfahrene Geburtshelfer wägen zunächst alle Risiken für Mutter und Kind ab, bevor sie eine Empfehlung aussprechen.

Dreht sich das Baby doch noch?

Hat sich das Ungeborene in der 36. Schwangerschaftswoche noch nicht gedreht, muss dies nicht zwangsläufig Kaiserschnitt oder Steißgeburt bedeuten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, es zur Drehung zu animieren.

Eine Methode ist die "äußere Wendung" in einer Klinik. Dies kann versucht werden, wenn das Kind normal groß ist, ausreichend Fruchwasser vorhanden ist, die Plazenta günstig liegt und die Schwangerschaft bisher komplikationslos war. Unter Ultraschall versuchen die Ärzte, den Po des Babys aus dem Becken heraus zu schieben. Durch sanften Druck auf das Köpfchen wird es dazu gebracht, entweder eine Rolle vorwärts oder eine Rolle rückwärts zu machen und so in die richtige Position zu bringen. Nach erfolgreicher Wendung ist noch eine kurze Überwachung notwendig um auszuschließen, dass es zu Komplikationen gekommen ist. Der Vorgang birgt einerseits das Risiko einer Nabelschnurumschlingung, andererseits kann sich auch der Mutterkuchen ablösen.

In beiden Fällen muss ein sofortiger Kaiserschnitt durchgeführt werden.

Die Erfolgsquote liegt etwa bei 60 Prozent. Bei Frauen, die bereits vaginal geboren haben, sind die Erfolgsaussichten höher. Hat das Kind zu wenig Platz zum Drehen (kann aufgrund von Gebärmutteranomalien der Fall sein), ist zu wenig Fruchtwasser vorhanden oder spricht die Lage der Plazenta dagegen, sehen erfahrene Ärzte von dieser Methode ab.

Daneben gibt es alternative Methoden wie die "Indische Brücke". Dabei werden täglich für einige Minuten Bauch und Becken der werdenden Mutter hochgelagert, um eine Drehung des Babys anzuregen. Es soll sich in eine bequemere Position bringen. Eine erfahrene Hebamme kann hierzu eine Anleitung geben, da diese Methode auch Risiken birgt.

In der chinesischen Medizin ist eine Wärme-Akupunkturtechnik (Moxibustion) bekannt, die die Bewegung des Kindes anregen soll, bis es sich schließlich dreht. Zu diesem Zweck wird ein bestimmter Punkt am kleinen Zeh (Zhiyin) mit einer glimmenden Beifußkraut-Zigarre erwärmt.

Die Zigarre befindet sich in ausreichendem Abstand zur Haut, so dass keine Verbrennung entsteht. Der Akupunkturpunkt steht in Verbindung mit der Gebärmutter. Seine Stimulation soll sich auf diese und somit auf das Kind übertragen. Einem ähnlichen Prinzip folgt die Fußreflexzonenmassage, um das Kind zum Drehen zu animieren.

Einige Hebammen empfehlen Glocken und Taschenlampen als Hilfsmittel. Der Klang der Glocke im Vaginalbereich soll das Ungeborene neugierig machen und es so animieren, sich in diese Richtung zu drehen.

Eine leuchtende Taschenlampe bewegt die werdende Mutter zum Beispiel vom Köpfchen des Ungeborenen ausgehend nach unten, die Bewegung des Lichts soll ebenfalls dessen Neugier wecken.

Eine Erfolgsgarantie gibt es für keine dieser Methoden. Dennoch entscheiden sich viele werdende Mütter für einen Versuch, ihr Kind doch noch in eine gebärfreundliche Position zu bringen, bevor sie sich zwischen Kaiserschnitt oder Beckenendlagengeburt entscheiden müssen.

Mögliche Ursachen und Häufigkeit

Mediziner gehen davon aus, dass die Tendenz zur Steißlage vererbbar ist. War ein Elternteil selbst in Steißlage, ist also eher zu erwarten, dass auch das Ungeborene zu dieser Position neigt.

Hat die werdende Mutter außergewöhnlich wenig oder viel Fruchtwasser (Oligohydramnion beziehungsweise Polyhydramnion), kann das ebenfalls eine Ursache sein, dass sich das Baby nicht dreht. Des Weiteren werden im Zusammenhang mit der Beckenendlage häufiger eine vor- oder tief gelagerte Plazenta, Gebärmutterfehlbildungen und Gebärmuttermyome festgestellt, auch Mehrlings- und Frühgeburten gelten als Risikofaktoren.

Statistisch werden nur bei knapp fünf Prozent der Geburten in Deutschland Steißlagen festgestellt. In über 95 Prozent der Fälle dreht sich das Baby in eine gebärfreundliche Position mit dem Kopf nach unten.

Spontangeburt statt Kaiserschnitt

Sofern keine Geburtskomplikationen zu erwarten sind und keine offensichtliche Gefahr für das Baby besteht, bieten einige Kliniken an, dich bei der Geburt aus Beckenendlage zu begleiten.

Der Geburtsvorgang gestaltet sich anders, denn der Kopf des Ungeborenen ist sein härtestes und größtes Körperteil. Er dehnt den Geburtskanal, der übrige Körper kann dann leichter hinausgleiten. Bei der Mutter bewirkt dies außerdem die Ausschüttung wehenfördernder Hormone.

Bei der Geburt in Beckenendlage sitzt das Kind dagegen mit den Fersen am Po oder dem Po voran im Becken. Per Ultraschall und durch Abtasten lässt sich die exakte Position feststellen. Bei einer Querlage oder anderen ungünstigen Position kann keine Spontangeburt erfolgen.

Die kleineren, weichen Körperteile werden also zuerst geboren, der Kopf hat es dann schwieriger. Ein Dammschnitt kann den Durchtritt erleichtern, auch per Hand oder mit einer speziellen Zange können Geburtshelfer den Kopf herausholen.

Der Kopf muss recht schnell befreit werden, denn die Nabelschnur führt an diesem großen Körperteil vorbei zur Plazenta und kann abgedrückt werden, dem Baby droht dann Sauerstoffmangel bis hin zur Erstickungsgefahr.

Da diese Art der Geburt für die Mutter sehr anstrengend ist, gehen die Ärzte meist großzügiger mit anästhetischen Mitteln um, um die Entspannung der Muskulatur und des Gewebes zu fördern.

Eine geeignete Klinik suchen

Erkundige dich bei einer Beckenendlage nach einer Klinik, die auf Steißgeburten spezialisiert ist. Hebammen und Frauenärzte können hier möglicherweise Informationen liefern.

Erfahrene Geburtshelfer werden dich dort sorgfältig im Hinblick auf mögliche Risiken für dich oder das Ungeborene untersuchen und detailliert beraten.