Unter welchem namen ist die litschi noch bekannt

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Unter welchem namen ist die litschi noch bekannt

Mit einer Portion der kleinen, süssen und exotischen Frucht, decken Sie bereits 80 Prozent Ihres Tagesbedarfs an Vitamin C ab. Erfahren Sie hier, was die ursprünglich aus China stammende Litschi alles kann.

Litschis stammen ursprünglich aus Südchina. Dort wurden sie bereits vor über 2000 Jahren grossflächig angebaut. Sie gelten dort als Liebesfrucht und sind auch unter dem Namen «Lychee», so heisst die Frucht im englischsprachigen Raum, oder «Lin-Chi» (thailändisch) bekannt. Auch heute stammen die Früchte überwiegend aus Asien. Hauptproduzenten sind China, Indien und Thailand.

Anbau und Saison der Litschi

Der Litschibaum ist immergrün und gehört zur Gruppe der Seifenbaumgewächse. Er kann bis zu 2000 Jahre alt werden und erreicht eine Höhe von bis zu 12 Metern. Ein alter Baum kann bis zu 150 Kilogramm Litschis pro Jahr liefern. Diese müssen vollreif geerntet werden, da sie nicht nachreifen können. Die Hauptsaison der Ernte liegt zwischen November und März.

Litschi: Süsses Früchtchen

Die Schalen reifer Litschis ist rotbraun, spröde und leicht zerbrechlich. Die Schale kann aufgrund langer Lagerung oder zu früher Ernte auch hart werden. Das saftige, perlmuttschimmernde Fruchtfleisch schmeckt süss-säuerlich mit einem angenehmen bitteren Nachgeschmack. Der Kern ist nicht geniessbar.

(Lesen Sie unten weiter …)

Litschis haben viel Vitamin C

Litschis liefern besonders viel Vitamin C. Mit einer Portion (120 g Früchte = 15–18 Früchte) werden bereits gut 80 Prozent des Tagesbedarfs von 110 mg eines erwachsenen Mannes abgedeckt. Vitamin C trägt unter anderem zu einem normalen Energiestoffwechsel und einer normalen Funktion des Nervensystems und Immunsystems bei. Ausserdem kann es zur Verringerung von Müdigkeit beitragen.

Daneben fällt der eher hohe Kohlenhydratanteil von fast 17 Prozent auf, auch der Fruchtzuckeranteil ist eher hoch. Die kleinen Früchte liefern so schnelle Energie. Bei Personen, die sensibel auf Fruktose reagieren, können Litschis zu Verdauungsproblemen führen. Die restlichen Inhaltsstoffe sind nur zu einem kleinen Teil vertreten.

Einkauf und Lagerung der Litschi

Genusserlebnis Litschi

Die süssen Litschis haben eine angenehme Säure und ein feines Aroma, das an Muskat erinnert. Sie duften fein nach Rosen. Mit diesen Eigenschaften lassen sie sich vielseitig kombinieren:

  • Mango
  • Orange
  • Himbeere
  • Kaki
  • Passionsfrucht
  • Curry
  • Ingwer
  • Rindfleisch
  • Ente
  • Garnelen

Litschis verderben schnell und sollten daher möglichst rasch genossen werden. Einen Anhaltspunkt für die Qualität kann beim Einkauf die Farbe geben, diese sollte rosarot bis rotbraun sein. Frische Früchte lassen sich im Kühlschrank in einem Plastikbeutel etwa eine bis zwei Wochen aufbewahren.

Vollreife Früchte können wie ein gekochtes Ei gepellt werden. Sie schmecken pur am besten, geben Fruchtsalaten das gewisse Etwas oder verfeinern Desserts. Allerdings harmoniert das süss-säuerliche Aroma auch wunderbar mit herzhaften Reis-, Fleisch- oder Fischgerichten. Kochen Sie die Litschis nur kurz mit, da sie sonst zäh werden.

(Fortsetzung weiter unten…)

Das alles steckt in der Litschi

 

Nährstoff

Pro 100 g (roh)

Pro Portion = 120g (ca. 15 - 18 Stücke)

Prozentuale Abdeckung des Tagesbedarfs mit einer Portion

Energie

66 kcal 79 kcal  

Protein

0,8 g 1 g  

Kohlenhydrate

16,5 g 19,8 g  

Nahrungsfasern

1,3 g 1,6 g 5%

Fett

0,4 g 0 g  

Vitamin A

0 µg 0 µg

Betacarotin

0 µg

0 µg

Vitamin B1 (Thiamin)

0,01 mg 0,01 mg

1%

Vitamin B2 (Riboflavin)

0,07 mg 0,08 mg

6% für Männer
7% für Frauen

Vitamin B6 (Pyridoxin)

0,10 mg 0,12 mg

8% für Männer
10% für Frauen

Niacin 0 mg 0 mg

Folat

14 µg 17 µg

6%

Vitamin C

72 mg 86 mg 78% für Männer
90% für Frauen

Vitamin E

0,07 mg 0,08 mg

1%

Kalium

171 mg     205 mg

5%

Calcium

5 mg 6 mg

1%

Magnesium

10 mg 

12 mg

3% für Männer
4% für Frauen

Phosphor

31 mg 37 mg

5%

Eisen 0,31 mg 0,37 mg

4% für Männer
2% für Frauen

Zink 0,07 mg 0,08 mg

1%


Quelle: U.S. Department of Agriculture (USDA), Link auf Englisch

Foto: Unclesam – Fotolia.com

Litschi ist eine tropische Frucht, die auch hierzulande bekannt ist. Unter besonderen Umständen, die hier nicht zu erwarten sind, ist sie giftig.

Der Litschibaum (Litchi chinensis, Sapindaceae) stammt aus Südchina und Vietnam und wird wegen seiner schmackhaften Früchte heute in vielen (sub-)tropischen Ländern angebaut, so auch im nordindischen Bundesstaat Bihar, wo die Vergiftungsfälle in der Umgebung der Stadt Muzaffarpur auftraten. Die besonders schwer geschädigten Kinder litten jeweils morgens an Krämpfen und Dysfunk­tionen des Gehirns und starben vor dem nächsten Tag. Als Ursache wurden giftige Schwermetalle, Pestizide oder Viren vermutet, doch hat man lange nicht intensiv nachgeforscht, vermutlich weil die Opfer ausnahmslos armen Familien angehörten.

Eine aktuelle Untersuchung ergab nun, dass die Opfer eine schwere Hypoglykämie aufwiesen. Es musste also ein Zusammenhang mit der Ernährung bestehen, der auch schnell gefunden wurde: Die betroffenen Kinder hatten abends eine große Menge Litschipflaumen verspeist, ohne noch etwas anderes zu essen. Litschipflaumen enthalten Hypoglycin A, ein Methylencyclopropan-Derivat der Aminosäure Alanin. Es trägt seinen Namen wegen seiner starken Blutzuckerspiegel-senkenden Wirkung, die schon seit Langem bekannt ist. Litschipflaumen gelten trotzdem als unbedenkliches Obst, weil sie in der Regel als Nachtisch verzehrt werden. Eine Gefahr besteht hingegen dann, wenn eine hungrige Person Litschipflaumen als Hauptspeise isst, denn einerseits nimmt sie nur sehr wenig Kohlenhydrate auf, andererseits hemmt das Hypoglycin A die β-Oxidation von Fettsäuren und damit die Gluconeogenese. Der Verzehr am Abend ist umso gefährlicher, weil nachts die Hypoglykämie nicht bemerkt wird, sodass schon am Morgen die schweren irreversiblen Folgeschäden auftreten.

Auch ein anderes tropisches Obst enthält Hypoglycin A: die Akipflaume, deren Stammpflanze (Blighia sapida) zur selben Familie wie der Litschibaum gehört. Sie ist in Westafrika heimisch und gelangte einst mit Sklaven nach Jamaika, wo die im Prinzip essbare Akipflaume im Laufe der Zeit viele Tausend Todesopfer forderte; die Symptomatik ist als „Jamaican vomitting sickness“ bekannt. |

Quelle

Shrivastava A, et al. Association of acute toxic encephalopathy with litchi consumption in an outbreak in Muzaffarpur, India, 2014: a case-control study. Lancet Global Health; Epub 30.1.2017