Tagebuch Anne Frank Version a und b

Beschreibung

Die erste kritisch-wissenschaftliche Ausgabe der Tagebücher von Anne Frank

Bis heute ist das Tagebuch der Anne Frank ein wichtiges und viel gelesenes Zeugnis. Was wenige Leser wissen: Die Eintragungen aus dem Versteck existieren in mehreren Versionen. Im Frühjahr erscheint die internationale kritisch-wissenschaftliche Ausgabe der Tagebücher von Anne Frank als Ergebnis eines langjährigen und international angelegten Forschungsprojekts. Die wissenschaftliche Neu-Übersetzung verzichtet auf jegliche stilistische Eingriffe und basiert auf der wortgetreuen Transkription von Anne Franks niederländischer Originalhandschrift. Die Ausgabe enthält die erste Fassung, die Anne Frank im Tagebuch niedergeschrieben hat und die als Version a bezeichnet wird, sowie die zweite Fassung - genannt Version b -, in der sie ihre Aufzeichnungen sorgfältig überarbeitet und ergänzt hat, nachdem sie im Radio einen Aufruf der niederländischen Exilregierung gehört hatte, in dem die Bevölkerung um Zeugnisse über die deutsche Besatzung gebeten wurde.

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Literatur Mehrere Tagebuch-Versionen

Veröffentlicht am 12.06.2019

Tagebuch Anne Frank Version a und b
Tagebuch Anne Frank Version a und b

Sie selbst nannte ihr Tagebuch "Kitty". Anne Frank als "Graphic Diary" ist bei S. Fischer erschienen

Quelle: S. Fischer Verlage

Das weltberühmte Tagebuch von Anne Frank gibt es in zwei Versionen. Was hat es damit auf sich – und welche Fassung ist die gültige? Ein Überblick aller Anne-Frank-Ausgaben – bis hin zur Comic-Adaption.

Publikationsgeschichtlich ist es mit dem Tagebuch der Anne Frank verzwickt, weil es in mehr als einer Version vorliegt. So stellen sich ein paar Fragen:

Tagebuch Anne Frank Version a und b

Quelle: picture alliance / akg-images

Anne Frank selbst hinterließ zwei Tagebuchfassungen. Zur zweiten, überarbeiteten Version kam es, weil Anne im BBC-Radiosender Oranje einen niederländischen Exilpolitiker ankündigen hörte, „dass nach dem Krieg eine Sammlung von Tagebüchern und Briefen aus dieser Zeit herauskommen soll“. Das regte sie an, ihr Tagebuch, das aus rein privaten Gründen begonnen worden war, für eine mögliche Veröffentlichung zu überarbeiten. Allerdings kam sie mit der Neufassung (B) nur bis zum 29. März 1944, während die Erstfassung (A) mit dem Eintrag vom 1. August 1944 endet – drei Tage vor Verhaftung der Familie.

Die von Mirjam Pressler besorgte, bis heute gültige Leseausgabe (S. Fischer, ab 10€). Sie entstand 1991 als Überarbeitung der redigierten Version, die Anne Franks Vater Otto 1947 – als Amalgam aus den Fassungen A und B – publiziert hatte. Die Pressler-Edition beinhaltet Annes Nachträge und Ergänzungen, bleibt aber ein Amalgam aus Version A und B. Ganz „ungekürzt“, wie der Verlag behauptet, gibt sie beide Versionen aber nicht wieder: Manche Sätze, wie etwa Anne Franks Hinweis auf die begonnene Arbeit am Roman „Hinterhaus“ (im Tagebuch-Eintrag vom 22. Mai 1944) fehlen.

Beide Tagebücher (A+B) in voller Länge gibt es unter dem Titel „Das Hinterhaus/Het Achterhuis. Die Tagebücher von Anne Frank“ (Aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler. S. Fischer, 480 S., 35 €). Es ist eine Auskopplung der 2013 erschienen Anne-Frank-Gesamtausgabe und bietet dem breiten Publikum beide Fassungen (A und B) hintereinandergereiht. Was den Vorteil der Lückenlosigkeit hat – aber den Nachteil, dass man vieles doppelt lesen muss.

Auf Initiative von Laureen Nussbaum, einer Jugendfreundin von Anne Franks Schwester, und in Zusammenarbeit mit dem Amsterdamer Anne-Frank-Haus wurde die überarbeitete Tagebuch-Variante (B) jetzt separat veröffentlicht, unter dem Titel „Liebe Kitty“ (A. d. Niederländischen von Waltraud Hüsmert. Secession, 208 S., 18 €). Editorisch ist diese Isolation fragwürdig. Zudem verschleiert der Untertitel „Ihr Romanentwurf in Briefen“, dass Anne Franks Tagebuch ja zur Gänze aus Briefen an Kitty besteht.

Unbedingt, und der ist sogar empfehlenswert: Mit der vor zwei Jahren erschienenen Comic-Adaption von Anne Franks Tagebuch (S. Fischer, 160 S., 20 €) haben der israelische Filmemacher Ari Folman und der Zeichner David Polonsky – bekannt geworden durch den oscarnominierten Trickfilm „Waltz with Bashir“ – eine neue Sprache für Anne Frank gefunden.

Das Graphic Diary ist insbesondere für das räumliche Vorstellungsvermögen der Verstecksituation hilfreich und wurde kürzlich mit dem Preis des Münchner NS-Dokumentationszentrums ausgezeichnet. 2020 soll Folmans Zeichentrickfilm über Anne Franks Tagebuch fertig werden.

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Tagebuch Anne Frank Version a und b

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Bis heute ist das Tagebuch der Anne Frank ein wichtiges und viel gelesenes Zeugnis. Was wenige Leser wissen: Die Eintragungen aus dem Versteck existieren in mehreren Versionen. Im Frühjahr erscheint die internationale kritisch-wissenschaftliche Ausgabe der Tagebücher von Anne Frank als Ergebnis eines langjährigen und international angelegten Forschungsprojekts. Die wissenschaftliche Neu-Übersetzung verzichtet auf jegliche stilistische Eingriffe und basiert auf der wortgetreuen Transkription von Anne Franks niederländischer Originalhandschrift. Die Ausgabe enthält die erste Fassung, die Anne Frank im Tagebuch niedergeschrieben hat und die als Version a bezeichnet wird, sowie die zweite Fassung - genannt Version b -, in der sie ihre Aufzeichnungen sorgfältig überarbeitet und ergänzt hat, nachdem sie im Radio einen Aufruf der niederländischen Exilregierung gehört hatte, in dem die Bevölkerung um Zeugnisse über die deutsche Besatzung gebeten wurde.

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Bis heute ist das Tagebuch der Anne Frank ein wichtiges und viel gelesenes Zeugnis. Was wenige Leser wissen: Die Eintragungen aus dem Versteck existieren in mehreren Versionen. Im Frühjahr erscheint die internationale kritisch-wissenschaftliche Ausgabe der Tagebücher von Anne Frank als Ergebnis eines langjährigen und international angelegten Forschungsprojekts. Die wissenschaftliche Neu-Übersetzung verzichtet auf jegliche stilistische Eingriffe und basiert auf der wortgetreuen Transkription von Anne Franks niederländischer Originalhandschrift. Die Ausgabe enthält die erste Fassung, die Anne Frank im Tagebuch niedergeschrieben hat und die als Version a bezeichnet wird, sowie die zweite Fassung - genannt Version b -, in der sie ihre Aufzeichnungen sorgfältig überarbeitet und ergänzt hat, nachdem sie im Radio einen Aufruf der niederländischen Exilregierung gehört hatte, in dem die Bevölkerung um Zeugnisse über die deutsche Besatzung gebeten wurde.

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