Mit welcher youtuberin passe ich zusammen

„Ich war total überrascht, dass er es schafft Mama und Papa zu überreden. Die waren anfangs wirklich sehr dagegen.“

Den meisten Lesern wirst du wahrscheinlich schon bekannt sein, aber für alle die dich noch nicht kennen, stell Dich doch bitte einmal kurz vor. 

„Ich bin Marina, 15 Jahre alt. Ich gehe jetzt nach den Sommerferien in die 10. Klasse auf ein Gymnasium. Reiten und Social Media sind meine Hobbys. Ich habe zur Zeit ein Pferd und ein Pony.“

Du bist auf Instagram und auch auf YouTube mega erfolgreich. Wie hat das alles angefangen?

„Ich wollte bereits in der 3. Klasse mit YouTube starten. Aber ich durfte nicht, weil meine Eltern sich mit dem Thema so gar nicht auskannten und es deshalb nicht erlaubt haben. Ich wollte meine Traum aber nicht aufgeben und habe immer wieder versucht meine Eltern zu überreden.  Als ich in der 5. Klasse war, ist meine Schwester ins Ausland gegangen. Weil ich darüber echt traurig war, habe ich dann viel mit meinem erwachsenen Bruder unternommen. Dabei kamen wir wieder auf das Thema YouTube und ich habe ihm gesagt, dass ich das unfassbar gerne machen würde. Er hat dann mit Mama und Papa gesprochen und kam dann am nächsten Tag zu mir und meinte das wir nun eine Kamera kaufen und anfangen können. Ich war dann erstmal total verwundert, weil ich nicht gedacht hätte, dass er es schafft Mama und Papa zu überreden. Die waren anfangs wirklich sehr dagegen. Damit verbunden war aber auch die Auflage, dass mein Bruder alle Videos freigibt, bevor ich sie poste.“

Und wo kam bei Dir der Wunsch her, mit YouTube anzufangen?

„Ich bin bereits anderen Pferde-YouTubern gefolgt und fand das schon immer spannend. Da ich auch eigene Ponys hatte dachte ich mir, dass ich das ja auch machen könnte” 

Was denkst du macht deinen Erfolg aus?

„Tatsächlich hat auch keiner damit gerechnet, dass das alles so erfolgreich sein würde. Jeder hat gedacht, ich mache jetzt so zwei, drei Videos und dann habe ich eh keine Lust mehr. Aber irgendwie hat sich der Kanal dann so schnell so gut entwickelt, dass ich daran einfach die Lust behalten habe. 

Und warum ich so erfolgreich bin, frage ich mich selber auch ganz oft, weil ich damit einfach niemals gerechnet hätte. Ich denke halt einfach, dass es ein Zusammenspiel ist. Zum einen folgen mir bestimmt Leute, die einfach Pferde mögen oder. zum anderen auch weil Julia (Anm.d.Red.: Marinas Schwester) und ich halt einfach zwei sehr lustige Menschen sind und bei uns auch viel passiert. Ich denke daran könnte es vielleicht liegen, so genau weiß man es einfach nicht.“

Was ist das Schönste für dich daran, Influencer zu sein?

„Ach ganz viel! Allgemein vor der Kamera zu stehen und so viele tolle Dinge zu erleben durch die ganze Social-Media-Sache. Aber auch eine tolle Community zu haben, die immer hinter einem steht ist für mich etwas ganz besonderes.“

Was war denn ein besonderes Erlebnis, dass durch deine Bekanntheit in den Sozialen Medien zustande gekommen ist?

„Ganz verschiedene Sachen, auch Sachen zu denen ich eingeladen wurde. Zum Beispiel die Messen auf denen wir waren oder den Gewinn des Mustang Blog Overs bei dem wir eine Reise in die USA gewonnen haben. Auch die Einladung von CHIO Aachen und dort überall rumlaufen zu dürfen, war ganz besonders.“

Gibt es auch schon mal negative Aspekte daran Influencer zu sein? 

„Zum Glück sehr, sehr selten. Und bei mir war es auch noch nie so schlimm, wie bei anderen. Wirklich Extremes, so dass ich auch darunter gelitten hätte, gab es noch nicht. Aber mir macht es auch eh nicht so viel aus, wenn jemand etwas anders sieht als ich. Dann ist das halt seine Meinung und ich hab meine Meinung. Es gibt halt immer die Gefahr, wenn man etwas im Internet postet, dass dann ein Shitstorm losgeht. Aber zum Glück noch nicht bei uns.“

Bevor deine Videos im Internet landen, musst du dir ja auch noch die Freigabe von deiner Familie holen. Selektiert du vorher viel oder versuchst du schon, das zu posten worauf du Bock hast und zeigst dann auch schon mal Dinge, wo nicht alles 100%ig funktioniert hat?

„Wir sortieren natürlich schon, ob es gut oder schlecht ist, weil manche Situationen müssen einfach nicht ins Internet, finde ich. Aber ansonsten posten wir schon relativ viel, weil die Leute sollen ja auch nicht denken, dass bei uns immer nur alles perfekt ist. Weil das ist ja schließlich auch nicht so.

Bei uns ist es dann eher so, dass wir aufpassen, dass wir keine anderen Menschen mit reinnehmen, zum Beispiel wenn ich jetzt auf Tunier bin, dann muss ich sehr, sehr stark aufpassen, dass man dann halt nicht irgendwelche anderen Leute filmt. Auch bei Kennzeichen oder Ortsschildern – da passe ich auf, dass ich das nicht filme. Einfach zum Schutz für mich selber, dass dann nicht plötzlich am nächsten Tag irgendwelche Menschen hier vor der Tür stehen.

Aber wir hatten letztens auch ein Video von einem Kadertraining, dass leider nicht so gut gelaufen ist. Da hat Paola angefangen zu ticken und das haben wir dann aber auch gezeigt. Denn natürlich muss man auch mal die schlechten Seiten zeigen. Das ist ja nur die Wahrheit und deshalb gehört das auch dazu.“

Jeder der sich schon mal ansatzweise mit Social Media und Content Marketing auseinandergesetzt hat, kann erahnen wieviel Arbeit in einem YouTube- und Instagram-Kanal steckt. Wie organisierst du das?

„Instagram übernehme ich eigentlich mittlerweile komplett selber. Also auf jeden Fall so gut wie es geht. Wenn es gar nicht geht, dann schicke ich Julia meinen Text und mein Bild und dann lädt sie das mal eben für mich hoch, wenn ich unterwegs bin. Meine Geschwister haben auch alle meine Account, so dass sie mir dann helfen können. Und bei Videos kommt es darauf an. Meistens schneidet Julia die Videos. Ich mache das auch manchmal. Ich muss immer schauen, wie es zeitlich mit der Schule passt. Aber Videos drehen, mache ich natürlich. Da stehe dann meistens ich vor der Kamera, Julia aber auch manchmal. So ist das Ganze bei uns eigentlich aufgeteilt. Auch E-Mails zu Werbeanfragen beantwortet Julia. Ich finde das muss ich mit meinen 15 Jahren auch noch gar nicht alles so klären.“

Das stimmt. Es ist auch bestimmt viel Arbeit das alles zu selektieren, was überhaupt in Frage kommt und was nicht. Hast du da klare Vorstellung mit wem du zusammen arbeitest und was für dich nicht in Frage kommt? 

„Wir achten vor allem darauf, dass uns die Produkte auch wirklich gefallen. Wir lassen die Sachen meist erstmal zu uns schicken, falls wir Interesse daran haben. Und dann probieren wir das erstmal alles aus. Ich will ja nicht für etwas Werbung machen, was ich selber nicht gut finde. Und die Leute sollen ja auch sehen, dass ich das weiterhin benutze. Das heißt wenn ich meine Storys mache, dann kann man sehen, dass die Sachen auch nach der Kooperation noch drin vorkommen. 

Mittlerweile achten wir auch sehr darauf, dass die Sachen nachhaltig sind. Zum Beispiel bei Gesichtspflege oder auch Haarprodukten muss ich ja nicht irgendeine nehmen, sondern sortiere schon auch danach, welches Produkt nachhaltig ist und dadurch zu uns und unserer nachhaltigen Reitsportmarke passt.. Wenn ich etwas nicht mit Begeisterung mache bzw. nicht dazu stehen würde, dann würde meine Community das sofort merken.“

Du hast ja schon gesagt, du hast momentan zwei Pferde. Erzähl uns doch ein bisschen was über die beiden.

„Ich habe ein Deutsches Reitpony, Paola, die ist jetzt 10 Jahre und 1,47m groß. Mit der starte ich momentan in L und L-Kandare auf Turnier. Wir sind zwar schon lange an den Wechseln dran für die M-Dressur, aber mein Pony ist da noch etwas energievoll, bockt dann gerne oder spannt sich an. Deshalb denke ich brauchen wir da den Winter noch um dann Richtung M zu starten. Auf Turnier starte ich mit ihr nur in der Dressur. Beim Springen ist sie auch sehr speziell und wenn ihr dann ein Sprung zu guckig wird, dann wird er auch mal nicht so gerne gesprungen. Aber zuhause springt sie auch echt gut. Da können wir auch auf A** oder auch einzelnen L-Hindernisse springen. Also dafür, dass sie eigentlich Dressur gezogen ist, richtig, richtig gut. Und Ausreiten kann ich mit ihr auch alleine, mit mehreren, mit Pad, mit oder ohne Sattel. Mit Halsring lässt sie sich auch super reiten. Sie ist jetzt seit 3,5 Jahren bei uns und wir sind jetzt schon ein sehr gutes Team geworden. Aber wir hatten am Anfang schon eine schwierige Zeit, weil sie so speziell war und ich noch nicht so viel Ahnung hatte. Deshalb hat Julia damals auch viel geholfen. Aber mittlerweile läuft das sehr gut zwischen uns. 

Und dann gibt es noch mein neues Pferd. Das habe ich jetzt seit knapp 3 Wochen. Das ist mein Nachwuchspferd. Nicht das ich vor hätte die Paola zu verkaufen, sondern um einfach noch ein Pferd zum Reiten zu haben und weil ich auch irgendwann dann Großpferde reiten möchte. Die Bellamy ist jetzt 3 Jahre alt. Sie ist angeritten und wird jetzt auch nur ein bisschen geritten. Sie soll jetzt erstmal auch noch auf die Wiese und etwas Pause machen. Und dann halt im Winter werden wir sie wieder antrainieren. Die darf sich erstmal langsam entwickeln.“

Was hast du denn mit Bellamy genau geplant? Wird sie dein Nachwuchspferd für die Dressur oder willst du mit ihr auch springen?

„Tatsächlich bin ich eher der Dressurreiter. Also Springen finde ich auch cool. Aber irgendwie ist die ganze Familie eher für Dressur.. Bellamy ist auch Dressur gezogen und deshalb habe ich auch eher vor irgendwann Mal, wenn alles gut geht, sie sich nicht verletzt oder sonst was passiert, mit ihr in die schwere Klasse zu starten.“

Gibt es ein prominentes Pferd, dass du schon immer einmal reiten wolltest?

„Showtime FRH von Dorothee Schneider“

Wer hat dich im Hinblick auf den Reitsport am meisten geprägt?

„Julia. Denn mit Julia hab ich eigentlich immer weitergearbeitet und heute dann halt auch meine Trainer.“

Was sind deine reiterlichen Ziele im Jahr 2021?

„Für 2021 eigentlich gar nicht so viele wegen Corona. Aber ich möchte gerne einfach auf L-Kandare starte oder auch mal eine L**-Kandare. Und einfach Spaß haben und sicher durchkommen.“

Hast du ein reiterliches Vorbild, Wenn ja, wen?

„Ich habe eigentlich kein Vorbild. Wenn dann nehme ich mir ein Beispiel aus der Familie, weil die älter sind und mehr erlebt haben, oder auch an meinen Trainern. Aber sonst habe ich kein Vorbild. Ich finde einfach zu viele toll.“

Wenn du einen Wunsch frei hättest, was würdest du Dir wünschen?

„Ein eigener, ganz großer Hof.“