Ist es ungesund zu viel wasser zu trinken

Eine Wasservergiftung entsteht infolge einer erhöhten Flüssigkeitszufuhr. Trinkst Du innerhalb weniger Stunden mehrere Liter Wasser, wird das Blut so verdünnt, dass die Salzkonzentration bedenklich abnimmt. Daraus entwickeln sich gesundheitliche Probleme, die lebensbedrohlich sind. Was unter einer Wasservergiftung zu verstehen ist, darüber möchten wir hier berichten!

Welche Trinkmenge ratsam ist

Da der Mensch zu 70 Prozent aus Wasser besteht, ist regelmäßiges Trinken wichtig. Experten finden zwei Liter Wasser pro Tag für die Aufrechterhaltung lebensnotwendiger Körperfunktionen angemessen. Es ist empfohlen, die Menge – während 16 Stunden verteilt – zu sich zu nehmen. Eine Wasservergiftung entsteht, wenn Du innerhalb von drei Stunden mehr als fünf Liter Flüssigkeit zuführst. Dokumentiert sind weltweit rund 250 Fälle von Ausdauersportlern, die durch übermäßiges Trinken zu Tode kamen. Traurige Berühmtheit erlangte der Trinkwettbewerb eines kalifornischen Radiosenders, bei dem eine 28-jährige Teilnehmerin noch am selben Tag an Wasservergiftung starb.

Was den Wasserhaushalt gefährdet

Führst Du in kurzer Zeit ein Übermaß an Wasser zu, wird Dein Körper regelrecht von Flüssigkeit überflutet. Diese Situation führt zu einer Wasservergiftung, die den Elektrolythaushalt des Organismus erheblich durcheinander bringt. Zusammen mit Wasser und Mineralstoffen gelten Salze als wesentlicher Bestandteil aller Zellen und deren Zwischenräume. Vor allem Natrium und Kalium sind maßgeblich an der Gesundheit und Funktionsfähigkeit körpereigener Zellen beteiligt. Strömt mit einem Mal zu viel Wasser ins Gewebe ein, kommt es innerhalb und außerhalb der Zellen zu einem Ungleichgewicht der Salzkonzentration, so dass eine Wasservergiftung entsteht. Medizinern ist diese Störung unter dem Fachbegriff Hyperhydration bekannt.

Wie der Organismus reagiert

Sinkt die Salzkonzentration bei einer Wasservergiftung, schaltet der Körper auf Sparflamme, um das Defizit auszugleichen. Dieses Notprogramm beeinträchtigt vor allem Herz, Hirn, Lunge und Nieren. Die Folge sind Herzrhythmusstörungen. Zu dem hören die Nieren auf, Urin zu produzieren, damit der verbliebene Salzgehalt aufrecht erhalten werden kann. Breitet sich die Wasservergiftung aus, wird das Hirngewebe überschwemmt. Diese Situation ist extrem kritisch. Denn das geschwollene Gehirn kann sich unter dem knöchernen Schädeldach nicht ausdehnen. Zunächst treten Schwindel, Erbrechen, Kopfschmerzen und Krämpfe bei einer Wasservergiftung auf. Der erhöhte Hirndruck füllt die Lungenbläschen mit Wasser, so dass sich ein Lungenödem mit Atemnot einstellt. Infolge dessen können Betroffene ins Koma fallen und versterben.

Was Ausdauersportler beachten sollten

Unerfahrene Marathonläufer und Triathleten sind sich oft nicht dem Risiko einer Wasservergiftung bewusst. Deshalb untersuchten Sportmediziner der TU München das Trinkverhalten von 10.000 Ausdauersportlern. Im Ergebnis fanden die Wissenschaftler bei einem Drittel der Probanden deutliche Störungen im Wasserhaushalt. 50 Testpersonen wiesen lebensbedrohliche Werte auf. Ihre Wettkampfteilnahme endete auf der Intensivstation. Um eine Wasservergiftung zu vermeiden, ist es für Sportanfänger wichtig zu wissen, wie viel Wasser der Körper in Training und Wettkampf tatsächlich benötigt. Experten gehen davon aus, dass Marathonläufer je nach Aussentemperatur, Schwitzverhalten und Leistungsdauer stündlich bis zu 1,5 Liter Wasser und 3,0 Gramm Salz verlieren. Deshalb wurde zur Vorbeugung einer Wasservergiftung ein sogenanntes Trinktraining entwickelt.

Verliert der Ausdauersportler unter Wettkampfbedingungen ein Kilogramm an Gewicht, liegt der Wasserverlust bei einem Liter. Doch die Sportmediziner raten davon ab, die Differenz 1:1 auszugleichen. Gerade weil das Problem einer tödlich verlaufenden Wasservergiftung bekannt ist, empfehlen Experten Sportlern, bei der Flüssigkeitszufuhr eher in einem Defizit zu bleiben. Optimal sei es, dem Körper nur einen halben Liter Wasser anzubieten. Trinkst Du im Übermass oder auf Vorrat, besteht eine akute Vergiftungsgefahr. Um den Verlust an Salzen und Mineralstoffen zu ersetzen, greifen Extremsportler auf hypertonische Getränke und gelartige Konzentrate aus dem Spezialhandel zurück. Diese Produkte müssen laut dem Schweizer Lebensmittelgesetz 300 mmol/Kilogramm aufweisen. Verlangst Du Deinem Körper weniger Leistung ab, kann der Elektrolytverlust durch einige Salzbrezel ausgeglichen werden.

Welches Risiko für Säuglinge besteht

In den ersten sechs Lebensmonaten sind besonders Babys gefährdet, an einer Wasservergiftung zu erkranken. Grund dafür ist die mangelnde Ausreifung der Nieren. Größeren Mengen an Wasser sind die Ausscheidungsorgane noch nicht gewachsen. Ist Dein Kind von einer Störung des Wasser- und Elektrolythaushalts betroffen, wirkt es aufgedunsen und lethargisch. Bleiben die Symptome unerkannt oder gar unbehandelt, sind Bewusstlosigkeit und Krampfanfälle die Folge einer Wasservergiftung. Kinderärzte raten daher, Babys im ersten Lebenshalbjahr auch bei sommerlichen Temperaturen kein reines Wasser zu verabreichen. Ihrer Meinung nach sind Mahlzeiten wie Stillen und Flaschenkost ausreichend, um den Flüssigkeitsbedarf der Kleinen zu decken. Wird der Säugling darüber hinaus zum Trinken animiert, besteht die Gefahr einer Überhydrierung.

Zwischen dem sechsten und zwölften Monat sind Babys weniger von einer Wasservergiftung betroffen. In diesem Lebensalter ist die Funktion der Nieren bereits voll ausgebildet, so dass der Flüssigkeitshaushalt daher besser balanciert werden kann. Zum anderen nehmen die Kleinen schon feste und gesalzene Nahrung zu sich. Solltest Du Dir unsicher sein, sprich den Kinderarzt an, ob zusätzlich ungesüsster Tee angeboten werden darf. Hilfreich ist, die aufgenommene Flüssigkeit Deines Babys in einem Buch zu dokumentieren.

Wie der Wasserhaushalt im Gleichgewicht bleibt

Da Männer mehr schwitzen, haben sie von Grund auf einen höheren Flüssigkeitsbedarf als Frauen. Die richtige Trinkmenge ist auch von den persönlichen Ernährungsgewohnheiten abhängig. Isst Du hauptsächlich Obst und Gemüse, benötigt Dein Körper weniger Wasser. Wer sich vorwiegend salzig und fettreich ernährt, muss unbedingt mehr trinken. Vorsicht bei Diäten! Da zur Gewichtsreduzierung mehr getrunken als gegessen wird, steigt somit das Risiko einer Wasservergiftung. Gründe für einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf sind Fieber, Sport und Sommerhitze. Bei Erbrechen und Durchfall muss der Wasser- und Elektrolytverlust gegebenenfalls durch einen Arzt korrigiert werden. Patienten mit Steinen in Harnleiter und Nieren sollten mindestens 1,5 Liter täglich trinken. Da der Körper kein Wasser speichern kann, ist vom Trinken auf Vorrat dringend abzuraten. Nur so lässt sich die Gefahr einer Wasservergiftung minimieren!

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Wasser ins Glas füllen, Glas an den Mund setzen, Wasser schlucken - fertig. Der Prozess der Flüssigkeitsaufnahme ist nicht kompliziert. Dennoch trinken viele Menschen in Deutschland zu wenig. Dabei wissen wir es eigentlich besser: Nach den Erkenntnissen einer TK-Studie zum Thema Trinken glauben nur sieben von zehn Erwachsenen, jeden Tag genug zu trinken, um ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken.

Viele wissen also, wie wichtig es ist, genug zu trinken. Aber sie wissen nicht, wie sie es schaffen sollen, ihren Mindestbedarf zu decken. Gründe dafür gibt es reichlich. Einer der wichtigsten: Stress. Wer privat und beruflich unter Dauerdruck steht, vergisst häufiger mal zum Wasserglas zu greifen. Gut der Hälfte aller Berufstätigen geht es so, wie die TK-Studie zeigt.

Apropos Mindestbedarf: Zwei bis drei Liter Flüssigkeit sollten gesunde Erwachsene pro Tag zu sich nehmen. Als guter Richtwert gelten 35 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht, bei Säuglingen und Kindern ist es sogar noch etwas mehr.

Aber keine Sorge: Das muss man nicht alles trinken. Rund 300 Milliliter kann der Körper bei seinen Stoffwechselvorgängen selbst herstellen, etwa einen Liter Wasser bekommt er über feste Nahrung. Äpfel, Gemüse und Kartoffeln enthalten zum Beispiel circa 70 Prozent Wasser, Gurken sogar 95 Prozent. Die übrige Flüssigkeitsmenge, also etwa 1,5 Liter, muss man über Getränke aufnehmen.

Wer zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, schadet seiner Gesundheit. Zum Beispiel den Nieren: Sie sind dafür verantwortlich, Abfallprodukte aus dem Körper zu transportieren und dafür benötigen sie Flüssigkeit. Weitere Folgen einer mangelnden Flüssigkeitszufuhr: Das Blut wird dickflüssiger und belastet damit das Herz-Kreislauf-System, und die Verdauung wird träge.

In Stichpunkten - die wichtigsten Ergebnisse aus der TK-Studie "Trink Was(ser), Deutschland!"

  • Trinkmuffelinnen: Nur sechs von zehn Frauen schaffen es, den täglichen Mindestbedarf an Flüssigkeit zu decken. Bei den Männern sind es immerhin 73 Prozent
  • Nord-Süd-Gefälle: Bayern und Baden-Württemberger schaffen es am ehesten, die empfohlene Trinkmenge zu erreichen. Etwa drei von vier Menschen trinken mindestens 1,5 Liter pro Tag. In Nordrhein-Westfalen und den nördlichen Bundesländern hingegen überspringen nur sechs von zehn Menschen diese Hürde
  • Altersweisheit 1: Je älter die Menschen, desto disziplinierter das Trinkverhalten. 73 Prozent der Befragten über 59 Jahre gaben an, gleichmäßig über den Tag verteilt zu trinken. Von den 18- bis 39-Jährigen sagten das nur 54 Prozent
  • Altersweisheit 2: Zuckerhaltige Softdrinks sind vor allem bei den Jüngeren beliebt: 26 Prozent der Befragten gaben an, täglich oder mehrmals in der Woche Cola oder Limonade zu trinken. Bei den über 60-Jährigen waren es nur neun Prozent.

In manchen Situationen ist der Bedarf an Flüssigkeit sogar noch höher. Bei heißem Klima, anstrengender körperlicher Arbeit, Sport, Fieber, Erbrechen und Durchfall verliert der Körper mehr Wasser. In diesem Fall sollte mehr getrunken werden als die angegebenen Mengen.

Wem es schwer fällt, seine 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag zu trinken, der sollte sich einen "Trinkfahrplan" aufstellen. Die empfohlene Trinkmenge könnte beispielsweise folgendermaßen erreicht werden:

  • Morgens: 1 bis 2 Tassen Kaffee oder Tee
  • Vormittags: 1 Glas Saft, Buttermilch oder Molke
  • Mittags: 1 Tasse Suppe oder Brühe; 1 Glas Mineralwasser oder Saftschorle
  • Nachmittags: 1 Tasse Kaffee, 1 Glas Wasser
  • Abends: 1 bis 2 Tassen Frucht-/Kräutertee; 1 Glas Wasser

Noch bequemer geht's natürlich mit dem Smartphone. Es gibt eine Reihe von Apps, die Sie daran erinnern, wann es wieder Zeit für ein Gläschen Wasser ist. Mit den Suchbegriffen "Wasser", "trinken" und "erinnern" erhalten Sie eine Reihe von Treffern. 

  • Leitungswasser, Mineral-, Quell- und Tafelwasser. Leitungswasser kann in Deutschland ohne Bedenken getrunken werden, da es gesetzlich festgelegte, analytisch kontrollierbare Anforderungen erfüllen muss. Wer gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Bleirohre befürchtet, kann Wasserproben durch das zuständige Wasserwerk durchführen lassen.
  • Ungezuckerte Früchte- und Kräutertees
  • Gemüse- und Obstsäfte. Nebenbei liefern sie noch wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Obstsäfte enthalten von Natur aus aber auch viel Zucker. Deshalb ist es gut, sie mit Wasser zu verdünnen. Saft und Mineralwasser sollten im Verhältnis 1:3 bis 1:4 gemischt werden.

Generell ist der Wasserbedarf von Kindern und vor allem von Säuglingen im Verhältnis zum Körpergewicht höher als bei Erwachsenen. Trinken Kinder zu wenig, beeinträchtigt dies schneller die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Kinder sollten deshalb im Alter von zwei bis drei Jahren mindestens 700 Milliliter, im Alter von sieben bis neun Jahren mindestens 900 Milliliter und im Alter von 13 bis 14 Jahren mindestens 1200 Milliliter Flüssigkeit - ohne Milch - trinken. Je nach Bewegung und Witterung müssen diese Werte entsprechend angepasst werden.

Kaffee und schwarzer Tee stehen zwar nicht auf der Verbotsliste, mehr als vier bis fünf Tassen täglich sollten es aber nicht unbedingt sein. Von zuckerreichen Limonaden, Cola und Fruchtsaftgetränken ist eher abzuraten. Alkoholische Getränke eignen sich ebenfalls nicht als Durstlöscher. Sie erhöhen sogar den Flüssigkeitsbedarf. Beispiel: Damit der Körper den Alkoholgehalt von einem Glas Whisky verarbeiten kann, benötigt er einen halben Liter Wasser.

Das Gerücht hält sich hartnäckig: Zu den Mahlzeiten zu trinken sei schädlich und könne den Verdauungsprozess negativ beeinflussen. Diese These kann getrost in den Bereich der Mythen und Märchen abgelegt werden. Einen wissenschaftlich haltbaren Beweis dafür gibt es jedenfalls nicht.