Ist es ungesund neben dem Handy zu schlafen

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Achtung, Handystrahlen! Immer wieder gehen Nachrichten zu angeblicher „Verstrahlung“ der Nutzer durch die Medien. So soll man beispielsweise vermeiden, das Smartphone im Schlafzimmer zu lagern – auch wenn es noch so bequem ist. Doch was ist dran am Mythos – und wie gefährlich sind die sogenannten Handystrahlen wirklich? Wir haben uns für Dich umgehört.

Das Wichtigste: Handystrahlen gibt es nicht

Zunächst muss erst einmal der begriff geklärt werden. Die medienwirksam betitelten „Handystrahlen“ gibt es in Wirklichkeit eigentlich nicht. Gemeint sind wohl eher die Funkstrahlen, die Dein Smartphone aussendet, um sich mit der nächsten Funkzelle zu verbinden. Dabei handelt es sich um elektromagnetische Strahlen – und die sind lange nicht so gefährlich, wie es sich anhört.

Bei „Strahlen“ denken viele nämlich zuerst einmal an radioaktive Strahlung, und das klingt wirklich verdammt gruselig – aber bekanntermaßen funktionieren Smartphones so nicht. Radioaktive Strahlung kann Krebs auslösen, elektromagnetische Wellen haben keine solche Strahlkraft.

Stattdessen solltest Du einen Blick auf den sogenannten SAR-Wert werfen. Mit dem SAR-Wert ist die „spezifische Absorptionsrate“ gemeint. Diese zeigt an, wie viel von der elektromagnetischen Funkstrahlung bei uns ankommt. Hier hat jedes Smartphone-Modell eigene Werte. Wie man diesen ermittelt, kannst Du hier nachlesen:

Handy-Strahlung: Das bedeutet der SAR-Wert

Wie kommt das Gerücht von der gefährlichen Handystrahlung zustande?

Vermutlich handelt es sich bei den Erzählungen um die Handystrahlung um einen sogenannten Urbanen Mythos, gepaart mit falsch verstandener Physik. Denn Dein Handy strahlt neben den Funkwellen tatsächlich noch etwas anderes aus – nämlich Wärme. Viele Menschen haben daher den Eindruck, dass das Smartphone schädliche, unsichtbare Handystrahlen abgibt. Eine Visualisierung, die hier des öfteren durch die Medien geht, zeigt eine alarmierende Darstellung:

Bei dieser Darstellung hat sich der Telefonierer tatsächlich der Funkstrahlung ausgesetzt – sonst würde sein Smartphone auch nicht funktionieren. Jedoch gibt es weder vergleichbare Messungen bei ausgeschaltetem Telefon noch bei Flugmodus oder bei anderen Testpersonen.

Auch weisen Untersuchungen nach, dass die Strahlenbelastung von Handystrahlen nur wenige Zentimeter reicht und wieder abflacht, sobald das Telefon nicht aktiv ist. Tatsächlich bekommt man beim Telefonieren mit dem Smartphone direkt am Ohr mehr Wellenenergie ab, als wenn das Gerät auf dem Tisch liegt. Eine dauerhafte Langzeitschädigung allein durch Funkstrahlen kann hingegen wissenschaftlich nicht eindeutig nachgewiesen werden.

Smartphone im Schlafzimmer: Diese Gefahren lauern

Es gibt also keinen Grund, vor den Funkstrahlen oder auch Handystrahlen Angst zu haben oder das Handy nachts wegzusperren. Allerdings solltest Du trotzdem einige Dinge beachten, wenn Dein Smartphone im Schlafzimmer lagerst.

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Am Smartphone spielen stört den Schlaf!

Nicht nur der Schlaf Deines Bettnachbarn, sondern unter Umständen auch Dein eigener wird massiv gestört. Nicht nur, weil Du deutlich weniger Ruhezeit hast oder ein spannendes Spiel zockst. Sondern auch, weil das blaue Licht des Displays Deinen Augen und Deinem Hirn signalisiert, dass noch nicht Schlafenszeit ist. Gerade für Kinder kann es in der Entwicklung große nachteile haben. Unser Tipp: Gönn Dir und Deinen Kindern den Schlaf und lass das Smartphone liegen. Der nächste Tag kommt und da hast Du noch genügend Zeit mit dem Handy zu Spielen.

Vorsicht, Feuergefahr: Smartphone unter dem Kissen

Solltest Du ein altes oder defektes Kabel beim Aufladen deines Smartphones im Schlafzimmer benutzen, besteht die Gefahr eines Kurzschlusses. Auch kann es sein, dass Dein Handy sich erwärmt, wenn der Akku fertig geladen ist. Legst Du es dann unter dein Kopfkissen, ist die Katastrophe vorprogrammiert. Lagere Dein Smartphone lieber auf dem Nachttisch, in einer Ladeschale oder auf einem anderen festen Untergrund, statt auf der Matratze. Dies ist wesentlich gefährlicher als die vermeintliche Handystrahlung, Gedanken machen sich nur die wenigsten darum.

Flugmodus statt WLAN gegen Verschlafen

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In den meisten Fällen laden wir unser Smartphone im Schlafzimmer auf, weil es bequemer ist – und damit wir morgens den Wecker nicht überhören. Damit Du nicht von unerwünschten Störquellen wie nächtliche WhatsApp-Nachrichten oder Emails geweckt wirst, solltest Du nachts das WLAN an Deinem Smartphone ausstellen. Am Besten ist es, wenn Du gleich in den Flugmodus umschaltest. So lädt nicht nur der Akku schneller, sondern Du weißt auch sicher, dass Du am nächsten Morgen ausgeruht aufwachen kannst. Denn der Wecker funktioniert auch im Flugmodus.

Hier erfährst Du außerdem, wie Du Deinen Smartphone-Akku richtig aufladen kannst:

Abends noch schnell die Nachrichten checken und ab in die Ladestation mit dem Handy um sich per Wecker APP mit der Wunschmelodie sanft aus dem Reich der Träume holen zu lassen. Das Handy hat mittlerweile auch den letzten Winkel unseres Lebens erobert – den Schlafplatz. Ob dies ratsam ist, soll der folgende Artikel zeigen..

Um Daten und Sprache von A nach B zu transportieren, nutzen Handys hochfrequente elektromagnetische Funkwellen. Diese werden umgangssprachlich als „Handystrahlung“ bezeichnet, obwohl es sich dabei nicht wirklich um Strahlung handelt.

Bisherige Standards sind:

  • GSM: 900 und 1.800 MHz
  • UMTS: 1.900 bis 2.170 MHz
  • LTE: 800 und 2.600 MHz

Am Ausbau des neuen 5G Netzes wird allerdings bereits gearbeitet. Und genau dieses neue Netz steht unter dem Verdacht, mit hochfrequenten Wellen besonders schädlich zu sein. Immer häufiger sieht man wohl auch deswegen, dass vor allem junge Leute das Handy nicht mehr an den Kopf halten, sondern die Freisprechfunktion nutzen um die direkte Belastung am Kopf so gering wie möglich zu halten. Die „Strahlung“ tritt allerdings nicht nur beim direkten Telefonat auf. Vielmehr sind auch Werte messbar, wenn das Handy passiv herumliegt, dabei aber Nachrichten empfängt oder versucht sich in ein Netz oder WLAN einzuloggen. Je schwächer das Netz – desto höher der Energieverbrauch des Smartphones, desto höher die Belastung durch elektromagnetische Wellen. Durch das Anschließen des Ladegeräts werden die Funkwellen des Smartphones noch um dessen elektromagnetische Strahlung ergänzt.

Der einfachste Schutz wäre natürlich, das Handy aus dem Schlafzimmer zu verbannen. Doch Vorsicht – auch der gute, alte Radiowecker sendet elektromagnetische Wellen aus. Grundsätzlich sollten alle Elektrogeräte mit gebührendem Abstand vom Bett ihren Platz finden. Beim Bundesamt für Strahlenschutz lassen sich die SAR Werte verschiedener Mobiltelefone vergleichen. So lässt sich bereits vor dem Kauf beurteilen, welches Gerät die meiste Belastung mit sich bringt. Grundsätzlich sei gesagt, jeder Zentimeter zählt. Die Belastung durch elektromagnetische Wellen nimmt mit jedem Zentimeter Abstand zum Kopf weiter ab. Die Nutzung der Freisprecheinrichtung oder eines Headsets sind bereits ein wirkungsvoller Schutz, um die Belastung im alltäglichen Gebrauch möglichst gering zu halten. Platzieren Sie ihr Smartphone nur so nah wie nötig, aber so entfernt wie möglich am Bett. Wenn das Smartphone unbedingt am Bett auch geladen werden muss, kann eine Zeitschaltuhr dabei helfen, die Belastung auf so wenige Stunden wie nötig zu reduzieren. Abstand bleibt aber nach wie vor der beste Schutz.

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