Iphone 11 vergleich iphone 7

Jedes Jahr kommt ein neues iPhone. Die Unterschiede fallen mal mehr, mal weniger stark aus. Aber wie groß ist der Abstand, wenn man mehrere Generationen überspringt? Wie schlägt sich das iPhone 7 gegen das iPhone 12?

Apple iPhone 7 gegen iPhone 12, ein ungleiches Duell, und der Sieger steht vorher schon fest. Aber wie groß sind die Unterschiede wirklich? COMPUTER BILD macht den ungewöhnlichen Vergleichstest von iPhone-Generation 10 von 2016 und iPhone-Generation 15 von 2020 (Modelle wie SE, 5C und XR haben wir nicht mit eingerechnet). Beide Handys haben den COMPUTER BILD-Smartphone-Test durchlaufen. Wie groß ist der technische Fortschritt und ist das iPhone 12 wirklich in dem Maße besser, wie es teurer ist?

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Das iPhone 7 ist 138,3 mm lang, 67,1 mm breit, 7,1 mm dünn und wiegt 138 g. Das iPhone 12 ist 146,7 mm lang, 71,5 mm breit, 7,4 mm dünn und wiegt 162 g. Dafür hat das Display des iPhone 7 eine Diagonale von nur 4,7 Zoll und das iPhone 12 von 6,1 Zoll.

Erinnern Sie sich noch? Das iPhone 7 gehört zu den außergewöhnlich handlichen Smartphones. Das Aluminiumgehäuse ist griffig und abgerundet. Die Bauhöhe beträgt nur 7,1 Millimeter, das Gewicht liegt bei mageren 138 Gramm, und vor allem: Es ist nur 67,1 Millimeter schmal. Auf der Rückseite gibt es nur eine Kameralinse. Nicht sonderlich vielseitig, aber schlicht und schick. Das iPhone 7 war bereits nach IP67 gegen Wasser und Staub geschützt. Unter dem Display sitzt gut erreichbar der Home-Button, der auch als Fingerabdrucksensor fungiert. Und nun, Auftritt iPhone 12: kantiger Metallrahmen, vorn und hinten verglast. Der Smartphone-Traum ist rutschig und "wenn er fällt, dann schreit er" – zumindest wenn die Widerstandsfähigkeit des Glases überschritten wurde, während das iPhone 7 zumindest auf der Rückseite mit einer Delle davonkommt. Das iPhone 12 bringt 164 Gramm auf die Waage und ist mit 71,5 Millimetern merklich breiter und längst nicht so handlich wie das iPhone 7. Um das iPhone 7 in diesem Punkt zu schlagen, muss man schon zum iPhone 12 mini greifen, welches 4 Gramm leichter und sogar 3,1 Millimeter schmaler ist als das iPhone 7. Da das Display und dessen Größe ein eigener Vergleichspunkt ist, geht dieses Kapitel an das iPhone 7 und der Oldie damit in Führung!

Zwischenstand: 1:0 fürs iPhone 7

Das iPhone 7 war im Test etwas heller, aber sonst macht es keinen Stich gegen den großen, kontrastreichen OLED vom iPhone 12.

Beim Display gibt es die offensichtlichste Entwicklung: Statt 4,7 Zoll mit 1334 x 750 Pixeln kommt im iPhone 12 ein merklich vergrößerter Bildschirm mit 6,1 Zoll und 2532 x 1170 Pixeln zum Einsatz und nutzt immerhin 85 Prozent der Frontfläche, während das iPhone 7 nur auf 69 Prozent kommt. Das Bildseitenverhältnis streckt sich von 16:9 auf 19,5:9. Die Schärfe steigt von 326 auf 460 ppi. Beim iPhone 12 setzt Apple erstmals auch im "Basismodell" auf einen kontrastreichen OLED-Bildschirm mit einem Kontrastverhältnis, das jenseits von 10.000:1 liegt und kaum noch messbar ist. Der LCD des iPhone 7 kommt nur auf bescheidene 1.438:1. Also alles eitel Sonnenschein beim neuen Modell? Genau da liegt das Problem: Wenn die Sonne knallt, wird es mit der Ablesbarkeit schwierig, weil die maximale Helligkeit nur bei 627 Candela pro Quadratmeter (cd/m²) liegt. Mit 635 cd/m² macht das iPhone-7-Display zumindest hier noch ein Ehrenpünktchen. Insgesamt hat das iPhone 12 bei Größe, Schärfe und Kontrast aber deutlich die Nase vorn und holt deutlich den Display-Punkt.

Auf dem Papier herrscht mit 12 Megapixeln noch Gleichstand. Das iPhone 12 macht aber mehr daraus als das iPhone 7.

Im Handy-Fototest lieferte das iPhone 12 bei Tageslicht (1,9), mit Blitzlicht (1,4) und bei schlechter Beleuchtung (2,1) überzeugende Ergebnisse. Bei vierfachem Zoom war es nur ausreichend (3,9). Der Sichttest bei Tageslicht fiel sogar auch gut aus (1,6). Das iPhone 7 schnitt abgesehen vom Vierfach-Zoom überall schlechter ab (3,4; 6,0; 3,5; 2,1 und 3,8). Auch der Sichttest der Frontkamera geht deutlich an das iPhone 12 (2,3 zu 5,1). Insgesamt bekommt das iPhone 12 im Kamerakapitel die Zwischennote 2,0 und das iPhone 7 eine 3,5. Das iPhone 12 macht also nahezu unter allen Bedingungen die deutlich besseren Fotos.

Zwischenstand: 1:2 fürs iPhone 12

Im iPhone ist die Notch für die Frontkamera riesig. Dafür ist die Selfiekamera besser und die Gesichtserkennung Face ID dank zusätzlicher Sensoren sehr sicher.

Das iPhone 7 bietet zur biometrischen Entsperrung nur den charakteristischen Fingerabdrucksensor im Home-Button, TouchID, aber keine Gesichtserkennung. Mit Face ID (ab dem iPhone X) wurde der für die Sensorik benötigte Bereich um die Frontkamera zwar deutlich größer und das iPhone schleppt bis heute eine fette Notch mit sich herum, dafür ist diese Art der Gesichtserkennung deutlich sicherer als nur eine Frontkamera, die sich mit einem Foto austricksen lässt. Unter normalen Umständen ist Face ID also klasse, aber aufgrund der Vorteile eines Fingerabdrucksensors in Zeiten von Maskenpflicht und der Spannung zuliebe werten wir dieses Kapitel unentschieden.

Zwischenstand: 2:3 fürs iPhone 12

Der Akku des iPhone 7 kommt auf eine aus heutiger Sicht winzige Kapazität von 1.960 Milliamperestunden und hielt im COMPUTER BILD-Handy-Akkutest bei intensiver Nutzung gerade mal 6:06 Stunden durch. Zwischennote: 4,0. Die Ladedauer mit dem mitgelieferten Netzteil liegt bei schwachen 2:41 Stunden. Moderne Handys pumpen ihre doppelt so großen Akkus in unter einer Stunde voll. Aber immerhin lag dem iPhone 7 überhaupt noch ein Netzteil bei, denn der Umwelt und dem Umsatz zuliebe verzichtet Apple neuerdings auf dessen Beigabe. Mit dem optional erhältlichen Netzteil ist der Akku mit 2.815 Milliamperestunden in auch nicht gerade berauschenden 2:21 Stunden voll. Aber das iPhone 12 lässt sich kabellos laden und die Ausdauer war im Test mit 9:10 Stunden satte 50 Prozent besser als beim iPhone 7. Trotz fehlendem Netzteil ein glasklarer Punkt für das iPhone 12.

Zwischenstand: 2:4 fürs iPhone 12

Apples Update-Politik ist vorbildlich: Die iPhone-Modelle der vergangenen fünf Jahre erhalten noch immer zeitnah die neuste iOS-Version. Bei Sicherheitslücken reagiert Apple meist zügig. Mit einem alten iPhone sind Sie also prinzipiell besser bedient, als mit einem alten Android-Handy. Allerdings lassen sich die vier Jahre, die zwischen dem iPhone 7 und dem iPhone 12 liegen nicht wegdiskutieren und der Support wird entsprechend vorher enden. In puncto Updates ist neuer immer besser.

Zwischenstand: 2:5 fürs iPhone 12

Im iPhone 7 sorgt der A10 für Tempo. Selbstverständlich ist der A14 im iPhone 12 nicht langsamer.

In den Tempomessungen schneidet das iPhone 7 nicht schlecht ab. Das Arbeitstempo bekommt die Zwischennote 3,1 und das Bedientempo tendiert mit der Zwischennote 1,6 sogar in Richtung "sehr gut". Die Nutzung geht also auch nach heutigen Maßstäben in Ordnung. Und das iPhone 12? Das gehört zu den schnellsten Handys. Das Arbeitstempo bekommt die Note 1,2, das Bedientempo die Note 1,3. Punkt und Ausrufezeichen für Apples A14-Bionic-Prozessor.

Zwischenstand: 2:6 fürs iPhone 12

iPhones sind von Haus aus nicht die ausgemachten Preis-Leistungs-Hits. Das günstige iPhone 7 sollte dieses Kapitel mit rund 230 Euro also locker für sich entscheiden, denn schließlich werden für das iPhone 12 mindestens 700 Euro fällig. Aber neben dem Preis wird eben auch die Testnote berücksichtigt: Für das iPhone 7 steht eine 3,1 zu Buche, das iPhone 12 kommt auf die Endnote 1,9. Das Produkt aus Preis und Note ist beim iPhone 7 zwar geringer, aber die Berechnung ist etwas komplexer und die Formel spuckt eine Preis-Leistungs-Note von 2,8 für das iPhone 7 und eine 2,1 für das iPhone 12 aus. Das liegt daran, dass die Testnote stärker gewichtet wird als der Preis, weil die Preis-Leistungs-Note sonst nur eine Sortierung von billig nach teuer wäre. Der vielleicht überraschendste Punkt für das iPhone 12.

Zwischenstand: 2:7 fürs iPhone 12

Nur das iPhone 12 bietet Dual-SIM per eSIM. Das iPhone 7 funkt im WLAN maximal mit Wi-Fi 5 mit bis zu 866 Mbit/s und das iPhone 12 mit Wi-Fi 6 mit bis zu 1201 Mbit/s. Und während das 12er bestenfalls über 5G Daten ansaugt, ist beim iPhone 7 mit LTE Advanced Schluss. Der Speicher bleibt Apple-typisch so, wie er aus dem Geschäft kommt. Dank 5G und eSIM geht der Punkt an das iPhone 12.

Endstand: 2:8 fürs iPhone 12

iPhone 7 und iPhone 12. Beides gute Typen.

Der Ausgang dürfte niemanden überraschen. Das kleine iPhone 7 holt sich lediglich einen Handlichkeitspunkt und dank maskenfreundlichem Fingerabdrucksensor ein Biometriepünktchen. Ansonsten zeigt Apple mit dem iPhone 12, was sich technisch getan hat. Display, Ausdauer, Kamera, Tempo – alles ist deutlich verbessert. Das iPhone 12 gehört zu Recht zu den besten Smartphones. Während die Unterschiede von Jahr zu Jahr betrachtet gar nicht so wahnsinnig groß ausfallen, klafft zwischen dem iPhone 7 und dem iPhone 12 ein großer Abstand. Besonders erstaunlich ist, dass das iPhone 7 zwar wesentlich günstiger ist, aber letztlich nicht mehr fürs Geld bietet.

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