Ab wann ist man nach der 3. impfung geschützt

Eine Impfung gegen COVID-19 trägt sowohl zum eigenen Schutz als auch zur Eindämmung der Pandemie bei.

COVID-19 ist eine Erkrankung, die durch die Infektion mit SARS-CoV-2 auftreten kann. Der Krankheitsverlauf kann sehr unterschiedlich sein: Es können keine Symptome (asymptomatisch), milde Krankheitszeichen (symptomarm) oder schwere Erkrankungen mit Lungenentzündung (Pneumonie) und weiteren Organbeteiligungen auftreten, die zum Lungen- und Multiorganversagen bis zum Tod führen können. Ein Teil der COVID-19-PatientInnen hat sich auch Wochen oder Monate nach Beginn der Erkrankung noch nicht wieder erholt und leidet weiterhin unter schweren Allgemeinsymptomen. Daten aus England (National Institute for Health Research: Living with Covid19) deuten darauf hin, dass etwa 40 Prozent der Erkrankten, die im Krankenhaus behandelt werden mussten, längerfristige Unterstützung benötigen und bei etwa 10 Prozent der mild Erkrankten Krankheitszeichen länger als 4 Wochen andauern (Long Covid).

Da das Virus auch durch Personen übertragen werden kann, die keine Krankheitszeichen haben, und generell sehr leicht übertragbar ist, breitet sich das Coronavirus SARS-CoV-2 schnell aus. Vor allem die Virusvarianten zeichnen sich durch eine hohe Übertragbarkeit aus. Weltweit wurden bis Anfang Dezember 2021 268 Millionen COVID-19 Fälle und 5,28 Millionen Todesfälle berichtet. Allein in Deutschland sind bisher über 6,3 Millionen Menschen an COVID-19 erkrankt und mehr als 100.000 Menschen daran gestorben. Durch die Corona-Schutzimpfung kann das Risiko einer Infektion und Erkrankung und vor allem von schweren COVID-19-Verläufen stark reduziert werden.

Die bisher zugelassenen Impfstoffe waren in der klinischen Erprobung sehr wirksam. Die Studiendaten zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit, an dem Virus zu erkranken, bei den gegen COVID-19 geimpften Teilnehmerinnen und Teilnehmern zwischen 70 und 95 Prozent geringer war als bei den Placebo-geimpften Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Das bedeutet, dass eine gegen COVID-19 geimpfte Person nach Kontakt mit SARS-CoV-2 mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht schwer erkranken wird. Über welchen Zeitraum eine geimpfte Person vor einer COVID-19 Erkrankung geschützt ist, das heißt, wie lange der Impfschutz besteht, wird derzeit noch untersucht.

Die Impfung bietet nicht nur einen sehr guten persönlichen Schutz vor der Erkrankung, sondern schützt auch andere: Das Robert Koch-Institut geht davon aus, dass das Risiko, das Coronavirus zu übertragen, bei vollständig Geimpften ab dem 15. Tag nach der letzten Impfdosis geringer ist als bei frisch negativ Getesteten.

Wie bei jeder Impfung können auch nach der Corona-Schutzimpfung Impfreaktionen auftreten, weitere Informationen dazu finden Sie unter zusammengegencorona.de. Der Nutzen einer Impfung überwiegt jedoch bei weitem die Risiken.

Wirksame und sichere Impfungen können einen entscheidenden Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten und werden es ermöglichen, Kontaktbeschränkungen mittelfristig zu lockern. Zunächst muss jedoch ein Großteil der Bevölkerung einen Immunschutz gegen das Virus entwickelt haben. Durch die Impfung wird eine bedeutende Bevölkerungsimmunität ausgebildet und das Risiko schwerer COVID-19-Erkrankungen sehr stark reduziert.

Stand: 10.03.2022 (#4573)

Ein Impfstoff wird erst nach ausreichender Überprüfung auf den Markt gebracht (präklinische und klinische Phase, Zulassungsprüfung, Auflagen der Zulassungsbehörden und Marktzulassung, Nachzulassungsbeobachtung). Nach seiner Marktzulassung erfolgt eine ständige Kontrolle („Surveillance“) zum Erfassen von Wirksamkeit und möglichen Nebenwirkungen. Nebenwirkungen und Impfreaktionen werden in Deutschland zentral – und Hersteller-unabhängig – vom Paul Ehrlich-Institut (PEI) erfasst. Durch die Zusammenfassung von nationalen und internationalen Beobachtungen kann sichergestellt werden, dass auch Risiken von Impfstoffen erfasst werden, die so selten sind, dass sie erst bei einer sehr großen Anzahl durchgeführter Impfungen sichtbar werden.

Die klinischen Studien zur Verträglichkeit, Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe wurden in drei Studienphasen überprüft. Vor allem die klinischen Prüfungen der Phase 3 wurden sehr breit angelegt. Zudem wurden in vorbereitenden nichtklinischen Studien die Impfstoffe mit erhöhter Wirkstoffmenge an Tieren untersucht, um mögliche Auswirkungen auf den Körper zu untersuchen, die Schäden anzeigen könnten. Die Qualitätsanforderungen im europäischen Zulassungsverfahren sind sehr hoch. Das ist auch eine Frage der Verlässlichkeit und im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger der EU.

Auch bei einem neuen Impfstoff gegen SARS-CoV-2 ist es möglich, dass sehr seltene Nebenwirkungen (sehr selten heißt zum Beispiel 1 Fall auf > 10.000 Geimpfte) erst im Verlauf der Surveillance erfasst werden. Sowohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als auch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) haben angekündigt, den Zulassungsprozess aufgrund der Dringlichkeit in einzelnen Punkten zu vereinfachen. Dabei bleibt die Sicherheit der Impfstoffe jedoch oberste Priorität. Es finden weiterhin Untersuchungen statt, um weitere Informationen zur Sicherheit des Impfstoffs (zum Beispiel Auftreten seltener unerwünschter Wirkungen) nach Anwendung in größeren Bevölkerungsgruppen zu erhalten.

Mehr Informationen finden Sie in dem Artikel des Bundesministeriums für Gesundheit So sicher sind die Impfstoffe gegen Corona.

Stand: 10.03.2022 (#4506)

Nach derzeitigem Kenntnisstand bieten die COVID-19-mRNA-Impfstoffe Comirnaty® von BioNTech/Pfizer und Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna sowie der Vektor-Impfstoff Vaxzevria® von AstraZeneca bei Infektion mit Delta eine sehr hohe Wirksamkeit von etwa 90 % gegen eine schwere COVID-19-Erkrankung (z. B. Behandlung im Krankenhaus) und eine gute Wirksamkeit von etwa 75 % gegen eine symptomatische SARS-CoV-2-Infektion.

Was bedeutet das?
Die Wahrscheinlichkeit, schwer an COVID-19 zu erkranken, ist bei den vollständig gegen COVID-19 geimpften Personen um etwa 90% geringer als bei den nicht geimpften Personen.

Dazu ein Beispiel: Man stelle sich vor, in einer Gegend mit vielen aktiven COVID-19-Fällen treten etwa 20 Fälle je 1000 Personen auf. Würde in dieser Gegend dann ein Teil der Bevölkerung geimpft werden, würden also 20 von 1000 ungeimpften Personen an COVID-19 erkranken, aber nur etwa 2 von 1000 geimpften Personen. Wenn eine mit einem COVID-19-Impfstoff geimpfte Person mit dem Erreger in Kontakt kommt, wird sie also mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht schwer erkranken.

Diese Angaben zur Wirksamkeit basieren auf einem living systematic review, das seit Januar 2021 von der Geschäftsstelle der Ständigen Impfkommission (STIKO) durchgeführt wird. Im Rahmen des Reviews wird unter anderem die Evidenz zur Effektivität der Impfung gegen Infektionen mit der Delta-Variante und gegen die COVID-19-Erkrankung fortlaufend systematisch recherchiert, aufgearbeitet und aktualisiert.

Daraus ergeben sich folgende Erkenntnisse in Bezug auf die Effektivität der COVID-19-Impfstoffe:

  • Sowohl nach mRNA-Impfung als auch nach Impfung mit Vaxzevria® von AstraZeneca ist der Schutz vor schwerer Erkrankung höher als vor jeglicher symptomatischen Infektion.
  • Die Wirksamkeit beider Impfstofftypen gegen eine schwere Erkrankung ist sowohl bei Vorherrschen der Alpha-, als auch Delta-Variante sehr gut. Allerdings wurde eine um 10 bis 20 Prozentpunkte geringere Wirksamkeit gegen symptomatische Infektion durch Delta im Vergleich zu Alpha beobachtet.
  • Der Impfschutz ist im jüngeren Alter ausgeprägter als im höheren Alter, unabhängig von Impfstofftyp und Virusvariante.
  • Es gibt eindeutige Hinweise für einen mit der Zeit nachlassenden Impfschutz.

Zur Wirksamkeit der Impfstoffe gegenüber der Omikron-Variante gibt es erste Erkenntnisse. Die Studienergebnisse zeigen, dass die Wirksamkeit der Grundimmunisierung gegenüber symptomatischer Erkrankung durch die Omikron-Variante mit der Zeit deutlich nachlässt und im Vergleich zur Wirksamkeit gegenüber der Delta-Variante deutlich geringer ist.

Nach einer Auffrischimpfung mit Comirnaty® von BioNTech/Pfizer wurde eine gute Wirksamkeit gegenüber Omikron festgestellt (siehe FAQ „Was ist bisher über die Impfstoffwirksamkeit gegen die Omikron-Variante bekannt?“).

Der Impfstoff Nuvaxovid® von Novavax bietet nach derzeitigem Kenntnisstand einen guten Schutz, jedoch ist die Datenlage begrenzt. Die Zulassungsstudien, die überwiegend den Schutz vor der Alpha-Variante untersuchten, zeigten eine Wirksamkeit von etwa 90 % gegen eine milde bis schwere COVID-19-Erkrankung. Verlässliche Aussagen zum Schutz der Impfung vor schweren Krankheitsverläufen können jedoch nicht getroffen werden. Zur klinischen Wirksamkeit von Nuvaxovid® gegen die Delta- und die Omikron-Varianten können derzeit keine Aussagen getroffen werden.

Weitere Informationen, unter anderem zur Wirksamkeit finden sich auch im Wochenbericht des RKI.

Stand: 15.02.2022 (#5214)

Die Omikron-Variante ist in Deutschland die am stärksten verbreitete SARS-CoV-2-Variante. Der Anteil aller anderen Varianten inklusive Delta liegt derzeit unter 1% (siehe RKI-Wochenbericht). Die Impfstoffe schützen gut bis sehr gut vor einer Infektion mit Krankheitssymptomen beziehungsweise schweren Erkrankung mit Delta. Erste Daten zeigen, dass der Schutz vor Omikron weniger gut ist.

Bisher gibt es kaum Studien, die den Schutz der Impfstoffe vor schwerer Erkrankung bei der Omikron-Variante untersuchen. Einige Studien geben aber Hinweise auf den Schutz der Impfung vor symptomatischer Erkrankung (d. h. positiver PCR-Test + mindestens ein COVID-19-typisches Symptom) oder vor jeglicher Infektion (d. h. positiver PCR-Test und alle Krankheitsverläufe und Infektionen ohne Symptome).

Die bisherigen Studien zeigen, dass die Wirksamkeit der COVID-19-Impfung gegenüber jeglicher Infektion und gegenüber Erkrankung mit der Omikron-Variante im Vergleich zur Delta-Variante vermindert ist. Bei Personen, die bisher zwei Impfstoffdosen (Grundimmunisierung) erhalten haben, scheint die Wirksamkeit zudem nach 2 bis 3 Monaten stark abzufallen. Die mit Hilfe der Impfdurchbrüche berechneten Impf-Effektivitäten belegen dennoch eine gute Wirksamkeit der COVID-19-Impfung im Hinblick auf die Verhinderung von schweren COVID-19-Verläufen. In der geimpften Bevölkerung lag insbesondere die Inzidenz der hospitalisierten Fälle deutlich unter der Inzidenz der ungeimpften Bevölkerung. Dabei lassen sich für die Bevölkerung mit Auffrischimpfung noch niedrigere Inzidenzen als für die grundimmunisierte Bevölkerung beobachten.

Personen mit Auffrischimpfung sind also deutlich besser vor einer Erkrankung geschützt als Personen mit Grundimmunisierung. Insgesamt reduziert sich nach einer Auffrischimpfung also das Risiko, sich zu infizieren und zu erkranken, das gilt sowohl für die Omikron- als auch für die Delta-Variante. Es ist noch unklar, wie lange der Schutz nach Auffrischimpfung anhält. Auch über die Übertragung der Omikron-Variante gibt es bisher keine ausreichenden Daten; sie scheint bei Geimpften weiterhin reduziert zu sein, wobei unklar bleibt, in welchem Ausmaß.

Schätzungen zur Wirksamkeit gegen die Omikron-Variante werden ergänzt, sobald diese publiziert wurden.

Zur Wirksamkeit von Nuvaxovid® gegen Omikron (und Delta) können derzeit keine Aussagen getroffen werden.

Stand: 18.03.2022 (#5258)

Nach derzeitigem Kenntnisstand bieten die COVID-19-mRNA-Impfstoffe Comirnaty® von Comirnaty® von BioNTech/Pfizer und Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna eine hohe Wirksamkeit von etwa 90 Prozent gegen eine schwere COVID-19-Erkrankung (zum Beispiel Behandlung im Krankenhaus) und eine Wirksamkeit von etwa 75 Prozent gegen eine symptomatische SARS-CoV-2-Infektion mit Delta. Laut Zulassungsstudie bietet auch der proteinbasierte Impfstoff Nuvaxovid® von Novavax eine Wirksamkeit von 90 Prozent gegen eine milde bis schwere COVID-19-Erkrankung.

Was bedeutet das? Die Wahrscheinlichkeit, schwer an COVID-19 zu erkranken, ist bei den vollständig gegen COVID-19 geimpften Personen um etwa 90 Prozent geringer als bei den nicht geimpften Personen.

Dazu ein Beispiel: Man stelle sich vor, in einer Gegend mit vielen aktiven COVID-19-Fällen treten etwa 20 Fälle je 1000 Personen auf. Würde in dieser Gegend dann ein Teil der Bevölkerung geimpft werden, würden also 20 von 1000 ungeimpften Personen an COVID-19 erkranken, aber nur etwa 2 von 1000 geimpften Personen. Wenn eine mit einem COVID-19-Impfstoff geimpfte Person mit dem Erreger in Kontakt kommt, wird sie also mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht schwer erkranken.

Diese Angaben zur Wirksamkeit basieren auf einem „living systematic review“, das seit Januar 2021 von der Geschäftsstelle der Ständigen Impfkommission (STIKO) durchgeführt wird. Im Rahmen des Reviews wird unter anderem die Evidenz zur Effektivität der Impfung gegen Infektionen mit der Delta-Variante und gegen die COVID-19-Erkrankung fortlaufend systematisch recherchiert, aufarbeitet und aktualisiert.

Personen, die mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft werden bzw. wurden, gelten nicht mehr nach einer einzelnen Impfdosis als vollständig geimpft. Aufgrund der hochansteckenden Omikron-Variante und dem nur moderaten Schutz, den der Impfstoff nach einer Impfstoffdosis vor milden wie auch schweren Verläufen bietet, ist für die Grundimmunisierung eine zweite Impfung mit einem mRNA-Impfstoff nötig. Der Abstand zur ersten Impfung soll mindestens vier Wochen betragen. Ein dritte Dosis (Booster-Impfung) sollte im Abstand von mindestens 3 Monaten zur 2. Impfstoffdosis ebenfalls mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen. Um als geboostert im Sinne der 2G-Plus-Regelung zu gelten, sind daher nun auch bei Impfungen mit Johnson & Johnson drei Impfungen notwendig.

Wie die Wirksamkeit der Impfstoffe ermittelt wurde, können Sie auf Zusammen gegen Corona nachlesen. Mehr zu den einzelnen Impfstoffen finden Sie auch unter „Alles zu den Impfstoffen“.

Gut zu wissen: Vaxzevria® von AstraZeneca wurde in Deutschland zuletzt nur noch in Einzelfällen bei Menschen über 60 Jahren eingesetzt. Die Bundesregierung hat einen Großteil der Impfstoffdosen im Rahmen der COVAX-Initiative gespendet. Seit dem 1. Dezember 2021 kommt Vaxzevria® von AstraZeneca in Deutschland nicht mehr zum Einsatz.

Stand: 02.03.2022 (#4802)

Die mRNA-Impfstoffe bewirken die Vervielfältigung kleiner Eiweißeinheiten im Zytoplasma (Spike-Proteine), die sich aber selbst nicht vermehren können. Die Vektorviren bei den Impfstoffen Vaxzevria® (AstraZeneca) und COVID-19-Vaccine Janssen® (Johnson & Johnson) wurden so verändert, dass sie auch nicht vermehren können.

In Bezug auf die Wirksamkeit von Impfungen bei Immundefizienz (Immunschwäche) ist durch die Erfahrung mit seit Jahrzehnten eingesetzten Totimpfstoffen bekannt, dass die Wirksamkeit möglicherweise im Vergleich zu gesunden Personen vermindert sein kann. Dabei hängt das Ausmaß dieser Verminderung der Wirksamkeit vor allem von der Grunderkrankung, der eingesetzten Medikation und nicht zuletzt dem Alter der zu impfenden Person ab. In den Zulassungsstudien waren keine Patientinnen und Patienten mit Immundefizienz eingeschlossen, aber inzwischen gibt es zahlreiche Impfstoffstudien, bei denen die Immunantwort bei Patientinnen und Patienten aus verschiedenen Erkrankungsgruppen untersucht wurde.

Noch ist kein Laborwert definiert, der zuverlässig eine Schutzwirkung anzeigt. Die Impfstoffstudien, in denen die Antikörperbildung gegen Teile des SARS-CoV-2-Protein und in einigen Studien auch die T-zelluläre Immunantwort herangezogen und gemessen wurden, zeigen, dass bei den meisten untersuchten Formen von Immunschwäche ein gewisser Anteil an Patientinnen und Patienten keine Antikörper nach COVID-19-Impfung bildet. Im Falle von nachweisbaren Antikörpern war deren Konzentrationen niedriger als bei den immungesunden Vergleichsgruppen. Ein hoher Anteil von Personen ohne nachweisbare Antikörperbildung fand sich bei Organtransplantat-, Stammzell-, und Krebspatientinnen und -patienten sowie bei Patienten unter B-Zell-depletierender Antikörpertherapie. Bei der Verabreichung der Impfung gegen COVID-19 ist zu beachten:Immunsupprimierende oder immunmodulierende Therapien können während der COVID-19-Pandemie auch bei einer Impfung unbedingt weitergeführt werden. Empfehlenswert für die bestmögliche Impfwirksamkeit ist gleichwohl eine möglichst geringe Immunsuppression zum Zeitpunkt der Impfung, das heißt, dass der Impfzeitpunkt zum Beispiel in die Mitte der Verabreichungsintervalle der immunsupprimierenden oder immunmodulierenden Medikation gelegt werden sollte. Bei geplanter antineoplastischer Therapie („Chemotherapie“) sollte die Impfung mindestens zwei Wochen vor deren Beginn erfolgen, um eine suffiziente Immunantwort zu ermöglichen.

Weitere Details zum Impfen bei Immundefizienz finden Sie beim Robert Koch-Institut.

Stand: 24.09.2021 (#4959)

Bisher ungeimpfte Personen mit einer Immundefizienz (Immunschwäche) ab 5 Jahren sollen grundsätzlich eine Grundimmunisierung und zwei Auffrischimpfungen mit einem mRNA-Impfstoff nach der altersspezifischen Empfehlung (siehe 18. Aktualisierung) erhalten. Die 1. und 2. Impfstoffdosis soll im Abstand von drei bis sechs (Comirnaty® von BioNTech/Pfizer) bzw. vier bis sechs Wochen (Spikevax® von Moderna in der Dosierung 100 µg) erfolgen.

Bei schwer immundefizienten Personen mit einer erwartbar verminderten oder sogar ausbleibenden Impfantwort kann die 3. Impfstoffdosis bereits 4 Wochen nach der 2. Impfstoffdosis als Optimierung der primären Impfserie verabreicht werden. Es können gegebenenfalls auch weitere Impfstoffdosen zur Optimierung im Rahmen der primären Impfserie jeweils im Mindestabstand von 4 Wochen bei dieser Patientengruppe notwendig werden. Bei immundefizienten Personen mit erwartbar geringer Einschränkung der Impfantwort beziehungsweise bei Immungesunden stellt die 3. Impfstoffdosis bereits die 1. Auffrischimpfung dar, die im Abstand von mindestens 3 Monaten zur abgeschlossenen Grundimmunisierung erfolgen soll.

Sollten bei schwer immundefizienten Personen nach der 3. Impfstoffdosis im Rahmen der Grundimmunisierung unverändert sehr niedrige oder keine spezifischen Antikörper messbar sein, stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Die Dosis des mRNA-Impfstoffs kann gesteigert werden (z. B. Applikation einer doppelten Dosis von Comirnaty® als off-label-Anwendung; oder Impfung mit Spikevax® (100µg), welcher eine etwa dreifach höhere mRNA-Menge beinhaltet als Comirnaty®).
  • Es kann ein Impfstoff einer anderen Technologie zur Anwendung kommen (z. B. ein Vektorimpfstoff oder ein adjuvantierter Protein-Impfstoff wie Nuvaxovid®).
  • Je nach Immunantwort können weitere Impfstoffdosen im Abstand von 4 Wochen erwogen werden.

Erst nach erfolgreicher Grundimmunisierung soll die 1. Auffrischimpfung im Mindestabstand von 3 Monaten verabreicht werden. Die 2. Auffrischimpfung soll nach weiteren 3 Monaten erfolgen. Wegen des höheren Risikos für einen schweren Verlauf von COVID-19 sollen Personen mit Immundefizienz bei den Auffrischimpfungen bevorzugt berücksichtigt werden.

Bei Personen mit ID, die eine gesicherte SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, muss im Einzelfall entschieden werden, wie viele weitere Impfstoffdosen für einen optimalen Schutz notwendig sind. Dies hängt maßgeblich von Art und Ausprägung der Immunschwäche ab.

Stand: 16.02.2022 (#5068)

Beim Impfschutz muss zunächst unterschieden werden zwischen:

  • dem Schutz vor einer Infektion
  • dem Schutz vor einer schweren Erkrankung (mit Krankenhausaufenthalt)
  • dem Fremdschutz (Ansteckung anderer Personen)

Aktuelle Studien zeigen, dass die Wirkung der Corona-Impfstoffe nach einigen Monaten nachlässt. Wie stark, hängt unter anderem von Alter, Geschlecht, Impfstoff sowie von Vorerkrankungen und einer eventuell vorhandenen Immunschwäche ab.

Eine Studie aus England hat den Impfschutz der Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und AstraZeneca untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass beide Impfstoffe auch nach mehr als fünf Monaten gut vor schweren Verläufen schützen. Jüngere Personen sind dabei besser geschützt als ältere sowie Personen mit Vorerkrankungen. Laut einer Studie aus Schweden schützen die Impfstoffe von Moderna, BioNTech und AstraZeneca im Durchschnitt nach vier bis sechs Monaten zu 74 Prozent vor einem schweren COVID-19-Verlauf. Nach sechs Monaten sind es noch 42 Prozent.

Der Schutz vor einer Infektion unterschied sich in der schwedischen Studie je nach Impfstoff. Die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer sowie Moderna schützen nach zwei bis vier Monaten noch zu 85 Prozent vor einer Infektion. Nach vier bis sechs Monaten liegt der Schutz von Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna bei 71 Prozent und Comirnaty® von BioNTech/Pfizer bei 47 Prozent. Der Schutz der Impfung mit Vaxzevria® von AstraZeneca sinkt laut Studienergebnissen bereits nach vier bis sechs Monaten auf das Niveau von Ungeimpften.

Die Ergebnisse beider Studien unterstützen die Relevanz der Booster-Impfungen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für Deutschland, dass eine Booster-Impfung in der Regel nach drei Monaten nach der letzten Impfstoffdosis der Grundimmunisierung erfolgen soll. Mehr Informationen finden Sie unter „Auffrischimpfung“.

Stand: 18.02.2022 (#5246)

Nach aktuellem Kenntnisstand bietet der COVID-19-mRNA-Impfstoff Comirnaty® von BioNTech/Pfizer unter Einhaltung des von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfabstands und nach vollständiger Impfserie (zwei Impfungen) eine hohe Wirksamkeit von etwa 90 Prozent gegen schwere COVID-19-Erkrankungen (zum Beispiel einer Behandlung im Krankenhaus). Bei dem Impfstoff kann 14 Tage nach der Zweitimpfung von einer vollständigen Immunisierung ausgegangen werden.

Aktuelle Studien, die den Schutz gegenüber der Delta-Variante untersuchten, zeigen eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent bezüglich der Verhinderung einer schweren Erkrankung durch die Delta-Variante und der Schutz vor einer symptomatischen Infektion liegt bei dem Impfstoff bei etwa 75 Prozent. Das bedeutet: Wenn eine mit einem COVID-19-Impfstoff vollständig geimpfte Person mit dem Erreger in Kontakt kommt, wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht schwer erkranken. Wie lange dieser Impfschutz anhält, ist derzeit noch nicht bekannt.

Erste Daten bezüglich der Schutzwirkung vor der Omikron-Variante zeigen eine geringere Wirksamkeit im Vergleich zur Delta-Variante. Nach Verabreichung einer Auffrischungsimpfung wurde jedoch eine gute Schutzwirkung gegenüber einer symptomatischen Infektion mit der Omikron-Variante festgestellt. Weitere Informationen zur Wirksamkeit und Sicherheit der Corona-Impfstoffe finden Sie unter der entsprechenden Rubrik.

Stand: 02.02.2022 (#5259)

Nach aktuellem Kenntnisstand bietet der COVID-19-mRNA-Impfstoff Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna unter Einhaltung des von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfabstands und nach vollständiger Impfserie (zwei Impfungen) eine hohe Wirksamkeit von etwa 90 Prozent gegen schwere COVID-19-Erkrankungen (zum Beispiel einer Behandlung im Krankenhaus).

Nach derzeitigem Kenntnisstand bietet eine vollständige Impfung mit COVID-19-mRNA-Impfstoffen eine hohe Wirksamkeit: In den Zulassungsstudien zeigte sich, dass die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu erkranken, bei den vollständig mit Spikevax®-geimpften Personen ab 18 Jahren um etwa 95 Prozent geringer war als bei den nicht geimpften Personen. Aktuelle Studien, die den Schutz gegenüber der in Deutschland vorherrschenden Delta-Variante untersuchten, zeigen eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent bezüglich der Verhinderung einer schweren Erkrankung durch die Delta-Variante; der Schutz vor milden Krankheitsverläufen liegt bei beiden Impfstoffen niedriger. Das bedeutet: Wenn eine mit einem COVID-19-Impfstoff vollständig geimpfte Person mit dem Erreger in Kontakt kommt, wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht schwer erkranken. Wie lange dieser Impfschutz anhält, ist derzeit noch nicht bekannt.

Bei dem Impfstoff kann 14 Tage nach der Zweitimpfung von einer vollständigen Immunisierung ausgegangen werden. Weitere Informationen zur Wirksamkeit und Sicherheit der Corona-Impfstoffe finden Sie unter der entsprechenden Rubrik.

Stand: 23.12.2021 (#5260)

Der vektorbasierte COVID-19-Impfstoff Janssen® von Johnson & Johnson ist wirksam und sicher. Aktuelle Studien weisen dennoch darauf hin, dass ein durch die Delta-Variante verursachter schwerer Verlauf bei einmaliger Impfung (vollständiger Impfschutz) mit Janssen® von Johnson & Johnson nur zu 70 Prozent verhindert wird. Diese Reduzierung der Wirksamkeit zeigte sich im Zusammenhang mit der Delta-Variante bei den anderen zugelassenen Impfstoffen nicht. Zudem wurden die meisten Impfdurchbrüche bei Personen beobachtet, die ihren Impfschutz durch einmalige Impfung mit Janssen® von Johnson & Johnson erlangt haben.

Personen, die mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft werden bzw. wurden, gelten nicht mehr nach einer einzelnen Impfung als vollständig geimpft. Aufgrund der hochansteckenden Omikron-Variante und dem verringerten Schutz, den der Impfstoff nach einer Impfstoffdosis vor milden wie auch schweren Verläufen bietet, ist dafür eine zweite Impfung mit einem mRNA-Impfstoff nötig. Der Abstand zur ersten Impfung soll mindestens vier Wochen betragen. Eine dritte Dosis (Booster-Impfung) sollte im Abstand von mindestens 3 Monaten zur 2. Impfstoffdosis ebenfalls mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen. Um als geboostert im Sinne der 2G-Plus-Regelung zu gelten, sind daher nun auch bei Impfungen mit Johnson & Johnson drei Impfungen notwendig.

Alle Informationen zum Impfstoff von Johnson & Johnson finden Sie im Überblick auf zusammengegencorona.de.

Stand: 21.04.2022 (#4856)

Der volle Impfschutz gegen COVID-19 tritt etwa 14 Tage nach einer vollständigen Impfserie ein – das heißt bei den Impfstoffen Comirnaty® von BioNTech/Pfizer, Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna und Janssen® von Johnson & Johnson und 2. Impfung mit mRNA-Impfstoff nach der zweiten Impfdosis.

Besonderheiten bei Janssen® von Johnson & Johnson:

Personen, die mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft werden bzw. wurden, gelten nicht mehr nach einer einzelnen Impfdosis als vollständig geimpft. Aufgrund der hochansteckenden Omikron-Variante und dem nur moderaten Schutz, den der Impfstoff nach einer Impfstoffdosis vor milden wie auch schweren Verläufen bietet, ist für die Grundimmunisierung eine zweite Impfung mit einem mRNA-Impfstoff nötig. Der Abstand zur ersten Impfung soll mindestens vier Wochen betragen. Eine dritte Dosis (Booster-Impfung) sollte im Abstand von mindestens 3 Monaten zur 2. Impfstoffdosis ebenfalls mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen. Um als geboostert im Sinne der 2G-Plus-Regelung zu gelten, sind daher nun auch bei Impfungen mit Johnson & Johnson drei Impfungen notwendig.

Trotzdem ist eine Infektion auch nach der Impfung nicht ausgeschlossen. Mehr dazu lesen Sie in der FAQ „Warum erkranken manche Menschen trotz Corona-Schutzimpfung an COVID-19?“.

Bitte beachten Sie die Verhaltensregeln, die in der AHA+L+A-Formel zusammengefasst sind: Abstand halten (mindestens 1,5 Meter), Hygieneregeln beachten (Husten und Niesen in die Armbeuge oder ein Papiertaschentuch sowie gründliches Händewaschen) und im Alltag Maske tragen.

Stand: 10.05.2022 (#4884)

Erste Studienergebnisse weisen darauf hin, dass die Corona-Schutzimpfung das Risiko für Long-COVID-Symptome reduziert und damit auch Langzeitfolgen der Infektion verhindert werden können. Bei geimpften Personen, die mindestens zwei Impfstoffdosen des COVID-19-Impfstoffs Comirnaty® erhalten hatten, wurden Long-COVID-definierende Symptome, wie beispielsweise Mattigkeit (Fatigue), Kopfschmerzen oder anhaltende Gliederschmerzen seltener beobachtet als bei ungeimpften Personen. Zu diesem Ergebnis kam eine israelische Studie.

Da es sich hierbei um eine Beobachtungsstudie handelt, müssen die Ergebnisse angesichts eines gewissen Verzerrungsrisikos mit Vorsicht interpretiert werden. Zudem muss darauf hingewiesen werden, dass in der Studie ausschließlich Erwachsene untersucht wurden. Die Ergebnisse weiterer Studien, insbesondere auch an Kindern und Jugendlichen, müssen abgewartet werden, um die potenzielle Schutzwirkung der Impfung vor Long-COVID noch besser abschätzen zu können.

Informationen zum Krankheitsbild von Long-COVID finden sich in der FAQ „Welche Erkenntnisse bestehen zu Long-COVID und PIMS bei Kindern und Jugendlichen?“.

Stand: 17.02.2022 (#5304)

Eine Kreuz- oder Mischimpfung (fachlich auch heterologe Impfung) genannt, bedeutet, dass eine Person zwei verschiedene Impfstoffe bei der Erst- und bei der Zweitimpfung bekommen hat. In Deutschland haben zum Beispiel viele Menschen unter 60 Jahren nach ihrer Erstimpfung mit Vaxzevria® von AstraZeneca den Wirkstoff von BioNTech/Pfizer oder Moderna verabreicht bekommen. Auch mit einer solchen Kreuzimpfung gelten Sie als vollständig geimpft, vorausgesetzt sie wurden mit zwei in der EU zugelassenen Impfstoffen geimpft und die zweite Impfung liegt mindestens zwei Wochen zurück.

Studienergebnisse zeigen, dass die Immunantwort nach einem sogenannten heterologem Impfschema (Erstimpfung mit Vaxzevria® von AstraZeneca /Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff) deutlich besser ist, als die Immunantwort nach einer homologen Vaxzevria®-Impfserie (zwei Impfdosen mit Vaxzevria® von AstraZeneca ). Seit dem 4. Februar 2021 läuft die COVID-19 Heterologous Prime Boost Study (Com-Cov), welche vom britischen National Institute for Health Research (NIHR) initiiert wurde. In der Studie wird die Wirksamkeit von Kreuzimpfungen untersucht. Die Immunantwort des heterologen Impfschemas (Vaxzevria® von AstraZeneca/ Comirnaty® von BioNTech/Pfizer) war gemessen an dem geometrischen Mittelwert der sogenannten SARS-CoV-2-Anti-Spike-IgG-Antikörper-Konzentrationen (GMC, Geometric Mean Concentration) bei einem Impfabstand von 28 Tagen deutlich stärker als bei einem homologen Impfschema mit Vaxzevria® von AstraZeneca. Diese Daten zeigen, dass die heterologe Impfung eine sehr gute Wirksamkeit hat, was die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) bestätigt.

Auch andere europäische Studienergebnisse sind in den letzten Monaten vermehrt zu dem Fazit gekommen, dass die erzielte Immunantwort nach heterologem Impfschema deutlich stärker und vermutlich aufgrund der deutlich höheren Antikörperkonzentrationen auch dauerhafter ist als die Immunantwort nach einer homologen.

Personen, die mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft werden bzw. wurden, gelten nicht mehr nach einer einzelnen Impfdosis als vollständig geimpft. Aufgrund der hochansteckenden Omikron-Variante und dem nur moderaten Schutz, den der Impfstoff nach einer Impfstoffdosis vor milden wie auch schweren Verläufen bietet, ist für die Grundimmunisierung eine zweite Impfung mit einem mRNA-Impfstoff nötig. Der Abstand zur ersten Impfung soll mindestens vier Wochen betragen. Eine dritte Dosis (Booster-Impfung) sollte im Abstand von mindestens 3 Monaten zur 2. Impfstoffdosis ebenfalls mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen. Um als geboostert im Sinne der 2G-Plus-Regelung zu gelten, sind daher nun auch bei Impfungen mit Johnson & Johnson drei Impfungen notwendig.

Stand: 21.04.2022 (#5132)

Der Einsatz der COVID-19-Impfstoffe wird kontinuierlich wissenschaftlich begleitet. Dabei wird auch geprüft, inwiefern Geimpfte nach der Impfung einen Immunschutz aufbauen. In Studien zeigt sich nun, dass nicht alle Menschen gleichermaßen eine Immunität nach der Corona-Schutzimpfung erreichen. Expertinnen und Experten sprechen dann von einer sogenannten Immundefizienz der Betroffenen – also einer Schwäche des Immunsystems. Dafür gibt es mehrere Erklärungsansätze:

  • Einige Menschen müssen Medikamente nehmen, die das Immunsystem herunterfahren. Dazu gehören zum Beispiel Krebspatientinnen und -patienten, die eine Chemotherapie machen. Die Therapie verlangsamt die Zellteilung im Körper der oder des Erkrankten, damit sich die Krebszellen nicht so schnell teilen und vermehren können. Was bei der Krebstherapie ein Vorteil ist, kann bei der Corona-Schutzimpfung jedoch nachteilig wirken: Denn hierbei wird die Zellteilung benötigt, damit sich nach dem Impfen Immunzellen im Körper vermehren und Antikörper bilden können. Die Immunantwort nach der COVID-19-Impfung kann bei Krebspatientinnen und -patienten daher geringer ausfallen.
  • Ähnlich sieht es bei organtransplantierten Menschen aus: Denn sie erhalten ebenfalls Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken, damit ihr Körper das Spenderorgan nicht abstößt. Auch Menschen mit Autoimmunerkrankungen (wie Multipler Sklerose oder Rheuma) müssen das körpereigene Abwehrsystem mit bestimmten Medikamenten hemmen, was die Bildung von Antikörpern nach der Corona-Schutzimpfung beeinträchtigen kann.
  • Im Alter nimmt die Fähigkeit, eine Immunantwort nach dem Impfen aufzubauen, ebenfalls ab. Deshalb können auch ältere Menschen mitunter keinen stabilen Immunschutz mehr aufbauen.

Umso wichtiger ist daher der Gemeinschaftsschutz: Denn je mehr Menschen gegen das Coronavirus geimpft sind, desto besser sind auch diejenigen geschützt, die selbst keinen ausreichenden Immunschutz aufbauen oder sich nicht impfen lassen können. Studien haben gezeigt, dass eine dritte Impfung bei Personen, die nach zwei Impfungen keinen ausreichenden Immunschutz aufbauen, zu einer deutlich höheren Antikörperbildung führen kann. Zudem ist das Risiko, dass eine dritte Impfung in irgendeiner Weise schadet, nicht höher als bei der Grundimmunisierung. Mittlerweile wird allen Personen ab 18 Jahren in der Regel drei Monate nach Abschluss der ersten Impfserie eine Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff empfohlen. Bei schwer immundefizienten Personen mit einer erwartbar stark verminderten Impfantwort, wie zum Beispiel bei Patientinnen und Patienten mit einer Krebserkrankung unter immunsuppressiver Therapie oder nach Organtransplantation, kann der Impfschutz bereits nach vier Wochen nach der vollständigen Impfserie optimiert werden.

Übrigens: Menschen, die einen angeborenen oder erworbenen Antikörpermangel haben, können sich jetzt an einer klinischen Studie mit dem Impfstoff CoVac-1 beteiligen, die das Ziel einer Entwicklung eines sicheren und wirksamen Impfstoffs für eben jene Personen hat. An der Studie, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie vom Baden-Württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) gefördert wird, können Patientinnen und Patienten mit angeborenem oder erworbenem B-Zell-Defekt beziehungsweise Antikörpermangel teilnehmen. Dazu gehören insbesondere Patientinnen und Patienten mit Leukämie- oder Lymphomerkrankungen, die aufgrund ihrer Erkrankung oder einer Therapie einen sogenannten Immunglobulinmangel entwickelt haben. Weitere Informationen zur Teilnahme und Anmeldung an der Studie finden Sie auf der Website des Universitätsklinikums Tübingen. 

Stand: 22.04.2022 (#5073)

Impfreaktionen signalisieren, dass sich der Körper mit dem Erreger auseinandersetzt: Das Immunsystem erkennt den Erreger beziehungsweise den Impfstoff als fremd, wird daraufhin aktiviert und bildet Antikörper. Fachleute bezeichnen die COVID-19-Impfstoffe als sehr reaktogen, das heißt sie lösen eine sehr starke Immunantwort aus. Die typischen, vorübergehenden Impfreaktionen wie Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen oder Fieber treten daher etwas häufiger und mitunter stärker auf als zum Beispiel nach einer klassischen Grippeimpfung.

Das bedeutet im Umkehrschluss allerdings nicht, dass die Corona-Schutzimpfung weniger wirksam ist oder man schlechter geschützt ist, wenn keine oder nur milde Impfreaktionen auftreten. Studien zeigen: Auch bei Menschen, die keine Beschwerden nach der Corona-Schutzimpfung haben, liegt die Wirksamkeit der Impfstoffe bei etwa 90 Prozent gegen schwere COVID-19-Verläufe. Das heißt: Auch Geimpfte, die keine spürbaren Impfreaktionen haben, haben einen guten Schutz vor dem Coronavirus aufgebaut.

Weitere Informationen zu Impfreaktionen nach einer Corona-Schutzimpfung finden Sie in dem Artikel: Impfreaktionen und Nebenwirkungen nach einer Corona-Schutzimpfung.

Stand: 10.04.2022 (#4964)

Ja, denn durch eine Berücksichtigung der empfohlenen Impfabstände zwischen erster und zweiter Impfung wird sowohl eine sehr gute individuelle Schutzwirkung als auch ein größerer Effekt der Impfung auf Bevölkerungsebene erzielt. Im Rahmen der jeweiligen Zulassung sind folgende Impfabstände zwischen Erst- und Zweitimpfung von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) empfohlen:

Personen, die mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft werden bzw. wurden, gelten nicht mehr nach einer einzelnen Impfdosis als vollständig geimpft. Aufgrund der hochansteckenden Omikron-Variante und dem nur moderaten Schutz, den der Impfstoff nach einer Impfstoffdosis vor milden wie auch schweren Verläufen bietet, ist für die Grundimmunisierung eine zweite Impfung mit einem mRNA-Impfstoff nötig. Der Abstand zur ersten Impfung soll mindestens vier Wochen betragen. Ein dritte Dosis (Booster-Impfung) sollte im Abstand von mindestens 3 Monaten zur 2. Impfstoffdosis ebenfalls mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen. Um als geboostert im Sinne der 2G-Plus-Regelung zu gelten, sind daher nun auch bei Impfungen mit Johnson & Johnson drei Impfungen notwendig.

Stand: 10.03.2022 (#4960)

Sollte der empfohlene Abstand zwischen der ersten und zweiten Impfung überschritten worden sein, kann die Impfserie dennoch fortgesetzt werden und muss nicht neu begonnen werden. Dies hat keine Auswirkungen auf die Erreichung der Schutzwirkung, verzögert aber den Aufbau der Immunität. Es wird daher dringend empfohlen, sich an die vorgegebenen Impfabstände zu halten, um schnellstmöglich gegen COVID-19 geschützt zu sein.

Stand: 10.03.2022 (#4979)

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) ist verantwortlich für die wissenschaftliche Beurteilung und Überwachung von Arzneimitteln, die in der Europäischen Union zugelassen sind. Dazu gehören auch die zugelassenen Impfstoffe Comirnaty® von BioNTech/Pfizer, Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna, AstraZeneca® von AstraZeneca, Janssen® von Johnson & Johnson und Nuvaxovid® von Novavax.

Den Beipackzettel des Impfstoffs Comirnaty® von BioNTech/Pfizer finden Sie in der „Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels", das die EMA online in 25 Sprachen zur Verfügung stellt, ab Seite 25. 

Den Beipackzettel des Impfstoffs Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna finden Sie in der „Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels", das die EMA online in 23 Sprachen zur Verfügung stellt, ab Seite 22.

Den Beipackzettel des Impfstoffs Vaxzevria® von AstraZeneca finden Sie in der „Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels", das die EMA online in 25 Sprachen zur Verfügung stellt, ab Seite 27. 

Den Beipackzettel des Impfstoffs COVID-19 Vaccine Janssen® von Johnson & Johnson finden Sie in der „Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels", das die EMA online in 25 Sprachen zur Verfügung stellt, ab Seite 27.

Den Beipackzettel des Impfstoffs Nuvaxovid® von Novavax finden Sie in der "Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels", das die EMA online in 24 Sprachen zur Verfügung stellt, ab Seite 20.

Stand: 02.05.2022 (#4667)

Menschen, die eine Impfung gegen COVID-19 erhalten, sollten vollständig geimpft werden, damit eine starke Immunantwort induziert werden kann. Ziel ist es, ein Immunescape der Viren, das heißt ein Umgehen der Immunantwort, und damit die Selektion von Escapemutanten, das heißt ein Entstehen von Virusmutanten mit neuen Fähigkeiten, zu verhindern. Die zeitgerecht verabreichte zweite Impfstoffdosis verringert die Wahrscheinlichkeit eines Immunescape wesentlich.

In Bezug auf die Impfstoffwirksamkeit gegen die neuartige Virusvariante Omikron (B.1.1.529) liegen erste Ergebnisse einer epidemiologischen Studie vor. Diese zeigen, dass die Wirksamkeit der Grundimmunisierung gegenüber symptomatischer Erkrankung (Erkrankung mit Krankheitszeichen) durch die Omikron-Variante mit der Zeit deutlich nachlässt und im Vergleich zur Wirksamkeit gegenüber der Delta-Variante deutlich geringer ist. Ab etwa 15 Wochen nach der zweiten Impfstoffdosis kann nicht mehr von einem ausreichenden Schutz vor Erkrankung nach Grundimmunisierung ausgegangen werden. Erste Studiendaten zeigen jedoch auch, dass ein guter Schutz gegenüber der Omikron-Variante durch eine Auffrischimpfung erzielt werden kann (siehe FAQ „Was ist bisher über die Impfstoffwirksamkeit gegen die Omikron-Variante bekannt?“).

Ein Review der STIKO-Geschäftsstelle zeigt, dass die Effektivität der COVID-19-Impfstoffe Comirnaty® von BioNTech/Pfizer, Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna und Vaxzevria® von AstraZeneca  gegen jegliche Infektion für die Delta-Variante um 10 bis 20 Prozentpunkte unter der Effektivität gegen die Alpha-Variante liegt (siehe living systematic review). Es gibt außerdem Hinweise darauf, dass die Effektivität gegen Delta bezüglicher jeglicher Infektion schneller abnimmt als die Effektivität gegenüber anderen Varianten.

Die Schutzwirkung gegen eine schwere COVID-19-Erkrankung ist für die Impfstoffe Comirnaty® von BioNTech/Pfizer, Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna sowie Vaxzevria® von AstraZeneca weiterhin hoch und auch die Wirksamkeit gegen eine symptomatische SARS-CoV-2-Infektion mit der Delta-Variante ist gut (siehe FAQ: „Wie wirksam sind die mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19?“).

Zur Wirksamkeit des Impfstoffes Nuvaxovid® von Novavax gegen die Virusvarianten Delta und Omikron können derzeit keine Aussagen getroffen werden.

Eine vollständige Impfserie ist für eine gute Schutzwirkung unerlässlich (siehe FAQ „Wie sollte die Corona-Schutzimpfung erfolgen?“), denn die COVID-19-Impfstoffe weisen bei einer unvollständigen Impfserie eine stark verringerte Wirksamkeit auf. Darüber hinaus empfiehlt die STIKO für alle Personen ab 12 Jahren eine Auffrischimpfung ab drei Monaten nach der Grundimmunisierung. Das gilt besonders für ältere und vorerkrankte Menschen, da der Impfschutz auch vor schwerer Erkrankung über die Zeit nachlässt. Weitere Informationen finden sich in der 16. Aktualisierung, 14. Aktualisierung und der 8. Aktualisierung der COVID-19 Impfempfehlung.

Die COVID-19-Impfstoffe induzieren neutralisierende Antikörper sowie eine T-Zell-Immunität gegen viele unterschiedliche Bereiche (Epitope) des Spike-Proteins des SARS-CoV-2-Virus. Es wird hier also eine polyklonale Immunantwort induziert. Hierdurch haben einzelne Mutationen in der Regel keinen sehr großen Einfluss auf die Wirksamkeit der Impfstoffe, wenn diese nach dem empfohlenen Impfschema verabreicht werden. Da alle derzeit verfügbaren COVID-19-Impfstoffe für das Spike-Protein des ursprünglichen Wuhan-Typs kodieren, ist davon auszugehen, dass die Auswirkungen der Mutationen in den Virusvarianten auf die Wirksamkeit der zugelassenen Impfstoffe prinzipiell ähnlich sind. Sollte die Wirksamkeit der Impfstoffe jedoch durch weitere Mutationen der hier zirkulierenden Viren erheblich absinken, wäre es den Impfstoffherstellern möglich, die verfügbaren Impfstoffe entsprechend anzupassen.

Eine Übersicht über diese und weitere SARS-CoV-2-Varianten stellt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Verfügung. Einen Überblick über aktuelle Sequenzen liefert unter anderem die Internetseite des Konsiliarlabors an der Berliner Charité. Molekularbiologische Details der Varianten Alpha und Beta hat das Robert Koch-Institut (RKI) aufbereitet. Sie sind beim RKI abrufbar.

Weitere Informationen finden Sie in dem Artikel des Bundesministeriums für Gesundheit "Wie gefährlich sind die Coronavirus-Varianten?".

Stand: 04.04.2022 (#4624)

Ja, auch eine Kreuzimpfung, also die Mischung von mRNA- und Vektorimpfstoffen innerhalb einer Impfserie, ist sicher und wirksam. Unterschiedliche Studienergebnisse sind vermehrt zu dem Fazit gekommen, dass die erzielte Immunantwort nach heterologem Impfschema deutlich stärker und vermutlich aufgrund der deutlich höheren Antikörperkonzentrationen auch dauerhafter ist als die Immunantwort nach einer homologen. Daher werden Kreuzimpfungen auch im Rahmen von Grundimmunisierungen und Booster-Impfungen ausdrücklich von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen.

Nach aktuellen Laborstudien zeigen einige Impfstoffe bei den Varianten Beta und Delta eine geringfügigere Wirksamkeit als gegen das ursprüngliche Coronavirus SARS-CoV-2, denn die Antikörper, die das Immunsystem nach der Corona-Schutzimpfung gebildet hat, sind gegen das veränderte Virus weniger wirksam. Auch wenn eine Impfung möglicherweise nicht so effektiv vor einer Infektion mit den Varianten Beta und Delta schützt wie vor anderen Varianten, so zeigen erste Studien, dass die Schutzwirkung vor schweren Corona-Verläufen bei einer Infektion mit der Delta-Variante mit der Notwendigkeit einer Behandlung im Krankenhaus bei.

Vaxzevria® von AstraZeneca, Comirnaty® von BioNTech/Pfizer und Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna nach einer vollständigen Impfserie bei über 90 Prozent liegt. Diese Schutzwirkung liegt beim Impfstoff Janssen® von Johnson & Johnson hingegen bei rund 70 Prozent. Die Wirksamkeit der einzelnen Impfstoffe gegen die Omikron-Variante ist noch nicht endgültig zu beurteilen.

Wichtig zu wissen: Die meisten Impfdurchbrüche – also eine COVID-19-Erkrankung trotz Corona-Schutzimpfung – treten in Deutschland bei Personen auf, die mit Janssen® von Johnson & Johnson geimpft wurden. Aus diesem Grund und hinsichtlich der geringeren Schutzwirkung gegen schwere Verläufe ist nach Ansicht der Ständigen Impfkommission (STIKO) eine einzelne Dosis des Impfstoffs Janssen® von Johnson & Johnson als Grundimmunisierung nicht ausreichend. Daher soll zur Verbesserung der Grundimmunisierung vier Wochen nach der Erstimpfung ein mRNA-Impfstoff (Comirnaty® von BioNTech/Pfizer ab 18 Jahren oder Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna ab 30 Jahren) verabreicht werden. Erst mit der zweiten Impfung gelten mit Janssen® Geimpfte dann als vollständig geimpft. Eine Booster-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff (Comirnaty® von BioNTech/Pfizer ab 18 Jahren oder Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna ab 30 Jahren) wird ab drei Monaten danach empfohlen, um einen ausreichenden Schutz gegen COVID-19 weiter zu gewährleisten.

Stand: 03.05.2022 (#5055)

Der COVID-19-Impfstoff Vaxzevria® von AstraZeneca  und Janssen® von Johnson & Johnson besteht aus einem bei Menschen nicht vermehrungsfähigen Virus aus der Familie der Adenoviren (Erkältungsviren) von Schimpansen (adenoviraler Vektor). Das Erbgut des Vektors wurde so modifiziert, dass es das Gen mit dem Bauplan für die Herstellung eines optimierten Oberflächenproteins des SARS-Coronavirus-2, des Spikeproteins, enthält. Mit Adenoviren – „Schnupfenviren“ – hat der menschliche Körper regelmäßig Kontakt. Auch bei natürlicher Infektion mit Adenoviren wurde bisher keine genetische Veränderung menschlicher Zellen beobachtet. Adenovirale Vektoren gelten generell als nichtintegrierende Vektoren, d. h. sie bauen ihr Erbgut nicht ins Zellgenom ein. Das Genom der COVID-19-Vektor-Impfstoffe auf Basis nicht vermehrungsfähiger Adenoviren verbleibt ebenso wie das anderer Adenoviren außerhalb der menschlichen DNA (extrachromosomal) im Zellkern infizierter Zellen.

Auch vor dem Hintergrund, dass sich die adenoviralen Vektoren – anders als die natürlichen Erkältungsviren – aufgrund genetischer Veränderungen nicht im Impfling vermehren können und schnell vom Körper eliminiert werden, besteht nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft kein Risiko der Integration der Adenovirus-Vektor-DNA in das menschliche Genom.

Stand: 28.04.2022 (#4682)

Es besteht kein erkennbares Risiko eines Einbaues von mRNA in das menschliche Erbmaterial (DNA).

Beim Menschen befindet sich das Erbmaterial in Form von DNA im Zellkern. Ein Einbau der mRNA in DNA ist unter anderem aufgrund der unterschiedlichen chemischen Struktur nicht möglich. Es gibt auch keinen Hinweis darauf, dass die von den Körperzellen nach der Impfung aufgenommene mRNA in DNA umgeschrieben wird.

Mehr zur Sicherheit der COVID-19-Impfstoffe lesen Sie auf zusammengegencorona.de.

Stand: 10.03.2022 (#4622)

Nein. Sowohl die mRNA-Impfstoffe (von Moderna oder BioNTech) als auch die Vektor-Impfstoffe (von AstraZeneca und Johnson & Johnson) enthalten kein vollständiges Coronavirus und können keine Erkrankung verursachen.

Bei den mRNA-Impfstoffen wird nur ein Teil des Erbguts des Coronavirus SARS-CoV2 übertragen. Dieses wird in den Körperzellen dazu genutzt, um ein bestimmtes Oberflächenprotein (Spikeprotein) herzustellen, das das Immunsystem zur Abwehr anregt. Es wird also kein ganzes Corona-Virus übertragen bzw. auch nicht das Erbgut eines ganzen Virus.

Bei den zugelassenen Vektor-Impfstoffen werden für den Menschen harmlose und nicht vermehrungsfähige Adenoviren (Erkältungsvirus) verwendet. Diese übertragen (wie die beiden anderen mRNA-Impfstoffe) die genetische Information des Corona-Spikeproteins in die menschlichen Zellen und dienen sozusagen als „Gen-Fähre“. Die Adenoviren können sich im Menschen nicht vermehren.


Daher geht das Robert Koch-Institut davon aus, dass die Anwendung der Impfstoffe auch bei einem geschwächten Immunsystem (Immundefizienz) ebenfalls sicher ist. 

Stand: 12.03.2021 (#4705)

Die COVID-19-Impfstoffe bieten eine sehr gute Wirksamkeit und schützen die geimpfte Person vor einem schweren COVID-19-Verlauf. Es kann jedoch auch in seltenen Fällen trotz einer Corona-Schutzimpfung zu einer COVID-19-Erkrankung kommen, da die Impfung keinen hundertprozentigen Schutz bietet, denn: Ein genereller Schutz vor Ansteckung wurde in den zulassungsrelevanten klinischen Prüfungen nicht ermittelt. Hierzu werden unter anderem in epidemiologischen Studien während der Anwendung in der Bevölkerung Erkenntnisse gesammelt. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns trotz Impfung an die AHA-Formel halten und unsere Kontakte beschränken.

Zu einer Erkrankung kann es auch dann kommen,

  • wenn die Infektion kurz vor der Impfung stattgefunden hat (wenn also in der Inkubationszeit geimpft wurde, die mittlere Inkubationszeit bei COVID-19 beträgt 5 bis 6 Tage) oder
  • wenn eine Infektion in den ersten Tagen nach der Impfung erfolgt ist, bevor der Impfschutz vollständig ausgebildet werden konnte. Eine Wirkung der Impfung tritt in der Regel 10 bis 14 Tage nach Verabreichung der ersten Impfstoffdosis ein.

Der Zeitpunkt der Infektion spielt also eine wichtige Rolle. Auch Virus-Varianten können Infektionen nach Impfungen begünstigen. Wenn man trotz Impfung erkrankt, spricht man von „Impfdurchbrüchen“.

Oft werden aber auch Atemwegsinfekte, die durch andere Erreger verursacht werden, fälschlicherweise für ein Impfversagen gehalten. Das Auftreten einer fieberhaften Erkältung aufgrund anderer Erreger stellt aber kein Versagen der COVID-19-Impfung dar. Zudem kann die Impfung selbst leichte fieberhafte Reaktionen hervorrufen (siehe Welche Impfreaktionen und Nebenwirkungen wurden nach einer COVID-19-Impfung beobachtet?), die eine Reaktion des Immunsystems darstellen und nicht mit einer Atemwegs- oder Corona-Infektion verwechselt werden sollten.

Stand: 10.03.2022 (#4706)

Ja. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für ungeimpfte immungesunde Personen ab 12 Jahren sowie für 5- bis 11-jährige Kinder mit Vorerkrankungen, die eine gesicherte SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, im Rahmen der Grundimmunisierung die Verabreichung einer Impfstoffdosis.

Das Risiko für eine Neuinfektion ist in den ersten Monaten nach einer gesicherten SARS-CoV-2-Infektion sehr niedrig, kann aber mit zunehmendem Abstand ansteigen. Es wird hier wie folgt unterschieden:

  • Personen mit gesicherter symptomatischer SARS-CoV-2-Infektion (durch einen PCR-Test bestätigt) empfiehlt die STIKO eine Impfstoffdosis mindestens 3 Monate nach der Erkrankung. Wurde die Infektion durch den serologischen Nachweis spezifischer Antikörper in einer Blutprobe bestätigt, kann die Impfung bereits ab 4 Wochen nach der Labordiagnose erfolgen.
  • Bei Personen mit Immundefizienz muss im Einzelfall entschieden werden, ob eine einmalige Impfstoffdosis ausreicht oder eine vollständige Impfserie verabreicht werden sollte.
  • 5- bis 11-jährige Kinder ohne Vorerkrankungen, die bereits eine labordiagnostisch gesicherte SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, sollen vorerst nicht geimpft werden.
  • Personen, die nach der 1. Impfstoffdosis eine gesicherte SARS-CoV-2-Infektion im Abstand von unter 4 Wochen zur vorangegangenen Impfung hatten, erhalten im Rahmen der Grundimmunisierung eine 2. Impfstoffdosis mit einem Abstand ab 3 Monaten zur Infektion.
  • Bei Personen mit gesicherter asymptomatischer SARS-Cov-2-Infektion kann die empfohlene einmalige Impfung bereits ab 4 Wochen nach der Labordiagnose (z. B. PCR-Test) erfolgen.
  • Bei Personen, die mehrere SARS-CoV-2-Infektionen durchgemacht haben, muss im Einzelfall in Abhängigkeit vom Vorliegen einer ID [Immundefizienz], dem Alter, der Zeitpunkte der Infektionen und den Lebensumständen (z. B. BewohnerInnen von Seniorenheim) über das weitere Vorgehen entschieden werden.

Bezüglich Auffrischungsimpfungen gilt für Genesene beziehungsweise Menschen, die sich vor, während oder nach einer Impfserie mit dem Coronavirus infizieren:

  • Personen, die eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht und im Abstand von mehr als 4 Wochen danach eine Impfstoffdosis erhalten haben, um den Immunschutz zu verbessern, sollen in einem Abstand von mindestens 3 Monaten nach der vorangegangenen Impfung eine Auffrischimpfung erhalten.
  • Wer sich nach der COVID-19-Impfung (unabhängig von der Anzahl der Impfstoffdosen) infiziert, kann in der Regel drei Monate nach der Infektion eine Booster-Impfung erhalten.
  • Tritt die SARS-CoV-2-Infektion jedoch in einem Abstand von mehr als 3 Monaten nach der vorangegangenen Impfstoffdosis auf und bestand die Grundimmunisierung aus 2 Impfstoffdosen, ist bis auf weiteres keine Auffrischimpfung notwendig.
  • Personen, die nach erfolgter COVID-19-Grundimmunisierung und 1. Auffrischimpfung eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, wird vorerst keine weitere Auffrischimpfung mit den aktuell verfügbaren COVID-19-Impfstoffen empfohlen.

Mehr zum Thema Auffrischungsimpfungen finden Sie auf unsere Themenseite.

Stand: 13.04.2022 (#4727)

Nach einer durchgemachten SARS-CoV-2-Infektion besteht üblicherweise ein Schutz vor erneuter SARS-CoV-2-Infektion (sog. Re-Infektion) und einer damit einhergehenden möglichen Erkrankung. Dieser Schutz nimmt mit der Zeit ab. Der Grad und die Dauer des Schutzes können individuell stark schwanken und werden vermutlich durch das Alter, Erkrankungsschwere und Virusvarianten beeinflusst.

Studien belegen, dass eine durchgemachte Infektion stärker vor einem schweren als vor einem asymptomatischen beziehungsweise milden Erkrankungsverlauf einer möglichen Re-Infektion schützt. Aktuelle Daten zeigen, dass es unter der vorherrschenden Omikron-Variante häufiger zu Re-Infektionen kommt als unter der Delta-Variante. Über das Ausmaß und die Dauer des Schutzes nach einer Infektion mit der Omikron-Variante (Vorinfektion mit der Omikron-Variante und Risiko der Re-Infektion mit der Omikron-Variante) liegen aktuell noch keine Daten vor. Bezüglich der Schutzwirkung verhält es sich bei der COVID-19-Impfung generell ähnlich zur SARS-CoV-2 -Infektion. Auch hierbei ist der Schutz vor schweren COVID-19-Verläufen deutlich höher und langanhaltender als vor einer milden Erkrankung.

Erste Studienergebnisse weisen darauf hin, dass ungeimpfte Genesene auch unter der dominant zirkulierenden Omikron-Variante nur eine moderate Schutzwirkung gegenüber einer symptomatischen und einen eher guten Schutz vor einer schweren Re-Infektion aufweisen. Bezüglich der Schutzwirkung nach Impfung deuten ebenfalls weitere Studien darauf hin, dass nach Verabreichung einer Auffrischimpfung nach erfolgter Grundimmunisierung eine gute Schutzwirkung gegenüber einer symptomatischen Infektion und schweren Erkrankung mit der Omikron-Variante besteht (siehe dazu „Was ist bisher über die Impfstoffwirksamkeit gegen die Omikron-Variante bekannt?“).

Sowohl durch die Infektion als auch durch die Impfung wird die Übertragung des SARS-CoV-2-Virus reduziert. In Hinblick auf die vorherrschende Omikron-Variante ist aktuell noch unklar, wie stark die Übertragung durch die Infektion beziehungsweise die Impfung reduziert wird.

Die Impfung sollte – bei Personengruppen, für die eine STIKO-Impfempfehlung vorliegt – immer dem möglichen Durchmachen einer Infektion vorgezogen werden. Durch eine Infektion wird das Immunsystem des Körpers geschwächt, damit sich das SARS-CoV-2-Virus ungestört im Körper verbreiten kann. Darüber hinaus kann aktuell davon ausgegangen werden, dass die alleinige Infektion mit der Omikron-Variante keinen ausreichenden Schutz vor zukünftigen Virusvarianten bietet.

Stand: 17.02.2022 (#5303)

Nach derzeitigem Forschungsstand und aufgrund epidemiologischer Daten ist davon auszugehen, dass während eines Zeitraums von drei Monaten ein guter Schutz für Genesene besteht. Ob dies allerdings nur an Antikörpern liegt oder zum Beispiel auch an der zellulären Immunabwehr, ist zurzeit noch unklar. Da noch nicht im Detail bekannt ist, was genau vor COVID-19 schützt – im Fachjargon: was das Schutzkorrelat ist – ist eine Orientierung an der Menge noch vorhandener Antikörper keine sichere Option.

Die Impfung verbessert den Schutz vor einer erneuten Infektion. Personen, die eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus durchgemacht haben, sollen aktuell eine Impfstoffdosis erhalten, sofern bei ihnen keine Immunschwäche vorliegt. Bei Personen mit Immunschwäche muss im Einzelfall entschieden werden, ob eine Impfung nach durchgemachter Infektion ausreicht oder ob eine vollständige Impfserie erfolgen sollte.

Personen, die nach der ersten Impfung eine gesicherte SARS-CoV-2-Infektion im Abstand von weniger als 4 Wochen zur vorangegangenen Impfung hatten, erhalten zur Grundimmunisierung eine zweite Impfung mit einem Abstand ab 3 Monaten zur Infektion. Bei serologischem Nachweis der SARS-CoV-2-Infektion (Antikörpernachweis im Blut) ist die Impfung auch bereits im Abstand von 4 Wochen zur Labordiagnose möglich. Ist die Infektion in einem Abstand ab 4 Wochen zur ersten Impfung aufgetreten, ist keine weitere Impfung zur Grundimmunisierung notwendig. Drei Monate danach sollen Genesene eine Auffrischungsimpfung erhalten, um so bestmöglich vor einem schweren Krankheitsverlauf nach einer möglichen erneuten Infektion geschützt zu sein.

Personen, die nach der Grundimmunisierung und einer ersten Auffrischimpfung eine Corona-Infektion durchgemacht haben, wird vorerst keine weitere Auffrischimpfung empfohlen.

Mehr zur Booster-Impfung erfahren Sie hier.

Stand: 31.03.2022 (#5206)

Die bisher zugelassenen Impfstoffe wurden in den Zulassungsstudien an vielen verschiedenen Probandinnen und Probanden mit unterschiedlichen demographischen Merkmalen erprobt. Dabei wurde mit Hinblick auf die Wirksamkeit und Sicherheit der Impfstoffe kein Unterschied zwischen Männern und Frauen beobachtet. Es gibt daher keinen speziellen Impfstoff für Frauen. Für Frauen mit Kinderwunsch empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) allerdings ausdrücklich die mRNA-Impstoffe Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna (allerdings beschränkt auf Personen ab 30 Jahren) und Comirnaty® von BioNTech/Pfizer zum erhöhten Schutz gegen COVID-19.

Für Schwangere wird die Impfung mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty® von BioNTech/Pfizer ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel empfohlen; der Impfstoff Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna soll laut STIKO-Empfehlung nicht für Schwangere verwendet werden. In einer Studie zeigte sich, dass sich bei mRNA-Impfstoffen eine vergleichsweise signifikant höhere Antikörperzahl in der Muttermilch von geimpften Stillenden bilden konnte als bei Vektor-Impfstoffen. Hintergründe zu den Impfstoff-Zulassungen finden Sie auf zusammengegencorona.de.

Stand: 05.05.2022 (#5128)

Die Corona-Schutzimpfung muss intramuskulär (i. m.), also in den Muskel erfolgen, und keinesfalls in die Haut (intradermal), in das Unterhautgewebe (subkutan) oder in ein Blutgefäß (intravaskulär) verabreicht werden. Bei Personen, die Blutgerinnungshemmer (Antikoagulanzien) einnehmen, soll die Impfung ebenfalls intramuskulär (i. m.) mit einer sehr feinen Injektionskanüle und einer anschließenden festen Komprimierung der Einstichstelle über mindestens 2 Minuten erfolgen.

Stand: 02.04.2021 (#4650)

Nein, die Einnahme von Antibiotika vor, während und nach der Impfserie hat keine negativen Auswirkungen auf die Schutzwirkung oder die Impfreaktion.

Stand: 10.03.2022 (#5083)

Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und einem der zugelassenen Impfstoffe sind nach jetzigem Kenntnisstand nicht bekannt. Setzen Sie Ihre Medikamente vor der COVID-19-Impfung nicht ab. Das gilt auch für Blutverdünner. Die Einnahme der Antibaby-Pille zum Zeitpunkt der Impfung ist unbedenklich. Die Pille muss im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung auch nicht pausiert werden. Wenn Sie verunsichert sind oder Fragen dazu haben, wenden Sie sich bitte zuerst an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt. Unter der FAQ „Wo finde ich die Packungsbeilagen bzw. den Beipackzettel der zugelassenen Impfstoffe?“ sind die Links zu den Beipackzetteln aller in Deutschland zugelassenen COVID-19-Impfstoffe hinterlegt.

Stand: 31.03.2022 (#4998)

Nach der Corona-Schutzimpfung kann es zu Impfreaktionen wie Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber kommen. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie auf Zusammen gegen Corona. Laut Aufklärungsmerkblatt zur Corona-Schutzimpfung können bei diesen Symptomen schmerzlindernde/fiebersenkende Medikamente eingenommen werden. Eine ärztliche Beratung hierzu wird empfohlen.

Noch ist nicht wissenschaftlich belegt, ob oder inwieweit die Immunantwort auf die Corona-Schutzimpfung durch schmerzlindernde und fiebersenkende Medikamente vermindert werden könnte. Deshalb sollte man solche Medikamente nicht vorbeugend, sondern erst nach Auftreten von Schmerzen und/oder Fieber nach der Impfung einnehmen.

Weitere Infos finden Sie auf der Website des Robert Koch-Instituts.

Stand: 10.04.2022 (#4965)

Die COVID-19-Impfstoffe schützen gut vor COVID-19. Es kann jedoch auch trotz Corona-Schutzimpfung zu einer COVID-19-Erkrankung kommen, da die Impfung keinen 100-prozentigen Schutz bietet.

Ein Impfdurchbruch liegt vor, wenn bei einer vollständig geimpften Person eine PCR-bestätigte SARS-CoV-2 Infektion mit Symptomatik nach mindestens erfolgter Grundimmunisierung, die spätestens 2 Wochen vor der Infektion abgeschlossen wurde, festgestellt wird. Im Sinne dieser Definition gelten Personen als vollständig geimpft, wenn nach der letzten erforderlichen Impfdosis 14 Tage vergangen sind (2-Dosen-Impfschema bei Comirnaty® von BioNTech/Pfizer, Spikevax® von Moderna und Vaxzevria® von AstraZeneca, 1-Dosen-Impfschema bei Janssen® von Johnson & Johnson).

Ein Impfdurchbruch würde also beispielsweise vorliegen, wenn eine Person, die vor zwei Monaten ihre zweite Impfung erhalten hat, sich nun mit SARS-CoV-2 ansteckt (positiver PCR-Test) und zum Beispiel Halsschmerzen und Fieber entwickelt. Impfdurchbrüche werden wöchentlich im ausführlichen Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) veröffentlicht.

Davon abzugrenzen sind asymptomatische Verläufe unter vollständig Geimpften (mindestens grundimmunisiert). Das heißt, die Personen sind PCR-positiv, zeigen aber keinerlei Symptome. Diese Fälle gelten nicht als Impfdurchbrüche.

Stand: 27.04.2022 (#5044)

Dass es mit steigender Impfquote zu immer mehr Impfdurchbrüchen kommt, ist zu erwarten. Mit steigender Impfquote sind unter den Erkrankten auch anteilsmäßig immer mehr Geimpfte zu erwarten. Dies ist kein Hinweis darauf, dass die Impfstoffe nicht wirksam sind, sondern erklärt sich anhand folgender Aspekte:

(1) Die Wirksamkeit der COVID-19 Impfungen ist sehr gut, aber beträgt nicht 100%.
Das bedeutet: Obwohl die Impfstoffe sehr wirksam sind, können sie nicht alle Infektionen bei Geimpften verhindern. Sie sorgen aber dafür, dass Infektionen deutlich weniger häufig vorkommen (siehe FAQ „Können Menschen, die vollständig geimpft sind, das Virus weiterhin übertragen?“) und dass schwere COVID-19-Krankheitsverläufe bei Geimpften sehr selten werden.

(2) Wenn die Impfquote steigt, dann steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass in dem geimpften Bevölkerungsteil auch eine infizierte Person ist.
Das bedeutet: Wenn der Anteil der Geimpften in der Bevölkerung steigt, dann steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass unter allen Personen, die sich infizieren bzw. erkranken mitunter Geimpfte betroffen sein können. Vereinfacht gesagt: Wenn alle Personen einer Bevölkerung geimpft sind (Impfquote 100 %), beträgt der Anteil der Impfdurchbrüche an den Erkrankten 100 %, (wenn ein Impfstoff nicht zu 100 % wirksam ist).

(3) Die Anzahl der Impfdurchbrüche ist darüber hinaus auch von der Anzahl aktiver Fälle abhängig. Je mehr aktive Fälle es gibt, desto höher die Wahrscheinlichkeit sich als Geimpfter zu infizieren.
Das bedeutet: wenn es keine oder nur eine geringe Zirkulation des Erregers in der Bevölkerung gibt, sinkt die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion, und damit auch die Zahl der Impfdurchbrüche. Vereinfacht gesagt: wenn der Erreger gar nicht zirkuliert, gibt es auch keine Impfdurchbrüche.

Bei den Analysen der Impfdurchbrüche in Deutschland ist aufgefallen, dass der Anteil von COVID-19-Durchbruchserkrankungen nach Impfung mit Janssen® im Vergleich zu den anderen Impfstoffen am höchsten war. Die STIKO empfiehlt daher Personen, die eine Impfstoffdosis COVID-19 Vaccine Janssen® erhalten haben, zur Optimierung ihres Impfschutzes eine weitere Impfung mit einem mRNA-Impfstoff (heterologes Impfschema) ab 4 Wochen nach der Janssen-Impfung. Wenn nach der COVID-19 Vaccine Janssen®-Impfstoffdosis eine labordiagnostisch gesicherte Infektion aufgetreten ist, wird derzeit keine weitere Impfung mit einem mRNA-Impfstoff empfohlen.

Die gesamte Empfehlung zur Auffrischimpfung gegen COVID-19 und Optimierung des Impfschutzes nach einer Impfung mit Janssen® von Johnson & Johnson finden Sie auf unserer Themenseite „Auffrischimpfung gegen COVID-19“ und im Epidemiologischen Bulletin 43/2021.

Stand: 18.10.2021 (#5045)

In den Zulassungsstudien zeigte sich bei Janssen® von Johnson & Johnson eine Wirksamkeit zur Verhinderung von COVID-19 von etwa 65 Prozent nach einer Impfung (was bei diesem Impfstoff eine vollständige Grundimmunisierung bedeutete). Die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu erkranken, war mit Janssen® von Johnson & Johnson um etwa 65 Prozent geringer als bei nicht geimpften Personen. Die Wirksamkeit in Bezug auf die Verhinderung einer schweren COVID-19-Erkrankung, die eine Behandlung im Krankenhaus notwendig macht, war etwa 100 Prozent.

Studien deuten jedoch darauf hin, dass fürJanssen® von Johnson & Johnson – im Unterschied zu den anderen zugelassenen Impfstoffen – eine vergleichsweise geringe Impfstoffwirksamkeit gegenüber der Delta-Variante besteht. Eine schwere, durch die Delta-Variante verursachte Erkrankung, die eine Behandlung im Krankenhaus erfordert, kann eine einzelne Dosis dieses Impfstoffs nur zu etwa 70 % verhindern. Bei anderen Impfstoffen gegen COVID-19 zeigte sich diese Verringerung der Wirksamkeit gegen die Delta-Variante im Vergleich zu den bisher zirkulierenden Varianten nicht in diesem Maße.

Anzumerken ist auch, dass im Verhältnis zu den verwendeten Impfstoffdosen in Deutschland die meisten COVID-19-Impfdurchbruchserkrankungen (COVID-19 trotz Impfung) bei Personen beobachtet werden, die mit Janssen® von Johnson & Johnson geimpft wurden.

Personen, die mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft werden bzw. wurden, gelten nach einer einzelnen Impfdosis nicht mehr als vollständig geimpft. Aufgrund der hochansteckenden Omikron-Variante und dem nur moderaten Schutz, den der Impfstoff nach einer Impfstoffdosis vor milden wie auch schweren Verläufen bietet, ist für die Grundimmunisierung eine zweite Impfung mit einem mRNA-Impfstoff oder mit dem Impfstoff von Novavax nötig. Der Abstand zur ersten Impfung soll mindestens vier Wochen betragen. Eine dritte Dosis (Booster-Impfung) sollte im Abstand von mindestens 3 Monaten zur 2. Impfstoffdosis mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen. Um als geboostert im Sinne der 2G-Plus-Regelung zu gelten, sind daher nun auch bei Impfungen mit Johnson & Johnson drei Impfungen notwendig.

Stand: 07.04.2022 (#5215)

In letzter Zeit wurde wiederholt über Ausbrüche von SARS-CoV-2-Infektionen in Senioren- und Pflegeheimen unter bereits geimpften Bewohnerinnen und Bewohnern berichtet. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Corona-Schutzimpfungen nicht schützen.

Untersuchungen von Ausbrüchen in Senioren- und Pflegeheimen haben gezeigt, dass in der Regel geimpfte Personen nur leichte Symptome der COVID-19-Erkrankung aufwiesen oder häufig gänzlich ohne Krankheitszeichen blieben. Hier wiesen nur positive Labortests auf eine mögliche Infektion hin. Positive PCR-Tests können also trotz Impfung vorkommen. Sie beweisen bei fehlenden Krankheitszeichen die gute Wirksamkeit der Impfung unter Personen, die häufig besonders schwer erkranken würden.

Durch die verstärkten Testungen können auch Infektionen ohne Krankheitszeichen festgestellt werden. Hier liegt dann keine Erkrankung vor, die Infizierten gelten jedoch – trotz der reduzierten Viruslast – weiterhin noch als ansteckungsfähig, so dass auch hier durch Isolationsmaßnahmen eine Verbreitung des Coronavirus verhindert werden soll. Gezielte Testungen mittels Antigen-Schnelltests oder PCR bleiben wichtig, um auch SARS-CoV-2-Überträger unter den Geimpften festzustellen. Es ist übrigens nicht davon auszugehen, dass die COVID-19-Impfung selbst positive Antigen-Schnelltests hervorruft. Zu bedenken ist ferner auch, dass Atemwegsinfekte, die durch andere Erreger verursacht werden, fälschlicherweise für ein Impfversagen gehalten werden können. Das Auftreten einer fieberhaften Erkältung aufgrund anderer Erreger stellt aber kein Versagen der COVID-19-Impfung dar; eine SARS-CoV-2-Infektion muss durch einen PCR-Test bestätigt werden. Zudem kann der Impfstoff kurz nach der Impfung leichte fieberhafte Reaktionen hervorrufen (siehe „Welche Impfreaktionen und Nebenwirkungen wurden nach einer COVID-19-Impfung mit mRNA-Impfstoffen beobachtet?“), die eine Reaktion des Immunsystems darstellen und nicht mit einer Atemwegs- oder COVID-19-Erkrankung verwechselt werden sollten.

Sehr alte Menschen sind am meisten gefährdet, an COVID-19 schwer zu erkranken und auch zu versterben. Das Risiko für einen schweren und auch tödlichen Verlauf einer SARS-CoV-2-Infektion nimmt mit steigendem Alter rapide zu. In der derzeitigen pandemischen Situation, in der SARS-CoV-2 weltweit noch stark verbreitet ist, ist es wichtig, dass insbesondere ältere Menschen so gut wie möglich vor COVID-19 geschützt werden.

Generell sind auch Todesfälle im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung zu erwarten, da zunächst vor allem alte Menschen mit zum Teil schweren Vorerkrankungen geimpft wurden. Ein ursächlicher Zusammenhang ist dies aber nicht. Es gibt bislang keine Hinweise, dass die Sicherheit der Impfstoffe bei Seniorinnen und Senioren beeinträchtigt ist. Die Impfstoffe gelten auch in dieser Personengruppe als sicher und tragen nicht zu einer Erhöhung der Sterblichkeit bei. Es wird jedoch auch nach der Zulassung der Impfstoffe kontinuierlich weiter untersucht, ob Todesfälle durch die Impfung verursacht werden. 

Mehr Informationen und konkrete Zahlen finden sich in den Sicherheitsberichten des PEI.

Stand: 10.03.2022 (#4710)

Bisherige Daten belegen – neben der Schutzwirkung der Impfstoffe –, dass selbst bei Menschen, die trotz Impfung PCR-positiv werden, die Viruslast signifikant reduziert wird (Ct Shift) und weniger lange anhält (verkürztes Shedding). Grund dafür sind die durch die Impfung hervorgerufenen neutralisierenden Antikörper und Abwehrzellen, die das Virus schneller bekämpfen. Um die Viruslast und die damit ausgehende Ansteckungsgefahr zu bestimmen, wird unter anderem der sogenannte Ct-Wert mittels einer PCR-Probe ermittelt. Der Ct-Wert gibt neben der Viruslast einer infizierten Person auch Aufschluss über das Risiko, das von dieser Person ausgeht, andere Menschen anzustecken.

Das Übertragungsrisiko ist bei geimpften Menschen nach bisherigen Daten geringer als bei ungeimpften Personen, wenn auch nicht Null. Eine Corona-Schutzimpfung bietet keine sterile Immunität, das heißt, keinen vollständigen Übertragungsschutz. Dennoch ist sie für die Bekämpfung der Pandemie unverzichtbar: Durch eine Impfung lassen sich schwere COVID-19-Verläufe und Todesfälle verhindern und Ansteckungsrisiken minimieren.

Stand: 10.03.2022 (#5130)

Eine Impfung ist in jedem Fall sinnvoll, um sich und andere zu schützen. Das Immunsystem umfasst viele verschiedene, hoch spezialisierte Zelltypen, die in einem komplexen Zusammenspiel miteinander die Abwehr von Krankheitserregern übernehmen. Die Bildung von Antikörpern gehört zu einem sehr wichtigen Teil des Immunsystems, dem sogenannten humoralen Immunsystem.

Einen weiteren wichtigen Teil des Immunsystems bildet die so genannte zelluläre Immunantwort. Auch dieser Bereich des Immunsystems wird durch eine Impfung angeregt. Die zelluläre Immunantwort umfasst auch Immunzellen, die infizierte Zellen erkennen und zerstören können. Somit ist es möglich, dass auch im Falle einer unzureichenden Antikörper-Erzeugung eine schützende Immunantwort durch eine Impfung erreicht werden kann. Der Einfluss der Impfung auf diese zelluläre Immunantwort wird derzeit bei der Prüfung der Impfstoffe untersucht.

Stand: 14.04.2022 (#4567)

Es ist nicht davon auszugehen, dass die COVID-19-Impfung positive Antigentests (Schnelltests) hervorruft. Tritt nach einer Impfung ein positiver Antigentest auf, könnten folgende Ursachen zu Grunde liegen:

  • Die Person, die geimpft wurde, könnte sich bereits kurz vor der Impfung angesteckt haben. Denn die mittlere Zeit zwischen der Ansteckung und dem Auftreten von Krankheitszeichen (Inkubationszeit) beträgt 5 bis 6 Tage.
  • Die Person, die geimpft wurde, könnte sich kurz nach Impfung angesteckt haben. Denn erst 10 bis 14 Tage nach der ersten Impfung tritt eine Wirkung ein.
  • Da die Impfung gegen COVID-19 keinen 100-prozentigen Schutz garantieren kann, ist es auch möglich, dass sich eine Person trotz Impfung ansteckt. In der Regel verläuft die Erkrankung dann mit milderen Krankheitszeichen oder sogar ohne Krankheitszeichen (asymptomatisch).
  • Der Antigen-Schnelltest kann falsch positiv sein und sollte durch einen PCR-Test abgesichert werden. Das heißt, es wird ein falsches positives Ergebnis angezeigt. Dies ist zwar selten, kommt aber vor. (siehe hierzu FAQ: „Was ist ein Antigen-Schnelltest und welche Rolle spielt er?“)

Stand: 14.04.2022 (#4657)

Bislang sind keine besonderen Einschränkungen durch Vorerkrankungen über die üblichen Empfehlungen/Einschränkungen bei anderen Impfungen hinaus bekannt.

Es gibt nur sehr wenige Gründe (Kontraindikationen), warum eine Person sich dauerhaft oder vorübergehend nicht gegen COVID-19 impfen lassen kann.

Wie bei anderen Impfungen auch, sollten Sie nicht akut schwer krank sein, beispielsweise kein Fieber über 38,5°C haben. Nach Abklingen des Fiebers kann geimpft werden.

Bei Allergie gegen Bestandteile der Impfstoffe sollte ebenfalls nicht geimpft werden. Bei anderen bekannten Allergien verweisen wir auf die FAQ „Wie wird bei der Impfung mit bekannten Allergien bzw. anaphylaktischen Reaktionen umgegangen?“. In der Regel können Personen, die mit einem der Impfstofftypen (mRNA, Vektor-basiert oder proteinbasiert) nicht geimpft werden können, mit dem jeweils anderen geimpft werden. Besteht zum Beispiel nach Verabreichung der ersten COVID-19-Impfstoffdosis eine produktspezifische, medizinische Kontraindikation gegen eine Fortführung der Impfserie mit dem verwendeten COVID-19-Impfstoff, kann die Grundimmunisierung oder Auffrischimpfung mit Nuvaxovid® (Novavax) vervollständigt werden.

Für rheumatische Erkrankungen gelten die sonst auch üblichen Einschränkungen – die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie empfiehlt die Corona-Schutzimpfung in ihrer Stellungnahme aber ausdrücklich.

Für Patientinnen und Patienten, die Blutgerinnungshemmer (Antikoagulanzien) einnehmen, ist die Coronaschutzimpfung unter besonderen Umständen möglich. Für diese Personen werden bei der intramuskulären Verabreichung sehr feine Injektionskanülen verwendet und die Einstichstelle wird nach der Impfung mindestens 2 Minuten lang komprimiert (gedrückt).

Ebenfalls nicht gegen eine Impfung sprechen einen Behandlung mit Antibiotika oder Kortikosteroiden (Kortison) oder lokal angewendeten steroidhaltigen Präparaten, die Einnahme von Gerinnungsmedikamenten sowie vorbestehende neurologische Erkrankungen wie beispielsweise Multiple Sklerose oder chronische Erkrankungen wie chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder Nierenerkrankungen.

In jedem Fall sind die Fachinformationen zu beachten. Siehe dazu FAQ „Wo finde ich die Packungsbeilagen bzw. den Beipackzettel der zugelassenen Impfstoffe?“.

Für den Vektor-basierten COVID-19-Impfstoffe Vaxzevria® (AstraZeneca) und Janssen® (Johnson & Johnson) gibt es darüber hinaus zwei seltene Kontraindikationen: ein vorbestehendes Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndrom (TTS) oder ein Kapillarlecksyndrom. Beides sind sehr seltene Vorerkrankungen (Einzelfälle). In diesen Fällen können mRNA-Impfstoffe oder der proteinbasierte Impfstoff Nuvaxovid® verwendet werden.

Kinder unter 5 Jahren können aktuell nicht geimpft werden. Für sie ist kein Impfstoff zugelassen. Daran wird jedoch geforscht, sodass zukünftig mit einem Impfstoff auch für diese Altersgruppe gerechnet werden kann.

Viele andere Personengruppen können zwar geimpft werden, möglicherweise ist die Impfung bei ihnen aber weniger wirksam. Das betrifft Personen mit Immundefizienz. Dies heißt aber nicht, dass alle diese Personen nicht auf die Impfung ansprechen. Selbst unter schwer immunsupprimierten Personen, wie zum Beispiel Krebspatienten unter bestimmten Chemotherapien oder Organtransplantierten, ist das Ansprechen auf die Impfung sehr unterschiedlich.

Viele Patientinnen und Patienten und auch manche Ärztinnen und Ärzte fürchten vermehrte Komplikationen durch COVID-19-Impfungen bei Immundefizienz. Teilweise wird diese Gefährdung als so hoch eingeschätzt, dass auf wirksamen und möglicherweise dringend indizierten Impfschutz verzichtet wird. Die Impfung immundefizienter Patientinnen und Patienten ist jedoch besonders wichtig, da diese ein erhöhtes Risiko für schwere COVID-10-Verläufe haben. Deshalb wird hier in der Regel besonders zu einer Impfung geraten.

Stand: 27.04.2022 (#4660)

Infos zu Nebenwirkungen und Impfreaktionen der zugelassenen Impfstoffe finden Sie auf unserer FAQ-Seite zum Thema Nebenwirkungen und Impfreaktionen.

Für das Melden von Nebenwirkungen nutzen Betriebsärztinnen und -ärzte die gewohnten Wege:

  • Meldung an das Gesundheitsamt: Nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) besteht eine namentliche Meldepflicht einer sogenannten unerwünschten Arzneimittelwirkung (UAW) an das jeweilige Gesundheitsamt. Dieses leitet die Meldung weiter an die zuständige Landesbehörde und an das Paul-Ehrlich-Institut (PEI).
  • Meldung an die Arzneimittelkommission: Zudem haben Ärztinnen und Ärzte die berufsrechtliche Verpflichtung zur Meldung von Nebenwirkungen an die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Diese leitet die Meldung pseudonymisiert an das PEI weiter. Die entsprechenden (Online-)Formulare sowie weitere Infos finden Sie bei der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft.
  • Meldung an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) oder an das PEI: Angehörige der Gesundheitsberufe, das heißt auch Apothekerinnen und Apotheker, werden nach dem Arzneimittelgesetz ausdrücklich aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden.
  • Meldung an Angehörige der Gesundheitsberufe oder direkt an das BfArM oder PEI: Möglichkeit für Patientinnen und Patienten Nebenwirkungen mitzuteilen oder in das Portal des BfArM oder PEI einzugeben.
  • Mitteilung an das PEI mittels Smartphone App: Möglichkeit der Mitteilung (anonym) zur Verträglichkeit der COVID-19-Impfstoffe auf freiwilliger Basis für geimpfte Personen ab 18 Jahren. Mehr dazu haben wir auch bei zusammengegencorona.de zusammengestellt.

Für alle gesundheitlichen Schäden, die im Zusammenhang mit Schutzimpfungen gegen COVID 19 eingetreten sind und die auf Grundlage der Coronavirus-Impfverordnung seit 27. Dezember 2020 vorgenommen wurden, besteht seit dem 1. Juni 2021 bundeseinheitlich ein Anspruch auf Entschädigung (§ 60 IfSG).

Stand: 04.05.2022 (#4930)

In der Zulassungsstudie des Impfstoffs Comirnaty® von BioNTech/Pfizer für Kinder und Jugendliche (12 bis 15 Jahre) zeigte sich eine sehr gute Wirksamkeit für die Verhinderung von COVID-19-Erkrankungen: In der Zulassungsstudie konnte eine sehr hohe Wirksamkeit des Impfstoffs (von bis zu 100 %) hinsichtlich der Verhinderung von COVID-19-Erkrankungen festgestellt werden. Es ist davon auszugehen, dass die Wirksamkeit in Bezug auf eine schwere COVID-19-Erkrankung ähnlich hoch ist.

Zur Wirksamkeit des Impfstoffes gegenüber der Omikron-Variante gibt es in der Altersklasse erste Erkenntnisse aus einer Fall-Kontroll-Studie mit 12- bis 16-Jährigen. Die Ergebnisse weisen auf einen guten Schutz vor Infektionen und der COVID-19-Erkrankung in einem Zeitraum von bis zu 3 Monaten nach Verabreichung der 2. Impfstoffdosis hin. Ähnlich wie bei Erwachsenen ist der Schutz vor der Omikron-Variante im Vergleich zur Delta-Variante geringer und die Wirksamkeit reduziert sich ab dem Zeitpunkt von 3 Monate nach 2. Impfstoffdosis kontinuierlich.

Mit der empfohlenen Auffrischimpfung (3. Impfung) wird der Impfschutz wieder verbessert und auch die Übertragungswahrscheinlichkeit von SARS-CoV-2-Infektionen reduziert. Diese ist derzeit für 12- bis 17-Jährige empfohlen sowie für 5- bis 11-Jährige, die aufgrund von Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung haben. Für Kinder und Jugendliche ab 5 Jahren mit Immundefizienz ist auch eine 2. Auffrischimpfung empfohlen.

Der bei Kindern von 5 bis 11 Jahren eingesetzte Impfstoff Comirnaty® für Kinder hat in dieser Altersgruppe mit etwa 90 Prozent eine sehr hohe Wirksamkeit zur Verhinderung symptomatischer COVID-19-Erkrankungen.

Die STIKO zog bei ihrer Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche auch internationale Daten heran. Die Aktualisierung der Impfempfehlung vom August 2021 berücksichtigte somit unter anderem auch Daten aus einem amerikanischem Impfprogramm mit nahezu zehn Millionen geimpften Kindern und Jugendlichen. Mögliche Risiken für diese Altersgruppe konnten so zuverlässiger quantifiziert und beurteilt werden.

Zum Hintergrund der Zulassung: Die Zulassungsstudie des Impfstoffs für Kinder und Jugendliche (12 bis 15 Jahre) (2.260 Probandinnen und Probanden im Alter von 12 bis 15 Jahren) untersuchte die Wirksamkeit des COVID-19-Impfstoffs ab dem Zeitpunkt sieben Tage nach der Zweitimpfung im Vergleich zu einem Placebo. In der Gruppe, die den Impfstoff verabreicht bekommen hatte, traten unter den 1.005 Probandinnen und Probanden keine und in der Placebogruppe (978 Probandinnen und Probanden) 16 labordiagnostisch bestätigte COVID-19-Erkrankungen auf.

Daraus ergibt sich eine Impfstoffwirksamkeit zur Verhinderung von COVID-19 von 100 Prozent. Weder in der Impfstoff- noch in der Placebogruppe traten COVID-19-Fälle mit schwerem Verlauf oder COVID-19-bedingte Todesfälle auf. Deswegen kann auf Basis der vorliegenden Daten keine Aussage zur Wirksamkeit des Impfstoffs gegen schwere COVID-19-Verläufe in dieser Altersgruppe gemacht werden. Da aus den Zulassungsstudien bei Erwachsenen bekannt ist, dass die Wirksamkeit gegen eine schwere COVID-19-Erkrankung und COVID-19-bedingte Hospitalisierung über der Wirksamkeit gegen eine milde oder moderate COVID-19-Erkrankung lag, kann man durchaus annehmen, dass auch bei Kindern und Jugendlichen eine gute Wirksamkeit gegen diese Endpunkte vorliegt.

Die STIKO empfiehlt im Rahmen der 17. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung die Auffrischimpfung nun auch für 12- bis 17-jährige Kinder und Jugendliche mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty® (30 μg). Sie empfiehlt dies in einem Zeitfenster von 3 bis 6 Monaten nach der zweiten Impfung (d. h. nach der abgeschlossenen Grundimmunisierung).

Stand: 21.02.2022 (#4945)

Gemäß Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) muss zwischen mRNA- oder Vektor-basierten COVID-19-Impfungen und der Verabreichung anderer Totimpfstoffe kein Impfabstand mehr eingehalten werden. Die Impfungen können simultan, das heißt gleichzeitig, verabreicht werden. Unter der Voraussetzung, dass eine Indikation zur Impfung sowohl gegen andere Erkrankungen wie Grippe als auch gegen COVID-19 besteht, ist die gleichzeitige Verabreichung der beiden Impfstoffe möglich. Die Impfung soll jeweils an unterschiedlichen Gliedmaßen erfolgen.

Zu Impfungen mit Lebendimpfstoffen soll hingegen ein Mindestabstand von 14 Tagen vor und nach jeder COVID-19-Impfung eingehalten werden. Nuvaxovid® kann gleichzeitig mit einem Grippe-Totimpfstoff verabreicht werden. Zur Verabreichung von anderen Tot- und Lebendimpfstoffen wird ein Abstand von 14 Tagen vor und nach Nuvaxovid®-Gabe empfohlen.

Bei einer gleichzeitigen Gabe von zwei Impfstoffen ist zu beachten, dass Impfreaktionen häufiger als bei der getrennten Gabe auftreten können. Wirksamkeit und Sicherheit entsprechen bei gleichzeitiger Anwendung verschiedener Impfstoffe im Allgemeinen denen bei jeweils alleiniger Anwendung.

Eine ausführliche Aufklärung der zu impfenden Person über die möglichen, vermehrten vorübergehenden lokalen und systemischen Impfreaktionen ist bei der gleichzeitigen Gabe von COVID-19-Impfstoffen und anderen Totimpfstoffen (inkl. Influenza-Hochdosis-Impfstoffen) besonders wichtig.

Stand: 27.04.2022 (#5070)

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 12.05.2022