Ab wann bekommt man die pille für 6 monate

Welche Gründe gibt es, mit der Pille anzufangen?

Wollen Frauen mit der Pille anfangen, hat das unterschiedliche Gründe. Die Pilleneinnahme bietet mit einem Pearl-Index von 0,1-0,9 einen fast 100-prozentigen Verhütungsschutz und kann eine Schwangerschaft bei korrekter Anwendung sehr sicher vermeiden.

Pillen lassen sich in verschiedene Gruppen unterteilen:

  • Minipille: Diese Pillenart enthält ausschließlich Gestagene. Man nennt diese Antibabypillen daher auch östrogenfreie Pillen.
  • Kombinationspille: Kombinationspillen setzen sich aus Gestagenen und Östrogenen zusammen. Man unterscheidet zwischen Ein-, Zwei-, Drei- und Vierphasenpräparaten. Der Wirkstoffgehalt verändert sich bei Mehrphasenpillen im Laufe des Zyklus.
  • Mikropille: Bei fast allen heute erhältlichen Kombinationspillen handelt es sich um sogenannte Mikropillen. Diese zeichnen sich durch einen Östrogengehalt von weniger als 50 Mikrogramm pro Tablette aus. Mikropillen sind somit also niedrig dosierte Kombinationspillen.

Neben dem Verhütungsschutz kann es weitere Gründe geben, mit der Pille anzufangen:

  • positive Auswirkungen auf das Hautbild: Besonders bei jungen Frauen, die unter Hautproblemen wie einer mittelschweren Akne (Akne vulgaris) leiden, können die Wirkstoffe bestimmter Pillen-Präparate Linderung schaffen. Diese sogenannten antiandrogenen Pillen können positive Nebeneffekte auf die Haut, aber auch beispielsweise auf Stimmungsschwankungen während des Zyklus haben.

Doch Achtung: Aufgrund des erhöhten Risikos für Thrombosen sollte die Pille nicht ausschließlich zur Besserung des Hautbildes eingenommen werden. Hier lesen Sie alles zum Thema Pillen gegen Akne.

  • Linderung von Menstruationsbeschwerden: Viele neuere Pillen führen zu einer abgeschwächten Monatsblutung: Durch die hormonelle Regulierung der Pille ist die sogenannte Abbruchblutung während der Pillenpause verkürzt. Dadurch werden Beschwerden wie Bauchschmerzen verringert. Auch die Gefahr einer Eisenmangelanämie (Blutarmut) wird durch eine kürzer andauernde, weniger starke Regelblutung gesenkt.
  • Endometriose: Hierbei treten Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut auf, die sich auch außerhalb der Gebärmutter ansiedeln – beispielsweise am Darm, Bauchfell oder an den Eierstöcken. Die Erkrankung führt zu Schmerzen während der Periode und unter Umständen auch zur Unfruchtbarkeit. Die Einnahme der Pille kann die Symptome von Endometriose abmildern.
  • bestimmte Formen einer Amenorrhö: Bei einer Amenorrhö handelt es sich um das vollständige Ausbleiben der Periode. Die Gründe dafür sind unter anderem Untergewicht, Stress oder andere zugrunde liegenden Erkrankungen. Eine Amenorrhö kann langfristig zu schweren Folgen in der körperlichen Entwicklung führen. Beispielsweise kann der Knochenstoffwechsel gestört werden. Ohne Periode mit der Pille anzufangen, stellt hier eine therapeutische Option dar. Es sollte aber zuerst die Ursache der Amenorrhö festgestellt werden, damit die passende Behandlung gefunden werden kann.

Bei Unsicherheiten oder Fragen stehen Ihnen die Ärzte von ZAVA jederzeit über Ihr Patientenkonto zur Verfügung. Diese helfen Ihnen gerne weiter und beantworten Ihre Fragen rund um das Thema „mit der Pille anfangen“.

Ab welchem Alter können Frauen mit der Einnahme der Pille anfangen?

Besteht die Gefahr einer ungewollten Schwangerschaft, können sich junge Frauen ab dem 14. Lebensjahr die Antibabypille von ihrem Frauenarzt verschreiben lassen. Voraussetzung dafür sind die jeweilige psychische und biologische Reife, mit dem Medikament sicher umzugehen. Auch außergewöhnlich starke Menstruationsbeschwerden oder eine behandlungsbedürftige Erkrankung wie Endometriose können Gründe sein, mit der Pille anzufangen.

Zwischen dem 14. und 16. Lebensjahr liegt es im Ermessen des Arztes, ob ein Elternteil der Ausstellung des Rezepts zustimmen muss. Vor dem 14. Lebensjahr wird die Pille äußerst selten verschrieben. Dabei muss in jedem Fall eine Einwilligung eines Elternteils vorliegen. Die Ärzte von ZAVA stellen Frauen nach eingehender Beratung ein Rezept für die Pille aus – jedoch erst ab einem Alter von 18 Jahren.

Warum sollten Frauen unbedingt mit einem Arzt sprechen, bevor sie mit der Pille anfangen?

Ob Kombinationspille oder Minipille: Alle diese Präparate sind nur auf Rezept erhältlich. Denn bevor Frauen mit der Pille anfangen können, muss ein Arzt die wichtigsten Gegenanzeigen (Kontraindikationen) ausschließen. Diese Ausschlusskriterien gegen eine Einnahme der Pille beinhalten eine ausführliche Anamnese hinsichtlich möglicher Risiken, wie:

  • bestehende Vorerkrankungen
  • Thrombose-Ereignisse (Verschluss eines Blutgefäßes durch Blutgerinnsel)
  • Krebserkrankungen in der Familie

Unter Umständen erfolgt eine Blutabnahme zur Bestimmung der Blutfettwerte zur Risikoeinschätzung thrombotischer Ereignisse, des Blutzuckerspiegels bei Verdacht auf Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) sowie gegebenenfalls ein Schwangerschaftstest. Der behandelnde Frauenarzt untersucht die Frauen zusätzlich körperlich und führt eine Blutdruckmessung durch.

So können Komplikationen vor der ersten Einnahme weitestgehend ausgeschlossen werden. Im Verlauf sollte mindestens 1-mal im Jahr eine ärztliche Untersuchung vor einer erneuten Ausstellung des Rezepts erfolgen.

Pille anfangen: Welche ist die richtige für mich?

Frauen, die mit der Pille anfangen möchten, fragen sich häufig, welche Antibabypille die richtige für sie ist. Das entscheidet der behandelnde Arzt nach individueller gesundheitlicher Vorgeschichte und den Bedürfnissen der Anwenderin. Frauen, die im Schichtdienst tätig sind, profitieren von Pillen mit einem verlängerten Einnahmefenster bis zu 12 Stunden. Einige Kombinationspillen haben häufig auch den positiven Nebeneffekt, dass sie ein reines Hautbild begünstigen.

Welche Kombinationspille ist die richtige für mich?

Für junge Frauen, die vorher noch nicht hormonell verhütet haben, ist die Empfehlung für die individuell passende Pille von verschiedenen Faktoren abhängig: Welche Risikofaktoren gibt es bei ihr und in ihrer Familie? Aus welchem Grund möchte sie mit der Pille anfangen?

In der Regel verschreibt der Frauenarzt dieser Patientengruppe eine Pille der 1. oder 2. Generation. Diese weisen als Gestagen beispielsweise Norethisteron oder Levonorgestrel auf – und besitzen damit ein geringes Thromboserisiko.

Zu den Kombinationspillen der 1. oder 2. Generation gehören zum Beispiel:

Bei Pillen der 3. und 4. Generation ist aufgrund ihrer antiandrogenen Wirkung die Gefahr für Blutgerinnsel erhöht. Leiden Frauen jedoch unter dem PCO-Syndrom mit Akne und starker Körperbehaarung, kann eine Pille der 3. oder 4. Generation dennoch in Erwägung gezogen werden.

Eine pauschale Empfehlung für die eine oder andere Pille ist daher nur nach individueller Beratung durch einen Arzt möglich. ZAVA hilft Ihnen gerne weiter und berät Sie hierzu über Ihr Patientenkonto.

Wann ist die Minipille besser geeignet?

Wann nimmt man die Pille, wenn vorher nicht hormonell verhütet wurde?

Hat eine Frau bislang noch keine Hormone zum Empfängnisschutz angewendet – also keine andere Pille, keinen Verhütungsring, kein Verhütungspflaster und keine Hormonspirale – beginnt sie mit der Einnahme der 1. Kombinationspille (Mikropille) oder Minipille am 1. Tag der Regelblutung. Der Einnahmezyklus unterscheidet sich je nach Art der Antibabypille.

Nach Pflaster, Vaginalring oder Spritze mit der Pille anfangen

Hat eine Frau vor der Einnahme der Pille ein anderes hormonelles Verhütungsmittel angewendet, beginnt sie mit der Pille in der Regel am Tag der Entfernung des Vaginalrings, des Pflasters oder der Hormonspirale. Bei vorheriger Verhütung mit der Drei-Monats-Spritze, sollte die Einnahme der ersten Pille am Tag der nächsten fälligen Injektion erfolgen.

Wie bei Kombinations- oder Mikropillen üblich, liegt die anschließende Einnahmedauer üblicherweise bei 21 Tagen (einige Kombinationspillen enthalten 24 wirkstoffhaltige Pillen, andere 28 Pillen). Im Gegensatz dazu, erfolgt bei Minipillen die Einnahme durchgehend ohne Pause.

Mit der Pille wieder anfangen

Hat die Anwenderin schon einmal die Pille eingenommen und diese aufgrund einer geplanten Schwangerschaft oder anderer Gründe abgesetzt, entscheidet der behandelnde Arzt, welches Präparat nach dem Absetzen zum Einsatz kommt.

Wenn keine Nebenwirkungen vorlagen und die Patientin die Pille gut vertragen hat, verschreiben Mediziner oftmals wieder dieselbe Pille. Die Einnahme erfolgt dann entsprechend der Packungsbeilage.

Wichtig: Jede längere Pause bedeutet, dass sich der Körper erneut auf das Präparat einstellen muss. Damit steigt auch gerade zu Beginn der Einnahme das Thromboserisiko.

Mit der Pille anfangen ohne Periode: Wann sollte man mit der Pilleneinnahme anfangen, wenn man gar keine Regel hat?

Bleibt bei Frauen die Periode länger als 6 Monate aus, sprechen Mediziner von einer Amenorrhö. Diese kann psychische oder körperliche Ursache haben und einen Grund für die Pilleneinnahme darstellen. Durch die Einnahme einer Mikropille, die ein Östrogen und ein Gestagen enthält, wird dem Körper ein regelmäßiger Zyklus vorgegeben.

Sind die betroffenen Frauen stark untergewichtig oder einer lang andauernden Stresssituation ausgesetzt, stellt die Einnahme der Pille oft einen wichtigen Bestandteil der Therapie dar. Allerdings sind hier zusätzlich auch die Behandlung des Untergewichts – beispielsweise bei Anorexie (Magersucht) – sowie eine psychotherapeutische Begleitung wichtig.

Wenn Frauen aus medizinischer Sicht mit der Pille anfangen ohne ihre Periode zu haben, ist der Beginn der Einnahme jederzeit möglich. Die 1. Anwendung bei Amenorrhö lässt sich in diesen Fällen nicht nach der Regelblutung ausrichten, da diese nicht vorhanden ist.

Ab wann wirkt die Pille bei Ersteinnahme?

Wann die Antibabypille ihre Wirkung voll entfaltet, hängt vom Zeitpunkt der ersten Einnahme ab. Fangen Frauen mit der Pille am 1. Tag der Regelblutung an, ist die Verhütungssicherheit in der Regel sofort gewährleistet. Erfolgt die 1. Einnahme am 2. oder einem späteren Tag der Blutung, sollten Sie während der folgenden 7 Tage zusätzlich mit Kondomen verhüten.

Der Eintritt der Wirkung ist dabei bei Kombinations- und Minipillen gleich. Erfolgt die Einnahme der Pille anschließend weiter regelmäßig, ist der Empfängnisschutz bei beiden Medikamentengruppen nach 7 Tagen garantiert.

Sollten Sie mit der 1. Pille anfangen, nachdem Sie bereits ein anderes hormonelles Verhütungsmittel eingenommen haben, dann verhüten Sie während der ersten 7 Tage zusätzlich mit Kondom. Abhängig vom Präparat ist eine zusätzliche Verhütung unter Umständen zwar nicht nötig, in der Regel aber zu empfehlen, um eine ungewollte Schwangerschaft vollkommen auszuschließen. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren behandelnden Gynäkologen um Rat.

Kann man die Pille bei Nebenwirkungen sofort wieder absetzen?

Die Pille kann leichte, aber auch schwerwiegendere Nebenwirkungen verursachen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass vor der ersten Einnahme des Präparats eine ärztliche Untersuchung erfolgt. So kann der Arzt den Schweregrad der Nebenwirkung nach der Einnahme oft besser beurteilen, da diese mit einer Vorerkrankung zusammenhängen könnte.

Setzen Sie die Pille beim Auftreten von Nebenwirkungen nicht eigenständig ab. Suchen Sie stattdessen Ihren behandelnden Arzt auf. Er wird das weitere Vorgehen mit Ihnen besprechen. Nebenwirkungen wie Schmierblutungen und Bauchschmerzen treten in vielen Fällen nur in der Anfangsphase der Einnahme auf. Wird die Pille anschließend weiter regelmäßig eingenommen, verschwinden die Nebenwirkungen häufig wieder.

Andere Nebenwirkungen wie eine Östrogen-Unverträglichkeit bei der Einnahme einer Mikropille sind hingegen Indikationen für einen Wechsel zur Minipille. In jedem Fall kann der Gynäkologe das weitere Vorgehen beurteilen und Ihnen wichtige Tipps geben.

Fazit: Mit der Pille anzufangen ist eine individuelle Entscheidung

Die Pille ist eines der sichersten Verhütungsmittel und kann eine Schwangerschaft effizient verhindern – je nach Anfangszeitpunkt und Präparat bereits ab dem 1. Tag der Einnahme. Zudem kann das Medikament auch Beschwerden wie Hautunreinheiten, Menstruationsbeschwerden oder Auswirkungen des PCO-Syndroms lindern. Gleichsam lässt sich durch die Pille eine Abbruchblutung erzeugen, die bei ausbleibender Periode (Amenorrhö) Teil der Therapie sein kann.

So individuell wie der Anlass mit der Pille anzufangen, ist auch das Ermessen, welches Präparat zum Einsatz kommt. Hier entscheidet der Frauenarzt je nach Intention und Risikofaktoren. Bei Kombinationspillen wägt der Arzt das Einsatzgebiet und das Risiko für eine Thrombose gegeneinander ab. Minipillen gelten dagegen als risikoärmer. Sie sind besonders für Frauen geeignet, die eine Unverträglichkeit gegen Östrogene haben oder aus medizinischen Gründen keine Kombinationspillen einnehmen dürfen.

Die Ärzte von ZAVA beraten Sie rund um das Thema hormonelle Verhütung und Antibabypille – schnell, einfach und bequem über Ihr Patientenkonto.

Pille anfangen – Häufig gestellte Fragen

Welche Gründe gibt es, mit der Pille anzufangen?

Im Vordergrund steht oftmals der Wunsch nach einem sicheren Verhütungsmittel. Aber auch Frauen, die an Akne, Menstruationsbeschwerden oder einer Endometriose leiden, können sich nach ärztlicher Rücksprache die Pille verschreiben lassen.

Kann man mit der Pille anfangen ohne Periode?

Ja, bleibt bei Frauen die Periode länger als 6 Monate aus (Amenorrhö), kann die Mikropille als Therapie zum Einsatz kommen. Der Beginn der Einnahme ist zu jedem Zeitpunkt im Monat möglich.

Wie lange dauert es, bis die Pille anfängt zu wirken?

Erfolgt sie am 1. Tag der Regelblutung, ist die Verhütungssicherheit in der Regel sofort gewährleistet. Bei einer Einnahme an einem späteren Tag der Blutung, sollte während der folgenden 7 Tage zusätzlich mit Kondomen verhütet werden.

Kann man die Pille bei Nebenwirkungen sofort wieder absetzen?

Nein, die Pille sollte beim Auftreten von Nebenwirkungen nicht eigenständig abgesetzt werden. Stattdessen sollte ein Arzt das weitere Vorgehen bewerten, der dann gegebenenfalls ein anderes Präparat verschreibt.